Eisenach spielt in Coburg gegen den HSV Hamburg

  • Und wenn man jetzt in der Historie noch weiter nach hinten geht, dann steckt da noch viel BSG Umformtechnik Erfurt drin. ;)

    Das stimmt natürlich. Aber auch zu DDR-Zeiten war die BSG Umformtechnik (vorher BSG Motor Nord) Sektion Handball in Erfurt kein Zugpferd. War unbeachtet im Erfurter Sportgeschehen. Mit dem Zusammenschluss mit Bad Langensalza hat man sich Zuschauer quasi "eingekauft". Der viel größere Teil der "regionalen Sponsoreneinnahmen" des THC kommt aus der Region Bad Langensalza.

    Der frühere Betrieb Umformtechnik Erfurt (Trägerbetrieb der BSG Umformtechnik ) gehört jetzt zu einem Betrieb in Göppingen (Schuler). Da hat sich der Kreis in Bezug auf Handball wieder geschlossen
    .

    @ Exilberliner

    "7000 Zuschauer" halte ich glatt für ein Gerücht. Vielleicht bei Rock-Konzerten. Aber sitzendes Publikum und dazu noch eine Handball-Fläche? Es handelt sich um die Halle, woraus man schon mehrfach "Wetten dass" gesendet hat. "Wetten dass" die Sache in Erfurt, bei den Preisen der Erfurter Messe (ich weiss von was ich schreibe), für den ThSV mit tief roten Zahlen endet!!!

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

    3 Mal editiert, zuletzt von Graphitteller (1. Oktober 2013 um 12:27)

  • exilberliner:

    Das Problem ist, wir haben im Moment gar keine Mission. Wir haben im Moment gerade mal das Geld, die Saison zu Ende zu fahren. 200.000€ mussten in die Werner Assmann Halle investiert werden. Gut, davon kommt ein gewisser Teil auch vom Eigner, der Stadt, aber etwas bleibt auch an uns hängen.
    Eine Mission Erfurt ist ein Risiko sondersgleichen. Die Miete ist im Vergleich zu dem, was wir in Eisenach an Kosten haben, horrend. Sämtliches Handballequipment muss hingebracht oder zusätzlich teuer gemietet werden. Die Ordner, die Eisenach zu Hause aus den Vereinsmitgliedern rekrutiert, reichen nicht für eine Halle wie Erfurt. Also muss man zukaufen, damit polizeilich überhaupt die Veranstaltung durchgeführt werden darf. Dasselbe bei Caterern usw usw...

    Wir haben das Spiel durch, diese Gastspiele damals in Erfurt haben richtig Geld gekostet und nix gebracht. Mag sein, dass man hier gezielt langfristig mal Gastspiele durchführt, um neue Märkte zu erschließen, aber nicht, wenn grad gar kein Geld für solche Marketingaktionen da ist.

    Und eines sollte man auf keinen Fall unterschätzen. Man verpflanzt Vereine mit einer gewissen Tradtion nicht einfach. Schon gar nicht weg von Eisenach Richtung Gotha oder Erfurt. Selbst Langensalza, was viel näher an EF dran ist, kann in Erfurt nicht punkten. Der Verein heißt THC und spielt in Langensalza, da gehen die Türen schon zu. Das bei einem Europacupendspiel auch bei den Frauen nur 2700 Zuschauer kommen, spricht Bände. Möchte wetten, davon waren 500-1000 nur Offizielle und Leute mit Freikarten (Schulklassen usw.). Erfurt funzt nicht.

  • Laut dieser Seite hier: Messehalle 1 (Mehrzweckhalle) f黵 Messen, Kongresse, Konzerte und Events - Messe Erfurt GmbH scheint die Halle ja sehr variabel zu sein. Vielleicht ist sie für Handballspiele auch gar nicht gut geeignet etc. Ich kenne die Verhältnisse nicht und mag es nicht beurteilen. Kann sein, dass selbst für eine einmalige Aktion das Geld fehlt, dann geht es eben nicht. Ich finde nur deine Argumentation, Rick, in Erfurt würde man "nur Event-Publikum" erreichen, dass man nicht wolle weil es nichts vom Handball verstünde und den Schluss, dass man stattdessen lieber nach Coburg geht, für hasenherzig. Ich bin der Meinung, dass die jetzt gefundene Lösung weder für den Handball in Thüringen noch für Bundesligahandball in Deutschland insgesamt etwas bringt, sondern vielmehr den Eindruck von Provinzialität verfestigt. Ich würde mir hier mehr Mut wünschen, und die Bereitschaft, Notlösungen nicht als Erfolg zu verkaufen. Der Handball wird sonst den Aufmerksamkeits-Wettbewerb gegen Mitbewerbersportarten wie Basketball und Eishockey sehr schnell verloren haben.

