Subjektive Sicht auf den Umgang mit SR

  • Sorry, aber das ist mir etwas zu schön gemalt. Auf den Rängen beginnt es erfahrungsgemäß bereits zu kochen, wenn eine auch nur ansatzweise strittige Szene zu Ungunsten des eigenen Teams entschieden wird. Und das ist von Kreisklasse bis zur Bundesliga zu beobachten.


    Stimmt nicht.... Nicht in Friesenheim, Leutershausen oder Großsachsen..... natürlich gibt es Ausnahmen, aber die meisten bleiben ruhig.

    Natürlich machen alle Fehler, aber wenn ich jede Woche mindestens 1 richtig schlechte Schiedsrichterleistung sehe, muss ich mich fragen voran es liegt? Und ich bezahle keine 12 - 15 € um zu sehen wie Schiedsrichter ein Spiel komplett verpfeifen.

    Es ist leider so wie es ist, die Leistung der Schiedsrichter wird allgemein immer schlechter. Ich liebe es Handball zu schauen und ich investiere auch sehr viel Geld in mein Hobby und da erwarte ich halt auch das alles funktioniert.

    TSV!!! SGL!! TVG!!!

  • Wenn die Zuschauer in den von dir genannten Orten trotz der dort offenbar wöchentlich zu beobachtenden "komplett verpfiffenen" Spielen ruhig bleiben, kann das doch nur heißen, dass
    a) die Leute diese Kritik nicht teilen oder
    b) in diesen drei Hallen Einschlafpublikum zu Hause ist oder
    c) du einfach keine Ahnung vom Handball und dessen Regeln hast
    Vorschlag: Verlang deine 15 Euro doch mal vom Kassierer zurück, wenn mehr als 5 Fehlpässe gespielt wurden. Du willst doch, "dass alles funktioniert".

  • Für mich sind die beiden alles entscheidenden Dinge bei Schiedsrichtern:

    1. Verlässlichkeit: ich muss vor dem Pfiff wissen dürfen, was der SR in dieser Situation pfeift. Jedes Gespann hat einen anderen Level, aber dieser muss über 60 Minuten gleich sein.

    2. Sportlichkeit und Kollegialität: SR sind keine Götter oder was besseres, sondern genauso Sportler wie Spieler oder Trainer und sollen sich auch so verhalten. Selbstverständlich gilt dies natürlich auch und besonders für die andere Seite.

    Grundsätzlich ist darüberhinaus auf jeden Fall zu unterscheiden zwischen Bundesliga und dem "Rest".

    Bundesliga: Hier gehe ich davon aus, dass die Qualität so gut sein müsste, dass die SR genau wissen und beurteilen können, was und wie ich pfeife (zumindest war ich mir hier bis vor ein paar Jahren darin sicher - mittlerweile ist das SR-Niveau sehr gesunken). Und wenn ich dann, sogar objektiv belegt, sehe, dass die Mehrzahl der kritischen Entscheidungen in die eine Richtung gehen, dann darf sehr wohl die Schiedsrichter-Leistung kritisiert werden.
    Und ein Bundesliga-Spiel ist wie eine Zirkus-Show, da gelten andere Gesetze.

    Amateurbereich: solange meine beiden Grundsätze eingehalten werden, verzeihe ich hier jeden Fehler. Unterm Strich sollte es ausgeglichen und sportlich sein.

    Jugendbereich: hier ist doch das aller- allergrößte Problem. Es maßen sich Trainer, Spieler und vor allem Eltern an, bei jungen, unerfahrenen Schiedsrichter, oft aus der untersten Schublade, lautstark Kritik und Beleidigungen zu äußern. Dort sitzen zehn Leute auf der Tribüne und man versteht jedes Wort. Das müssen junge Menschen erstmal aushalten. Wir haben doch das größte Problem, dass junge SR meist spätenstens nach zwei Jahren aufhören, weil der Druck von außen zu hoch ist. Und für jeden, der sich im Jugendbereich gegen SR äußert, habe ich nur Verachtung.

  • Die Spieler die 5 Fehlpässe spielen werden ausgewechselt... Ganz einfach... Die Schiedsrichter die schlecht pfeifen sind halt 6ß Minuten da...

