• Interessanter Link insbesondere das Zitat von Trainerguru Gislasson, dass die Aufsteiger zu einem Gutteil mit dem Mentalitätswandel nicht zurecht kommen sportlich aber z.T. gute Qualität haben. Lässt sich leicht philosophieren von einem der ne 9 Millionentruppe trainiert. Erhellend die Erkenntnis zudem, dass bei Burgdorf cp-pharma der Mäzen sein soll. Immerhin outet sich dort der Mäzen auf der HP mit folgenden Worten

    Zitat

    CP-Pharma, ist in persona Bernd Gessert langjähriger HauptSponsor der TSV Hannover-Burgdorf.


    Die machen Tiermedizin und haben einen Jahresumsatz von gerade mal 26 Mio. Ist also um Umsatz her ne Minibude. Kann mir nicht vorstellen, dass die Bundesligafähigkeit von Herrn Gessert abhängt. Wenn die Firma 26 Mio Umsatz macht muss der Bereich hochprofitabel sein wenn die kolportierte halbe Mio für den Hauptsponsor übrig bleibt.

  • meine Tastatur hat das Wort "KEINEN" nicht geschrieben
    Minden ist Mäzenfreiezone


    so, so. Hauptsponsor ist die Hartingruppe, Spezialist für Leiterplatten, Industriestecker und sonstigem was man in keinem Baumarkt kaufen kann. Umsatz ne halbe Milliarde Euro. Ist klar ne, Ich denke eher ein weiterer klarer Kandidat der auf der Mäzenskala eher oben angesiedelt sein dürfte. Man könnte sich eigentlich auch den Hauptsponsor anschauen. Je weiter der vom Endkundengeschäft weg ist, desto höher der Mäzenfakor. Wozu braucht Harting vielen Marketingkontakte, Wozu die cp-pharma, deren Kunden nur Tierärzte sind. Wozu B.Braun? wobei man deren Artikel in der Apotheke kaufen kann. Wozu eigentlich GETEC (stehen die nicht beim SCM vorn drauf). Die verkaufen Energieanlagen an Kommunen. Aus dem Kopf ist eigenlich Wetzlar mit Licher am nächsten am Endkunden.


  • so, so. Hauptsponsor ist die Hartingruppe, Spezialist für Leiterplatten, Industriestecker und sonstigem was man in keinem Baumarkt kaufen kann. Umsatz ne halbe Milliarde Euro. Ist klar ne, Ich denke eher ein weiterer klarer Kandidat der auf der Mäzenskala eher oben angesiedelt sein dürfte.
    [...]


    Na, das ist ja mal eine fundierte Analyse!
    Woher weißt du denn, dass Harting Hauptsponsor in mäzen-artiger Weise ist? Hast aufs Trikot geschaut? Wenn du mal genau hinschaust, dann findest du darauf auch Melitta... und porta Möbel... und die EDEKA Minden-Hannover. Weitere Großsponsoren sind unter anderem eon Westfalen/Weser, WAGO, WEZ, Barre, heimische Banken etc. Nicht zuletzt gibt es den GWD-Pool mit ca. 150 kleineren Sponsoren, von denen jeder mindestens 3000 EUR/Jahr zuschießt. Alles heimische Firmen, aber keiner ist so ein großer Sponsor, dass GWD davon abhängig wäre. Als vor einigen Jahren Paule Gauselmann entschieden hat, nur noch den Kreisrivalen zu unterstützen, ist das beispielsweise ohne größere Einbrüche von anderen aufgefangen worden. Sicher gibt es auch bei GWD Sponsoren, die auch aus besonderer Zuneigung zum Verein sponsern. Aber von Mäzenatentum à la HSV, Lübbecke oder Melsungen ist das weit entfernt.

  • yip, bin nur nach der Größe des Logo gegangen und habe dann meine Theorie von wegen Produkten mit Konsumgüterbezug bzw. Nichtbezug entwickelt. Danke für deine Erhellung. Letztlich sind wir uns aber wohl einig, dass Harting als Hauptsponsor nicht die klassischen Werbeziele in Bezug auf Erhöhung der Reichweite verfolgt und von daher im Sinne einiger hier genannter Definitionen hier als Mäzen bezeichnet werden kann.