  • Fazit ist also: Es gäbe mehrere Möglichkeiten, die Heimspiele gemäß der Richtlinien der HBL auszutragen. Gegen alle hat man aber was einzuwenden. Stattdessen beklagt man sich lieber über die doofe HBL – deren Mitglied man ist – und deren Richtlinien und möchte eine Sonderbehandlung/Ausnahmegenehmigung, möglichst noch über Jahre hinaus.

  • Fazit ist also: Es gäbe mehrere Möglichkeiten, die Heimspiele gemäß der Richtlinien der HBL auszutragen. Gegen alle hat man aber was einzuwenden. Stattdessen beklagt man sich lieber über die doofe HBL – deren Mitglied man ist – und deren Richtlinien und möchte eine Sonderbehandlung/Ausnahmegenehmigung, möglichst noch über Jahre hinaus.

    Quark! Wir haben uns für ein Spiel für eine Halle entschieden, die unsere Größe hat, die wir auch voll kriegen können, in einer Stadt die Handball liebt und wo wir unseren Handballetat nicht riskieren. Es geht hier um drei Spiele Kollege, DREI und dafür gibts ne tragbare Lösung.
    Nur, wenn man uns zwingt komplett umzuziehen, können wir direkt die Lizenz zurückgeben. Punkt. Der Witz ist, auch das Spiel in Coburg, einer Halle in der alles möglich ist, wird wieder nicht übertragen. Also wofür diese dämlichen Auflagen? Spielt doch Eure Liga unter Berlin, Hamburg, Kiel, Magdeburg und Flensburg aus, wenn ihr das wollt. Offenbar sind Euch kleine Vereine ein Dorn um Auge, na dann viel Spass!

    Kurze Gegenfrage, was hat ein Verein wie Hamburg oder auch Leute wie Du von diesen Auflagen? Nix, absolut nix. Es sind reine Ausschlußregeln, die einen closed shop möglich machen, nix anderes.

    exilberliner:
    Glaubst Du, wir können uns in der Situation erlauben zu schauen, was ein Umzug nach Erfurt für die Liga, ja sogar für Handballdeutschland bringt? Lol, klar, wir schmettern die Kohle, die wir ohnehin nicht im Überfluß haben, für HBL Marketing raus. Einer Liga, bei der sich die Großen einen Scheiß (33:32 Stimmen, nicht einstimmig!) um die Probleme der Kleinen kümmert.
    Ist das nicht die Aufgabe von den großen Vereinen? Spielt Ihr doch in Frankfurt, Erfurt, Dresden, Halle oder München, wenn Ihr meint, dass es was bringt! Verlangt nicht von einem Aufsteiger, der gerade mal sportlich die Ligazugehörigkeit erspielt hat, aber finanziell ganz unten anzusiedeln ist, der auch noch mit Auflagen in seiner finanziellen Leistungsfähigkeit eingeschränkt wird, Marketing in völlig handballuninteressierten Städten durchzuführen.

    Wir werden eine Halle bauen, wenn es notwendig und refinanzierbar ist, das heißt, wir brauchen auch die Perspektive. Witzigerweise hat die Ablehnung, ein komplettes Jahr in Eisenach spielen zu können dazu geführt, dass wir gar nicht erst planen brauchen, denn durch diese dämlichen Auflagen fehlen uns die Mittel für 2-3 Spieler, die wir brauchen um überhaupt an einen Klassenerhalt glauben zu dürfen. Und ohne dauerhafte Aussicht auf Erstligahandball brauchen wir auch keine neue Halle. Its that simple.

    Nein, die HBL will es anders: Bitte verschuldet Euch maßlos und baut Hallen ohne Sinn und Verstand! Wieviele Insolvenzen gabs doch in letzter Zeit? Und es waren nicht die letzten, wenn man gezwungen ist, so zu wirtschaften.