    Und ich meinte das die Halle ruhig (gegen die Schiedsrichter) ist wenn die Scheidsrichter gut sind. Wenn Sie schlecht pfeifen werden Sie auch ausgepfiffen genau so wie ein Spieler ausgefiffen werden würde wenn er 5 Eigentore macht.

    TSV!!! SGL!! TVG!!!

  • ...

    Bundesliga: Hier gehe ich davon aus, dass die Qualität so gut sein müsste, dass die SR genau wissen und beurteilen können, was und wie ich pfeife (zumindest war ich mir hier bis vor ein paar Jahren darin sicher - mittlerweile ist das SR-Niveau sehr gesunken). Und wenn ich dann, sogar objektiv belegt, sehe, dass die Mehrzahl der kritischen Entscheidungen in die eine Richtung gehen, dann darf sehr wohl die Schiedsrichter-Leistung kritisiert werden.
    ...

    Das ist jetzt interessant! Gibt es solcheinen objektiven Beleg? Wirklich? Wo kann ich den denn finden? Würde mich wirklich mal interessieren wer das mal für mehrere komplette Spiele gemacht hat.

    Ne Signatur kann ich mir nicht leisten

  • Schließe mich den Ausführungen von Maxx an.

    Zu 1: Es gibt durchaus Partien, in denen entweder in der Halbzeitpause oder für das Schlussdrittel die Linie noch mal eine Änderung erfährt. z.B: Die zu Beginn gewählte progressive Linie wird nicht konsequent durchgehalten.
    Dann stellt sich auch die Frage:

    Wird diese Änderung bewusst durchgeführt?
    Sind es Konzentrationsschwächen (mangelnde Fitness, Doppelbelastung wg. Beruf)?
    Sind es Konzessionsentscheidungen und man hangelt sich von Fehler zu Fehler, um am Ende keinen zu benachteiligen?

    Fehler passieren, aber man kann sie halt innerhalb eines Spiels nicht ausbügeln.

    Zu 2: Kommunikation ist wichtig, allerdings muss man auch hier aufpassen, dass man nicht den Eindruck vermittelt eine Seite mehr zu bevorzugen. Auch das ist öfters zu beobachten. Rumpelstilzchen auf der einen Seite kann machen, was er will, auf der anderen Seite folgt eine direkte Bestrafung. Was soll man z.B. von SR halten, die eine bewusste Fehlentscheidung treffen, um eine progressive Strafe gegen die Bank zu provozieren?

    Zu guter letzt ist auch die Frage:
    Sind denn die Fehler bewusst oder unbewusst? Denn längst nicht jeder Fehler ist unabsichtlich - das mag man positiv als "Linie" umschreiben, in gewisser Weise ist es aber auch eine Beeinflussung des Spiels.


    "Wir müssen endlich davon wegkommen, dass für Trainer, Spieler und auch Vereinsfunktionäre die wichtigste Frage vor einem bedeutendem Spiel ist: `Welche Schiesdrichter wurden nominiert?` " - Lino Cervar in Handballwoche 03/2011

  • ...mittlerweile ist das SR-Niveau sehr gesunken.

    Ach, und mit Regeländerungen (schnelle Mitte) und zunehmender Athletik kann das nicht zusammenhängen?


    Und wenn ich dann, sogar objektiv belegt, sehe, dass die Mehrzahl der kritischen Entscheidungen in die eine Richtung gehen

    Würde mich auch interessieren. Quellen?


    Zu guter letzt ist auch die Frage:
    Sind denn die Fehler bewusst oder unbewusst? Denn längst nicht jeder Fehler ist unabsichtlich - das mag man positiv als "Linie" umschreiben, in gewisser Weise ist es aber auch eine Beeinflussung des Spiels.

    So langsam fehlen mir die Worte :nein:

  • Schon mal nen Bundesliga-Spiel gesehen, wo ganz genau auf die Ausführung der Schnellen Mitte geachtet oder die Einhaltung der Schritte-Regel wird und bei JEDEM Verstoß abgepfiffen wird?

    Das wäre gar nicht durchführbar - also wird bewusst eine Grauzone des "Übersehens" geschaffen.

    Dass Groetzki wie in Magdeburg dann plötzlich schon zehn Meter in der gegnerischen Hälfte ist, mag dann nur das Extrembeispiel sein, ist aber auch nicht schlimmer, als wenn er jetzt vor dem Anpfiff schon einen Meter in der gegnerischen Hälfte gewesen wäre. Der Anwurf hätte in beiden Fällen korrigiert werden müssen.


