Spielfortsetzung bei Foul bei Angriff auf's leere Tor

  • Zu Steinars und Badens Beispielen:
    Es ist in der Tat schwer ein
    Praxisbeispiel zu finden, wo kein TW im Feld, der Gegner mit Ball
    irgendwo im Feld gefoult wird und dennoch 2 Abwehrspieler bei 9m stehen.

    Wenn man nochmal auf die Erläuterung schaut:
    "eine klare und ungehinderte Gelegenheit um Wurf des Balls ins leere Tor"

    Was ist das?

    Muss ich da wirklich die Position der restlichen Spieler beachten?
    Reicht es nicht, dieses "klar und ungehindert" auf den eigentlichen Wurf des Ballführenden zu fokussieren?

    Muss ich wirklich, "wenn der jetzt geworfen hätte, dann wäre der Ball so geflogen, dann hätten die anderen Gegenspieler den so abfangen können" berücksichtigen?

    Da hat dann doch wirklich jeder SR selbst bei der gleichen Szene eine andere Meinung.
    Ist das dann wirklich im Sinne der Regeln?

  • Habt ihr den Beitrag #15 von mir nochmal angeschaut, da habe ich doch die Beispielgrafik Info 28.

    Deine Grafik tut da überhaupt nichts zu Sache, weil sie sich nicht mit der Situation beschäftigt, wenn kein Keeper im Tor ist sondern mit der, wenn einer frei aufs Tor läuft, kein Gegenspieler vor ihm und er von hinten umgerissen wird.
    Diese Entscheidung ist so eindeutig wie die Tatsache, dass die Erde rund ist.
    Das hilft hier nur nun mal gar nicht.

  • Das geht auch freundlicher.

    Ich denke mal, es geht einfach darum, das eben der 7 m gegeben wird, wenn die Torchance klar ist und man die Chance nur mit einem Foul verhindern kann. Wenn ein Abwehrspieler oder Torwart ihn legal abwehrt ist der Wurf ja gehindert und damit keine Torchance. Hoffe das es jetzt so richtig ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Funkruf (5. November 2013 um 16:31)

  • Ich möchte es eigentlich nicht noch komplizierter machen, aber mir schwebt noch was im Kopf herum:

    Also, wie gehabt, Torwart von B ist vorne, Tor ist leer. Jetzt wird zwischen Mittellinie und FW-Linie von A Schrittfehler gegen B gepfiffen.
    A5 will sich den Ball nehmen und den Freiwurf (an der richtigen Stelle) ausführen und auf's leere Tor werfen.


    Zwei Situationen:

    a) Er wird umgerissen, bevor er ausführen kann.

    b) Ein Spieler von B springt dazwischen und blockt den Ball einen Meter vor A5 ab (nach dessen Wurfausführung).


    Kein 7-Meter bei a). Aber bei b)?

  • Meine (auf Grund der nicht vollständigen Beschreibung mit Annahmen hinterlegte) Einschätzung:

    a) Hinausstellung bzw. in der letzten Spielminute Disqualifikation (8:10c i.V.m. 16:6b IHR) mit Bericht für den Gegenspieler; Wiederholung des Freiwurfs mit Anpfiff (15:9, 15:5 IHR)

    b) Steht der Spieler bei Ausführung des Wurfes korrekt (13:8 IHR): weiterspielen lassen; wenn nicht, dann Prüfung: Führt die Stellung des Spielers bei Ausführung zu einem Nachteil für die angreifende Mannschaft?
    - ja: Bestrafung (Ermahnung bzw. Progression), Wiederholung mit Anpfiff (15:9 IHR)
    - nein: weiterspielen lassen (15:4 bzw. 15:5 IHR)


    Im Übrigen mal meine Meinung zu derartig theoretischen Diskussionen: Es gibt im Handball einfach Situationen, die nicht allgemeingültig gelöst werden können. Die in diesem Thread besprochenen Situationen gehören dazu. Hier kommt es darauf an, welches Verständnis der Schiedsrichter aus seiner subjektiven Sicht für die Situation hat (z. B. Einschätzung, ob eine klare Torgelegenheit vorliegt oder nicht). Das wird sich von Schiedsrichter zu Schiedsrichter unterscheiden.
    Für die Diskussion um das passive Spiel verhält es sich ähnlich: Es kann das Regelwerk nicht derart gestaltet werden, dass es nur noch einfache Wenn-Dann-Lösungen gibt. Dafür ist die Sportart schlichtweg zu komplex und die möglichen Situationen immer einzigartig.

    Wenn man schon 2 Hinausstellungen hatte und dann so rangeht, kann man nur wichtige Termine haben. (frei nach Johannes B. Kerner)

    Der Schiedsrichter gilt in seiner Wahrnehmungsfähigkeit als unfehlbar... (DHB-Bundesgericht) :D