    IM übrigen möchte ich klarstellen, dass es mir persönlich als Anhänger eines Vereins egal wäre wer die Spiele finanziert. Solange man den Eindruck hat, dass nicht sinnlos Geld verbrannt wird wie beim HSV oder unter Nielsen bei den RNL ist doch alles ok. Melsunger Anänger sind keine Fans zweiter Klasse nur weil Familie Braun den Spass alimentiert (HSV Fans im übrigen auch nicht).

  • Familie Bentz von Melitta war (ist?) als Mäzen anzusehen.

    früher, oder eher damals vielleicht, heute nicht. Wie der Jan schon aufgelistet hat gibt es mehrere Hauptsponsoren, die meisten Familienunternehmen die sich zu GWD verbunden fühlen. Niemand ragt da herraus.
    Ansonsten könnte man ja gleich jeden Sponsor als Mäzen bezeichnen...
    Aber die Defination eines Mäzen ist hier ja auch etwas unterschiedlich.
    Ich sehe in einen Mäzen eine Person, die jede Menge Kohle in einen Verein pump, aktiv in die Geschehnisse eingreift und von dem der Verein finanziell abhängig (hörig) ist. Jemand dessen Namen in einem Atemzug mit dem Verein genannt wird.
    Dabei sehe ich das auch komplett urteilsfrei.

    Einmal editiert, zuletzt von Kai76 (4. Dezember 2013 um 12:12)

  • ... und so ist ganz schnell das eingetreten, was schon bei Eröffnung des Threads zu befürchten war:

    1. Es herrscht keine Einigkeit darüber was ein Mäzen überhaupt ist
    2. Mäzene, Sponsoren, Werbepartner lassen sich gar nicht scharf voneinander trennen

    Die ganze Diskussion macht doch gar keinen Sinn!

    Warum ist A, dem die Firma B gehört, kein Mäzen, wenn die Firma B den Verein mit 100000 € unterstützt, während er "natürlich" ein Mäzen ist, wenn das Geld vom seinem Privatkonto kommt?

    In beiden Fällen hat er sein Vermögen um 100000€ geschmälert, der Verein hat 100000€ mehr (Steuern und ähnliches lassen wir jetzt mal außen vor)

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Das sind Werte, da schlackern bei uns manche mit den Ohren. Bei uns isses offenbar in aller Regel ein Geschäft und keine Charity Veranstaltung. Auch wenn es den einen oder anderen Privatmann bzw. Sponsor gibt, der wohl hier und da mal die Schatulle aufgemacht hat, um den Verein zu retten. Da kann man aber auch von sekundären Interessen ausgehen, weil der ThSV in der Gegend so ziemlich der einzige regionale Werbeträger ist und der Wegfall auch so manchem Sponsoren weh tun könnte. Der ThSV wird da dringend gebraucht, egal ob 1. oder 2. BL, hauptsache man hat so einen Treffpunkt. Ich wurde mal von einem Sponsor in den VIP Raum mitgenommen, das sind Messetermine im Zweiwochentakt. Wer in Eisenach gute Geschäfte in gelöster Atmo abschließen will, muss zwangsläufig Zugang haben.

    Hier zeigt sich mMn übrigens auch der Grund, warum gemessen anf die Anzahl der Kontakte Handball am teuersten ist: Die Erfolgsquote ist ungleich höher. Unser Hauptsonsor Thüringer Energie zB erreicht mit unserer Brust im Verhältnis zum Einsatz mehr Umsatz als wenn er das Logo in einer überregionalen Zeitung oder bei einem Fussballerstligisten präsentiert. Das mag zwar mehr nationale Kontakte bringen, aber anfangen können die meisten Leser damit nix. Das gilt übrigens auch für die Provinzial. Ich weiß nicht, wer das vorhin geschrieben hat, aber die Provinzial ist alles andere als ein National Player. Es gibt sie in der Präsenz nur im Norden bzw. Nordwesten und braucht gar keinen nationalen Ausflug probieren. Hier im Osten ist sie weitgehend unbekannt bzw. wird im Sparkassenverbund zugunsten der Feuersozietät nicht aktiv angeboten. Dadurch ist gerade die Provinzial meiner Auffassung nach der Prototyp eines Handballsponsors. Ständige Präsenz in den regionalen Medien und ständiges Erreichen der Zielgruppe. Das hat mit Mäzentum nichts zu tun. Ich möchte wetten, das lohnt sich sogar betriebswirtschaftlich. Man darf auch nicht vergessen, dass von den Vereinen durchaus etwas zurück kommt. Beim Beispiel der Provinzial zB wirds einige Versicherungen geben, die der THW dort zwar zu günstigen Konditionen abschließt, aber immer noch mit Kostendeckung für die Versicherung.

