DHB-Pokal steht vor Reform (2015/16)

  • @BHC: Man beachte auch die entschuldigend anmutendenden Ausführungen zu den Eintrittspreisen auf der HP (ist die Interpretation der Eintrittspreise als Turnierpreise denn nun korrekt? Zumindest, wenn man nur für den 1 oder 2. Tag Zeit hat, ist das trotzdem mehr als 'sportlich')

    Zitat

    Die Eintrittspreise für die reformierte erste Pokalrunde sind von der spielleitenden Stelle vorgegeben – so zahlen Erwachsene für das Turnierticket 20 Euro, die Eintrittskarte für Schüler bis 14 Jahre kostet 15 Euro. Weitere Ermäßigungen sind nicht vorgesehen und die Eintrittspreise gelten einheitlich für alle Plätze.

    Was wäre eigentlich passiert, wenn sich auch der BHC geweigert hätte? (okay, als Bundesligist fühlt man sich vll. nen bissel moralisch verpflichtet, sowas dann zu machen, aber könnt ja sein, dass einer keine Lust hat...)

  • Was wäre eigentlich passiert, wenn sich auch der BHC geweigert hätte? (okay, als Bundesligist fühlt man sich vll. nen bissel moralisch verpflichtet, sowas dann zu machen, aber könnt ja sein, dass einer keine Lust hat...)


    Als Bundesligist sollte man sich nicht nur moralisch verpflichtet fühlen, sondern der organisatorische und finanzielle Aufwand sollte für einen Erstligist nun überhaupt keine Ausrede sein. Unabhängig davon regeln die Durchführungsbestimmungen des DHB-Pokal sowie die Rechtsordnung des DHB alles weitere. Sofern es keine grundlegende Änderung gegenüber den DfBs der Saison 2014/15 geben wird, gilt wahrscheinlich:

    Zitat

    A Allgemeine Bestimmungen

    2. Alle Bundesligavereine der Saison 2013/2014 und die Vereine, die von ihrem Landesverband für die 1. Pokalmeisterschaftsrunde gemeldet werden, sind verpflichtet, an der Pokalmeisterschaft teilzunehmen, zu den ausgelosten und angesetzten Spielen anzutreten sowie alle finanziellen Verpflichtungen gegenüber der HBL und den anderen Vereinen zu erfüllen. Vereine, die dieser Verpflichtung nicht nachkommen, werden gemäß § 25 Ziff. 1 und Ziff. 19 RO mit einer Geldbuße belegt.


    § 25 Ziff. 1 der DHB-Rechtsordnung sieht für "schuldhaftes Nichtantreten einer Mannschaft" eine Geldstrafe von 5,00€ - 1.500,00€ vor und § 25 Ziff. 19 belegt den "Verzicht auf die Teilnahme an der Deutschen Pokalmeisterschaft" mit einer Strafe in Höhe von 800,00€ - 2.500,00€.

    Darüber hinaus sollte es in den neuen DfBs hoffentlich eine Regelung über die sportliche Qualifikation für die nächste Runde geben, sofern sich kein Ausrichter für das First Four finden sollte. Inzwischen haben wir ja gelernt, dass es für jede kaum vorstellbare Knstellation eine juristisch einwandfreie Regelung geben muss ... und selbst dann würde sich noch jemand finden, der Durchdührungsbestimmungen für eine kartellrechtlich zu beanstandende wettbewerbswidriger Behinderung hält ...

  • Du bist jetzt auf 'Nichtantreten' eingegangen - es ging aber nur um die Verweigerung der Durchführung: war den drei anderen Teilnehmern der Solinger Runde ja auch möglich,......

    Nen ganz konkreter Hinderungsgrund für nen Erstligisten könnten z.B. eigene Turniere sein: in Lübbecke und Minden findet z.B. eine Woche vor den 'Erstrunden Final Fours' der Spielothek-Cup statt (u.a. auch mit Lemgo; Hildesheim), der ist für die Zuschauer viel preiswerter und attraktiver (Eintrittspreise von 7,50 bis 2,50€ pro Spieltag) - und auch nicht grad mit Zuschauern überlaufen....

    Diese beiden Erstigisten wären bestimmt nicht davon begeistert, ne 'Final Four-Runde' übernehmen zu müssen....(und aufgrund der von der HBL erzwungenen Eintrittspreise noch ihr Publikum zu verärgern)

  • Die Durchführungsbestimmungen erlauben es den unterklassigen Vereinen explizit auf die Ausrichtung zu verzichten, nicht aber den Erstligisten. Somit könnte meiner Ansicht nach der Erstligist nur durch Verzicht auf die Teilnahme am Pokalwettbewerb aus seiner Pflicht entweichen - und darauf würde die oben genannte Geldstrafe folgen.

