Heinevetter muss keine Geldstrafe zahlen ...

  • Zitat

    Der Schlüsselsatz, welcher zu der Bestrafung durch die HBL geführt hat, lautet:
    „Respekt den Schiris gegenüber, aber wir haben zweimal hintereinander beim Topspiel, auf gut Deutsch, auch wenn das jetzt zu hart ist, verarscht und das tut richtig weh,..“.
    Das Wort „verarscht“ steht zusammenhanglos im Raum.
    Insbesondere fehlt ein direkter Bezug in Richtung auf die Schiedsrichter.


    Steht wirklich zusammenhanglos im Raum, denn er sagt ja "wir haben (...) verarscht"... vielleicht hat diese Ungenauigkeit ihm ja wirklich denselbigen gerettet... ;)

  • Das Urteil zeigt nur das der gesunde Menschenverstand nicht mit der Rechtsprechung überein stimmt.
    Er beschwert sich über eine Benachteiligung und redet von "verarscht". Wenn das nicht deutlich sein soll, dann dürften beim Fußball gar keine Strafen ausgesprochen werden. Die Wortkombinationen, die man dort zu hören bekommt, entsprechen nämlich noch viel weniger dem, was man "Deutsche Sprache" nennt.

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Ich erinnere nur an den berühten "Loddar Mathäus Fall", der vor laufender Kamera nach einem Spiel KSC-FC Bayern in Hinblick auf Schiri Krug sagte " ständig werden wir hier verarscht" und dann wutschnaubend davonzog...Ergebnis soweit ich mich erinnere: 2 Spiele Sperre plus Geldstrafe


  • Steht wirklich zusammenhanglos im Raum, denn er sagt ja "wir haben (...) verarscht"... vielleicht hat diese Ungenauigkeit ihm ja wirklich denselbigen gerettet... ;)

    Hat der ein Glück, dass er keinen geraden Satz sprechen kann..... :cool:

  • vor keinem anderen Gericht als vor einem "Verbandsgericht" - ein ordentliches Gericht unser Justiz würde deswegen ganz sicher kein negatives Urteil fällen.

    Auch wenn das ein bisschen offtopic ist: Dir ist anscheinend wirklich nicht bewusst, was für hanebüchener Unsinn tagtäglich in deutschen Gerichten geurteilt wird. Deutsche Richter sind unabhängig, was eigentlich nur bedeutet, dass ihnen keiner was kann, egal wie schlecht sie ihre Arbeit machen, insbesondere, seit der BGH die Rechtsbeugung zum zahnlosen Tiger gemacht hat. Und es macht viel mehr Aufwand, seine Arbeit gut zu machen, als sie schlecht zu machen, und es wird im Öffentlichen Dienst leider viel zu wenig honoriert, seine Arbeit gut zu machen. Entsprechend fallen Urteile vor "ordentlichen Gerichten", wie Du sie so schön nennst, aus. Aber ich bewundere Deine Blauäugigkeit und wünschte, ich hätte meine von früher auch noch.

    Was sind schon 10 dB unter Freunden?

  • Das ist mir zu pauschal - sicher gibt es auch diese Fälle vor ordentlichen Gerichten.

    Aber du verunglimpfst damit einen ganzen Berufsstand, obwohl die große Mehrheit ordentliche Arbeit abliefert.

    Meiner Erfahrung nach ist es eine Minderheit, und dafür wird schon im Studium die Grundlage gelegt. Vor deutschen Gerichten wird selten mit dem Gesetz begründet, in manchen Fällen mit alten Urteilen und in den meisten Fällen mit Kommentierungen, die sich auf alte Urteile beziehen, deren Inhalt und Anwendbarkeit im speziellen Fall niemanden interessiert. Und begründet und im Studium gelehrt wird das Ganze dann mit "Das Recht muss praktikabel bleiben". Außerdem gilt in der deutschen Justiz der Grundsatz der Rechtsfortbildung, was geschönt bedeutet, dass Richter Gesetze komplett frei auslegen. Vor Gericht ist nur noch "Würfeln", ganz viel entscheidet sich über Symphatie zu den Prozessparteien. Nicht umsonst wird empfohlen, sich den Anwalt danach auszusuchen, ob er mit dem Richter gut kann. Und der BGH hat die Rechtsbeugung total abgeschwächt, indem sie nun vorsätzlich und schwerwiegend sein muss. Ein Vorsatz ist sehr schwer nachweisbar, egal wie absurd falsch ein Urteil ist.