    Anders kann man es durchaus bei Vereinen sehen, bei denen die Zielgruppe der Hauptsponsoren mit der regionalen Reichweite so gar keine Überschneidungen haben. Die Beispiele wurden ja schon genannt. Hier gehts wohl nur darum, überschüssige Euronen steuerbegünstigt anzulegen und den Spieltrieb einzelner Entscheidungsträger im Unternehmen zu befriedigen. Aber wehe dem. Und da gibts weit mehr Unwägbarkeiten, als nur der Verlust des Spieltriebs. Da wird das Unternehmen aufgekauft oder gerät auch wegen der zu hohen Zuwendungen in Schieflage, oder der Erbe will plötzlich Fussball oder Basketball spielen und wechselt das Lager. Aber viel häufiger stehen betriebswirtschaftliche Gründe dahinter, weil man im Unternehmen gemerkt hat, dass es nicht den gewünschten Erfolg bringt. Ich denke da an GETEC oder Braun und die anderen, die hier wohl doch eher Caritas spielen. Ob das jetzt als Mäzentum beschrieben wird oder nicht, mag dahinstehen, aber wenn das Wohl und Wehe des Vereins von einem solchen Freigiebigen Spnsor abhängt, ist es auf lange Sicht sehr gefährlich.

    Ich wage mal die Prognose: In den nächsten zwei bis drei Jahren gibts nicht nur sportliche Absteiger.

    Einmal editiert, zuletzt von BigRick (4. Dezember 2013 um 13:25)

  • ... und so ist ganz schnell das eingetreten, was schon bei Eröffnung des Threads zu befürchten war:

    1. Es herrscht keine Einigkeit darüber was ein Mäzen überhaupt ist
    2. Mäzene, Sponsoren, Werbepartner lassen sich gar nicht scharf voneinander trennen

    Deshalb ja Diskussion. Ich finds schon interessant, wo hier bei manchen Vereinen das Geld herkommt und wie die Verstrickungen sind.
    Ob man am Ende den subjektiven Begriff Mäzen verwendet, kann jeder selbst entscheiden, aber jeder kann sich sein Bild machen und sehen, ob Verein A seine Wirtschaftskraft präsentiert oder die eines Großsponsors.

    Lol, da hab ich fast schon beiläufig eine Definition für Mäzentum geliefert.

    Die ganze Diskussion macht doch gar keinen Sinn!


    Ich find sie gar nicht schlecht. Wenn man als Ziel nicht ausgibt, eine klare Trennlinie zu liefern, ist sie fruchtbar und bringt einige Argumente zum Vorschein. Aber vielleicht sehe ich das beruflich bedingt anders.

    Einmal editiert, zuletzt von BigRick (4. Dezember 2013 um 13:43)

  • so, so. Hauptsponsor ist die Hartingruppe, Spezialist für Leiterplatten, Industriestecker und sonstigem was man in keinem Baumarkt kaufen kann. Umsatz ne halbe Milliarde Euro. Ist klar ne, Ich denke eher ein weiterer klarer Kandidat der auf der Mäzenskala eher oben angesiedelt sein dürfte. Man könnte sich eigentlich auch den Hauptsponsor anschauen. Je weiter der vom Endkundengeschäft weg ist, desto höher der Mäzenfakor. Wozu braucht Harting vielen Marketingkontakte, Wozu die cp-pharma, deren Kunden nur Tierärzte sind. Wozu B.Braun? wobei man deren Artikel in der Apotheke kaufen kann. Wozu eigentlich GETEC (stehen die nicht beim SCM vorn drauf). Die verkaufen Energieanlagen an Kommunen. Aus dem Kopf ist eigenlich Wetzlar mit Licher am nächsten am Endkunden.