    Ich treibs mal auf die Spitze: Bei der HBL ist nicht die Frage, ob das Huhn oder das Ei zuerst kommt, sondern hier wird gesagt, erst kommt der Hühnerstall und ob dann Huhn oder Ei kommt, is uns wurscht.

    5 Mal editiert, zuletzt von BigRick (1. Oktober 2013 um 16:42)

  • Muss als aussenstehender Dritter doch dsagen, dass es etwas seltsam rüberkommt wenn ein Anhänger des Hamburger Grossvereines sich über "Hallenprobleme" des Eisenacher Traditionsvereines mokiert.....ich persönlich finde es schön, dass es nicht nur Vereine wie Kile,Hamburg, Berlin, Mannheim, etc gibt, die finanziell ganz andere Möglichkeiten haben, sondern eben auch "kleinere" Vereine die versuchhen das Abenteuer HBL zu bestehen...dann sollte man denen auch nicht versuchen mit irgendwelchen Regularien Steine in den Weg zu legen...denn dann gibt es irgendwann keinen mehr der aufsteigen will, und man kann eine "geschlossene Gesellschasft" der HBL1 einrichten

  • Sonderbehandlung/Ausnahmegenehmigung,

    BTW. In HH nutzt man die Halle noch zu den Sonderkonditionen aus der Gründerzeit. Und wenn es hart kommt, fängt man an beim Senat zu betteln..... ;)

  • Rick
    Du magst ja in vielem Recht haben. Es geht mir ganz sicher nicht darum, kleinere Vereine aus der HBL zu kegeln - ganz im Gegenteil, ich bin öfter in den Hallen in Lemgo, Minden oder Lübbecke anzutreffen und verfolge diese Kleinstadt- und Dorfmannschaften mit großem Wohlwollen - sie sind eine Bereicherung für die Liga und halten eine große Tradition aufrecht. Meine Lust auf Halle/Westfalen für ein Lemgo-Spiel ist sehr begrenzt und Handball im Fußballstadion halte ich für kompletten Schwachsinn. Ich bin für Leben in der traditionellen und einmaligen Handballprovinz - aber gegen Kirchturmdenken und Wagenburgmentalität.
    Die optimale Lösung für Euch ist ja auch sicherlich, das sagst du auch, in Eisenach zu bleiben, und, falls alles richtig gut läuft und man es sich leisten kann, eine neue Halle zu bauen. Jetzt geht es darum, ein oder einige Spiele als Zwischenlösung woanders auszutragen.
    Nur:
    Die Lösung gegen den HSV lautet: Coburg. 125 km entfernt, anderes Bundesland, Halle kaum größer.
    Und meine Frage lautet: Was vergibt man sich dabei, in der eigenen Landeshauptstadt, nur knapp die Hälfte der Strecke entfernt, für den eigenen Verein zunächst einmalig, und bei evtl. Erfolg mehrmalig, für den Handball zu werben? "Da kommt nur Eventpublikum, das die Regeln nicht versteht" ist keine Begründung. Was verspricht man sich denn vom Coburger Publikum? Exakte Regelkunde und Sachverstand mag ja vorhanden sein, nur werden DAS nun wirklich keine Thüringer Handballfans. Und dass das ganze dann nicht im Fernsehen übertragen wird: Nenne mir eine Begründung, warum man ein Handballspiel aus Coburg bundesweit übertragen soll, bei dem vermutlich eine Mannschaft (Eisenach) für die sich schon 50 km weiter in Erfurt nach deinen Worten niemand interessiert (woran man auch nichts ändern will) vom amtieren Champions-League-Sieger kräftig vermöbelt wird.  ?( Nein, da beißt sich die Katze in den Schwanz.
    .

  • Der mögliche Versuch von Eisenach nach Erfurt umzuziehen erinnert an das Experimentvon Delitzsch in die Messehalle in Leipzig umzuziehen. Das war für die die einzige Bundesligasaison. Hat dem Verein das Genick gebrochen. In eine Messehalle zu gehen ohne kritische Masse an Fans ist Harakiri, einfach weil die Stimmung im Vergleich zu normalen Hallen verfliegt und sich nach dem ersten Spiel rumspricht, dass die Stimmung tot ist.