    Wenn ein Richter einen Vergleich vorschlägt und eine Seite lehnt ab (und verursacht dem Richter damit Arbeit für die Urteilsausfertigung), wird diese Seite zu 99% verlieren. Vollkommen unabhängig von der eigentlichen Sachlage.

    Aber ich bewundere Deine Blauäugigkeit und wünschte, ich hätte meine von früher auch noch.

    Ach so, und ich verunglimpfe auch nicht den gesamten Berufsstand. Ich habe schon sehr fähige und fleißige Richter erlebt. Leider wird das viel zu wenig honoriert und damit ist sehr wenig Leistungsanreiz vorhanden.

    Ach, mir fällt da gerade ein sehr prominenter Fall ein: Der Richter im Fall Mollath hat zugegeben, nicht mal die Verteidigungsschrift gelesen zu haben. Und das ist leider keine Ausnahme.

    Aber das ist nun langsam wirklich off-topic.

    Was sind schon 10 dB unter Freunden?

  • Wenn ein Richter einen Vergleich vorschlägt und eine Seite lehnt ab (und verursacht dem Richter damit Arbeit für die Urteilsausfertigung), wird diese Seite zu 99% verlieren. Vollkommen unabhängig von der eigentlichen Sachlage.


    Ich gehe davon aus, dass du diese Quote auch irgendwie belegen kannst - oder ist es nur eine Scheißhaus-Parole?

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!


  • Ich gehe davon aus, dass du diese Quote auch irgendwie belegen kannst - oder ist es nur eine Scheißhaus-Parole?

    Das ist meine persönliche Quote und hat mit einem Scheißhaus überhaupt nichts zu tun. Wenn Du anderer Meinung bist, würde ich mich freuen, wenn Du mir mal ein oder zwei gegenteilige Fälle nachweisen könntest (also Fälle, in denen wirklich nur eine Seite den Vergleich ablehnte und nicht beide, und diese dann tatsächlich gewonnen hat). Ich streite nicht ab, dass es sie gibt, aber man muss ganz schön lange danach suchen.

    Auch wenn wir jetzt vom Zivilrecht reden, im Strafrecht ist es so ähnlich. Da gab es vor nicht so langer Zeit eine schöne Studie zum Thema "erzwungene" Geständnisse vor Gericht. Und das ist erst recht weit weg von Scheißhausparolen.

    Ich zitiere mal einen Artikel vom Fokus zu der Studie (die Studie selbst finde ich auf die Schnelle nicht):

    "Demnach treffen fast 60 Prozent der Richter die Mehrzahl ihrer Absprachen – sogenannte Deals – ohne die vorgeschriebene Protokollierung, also informell. [...]

    55 Prozent der Verteidiger hatten der Studie zufolge angegeben, dass ihre Mandanten schon mutmaßlich falsche Geständnisse abgegeben hätten, um die Zusage einer milden Strafe zu erlangen. [...]

    Mehrere Vorsitzende Richter von Strafkammern berichteten zum Teil über eine „exzessive Praxis“ der Absprachen vor Gericht, die sogar dazu führe, „dass man die Akten nicht mehr liest“."

    Jetzt rechne die Dunkelziffer dazu (auch bei anonymen Befragungen gibt nicht jeder alles zu). Und so ähnlich, aber eigentlich noch schlimmer, läuft es vor Zivilgerichten.

    Was sind schon 10 dB unter Freunden?

  • Aber du verunglimpfst damit einen ganzen Berufsstand, obwohl die große Mehrheit ordentliche Arbeit abliefert.


    Nein. Die Mehrzahl der Richter versucht durch Vergleiche und Absprachen die Angelegenheit so einfach wie nur möglich vom Tisch zu bekommen. Wer nicht mitspielt verliert. Gesetze sind dabei unwichtig. Es wird nur mit anderen Urteilen oder Kommentierungen begründet.
    Dabei wird dann auch einmal ein Satz weggelassen und damit der Inhalt ins Gegenteil verkehrt.
    Quietsche hat vollkommen Recht. Meine Strafanzeige wegen Rechtsbeugung gegen den Vorsitzenden Richter am Landgericht wurde von der Staatsanwaltschaft abgelehnt. Begründung: " Eine unrichtige Entscheidung ist keine Rechtsbeugung. Der Richter muss sich bewusst und in schwerwiegender Weise von Recht und Gesetz entfernt haben."
    Meine Beschwerde an den Generalstaatsanwalt wurde mit dem "fehlenden Vorsatz" des Richters abgewiesen. Das bedeutet der Richter darf schlampig arbeiten. Ich bekomme kein Recht, weil ich einen Vergleich abgelehnt habe und kann auch nicht in Revision gehen, weil ich keine 20000 Euro Streitwert erreiche. Dabei war der Richter einfach nur zu faul ein Urteil zu schreiben und ich habe ihn dazu gezwungen.Da muss ich ja die Härte des Gesetzes (oder eines selbstherrlichen Richters) zu spüren bekommen.
    Ich hätte noch weitere Beispiele, aber wir sind schon sehr off-topic.
    PS. das kann ich alles belegen.