    Man darf das nicht immer nur darauf reduzieren, ob der betreffende Sponsor Produkte verkaufen will. Niemand geht in einen Supermarkt und kauft Tür- oder Sitzsysteme von einer Firma Brose (Sponsor beim Bergischen HC, oder den Brose Baskets Bamberg beim Basketball). Auch Firmenkontakte spielen für Brose sicherlich eine untergeordnete Rolle. Was solche Firmen (auch) zu einem Sponsoring treibt, ist die Suche nach potentiellem Personal (Universität Wuppertal, Universität Bamberg), denn in den Hallen sitzen auch die ein oder anderen Studenten.

  • Ein Mäzen im herkömmlichen,klassischen Sinne zeichnet sich doch dadurch aus, dass er für sein Gönnertum keine materielle Gegenleistung erwartet sondern maximal sein Ego befriedigt sehen will. In diesem Sinne sind nicht mal Rudolph oder Nielsen Mäzene.

    Doch halt: Rudolph und Nielsen sind die einzigen "Sponsoren" die immer davon rden (geredet haben), dass sie ja eigentlich gar nicht nötig seienund der Claub auf eignen Beinen stehen könnte........ ;)

  • Die ganze Diskussion macht doch gar keinen Sinn!


    Für mich ist das hier eine der spannendsten Threads der letzten Jahre. Ohne die Einwürfe hier wäre ich nie darauf gekommen zu schauen warum Burgdorf von einem Tiermedizinhersteller gesponsort wird. Ausserdem sind hier sehr gehaltvolle Beiträge jenseits des normalen Onkel Rudi Bashings dabei. Der Aufhänger ist ja auch das Statement von Herrn Schmedt, dass 12 von 18 Vereinen von Mäzen geprägt sind. Ich glabue mittlerweile können wir uns darauf einigen,dass Herr Schmedt je nach Definition recht haben könnte, aber auch, dass sein durch GETEC mit alimentierter Klub ebenfalls in den Graubereich gehören dürfte.
    Corvin Warum macht Brose Werbung in Bamberg und Wuppertal wenn das Hauptwerk in dem Coburger Pampa liegt und man ja vermutlich dorthin Studenten in erster Linie locken will. War es nicht so, dass Herr Stoschek mit dem damaligen Bürgermeister und Clubchef eine Privatfehde führte und man interpretieren konnte, dass er sich aus diesem Grunde dem BHC zuwendete?
    BigRick Ich erinnere mich noch sehr gut an die eine Zeit vor ca. 10 Jahren als der ThSV mal gerade wieder in oder vor der Insolvenz stand. Damals war Federn-Oswald Präsident und man suchte nach einem neuen Präsidenten. Herr Levknecht schrieb damals in einem seiner blumigen Pressetexte, dass der neue Präsident doch bitte ein erfolgreicher Unternehmen sein solle der möglichst eigenes Geld mitbringen solle. Das war Betteln nach einem Mäzen auf unterstem Niveau.

  • Ich finde die Diskussion auch nicht sinnlos. Und unterschiedliche Interpretationen, was ein Mäzen ist, sind normal und vielleicht auch gewollt.


    Aber wenn ein Bundesliga-Manager wie Marc Schmedt davon spricht, dass zwölf von 18 Bundesligaclubs mäzengeprägt sind, finde ich schon, dass man hierüber streiten kann. Vor allem kam mir, selbst bei ganz weitläufiger Betrachtung des Mäzenbegriff, diese Zahl zu hoch vor. Als ich allerdings genauer recherchiert habe, kann man eben schon sagen, dass das nicht ganz aus dem Nichts gegriffen ist und bei großzügiger Betrachtung annähernd zutreffen kann.

    Bei manchen Vereinen sind die großen Mäzene allerdings wieder abgesprungen (Z.B. RNL, Lemgo).

    Bei manchen Vereinen war es mir überhaupt nicht bewusst, dass es eventuell Mäzene geben könnte (auch wenn es vielleicht doch keine sind (z.B. Hannover, BHC, Wetzlar).

    Bei manchen Vereinen vielleicht auch beides (z.B. Minden).

    Bei Minden und Wetzlar sprechen nur andere journalistische Quellen davon, dass hier Mäzene vorhanden sind, kommt ja nicht von mir.

    Aber welche sechs Vereine sind nicht mäzengeprägt nach Schmedts Lesart?

  • Freundschaft!