  • exilberliner:
    Das sind ganz einfache wirtschaftliche Gründe. Wie gesagt, wir haben es bereits hinter uns. Damals nach dem Aufstieg mussten wir mehrere Spiele in Erfurt austragen und haben dort richtig viel Geld verloren. Da das Publikum nur Konsument, nicht aber Stimmungsproduzent war, hatten wir auch keinen Heimvorteil und damit unser einzige Pfund, was einen Verbleib in der Liga möglich machen kann, hergegeben. Glaube mal nicht, dass die Vereinsbosse diese Variante nicht jetzt auch durchgespielt haben, es ist aber nicht zuletzt auch an den Erfahrungen und den Forderungen der Messe gescheitert.

    Ich will auch nicht ausschließen, dass eine gewisse Feigheit besteht, hier nicht zu hohes Risiko zu gehen. Aber das ist nur verständlich. Auch Eisenach ist schon mal knapp an einer Insolvenz vorbeigeschrammt. Im Jahr der Akklimatisierung geht weder der Vorstand, noch das Management ein zu hohes Risiko. Und das ist auch gut so. Man stelle sich vor man zahlt der Messe einen Betrag der nur bei voller Halle tragbar ist und dann kommen wir beim Europacupfinale nur 2.700. Hier gingen zehntausende von Euronen den Bach runter, und der Verein hinterher. Und eine andere Halle, die der HBL genügt, gibts in ganz Thüringen nicht!

    Also musste man raus aus Thüringen. Hessen ging aus den bereits benannten Gründen nicht, blieb also nur Bayern, aber die Lösung Coburg hat aus vielerlei Gründen Geschmack. Es ist wie es ist und ich glaube, die Entscheider hatten Gründe, gute Gründe.

    Mit den "Eventfans" will ich bewußt provozieren. Da bin ich einfach der Eisenacher Kämpfer geblieben und liebe Stimmung aus der Mitte des Publikums heraus. Ein solches Publikum wächst behutsam und verschwindet auch nicht einfach. Eisenach hat immer seine Fans jenseits der 1.000 gehabt, egal wie mies es auch in der 2. Liga gelaufen ist. Jetzt stabilisieren sich die Zahlen bei über 2.000 Tendenz steigend und das ist auch in Ordnung so. So will es übrigens der ganze Verein.

    alter Sack
    Full ACK, Eisenach spielt mit 8 Mann auf dem Feld und jeder Gegner hat vor einem Mitspieler den meisten Respekt, dem Publikum. Übrigens ein treuer Spieler, geht nicht zu anderen Vereinen. Wenn der fehlt, spielt Eisenach dauernd in Unterzahl. </pathos>

  • Der mögliche Versuch von Eisenach nach Erfurt umzuziehen erinnert an das Experimentvon Delitzsch in die Messehalle in Leipzig umzuziehen. Das war für die die einzige Bundesligasaison. Hat dem Verein das Genick gebrochen. In eine Messehalle zu gehen ohne kritische Masse an Fans ist Harakiri, einfach weil die Stimmung im Vergleich zu normalen Hallen verfliegt und sich nach dem ersten Spiel rumspricht, dass die Stimmung tot ist.

    Oder auch der total gefloppte Versuch von Minden, als GWD Minden/Hannover in der TUI-Arena Fuß zu fassen, dito Pfullingen in Stuttgart. :rolleyes:
    Solche Beispiele zeigen, dass es eben nicht so einfach funktioniert, in eine Großstadt umzuziehen, wenn dort die Fanabse und Identifiaktion fehlt. Hier in Kassel beginnt die Akzeptanz der MT Melsungen zwar allmählich besser zu werden, aber so richtig angekommen ist man immer noch nicht. Kronau/Östringen konnte in Mannheim auch nur so erfolgreich sein, als Hopp & Co. anfingen, dort richtig Geld reinzupumpen (und zudem einen neuen, stadtneutralen Namen einzuführen), sonst würden diese dort wohl auch niemand interessieren. So manchen Verein wie die genannten Beispiele Delitzsch, Pfullingen und Minden haben ihre Großstadt-Ausflüge tatsächlich oder beinahe die Existenz gekostet, während Vereine wie z.B. Lemgo, Nettelstedt oder Göppingen sich in ihren kleineren Städten wohl fühlen und gut funktionieren. Das alles zeigt, dass Umzüge alleine keine Lösung sind, um Handball populärer zu machen.