  • Selbst wenn das alles so sein mag, was hat das eigentlcih noch mit dem Fall Heinevetter zu tun???

    Über den Maulkorberlass kann man streiten (ich persönlich finde ihn bescheuert), aber die Begründung im vorliegenden Fall ist auch wieder hanebüchen:

    Zitat aus dem Urteil: "Das Wort „verarscht“ steht zusammenhanglos im Raum. Insbesondere fehlt ein direkter Bezug in Richtung auf die Schiedsrichter."

    Na klar, es waren nicht die Schiedsrichter, die verarscht haben, denn die hatten mit dem Tor-geben ja auch überhaupt nichts zu tun. Es lässt sich auch überhaupt nicht erkennen, von wem sich Heinevetter verarscht fühlen könnte, weil das ja absolut zusammenhanglos im Raum steht. Da spielt auch keine Rolle, dass im gleichen Satz zweimal das Wort Schieris fällt. "Respekt den Schiris gegenüber, aber..." Wer soll das eigentlich glauben?

    Zitat aus dem Urteil: "Es handelt sich erkennbar um Sätze, die in großer Aufregung gesprochen wurden und deshalb lässt sich auch fast kein einziger vernünftig durchstrukturierter Satz erkennen."

    Also eigentlich schützt Affekt nicht vor einer möglichen Bestrafung wegen Beleidigung.

    Ich finde das Urteil gut, aber die Begründung ist einfach Blödsinn.

    Genauso gut hätte da rauskommen können, dass er den Schiedsrichtern mit "verarscht" Betrug unterstellt und die Unterstellung einer Straftat mindestens eine Beleidigung darstellt. Das ist genau das, was ich mit "Würfeln" meine. Man kann für jede Meinung eine Begründung finden...

    Was sind schon 10 dB unter Freunden?


  • Also kurz gefasst: bzgl. der 99% keine Fakten sondern nur Gelaber. Und dann noch die Aufforderung Gegenbeispiele für deine abstruse und nicht belegte Aussage zu suchen. Was für ein Käse!

    Eine Aussage ist wahr, wenn man bewiesen hat, dass sie wahr ist - nicht wenn (noch) keiner bewiesen hat, dass sie falsch ist!

    99% der Foren-User die Quietsche heißen, schreiben dummes Zeug ...

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Also kurz gefasst: bzgl. der 99% keine Fakten sondern nur Gelaber. Und dann noch die Aufforderung Gegenbeispiele für deine abstruse und nicht belegte Aussage zu suchen. Was für ein Käse!

    Ich habe doch geschrieben, es ist "meine" Quote. Woher willst Du eigentlich wissen, wie MEINE Erfahrung aussieht? Das finde ich anmaßend.

    Eine Aussage ist wahr, wenn man bewiesen hat, dass sie wahr ist - nicht wenn (noch) keiner bewiesen hat, dass sie falsch ist!

    Beweistheorie? Eine Aussage kann auch wahr sein, ohne dass man sie bewiesen hat. Das ist auch manchmal nicht so einfach. Sie kann aber unter Umständen mit dem Gegenteil viel einfacher widerlegt werden. Das sollte bei einer Scheißhausparole ja sehr einfach sein.

    Also, ich drehe das mal um. Du unterstellst, dass das eine Scheißhausparole ist, findest aber nicht mal ein Beispiel, geschweige denn einen Beweis dafür, hast nicht mal Sach-Argumente. In dieser Faktenlage finde ich Deine Begrifflichkeiten "Scheißhaus-Parole", "abstrus", "Käse", "dummes Zeug" schon ein bisschen schwach unterlegt. Aber ich halte Dir zu Gute, dass Dir da vermutlich Erfahrung fehlt. Früher hätte ich mir das auch nicht vorstellen können.

    99% der Foren-User die Quietsche heißen, schreiben dummes Zeug ...

    Siehst Du, das zum Beispiel ist eine Aussage, die sehr einfach widerlegbar ist.

    Was sind schon 10 dB unter Freunden?