    GETEC versorgt allerdings auch privatwirtschaftliche Unternehmen mit Energie(lösungen). Ich denke, daß hier sowohl die größere Bekanntheit des Namens, als auch die Kontakte im VIP-Raum für das Unternehmen für die Gewinnung von Aufträgen relevant ist. Man damit also auch Geld verdient. Von Mäzenatentum kann hier nicht gesprochen werden.

    Ein anderer Fall: im Club 100 tauchte früher mal (weiß nicht, ob das noch der Fall ist) eine Vermögensverwaltungsgesellschaft auf. Ich habe mir dann sagen lassen, daß es ein mittelständisches Unternehmen gab, daß den SCM gesponsort hat. Das wurde dann verkauft und die ehemaligen Eigentümer haben dann über diese Gesellschaft, die das eingenommene Geld verwaltet, den SCM weiter unterstützt. Die hatten dann selbst keinen wirtschaftlichen Vorteil mehr davon.

    Mir wäre allerdings neu, daß ein Sponsoring zwingend an einen eigenen Vorteil geknüpft sein muß. Es gibt viele Sponsorings, die einfach einer Sache dienen, die ein Geldgeber unterstützen will. Wenn man von einem Mäzen im Handball redet, dann muß es schon eine Größenordnung haben, daß der Verein etc. kollabiert, wenn der Mäzen den Geldhahn zudreht. Ich sage mal Bendzko bei den Füchsen. Ansonsten wären ja die Dauerkartenkäufer in Magdeburg auch alle Mäzene. Denn davon hat man ja nun nicht viel im Moment.

    Der Knackpunkt bei der Aussage von Schmedt ist für mich sowieso eine andere. Die Spielbetriebs-GmbH gehört soweit ich weiß, zu 100 Prozent dem Verein*. Früher war das mal zu 50 Prozent die Stiftung Sport. Dann wollte man den großen Sponsoren einen direkten Einstieg ermöglichen. Mit Österhoff wurde das dann umgedreht und stattdessen noch die Anteile der Stiftung Sport zurückgekauft. Man hat also die Chance, Kapital einzusammeln nicht genutzt. Im Grunde genommen sagt man damit doch, daß man gar nicht über die Vereinsstruktur hinaus will. Die GmbH fungiert letztlich nur als Absicherung des Vereins im Insolvenzfall, aber nicht als Instrument auf dem Kapitalmarkt.

    Letztlich hat man sich erst selbst die Eier abgeschnitten und beschwert sich nun, daß andere welche haben.

    *bei einem Interview mit Präsident Roswandowicz, stand neulich die Anmerkung, daß er Gesellschafter bei den Handballern wäre. Davon wurde aber vorher nie etwas in der Presse vermeldet. Es kann natürlich sein, daß man meint, daß er als Präsident den Gesellschafter SCM vertritt.

    • Offizieller Beitrag


    so, so. Hauptsponsor ist die Hartingruppe, Spezialist für Leiterplatten, Industriestecker und sonstigem was man in keinem Baumarkt kaufen kann. Umsatz ne halbe Milliarde Euro. Ist klar ne, Ich denke eher ein weiterer klarer Kandidat der auf der Mäzenskala eher oben angesiedelt sein dürfte. Man könnte sich eigentlich auch den Hauptsponsor anschauen. Je weiter der vom Endkundengeschäft weg ist, desto höher der Mäzenfakor. Wozu braucht Harting vielen Marketingkontakte, Wozu die cp-pharma, deren Kunden nur Tierärzte sind. Wozu B.Braun? wobei man deren Artikel in der Apotheke kaufen kann. Wozu eigentlich GETEC (stehen die nicht beim SCM vorn drauf). Die verkaufen Energieanlagen an Kommunen. Aus dem Kopf ist eigenlich Wetzlar mit Licher am nächsten am Endkunden.

    Harting betreibt kein Mäzenatentum bei GWD. Der "Hauptsponsor" bei GWD ist im Übrigen auch der Pool. Nein, GWD ist nach keiner der hier gebrachten Definitionen ein Mäzenverein.

  • Wunderbar, dann haben wir den ersten der sechs nicht-mäzengeprägten Vereine: GWD Minden

    weitere, noch alle mit Fragezeichen:
    Balingen
    Berlin
    Eisenach
    Göppingen
    Flensburg
    Kiel

    was ist mit Emsdetten?