  • Der Witz ist, auch das Spiel in Coburg, einer Halle in der alles möglich ist, wird wieder nicht übertragen. Also wofür diese dämlichen Auflagen? Spielt doch Eure Liga unter Berlin, Hamburg, Kiel, Magdeburg und Flensburg aus, wenn ihr das wollt. Offenbar sind Euch kleine Vereine ein Dorn um Auge, na dann viel Spass!

    Ja das ist der Witz. Diese Auflage scheint mir so, als wäre es eine Bestrafung. Die HBL hat sich doch längst von den Interessen ihrer Mitglieder verabschiedet. Man sah es daran, wie die Sache mit den Play-off-Spielen von den Mitgliedern "angenommen" wurde. Genauer gesagt sie ist sang- und klanglos durchgefallen. Noch blöder der Gedanke des Geschäftsführer der HBL, mit nur einem Finalspiel in einem überdachten Fußballstadion den Deutschen Meister zu küren. Es gibt ja noch ein Thema hier in der Handballecke "Vorschlage zur Verbesserung der Bundesliga" oder so ähnlich. Ich "werfe" mal meinen Vorschlag hier unter die "Massen": "Herrn Bohmann und Herrn Witte in die Wüste schicken". Grund: siehe dritten bis fünften Satz (ggf. auch den sechsten Satz) meiner Ausführungen.

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

  • Die Identifikation mit dem Verein ist superwichtig. Sowas ist nicht verpflanzbar wie in den Staaten, wo man zB die Raiders oder Kings als Franchise durchs Land prügeln kann, ohne dass es etwas am Zuschauerzuspruch ändert.

    Anderes prominentes Beispiel ist der TuS aus Schutterwald. In dem Moment, wo der Verein seine Identifikation aufgegeben hatte, war es vorbei. Heute irgendwo im Nirgendwo.

    Graphitteller:
    Mehr Schein als Sein, nachhaltig ist das alles nicht. Die Geschichten der BBL und der DEL halte ich nicht für kopierwürdig. Nur weil letztere ein Spiel in einem Stadion ausgetragen haben, müssen wir das auch tun?

    Aber da gehen wir glaube ich OT. Vielleicht sollten wir mal ein Thread aufmachen, der die Frage aufwirft, wie wir uns die Liga und das Verhältnis von Tradition und Lokalpatriotismus zu Großvereinen vorstellen, statt mit Regelverschlimmbesserungen und radikaler Wachstumsstrategie die nicht nachhaltige Effekthascherei der Konkurrenzsportarten Eishockey und Basketball zu kopieren.

    Einmal editiert, zuletzt von BigRick (1. Oktober 2013 um 20:45)

  • Oder auch der total gefloppte Versuch von Minden, als GWD Minden/Hannover in der TUI-Arena Fuß zu fassen, dito Pfullingen in Stuttgart.
    Solche Beispiele zeigen, dass es eben nicht so einfach funktioniert, in eine Großstadt umzuziehen, wenn dort die Fanabse und Identifiaktion fehlt.

