Vielleicht nochmals zur Klarstellung: Ich bin in meiner Aufzählung ganz bewusst von veranstaltungstauglichen Hallen ausgegangen, mit einer lichten Höhe von 15m, mit der Möglichkiet einer bewegten Bühne, etc. Also Merkmalen, die eine Handballhalle/Sporthalle nicht bieten muss/braucht. Denn ich glaube, dass hier doch Einigkeit herrscht, dass eine Sporthalle mit einer Kapazität von 4000 oder gar 6000 Plätzen im bergischen Städtedreick keine Chance auf Realisierung hat. Also muss diese Halle eben eine "Multifunktonshalle" sein. Die kostet entsprechend und muss refinaziert werden.
Gummersbach als Beispiel kann hier nicht dienen, denn diese ist nicht im oa. Anspruch multifunktionstauglich und deren Finanzierung basiert zum einen auf öffentliche Fördermittel zum anderen der Deckung der Betriebskosten von Kreis und Stadt aufgrund der Nutzung als Schulsporthalle. Deweiteren kommen ordentlich Mittel aus der Gönnertasche rund um den VfL. Das ursprüngliche Modell der vollen Multiufunktionalität wurde aus Kostengründen fallen gelassen. Das dies aber Folgen für die Mietfrequenz hat, ist den Betreibern zumindest nur teilweise klar. Teilweise.
Zurück zur Konkurrenzsituation: Eine V-Halle mit 6000 Plätzen kostet in der Anmietung des Veranstalters deutlich weniger als die Hälfte als eine mit 12000. Dieses wird als gemindertes Risiko auf Seiten der Veranstalter gesehen. Eine Lanxess-Arena füllen heute nur noch die wenigsten Acts. DAs führte ja zu Überlegungen des Arena-Managements eine Kölnarena-light mit rund 6-8000 Plätzen zu bauen, weil es eben tatsächlich bis Oberhausen eine Versorgungslücke gibt. Die Gruga ist viel zu alt und zu unmodern. Die Philipshalle ist nicht so gut ausgebucht,weil sie so toll ist, sondern weil sie zum einen sehr preiswert anzumieten ist (Abschreibungen sind schon lange gelaufen) und die goldene Größe hat, könnte noch ein bisschen größer sein.
Keine andere Halle deckt diese Versorgunsglücke. Auch die Mobilität der Zuschauer wird gerne unter den Teppich gekehrt.
Die Rechnung 2000 Buxtehude gleich 10000 in Köln stimmt nicht, vielmehr ist es so wer ein Konzert von Peter Gabriel besuchen will fährt eben wie zuletzt nach Düsseldorf. Oder nach Oberhausen. Oder nach Wuppertal (diese Statistiken der Hallenbetreiber sind sehr aufschlussreich, teilweise ist es ganz erstaunlich, wie gering der Kreis der Besucherintensität abfällt bei bis zu einer Fahrtzeit von einer Stunde, erst aber einer "Distanzüberbrückungsdauer" von 1,5h fällt es deutlich).
Und das sind die Vermietungen, die unbedingt eine Halle aufweisen muss, um von 25 Handballvermietungen auf 120 insgesamt zukommen. Für die ganz großen Hallen ist das zunehm,end ein Problem. Daher halten diese sich ausnahmslos Eishockey-Teams als Ankermieter, weil die allein ja schon 50 Tage Vermietungen sorgen. Deswegen beteiligen/subventionieren diese Hallen auch dies Vereine und müssen sich mitunter auspressen lassen. Was dann wiederum die anderen Drittmieter gar nicht freut, weil das deren Tagespreis wieder in die Höhe schnellen lässt.
Mal ins Blaue geplant: ich halte eine 6000er Multifunktions-Arena im GroßraumRhein/Ruhr für realisierungswürdig. Natürlich lieber in Düsseldorf, Köln oder vielleicht sogar Essen. Anderseits klappt es auch in Wuppertal, besonders, wenn ich einen Ankermieter mitbringe, der wenigstens 25 Tage abdeckt und sich auch beim Bau finanziell nennenswert beteiligt.