    "Wir müssen endlich davon wegkommen, dass für Trainer, Spieler und auch Vereinsfunktionäre die wichtigste Frage vor einem bedeutendem Spiel ist: `Welche Schiesdrichter wurden nominiert?` " - Lino Cervar in Handballwoche 03/2011

  • Stimmt nicht.... Nicht in Friesenheim, Leutershausen oder Großsachsen..... natürlich gibt es Ausnahmen, aber die meisten bleiben ruhig.


    Ich lach mich tot - mach dich bitte nicht lächerlich.

    Ich hab es in Leutershausen schon selbst erlebt, wie Schiedsrichter als A......ch und W.chser beschimpft wurden - und da war das Spiel noch nicht mal angepfiffen. Zugegeben, in Großsachsen sind sie schon ein bisschen entspannter, aber natürlich passiert es auch da.

    In Friesenheim dauert es ein bisschen länger, aber wenn's dann mal losgeht, wird's deftig.

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Und ich meinte das die Halle ruhig (gegen die Schiedsrichter) ist wenn die Scheidsrichter gut sind. Wenn Sie schlecht pfeifen werden Sie auch ausgepfiffen genau so wie ein Spieler ausgefiffen werden würde wenn er 5 Eigentore macht.


    Das habe ich bisher bei Handballspielen nicht beobachten können. Denn die subjektve Wahrnehmung der Zuschauer entspricht nicht den objektiven Beobachtungen. Wie häufig kann man Schieber Rufe hören und kann dann in der Wiederholung erkennen, dass die Schiedsrichter richtig lagen.
    Aber dass kann man gar nicht ändern. Die Zuschauer haben keine Widerholung und keine Zeitlupe; genauso wenig wie die Schiedsrichter.

  • Schon mal nen Bundesliga-Spiel gesehen, wo ganz genau auf die Ausführung der Schnellen Mitte geachtet oder die Einhaltung der Schritte-Regel wird und bei JEDEM Verstoß abgepfiffen wird?

    Das wäre gar nicht durchführbar - also wird bewusst eine Grauzone des "Übersehens" geschaffen.


    Meiner Meinung nach verwechselst du hier Ursache und Wirkung. Handballprofis sind durchaus in der Lage die Schritte-Regel oder die korrekte Position beim Anwurf einzuhalten. Sie verstehen es aber auch den ihnen duch die Schiedsrichter gewährten Freiraum zu ihren Vorteilen zu nutzen. Würden die Schiedsrichter rigoroser vermeintliche Schritttfehler, abgestandenen Würfe von Außen u.ä. abpfeifen, dann würde es nur wenige Wochen dauern bis die Spieler sich an die neue Linie angepasst hätten.

    Diese Grauzone resultiert in meinen Augen vor allem daraus, dass zwei Augenpaare nicht ausreichen um 12 Feldspieler in allen Spielsituationen vollständig im Blick zu haben. Die Schiedsrichter müssen zwangsläufig gewisse Abläufe nur nebenbei wahrnehmen und im Zweifel technische Fehler ungeahndet lassen.

  • Zeitspiel, Stürmerfaul, Abgestanden etc.... wird m.E. zu viel Ermessensspielraum gegeben. In der heutigen Zeit, in der das Spiel immer schneller wird, sollte es klare Regeln geben.

    Die Regeln gibt es doch. Teilweise sind sie auch recht klar definiert, in der Wahrnehmung aber schwierig zu beurteilen. Wenn es hier genauere Regeln geben soll, würde es den Charakter des Spiels verändern. Beim "Abgestanden" müsste man dann das Springen in den Kreis verbieten, denn kein Schiedsrichter kann aus kürzester Entfernung sicher sagen, ob zum Zeitpunkt wo der Ball die Hand verlässt der Fuß schon den Boden berührt hat. Es sei denn die Zeitspanne ist im Sekundenbereich oder der Schiedsrichter steht weiter weg (ca. 10m) und hat freie Sicht. Ähnlich verhält es sich mit den anderen angeführten Punkten.