    Zweifelhaft:

    BHC
    Hannover
    Lemgo (Vergangenheit, oder immer noch?)
    Wetzlar

    Würde mich interessieren.

  • Na dann will ich da auch noch mal meinen Senf dazugeben.
    Ich bin geborener Hamburger und maße mir mal etwas zum Mäzenatentum in unserer Stadt zu schreiben
    Bei uns sind Mäzene hochangesehene Kaufleute die es zu etwas gebracht haben und jetzt im reiferen Alter
    der Allgemeinheit etwas zurückgeben.
    So sind im Laufe der Jahre über 10.000 Stiftungen entstanden.
    Es wird niemals ein Hamburger Bürger etwas negatives über Mäzene sagen (das hat auch etwas mit der Entstehung der Freien Stadt zu tun)aber das führt jetzt zu weit.
    Bevor ich zum Handball komme noch mal 1-2 Bsp.
    Beim berühmten Hamburger Michel haben bei der letzten Restaurierung Mäzene die Hauptkosten übernommen.
    Elbphilharmonie:Ursprüngliche Kosten 80 Millionen durch 3 Familien und ein Stadtantei von 77 Millionen.

    Was den HSV Hamburg betrifft ist mir und allen anderen klar das es diesen Verein ohne Herrn Rudolph nicht geben würde.
    Der Aktuelle Stand:
    GHD Gesundheits GmbH ist der Hauptsponsor (Medizienunternehmen,1800 Mitarbeiter) Inhaber Andreas Rudolph
    dazu kommen noch ca.70 weitere Sponsoren.
    Wer jetzt wieviel bezahlt kann ich selbstverständlich nicht beurteilen aber ich könnte mir vorstellen das der Verein auch ohne die GHD überleben könnte.
    Jedenfalls deute ich es so wenn neben Spieler und Betreuer noch ein Dutzend weitere Leute auf der Gehaltsliste des Vereins stehen

    Ich hoffe ich habe hier niemanden gelangweilt :D

    Ps.Wer glaubt das Rudolph als erfolgreicher Geschäftsmann privates Geld in den Verein pumpt sollte sich mal am Ohr kraulen :pillepalle:
    Für spätere Diskussionen sollte man sich mal überlegen wo der Begriff "Sponsoring" herkommt

  • BigRick Ich erinnere mich noch sehr gut an die eine Zeit vor ca. 10 Jahren als der ThSV mal gerade wieder in oder vor der Insolvenz stand. Damals war Federn-Oswald Präsident und man suchte nach einem neuen Präsidenten. Herr Levknecht schrieb damals in einem seiner blumigen Pressetexte, dass der neue Präsident doch bitte ein erfolgreicher Unternehmen sein solle der möglichst eigenes Geld mitbringen solle. Das war Betteln nach einem Mäzen auf unterstem Niveau.


    Nein, nicht ganz. Zumindest ist meine Erinnerung eine andere: Günther Oßwald war damals nicht Präsi (zumindest nicht gewählter, kann sein, dass er es kommissarisch machte, das weiß ich aber nicht mehr genau), sondern er war im Aufsichtsrat und einer der Personen, die ich vorhin meinte mit "zur Rettung Schatulle geöffnet".

    Der Präsi war damals Frank Seidenzahl. Allerdings war man sich nach dessen Rücktritt im Verein einig, dass es wirtschaftliches Know How braucht, um den Verein wieder auf Vordermann zu bringen. Seidenzahl ist ein Superarchitekt, hat aber damals nicht verhindert, dass ein 1,8 Mio Haushalt (mehr als heute) auf so wacklige Füße gestellt wurde, dass es krachen gehen musste. Nachfolger wurde dann Detlev Gollhardt, der als Autohändler in der Region einen guten Ruf genießt und die notwendigen Verbindungen hatte. Aber er hat schnell gemerkt, dass die Verstrickungen im Verein nicht durch ihn durchbrochen werden konnten. Er hat mal in einem persönlichen Gespräch gemeint, dass, wenn er könnte, wie er wollte, so einige Leute hätten verschwinden dürfen. Dafür ist er übrigens auch geholt worden. Aber einer allein kann es halt nicht richten.