    Also, jetzt gehen aber einige Sachen durcheinander.
    1. Es handelt sich um eine vielleicht einmalige, vielleicht mehrmalige, jedenfalls limitierte Aktion.
    2. Das völlig durchgeknallte Beispiel GWD in Hannover taugt überhaupt nichts. Hier wurde ja versucht, den ganzen Verein, der ja schon von Dankersen zu einem (Gesamt-) Mindener gemacht wurde, über Landesgrenzen hinweg dauerhaft als Nutzer der TUI-Aren in Hannover zu machen. Das konnte nun wirklich nicht gut gehen, zumal die TI-Arena auch noch über 10000 Zuschauer fasst. Parallele? Allenfalls zum jetzigen Vorgehen mit Coburg, auch da wird über Landesgrenzen hinweg in ein anderes Bundesland gegangen. Mit einer Spielverlegung nach Erfurt ist dieser Größenwahn überhaupt nicht zu vergleichen.
    3. Wenn überhaupt sollte man sich den Umzug von Burgdorf von Hannover und von Melsungen nach Kassel ansehen. Beide sind noch nicht richtig in der jeweiligen Stadt angekommen, bekommen bei einigen Spielen aber solide 4000 Zuschauer hin. Das ist nicht schlecht, und mit ein wenig langem Atem werden sie sich weiter etablieren, trotz sportlicher Konkurrenz in beiden Städten. Natürlich trifft Kirchturm auf Großstadt mit allen Problemen, aber als gescheitert würde ich es nicht ansehen. Mit einer besseren Halle sehe ich in Hannover (die Swiss-Life-Hall ist schon ziemlich fürchterlich) durchaus noch Potential, die TUI-Arena ist sicherlich auf Dauer noch zu groß und bliebt vor allem ein finanzielles Risiko. Für Kassel kann ich es weniger einschätzen.
    Beides, Kassel und Hannover, sind wohlgemerkt dauerhafte Umzüge. Trotzdem macht man sie ja nicht rückgängig und hat seine Gründe dafür.
    4. Wo um alles in der Welt ist in Coburg die Fanbase und die Identifikation für Eisenach? Dort, in Franken, sollen die Voraussetzungen dafür vielversprechender sein als in der thüringischen Landeshauptstadt? Ich kann es mir nicht vorstellen.

    Dennoch sehe ich, vor allem nach den Beschreibungen von Rick, natürich die missliche Lage. Eigentlich hat jede Entscheidung mehr Nachteile als Vorteile. Es ist schon ein sportpolitischer Skandal, dass es in einem ganzen Bundesland keine bundelsligataugliche Halle für Ballsportarten gibt. Wo ist das schon noch der Fall? (in Brandenburg wahrscheinlich..). Wollen wir hoffen, dass sich eine Lösung ergibt, falls Eisenach die Klasse hält (was mich im Übrigen sehr freuen würde, denn ich wünsche mir auch unbedingt mehr Bundesligahandball im Osten - aber ich fang jetzt nicht damit an was ich unter diesem Gesichtspunkt von Coburg halte). Und die Lösung wird wohl eine Mutige sein müssen.

  • Es ist schon ein sportpolitischer Skandal, dass es in einem ganzen Bundesland keine bundelsligataugliche Halle für Ballsportarten gibt. Wo ist das schon noch der Fall? (in Brandenburg wahrscheinlich..).


    @ exilberliner

    ... da liegst Du aber bezüglich Brandenburg falsch. Kennst Du die herrliche "Brandenburg-Halle" in Frankfurt/Oder? Auch gibt es dort die riesige "Oderland-Halle" (gleich neben an).

    Übrigens, die W.-Assmann-Halle wurde beim ersten Aufstieg des ThSV Eisenach extra für die Bundesliga umgebaut (ich glaube in nur fünf Monaten Bauzeit), von der Größe passt sie perfekt. Sie ist quasi per Definition "nicht bundesligatauglich" gemacht worden. Und diese Definition wurde nach dem Umbau der Halle "erlassen". Das ist für mich der eigentliche Skandal. Die HBL möchte der Welt eine "deutsche Handball-Welt" zeigen, wie man sie gerne hätte, sie aber nicht so ist.


    Ein Beispiel dafür, was ich meine mit "... man möchte der Welt eine "deutsche Handball-Welt" zeigen, wie man sie gerne hätte, sie aber nicht so ist": Wieviel Hallen der Frauen-Handball-Bundesliga wären für die Männer-Handball-Bundesliga tauglich? Ich meine nur vier (von 12). Das ist auch deutscher Spitzenhandball, aber im Sinne der Definition der HBL "nicht bundesligatauglich" und deshalb "Handball-Provinz".

    4. Wo um alles in der Welt ist in Coburg die Fanbase und die Identifikation für Eisenach? Dort, in Franken, sollen die Voraussetzungen dafür vielversprechender sein als in der thüringischen Landeshauptstadt? Ich kann es mir nicht vorstellen.


    Es ist aus finaziellen Gründen einfach nicht machbar. Es rechnet sich nicht. Ich kenne die Hallenmieten und Preise für Dienstleistungen der Erfurter Messe AG. Bei Messen wird doch doppelt abkassiert, einmal vom Aussteller und einmal vom Besucher, das muss man jetzt mal gedanklich auf die Handballveranstaltung "umlegen". In Coburg geht man mit einer "schwarzen Null" aus dem Abenteuer "Heim-Auswärts-Spiel" , in Erfurt mit "tief roten" Zahlen. Wenn die Halle in Coburg ausverkauft ist (könnte mitlerweile schon sein), ist alles für Eisenach gut.

