Freundschaft!
Man kann jede Menge Rechnungen aufmachen, wer warum "verloren" hat. Der eine sagt, die SPD hat verloren, weil sie soweit hinter der Union gelandet ist. Man kann aber auch sagen, daß die SPD zu den Siegern zählt, weil sie zugelegt hat oder weil sie durch die Sitzverteilung taktisches Gewicht gewonnen hat. Man kann behaupten, daß die Union oder Merkel gewonnen hat, weil der Stimmanteil so hoch ist. Man kann aber auch sagen, daß die Kanzlermehrheit weg ist und Merkel jederzeit aus dem Kanzleramt entfernt werden kann. Das dreht sich jeder gerade so hin, wie es ihm genehm ist.
Ich gebe einfach mal zu bedenken, daß es sich bei der BTW nicht um ein Sportereignis handelt, sondern um eine Maßnahme der politischen Willensbildung. Es werden Abgeordnete gewählt, die das deutsche Volk vertreten sollen. Das ist der Zweck einer solchen BTW. Jeder Politiker, der von "siegen" und "verlieren" spricht, mißachtet diesen Zweck. Jeder Bürger, der davon spricht, geht dem Politsprech der sogenannten Volksvertreter auf den Leim.
els
Das kommt auf die Sichtweise an. Einerseits gibt (gab) es einen Block aus Union, SPD, FDP und Grünen, die zusammen jedem "alternativlosen Pups" zustimmen (Bundeswehreinsätze, Rettungspakete). Andererseits wird die Polarisation im Politischen immer größer, je mehr sich die gesellschaftlichen Schichten voneinander entkoppeln. Die Parteien haben an der Basis auch ein ganz anderes Profil als an der Spitze.