    Deshalb hat er den Laden schnell weitergegeben mMn an Gerhard Sippel, seines Zeichens pensionierter Gymnasialrektor. Keinesfalls verdächtig, hier mit der fetten Marie zu winken, wenn das Schiff zu schwanken beginnt. Die Personen, die schon Gollhardt loswerden wollte, haben aber im Hintergrund weiter gepraßt.

    Es kam, wie es kommen musste. Nach einer weiteren Fastpleite hat man hier endlich den Cut gemacht und bis heute stabile Verhältnisse mit fähigen Leuten an der Spitze. Der Präsi ist ein Geschäftsmann, der Vize ein verdammt guter Anwalt und der Manager ein Handballkenner mit internationaler Erfahrung. Die Problemabteilung ist man endlich losgeworden. Der Etat liegt weit unter dem damaligen und der Verlust eines Großsponsors kann den Verein nicht mehr in die Pleite treiben, weil es keinen mehr gibt. Mittlerweile ist der Verein gesund und wirtschaftet gut.

    Damals sah alles ziemlich düster aus und man hat sich darauf verlassen, dass es schon jemanden geben wird, der die Schatulle aufmacht. Jetzt, 10 Jahre später kann der ThSV stolz darauf sein, nicht mehr davon abhängig zu sein. Die Einnahmen bestimmen die sportlichen Investitionen und nicht andersrum. Allerdings mit der Folge, dass wir wohl nie mit den besten 10 werden mithalten können.

    Wenn Levi das damals so veröffentlicht hat, dann sicher nicht in Eigenregie sondern in Abstimmung mit den damaligen Gremien. Dass man so öffentlich einen reichen Onkel sucht, war sicher nicht zielführend, allerdings waren wir damals nicht die einzigen, die das versucht haben.

    2 Mal editiert, zuletzt von BigRick (4. Dezember 2013 um 18:40)

  • Geraldo

    Setzt du jetzt das Mäzenatentum in die Elbphilharmonie mit dem in die Spieler einer Handballmannschaft gleich?

    Das kann man meines Erachtens nicht im Entferntesten machen. Die Errichtung eines Kulturtempels mit nahezu unbegrenzter "Haltbarkeit" hat mit der Gewährleistung eines stattlichen monatlichen Gehalt einer Mannschaft und der Peripherie so überhaupt nichts zu tun. Als "leidenschaftlicher Hamburger" tun mir solche Vergleiche ziemlich weh... ;)

  • Corvin Warum macht Brose Werbung in Bamberg und Wuppertal wenn das Hauptwerk in dem Coburger Pampa liegt und man ja vermutlich dorthin Studenten in erster Linie locken will. War es nicht so, dass Herr Stoschek mit dem damaligen Bürgermeister und Clubchef eine Privatfehde führte und man interpretieren konnte, dass er sich aus diesem Grunde dem BHC zuwendete?

    Die Coburger Studenten kennen Brose, da braucht man vor Ort keinen darauf hinzuweisen, dass ein Global Player seinen Sitz in Coburg hat. An der Wuppertaler und Bamberger Uni mag das anders aussehen. In beiden Städten stehen Werke von Brose und in beiden Städten wird man ebenfalls Führungskräfte brauchen. Wo die natürlich ausgebildet und letztendlich eingesetzt werden, weiß ich nicht.


    Jedenfalls denke ich, dass bei (großen) Unternehmen, die keine Produkte an Endverbraucher verkaufen, schon die Personalakquise in das Gedankenspiel "Sponsoring ja/nein" mit einfließt.


    Im speziellen Falle von Brose gebe ich dir aber Recht, dass die persönlichen, ich nenne es mal Unstimmigkeiten, mit dem damaligen (und immer noch amtierenden, aber zur nächsten Wahl nicht mehr antretenden) Bürgermeister eine größere Rolle gespielt haben.  :lol: Ach, gar nicht auszumalen, was passiert, wenn der weg ist und Herr Stoschek doch noch gefallen am HSC 2000 Coburg bekommt. Dann hätten wir ja gleich zwei Großunternehmen mit der HUK zusammen, die ihr schönes Geld in den Verein pumpen. Dann fehlt nur noch der Aufstieg und die Leute können sich über den nächsten "Geldscheißerverein" in der 1. Bundesliga freuen.  :P