    Ich liebe das Handballspiel so, wie es jetzt ist, nämlich genau mit diesen Szenen und in der Regel wird man, wenn man selbstkritisch genug ist, immer auch genügend Fehler bei der eigenen Mannschaft finden, die die Niederlage erklären.

  • Also da ich selbst aktiv in der 3. Liga spiele, Jugendmannschaften trainiere, selbst Schiedsrichter war und mehrere Familienangehörige habe, die auch Handball spielen und pfeiffen, und ich somit wirklich sehr viel Zeit in irgendwelchen Hallen verbringe, muss ich doch auch mal meinen Senf dazu geben.

    Ich muss wirklich sagen, dass ich von den Schiedsrichtern in unserer Liga, aber auch der Bwol wirklich begeistert bin und war. Natürlich regt man sich subjektiv über die eine oder andere Entscheidung als Spieler oder Zuschauer auf, aber wenn man ehrlich zu sich selbst ist, weiß man auch, dass im Normalfall man selbst für eine Niederlage verantwortllich ist. Teilweiße war ich selbst schon überrascht, was für "verdeckte" Aktionen Schiris wirklich sehen. Auch bei den meisten Spielen, die ich auf Verbandsebende gesehen habe, waren die Schiedsrichter absolut in Ordnung, insbesondere auch im Jugendbereich. Hier würde ich nur die sehr unterschiedliche Linie einzelner Schiedsrichtergespanne bemängeln.
    Dass die Schiedsrichter je niedriger die Liga wird auch schlechter Pfeiffen, ist allerdings auch eine traurige Wahrheit. Aber meistens ist hier auch einfach das Können nicht vorhanden und somit gleichen sich die Pfiffe meistens über den gesamten Spielverlauf wieder aus.
    Dass es hier natürlich Ausreißer nach oben und nach unten gibt, ist wohl klar und lässt sich schwer verhindern.

    In der 2. und 1. Bundesliga finde ich die Qualität der Schiedsrichter enorm hoch, meistens werden hier im Forum auch nur die Spiele diskutiert, die im TV übertragen worden sind und man somit Zugang zu Zeitlupen und ähnlichem hatte. Aber bei dem Groß der Spiele wird doch kaum über die Schiedsrichter geredet (Bei den 5-6 Bundesliga Spielen die ich gesehen habe, wurde über die Schiedsrichter praktisch nicht geredet, waren gar kein Faktor). Wo ich das Problem sehe ist, dass bei dem Tempo und der physischen Präsenz, die das Handballspiel die letzten Jahre bekommen hat, es natürlich immer zu strittigen Entscheidungen kommt/kommen wird, und die Schiedsrichter dadurch auch enorm angreifbar sind. Diese sehe ich vornehmlich in: Stürmerfoul <---> Abwehrspieler in Bewegung (insbesondere auch von Außen), Schnelle mitte, Abgestanden, Zweikampfverhalten Kreis/Abwehrspieler, Kontakt der Abwehr beim Rückraumwurf, Progressive Bestrafung (Stoßen, Trikotziehen) und Schrittfehler. In diesen Fällen (bestimmt auch anderen, die ich vergessen habe) wird es immer zu einer subjektiven Interpretation der Aktion seitens der Schiedsrichter kommen, weil vieles einfach so schnell geschieht, dass es mit dem menschlichen Auge nicht nachzuvollziehen ist. Und meiner Ansicht nach ist es auch vollkommen in Ordnung, wenn Schiedsrichter hier Fehler machen, solange man sich einigermaßen auf eine Linie verlassen kann und dies geschieht in den meisten Spielen die ich persönlich gesehen habe.

    So den geschriebenen Text betrachtend, vermisse ich doch den berühmten roten Faden, aber schlussendlich geht es mir wirklich darum hier auch eine Lanze für die Schiedsrichter zu brechen, die in meinen Augen in einem sehr großem Ausmaße Spiele wirklich gut leiten.

    Noch zwei Anmerkungen:
    Wenn man teilweiße mit anderen Zuschauern oder Zuschauern der eigenen Spiele danach redet, ist es erschreckend wie die eigene. subjektive Sicht auf dem Spielfeld und die der Zuschauer divergiert. Meistens haben hier die lautesten Schreier die geringste Regelkentniss.