  • Ohje, jetzt hat er auch noch Amnesie!

    Zuerst hast DU von EINER Quote gesprochen, erst als ich nach Belegen gefragt habe, wurde sie zu "deiner" Quote, womit der Wahrheitsgrad der ursprünglichen Behauptung von "unbewiesen" nach "dummes Zeug" wechselte. Komm mir jetzt nicht mit "ich habe doch dann geschrieben", wenn man dich dabei ertappt hat, dass du einfach versucht hast durch eine unrichtige Behauptung Fakten zu schaffen, auf denen du dann mit deinen Argumente aufbauen kannst.

    Was kommt jetzt als nächstes um zu zeigen, dass deine 99% wahr sind? Der Verweis auf Popper?

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Wenn ein Richter einen Vergleich vorschlägt und eine Seite lehnt ab (und verursacht dem Richter damit Arbeit für die Urteilsausfertigung), wird diese Seite zu 99% verlieren. Vollkommen unabhängig von der eigentlichen Sachlage.

    Das ist meine persönliche Quote und hat mit einem Scheißhaus überhaupt nichts zu tun.

    Ohje, jetzt hat er auch noch Amnesie!

    Zuerst hast DU von EINER Quote gesprochen, erst als ich nach Belegen gefragt habe, wurde sie zu "deiner" Quote, womit der Wahrheitsgrad der ursprünglichen Behauptung von "unbewiesen" nach "dummes Zeug" wechselte. Komm mir jetzt nicht mit "ich habe doch dann geschrieben", wenn man dich dabei ertappt hat, dass du einfach versucht hast durch eine unrichtige Behauptung Fakten zu schaffen, auf denen du dann mit deinen Argumente aufbauen kannst.

    Ganz ehrlich, es fällt mir mittlerweile sehr schwer, mit Dir zu diskutieren, weil wir das anscheinend auf einem unterschiedlichen Niveau tun. Ich fühle mich nicht "ertappt". Meine 99% sind eine Behauptung, eine bisher zumindest nicht widerlegte. Diese Behauptung stammt von mir! Ich habe auch nirgendwo was anderes behauptet. Sie wurde von keiner höheren Macht abgesegnet. Insbesondere nicht von einer Studie, einem Presseartikel oder einem Juristen oder was auch immer Du als höhere Macht (als Quelle) akzeptieren würdest. Ich genüge mir mit meiner Erfahrung als Quelle! Dass Dir das nicht reicht, ist absolut okay. Du solltest aber aufhören, immer in Bezug darauf persönlich zu werden. Es ist nicht jeder so tolerant wie der Richter im Heinevetter-Fall.

    Ich fange aber langsam an, Dein Problem mit der Zahl zu verstehen. Sobald einer eine Prozentzahl schreibt, klingt das wie die ultimative Wahrheit und muss ja wissenschaftlich hinterlegt sein. Ich verrate Dir mal ein Geheimnis: "Selbst wenn ein Sportler oder Trainer sagt: 'Wir haben eine 50%-Chance, das Spiel zu gewinnen'", kann es trotzdem sein, dass die Chance eigentlich 46,44% oder 52,1743% beträgt. Es ist verdammt egal, ob von 10.000 Fällen 83 oder 221 noch gewonnen haben, nachdem sie den Vergleich abgelehnt haben. Die Chance ist zumindest verdammt klein.

    Und meines Wissens gibt es da auch noch keine Studie zu. Die Wissenschaft fängt gerade erst an, (unbewusste) Voreingenommenheit von Juristen (und Schiedsrichtern) psychologisch zu untersuchen.

    Zumindest zum Strafrecht gibt es eine ähnliche Studie (Deals statt Vergleich) ja schon. Aber darauf bist Du ja leider auch nicht eingegangen.

    Und auch wenn Du vermutlich nicht liefern wirst: Ein gegenteiliger Fall würde mich echt interessieren. Er würde mir wieder ein bisschen Hoffnung geben. Unser Justizsystem hat nämlich wirklich eine hervorragende Struktur. Sie wird nur total unterminiert durch die Menschen darin, weil sie eben menschlich sind, bequem, nicht über den Dingen stehend.

    Und ich finde es auch schade, dass niemand seine Meinung zur Begründung im Heinevetter-Fall schreibt. Da würde mich die Meinung anderer nämlich auch sehr interessieren. Die Meinung, dass Heinevetter Glück hat, dass er keinen geraden Satz sprechen kann, fand ich da schon sehr treffend.

    Was sind schon 10 dB unter Freunden?