    Ein Mensch möcht' erste Geige spielen - jedoch das ist der Wunsch von vielen,
    So dass sie gar nicht jedermann, selbst wenn er´s könnte, spielen kann:
    Auch Bratsche ist für den der´s kennt, Ein wunderschönes Instrument.

  • @ exilberliner
    ... da liegst Du aber bezüglich Brandenburg falsch. Kennst Du die herrliche "Brandenburg-Halle" in Frankfurt/Oder? Auch gibt es dort die riesige "Oderland-Halle" (gleich neben an).

    Ja stimmt, geschrieben ohne richtig nachzudenken. Und natürlich ist die Potsdamer Halle am Luftschiffhafen zwar etwas klein, aber wahrscheinlich auch bundesligatauglich. Was für ein Verrat an meine märkische Heimat zu später Stunde... :/:

    Es ist aus finaziellen Gründen einfach nicht machbar. Es rechnet sich nicht. Ich kenne die Hallenmieten und Preise für Dienstleistungen der Erfurter Messe AG. Bei Messen wird doch doppelt abkassiert, einmal vom Aussteller und einmal vom Besucher, das muss man jetzt mal gedanklich auf die Handballveranstaltung "umlegen". In Coburg geht man mit einer "schwarzen Null" aus dem Abenteuer "Heim-Auswärts-Spiel" , in Erfurt mit "tief roten" Zahlen. Wenn die Halle in Coburg ausverkauft ist (könnte mitlerweile schon sein), ist alles für Eisenach gut.

    Das ist ja auch das Argument, was ich gelten lasse und gut verstehe, wenn es so ist. Wenn es finanziell nicht machbar ist, dann sollte man auch die Finger davon lassen, und dann machen es die Eisenacher auch richtig. Mir ging es ausgangs unserer kleinen Diskussion hier ja um das Argument "nur Event-Publikum", das ein Handballspiel in Erfurt unmöglich mache. Das halte ich für doof und dabei bleibe ich auch.


  • Ja das ist der Witz. Diese Auflage scheint mir so, als wäre es eine Bestrafung. Die HBL hat sich doch längst von den Interessen ihrer Mitglieder verabschiedet. Man sah es daran, wie die Sache mit den Play-off-Spielen von den Mitgliedern "angenommen" wurde. Genauer gesagt sie ist sang- und klanglos durchgefallen.


    Die Hallenstandards wurden von den Mitgliedern -sprich den Vereinen - der HBL mehrheitlich beschlossen - ebenso wie die Spielmodusänderung abgelehnt wurde. Bei den Hallenstandards geht es einerseits darum Anforderungen für eine TV-Übertragung zu erfüllen, aber auch darum sicherzustellen, dass die sportlichen Aufsteiger über ein hinreichendes Umfeld verfügen um in der Liga konkurrenzfähig zu sein.

  • Zitat

    Bei den Hallenstandards geht es einerseits darum Anforderungen für eine TV-Übertragung zu erfüllen, aber auch darum sicherzustellen, dass die sportlichen Aufsteiger über ein hinreichendes Umfeld verfügen um in der Liga konkurrenzfähig zu sein.

    Wenn ich verlange, dass die Hallen die Anforderungen für TV-Übertragungen erfüllen sollen, dann sollte ich selbst den Vereinen mindestens ein übertragenes Heimspiel pro Saison zugestehen. Was bringt es den Aufsteigern, wenn sie ihre Halle umbauen lassen und dann kein Spiel übertragen wird? Ich kann die Eisenacher da schon verstehen.

  • Das können doch vermutlich die Mitglieder der HBL, also die Vereine, nicht bestimmen, welche Spiele sport1 ausstrahlt, sofern das nicht im Vertrag festgeschrieben ist. Das müsste dann Hand in Hand gehen, bedürfte also längerer Planung. Und was langfristige Planung und Handball-Funktionäre angeht, da darf man berechtigte Zweifel anmelden... :/:

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)