    Was teilweiße auf den Bänken derjenigen Bundesligisten abgeht, die regelmäßig im Fernsehen übertragen werden, ist meiner Ansicht nach erschreckend. Natürlich wünscht man sich, dass möglichst viele kritische Entscheidungen zu eigenen Gunsten entschieden werden, aber wie disresptektierlich teilweiße kritische und auch offensichtliche Pfiffe gegen die eigene Mannschaft kommentiert werden, was natürlich auch die Zuschauer anstachelt, finde ich den eigentlichen Skandal der bisherigen Saison.

    Einmal editiert, zuletzt von Saintclair (30. Oktober 2013 um 22:14)

  • Saintclair: Einer der besten Beiträge über Schiedsrichter, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Hut ab.

    Stummel

  • Danke Saintclair, ich habe diesen Thread eröffnet, und wenn ich könnte, würde ich ihn an dieser Stelle mit diesem Schlusswort schließen und Dir fei nach den Sportis den :klatschen::klatschen: überlassen. Zudem finde ich den bisherigen Verlauf dieses Themas in seiner Form sehr angenehm, danke für die rege Beteiligung.
    Zu denken gibt mir dann aber doch wieder die Situation, die sich in der OL RPS mit dem Schiri zugetragen hat, sehr schade. :(

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!

    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)

    Politiker sind wie Windeln, man sollte sie oft wechseln, und aus den gleichen Gründen! (Mark Twain)

  • Noch zwei Anmerkungen:
    Wenn man teilweiße mit anderen Zuschauern oder Zuschauern der eigenen Spiele danach redet, ist es erschreckend wie die eigene. subjektive Sicht auf dem Spielfeld und die der Zuschauer divergiert. Meistens haben hier die lautesten Schreier die geringste Regelkentniss.

    Was teilweiße auf den Bänken derjenigen Bundesligisten abgeht, die regelmäßig im Fernsehen übertragen werden, ist meiner Ansicht nach erschreckend. Natürlich wünscht man sich, dass möglichst viele kritische Entscheidungen zu eigenen Gunsten entschieden werden, aber wie disresptektierlich teilweiße kritische und auch offensichtliche Pfiffe gegen die eigene Mannschaft kommentiert werden, was natürlich auch die Zuschauer anstachelt, finde ich den eigentlichen Skandal der bisherigen Saison.

    Volle Zustimmung! Ich höre immer wie solche Sprüche wie: "Emotionen gehören dazu", aber was sich einige Trainer gerade in der HBL gegenüber Schiris herausnehmen, hat für mich mit Emotion nichts mehr zu tun, sondern eher mit fehlendem Respekt. In einer anderen Ballsportart, wo man das Leder mit Füßen tritt, würden diese Herren vermutlich mehr auf der Tribüne als auf der Trainerbank sitzen.

    Ich lese hier auch öfter, dass die Schiedsrichterleistungen angeblich immer schlechter würden. Kann ich aus eigener Anschauung nicht bestätigen. Ich sehe fast an jedem Wochenende mindestens ein Handballspiel live - von der Verbandsliga bis hin zu HBL - und habe dort in den letzten Jahren nur sehr wenige Schiedsrichterleistungen gesehen, die ich wirklich als schlecht bezeichnen würde. Aber sehr oft wurde hinterher im Internet oder anderen Medien aus nur wenigen wirklich strittigen Situationen eine "grottenschlechte" Leistung gestrickt.

    Tatsache ist aber auch, dass der Handball im Zeitalter der "Schnellen Mitte" deutlich rasanter geworden ist und damit auch die körperlichen und geistigen Anforderungen an die SR gewachsen sind. Das findet für mich in der ganzen Diskussion zu wenig Beachtung.

    This signature is under construction...

  • Aus meiner Sicht muss man auch die Massenpsychologie betrachten. Meine Theorie ist, dass dem Mensch noch immer ein gewisses Aggresssionspotenzial innewohnt. Es gibt ja auch den Spruch vom "Tier im Manne". Nun kann man seine Aggression im Büro schlecht ausleben. da ist der Sportplatz oder ein "Hexenkessel" ein geeigneterer Ort. Ich bin auch schon bei engen Spielen beispielsweise in der Wetzlarer Halle heiser nach Hause gegangen. Bei engen Spielen gegen Underdogs wird ja auch schon mal „Buh“ gerufen wenn der Gegner angreift die eigene Mannschaft ist dabei das Spiel zu kippen. Da ist es vom „Zeitspiel“ geschreie nur eine kleiner Schritt zum „Schiebergeschrei“. Im übrigen glaube ich, dass das „Zeitspiel“ die wirkungsvollste akkustische Unterstützung der Heimmannschaft ist. Auch wenn der Schieri sich nicht beeinflussen lässt, so hört es die angreifende Mannschaft und hat mehr oder weniger bewusst im Hinterkopf, dass der Arm gleich hoch geht.

    Dass die Qualiät der Schieris mit absteigender Klasse abnimmt liegt doch auch der Hand. Nach oben wird doch gesiebt. Auch wenn die Geschwindigkeit des Spieles abnimmt sind die Fähigkeit zur richtigen Progression, Einhalten der Linie etc. nicht so vorhanden wie in oberen Ligen.
    Ein User warf ein, dass auf Bezirksebene vor allem die alten Schieris respektiert werden. Liegt wohl auch daran, dass viele „Opis“ vorher höherklassig gepfiffen haben und ihre Karriere im Bezirk ausklingen lassen.
    Die untersten Ligen im Bezirk sind der Startpunkt für Einsteigergespanne und der Endpunkt für Leute über 40, die nicht mehr für Landesligakader etc. in Frage kommen.

    Es wurde der Aspekt des Geldes eingeworfen. Bundesligaschieri Jürgen Rieber, der auch in der Ausbildung tätig ist, plädierte in einem Interview (ich meine in der vierteljährlichen Schierizeitung) für eine deutliche Anhebung der Bezüge, um den Anreiz zu erhöhen. Ich finde, dass dies der falsche Weg ist. Zum einen sind die Entschädigungen in den letzten Jahren schon gestiegen. Das entnehme ich dem Buch „Wir wissen wo Dein Auto steht“ von Carlo Schulz, einem altgedienten Handball-Bulischieri. Bei mir im Bezirk sind es jetzt 18 Euro für ein Jugendspiel. Für 18 Euro muss ein Jugendlicher aber schon mal drei Stunden Regale einräumen. Viele besser entlohnte Jobs dürfte es nicht geben für 16 – Jährige, wenn ich mal diese Zielgruppe betrachte.

    Ansetzen muss man in der Vereinen. Eltern sollten von Vereinsseite z.B. mal eine Regelschulung erhalten und auch den Hinweis auf die hohe Fluktuation gleich nach dem Ablegen der Prüfung, welche eben oft mit den unqualifizierten Kommentaren der Eltern auf der Tribüne zusammenhängt.

  • Volle Zustimmung! Ich höre immer wie solche Sprüche wie: "Emotionen gehören dazu", aber was sich einige Trainer gerade in der HBL gegenüber Schiris herausnehmen, hat für mich mit Emotion nichts mehr zu tun, sondern eher mit fehlendem Respekt. In einer anderen Ballsportart, wo man das Leder mit Füßen tritt, würden diese Herren vermutlich mehr auf der Tribüne als auf der Trainerbank sitzen.


    Das sehe ich im Prinzip genau so. ABER!!!!!!!!! was hindert Schiedsrichter daran, eben dieses abzustellen. Öfters und konsequenter das vorgegebene Regelwerk anwenden und mal eine Zeitstrafe oder auch Rote Karte gegen die Bank geben, dann würde sich das Problem eventuell rasch erledigen.

    Es ist allerdings zu befürchten dass das von den Betreffenden auch verteufelt wird. ?(

  • Genau diese Freiheit finde ich nicht in Ordnung.... Ich finde das die Schiedsrichter Schritte, Abgestanden oder auch beim Fehler beim Anwurf, nicht so konsequent pfeifen ist ein großes Problem. So haben die Schiedsrichter viel Einfluss auf das Spiel. Vorallem die Zeitspielregel finde ich hier ein großes Thema, jeder Schiedsrichter pfieft dies anderst und vorallem in einem Spiel wird das Zeitspiel so ausgedähnt das keiner weiß wieso der Schiesrichter so entscheidet. So entsteht in der Halle schnell eine negative Stimmung. Die Regel ist genau so sinnlos wie die neue Handregel im Fußball. Dort werden die Schiedsrichter das Opfer der eigenen Regeln.

    TSV!!! SGL!! TVG!!!