    Die geforderten Mindesteintrittspreise für drei Spiele (davon voraussichtlich zwei Spiele des Heimteams und zwei Spiele mit Beteiligung eines Erstligisten) sind meines Erachtens fair, obwohl mich die Preissteigerung gegenüber den Vorjahren (Mindestpreise für ein Pokalspiel: Sitzplatz: 5,00 € , Stehplatz: 3,00 €, Schüler bis 14 Jahre: 2,00 €) wundert und sicherlich auch zu den Zweifeln am neuen Modus bei den unterklassigen Vereinen beiträgt.

  • Ahja, danke, hat die HBL also für den Fall der Weigerung aller 4 Vereine ne 'Sicherung eingebaut.

    Zitat

    Die geforderten Mindesteintrittspreise für drei Spiele (davon voraussichtlich zwei Spiele des Heimteams und zwei Spiele mit Beteiligung eines Erstligisten) sind meines Erachtens fair,

    Das setzt aber voraus, dass man sich alle 3 Spiele angucken will - der Kreis derjenigen, die sich für alle 3 Spiele interessieren und fürs komplette Angucken von der 1. bis zur letzten Sekunde 2 halbe Tage ihrer Lebenszeit verwenden möchten, würd ich für sehr überschaubar halten...

    Man guckt sich doch am ehesten das Finalspiel am Finaltag an (mit der einheimischen Mannschaft gegen den stärksten Gegner, wenn die einheimische Mannschaft sich am Vortag nicht qualifiziert, tja..): und soll dafür teilweise dann mehr als im Pflichtheimspiel in der 1. Bundesliga gegen den THW Kiel zahlen - für nicht wenige Paarungen am ersten Spieltag müssten die Zuschauer doch zudem eher Geld bekommen ;)

    Siehe steamboatwillis eindrucksvolle (und noch erweiterbare) Auflistung der 'Topevents':

  • Das setzt aber voraus, dass man sich alle 3 Spiele angucken will - der Kreis derjenigen, die sich für alle 3 Spiele interessieren und fürs komplette Angucken von der 1. bis zur letzten Sekunde 2 halbe Tage ihrer Lebenszeit verwenden möchten, würd ich für sehr überschaubar halten...

    Da unterschätzt du aber etwas die typisch deutsche Mentalität, wonach man den Gegenwert von etwas, was man (vermeintlich teuer) bezahlt, auch in vollem Umfang genießen möchte. Es kommt auch immer aufs jeweilige Publikum an. Je "handballkundiger" es ist, umso größer sicherlich die Bereitschaft, sich auch mal zwei unbekanntere Teams anzuschauen. Von daher ist die Idee der Austragung beim Zweitligisten nicht die schlechteste, vermutet man da doch weniger Event-Fans wie in der Bundesliga...

  • Fakt ist 15€ für z.B. einem 12-Jährigen ist deutlich zuviel.
    Zusätzlich hält man bei diesen Preisen auch Zuschauer ab, die wirklich nur an einem Tag Zeit haben, sei es beruflich oder privat.
    Oder wer würde 20€ für 1 Spiel am So. bezahlen wo evtl. ja noch nicht mal die Heimmannschft beteiligt ist.

  • Komentar aus den Weinheimer Nachrichten:

    Zitat

    Erfolg als Bestrafung . . In die Röhre schauen die "Kleinen" - die Vereine, für die das Erreichen der DHB-Pokalebene schon ein Erfolg ist. Bisher durften sie auf ein attraktives Los hoffen, ein Heimspiel gegen einen der Großen im Handballgeschäft. . . . . Diese reform führt die Idee des Pokal-Wettberwerbs ad absurdum. In ihrem Vermarktungswahn vergessen die Verantwortlichen der "DKB Handball Bundesliga" erneut die Basis mitzunehmen. In diser Form wird die Qualifikation für den Wettbewerb eigentlich zur Bestrafung.

    Anja Treiber

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010  (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

  • Nußloch scheint ja wohl das Turnier ausrichten zu wollen, nachdem Dormagen verzichtet hat,,,dafür gebührt es Respekt...wobei der HBW hier natürlich auch ein durchaus attraktiver Gegner ist

  • Was soll diese Reform bewirken?
    - Die kleinen Vereine und auch die Zweitligisten haben keine Chance auf das Achtelfinale
    - es ist Hochsommer und Ferienzeit
    - Am dem Wochenende startet die Fußball Bundesliga, wieder einmal super Näschen vom DHB

    Diese Turniere werden nur eingefleischte Fans interesieren.

  • Warum sollte ein ambitionierter Zweitligist, der sein Turnier zu Hause ausrichtet, keine Chance aufs Achtelfinale haben ?
    Also im letzten Jahr schlägt Leipzig Balingen, Eisenach verliert mit 1 gg. den SCM, auch Wilhelmshaven bietet ne super Partie gegen die RNLöwen, Drittligisten schlugen Zweitligisten, z.B. Heilbronn/Horkheim den TV Großwallstadt.
    Entscheidend für packende Partien war meines Erachtens immer der Heimvorteil. Daher verstehe ich nicht, dass einige Zweitligisten nicht austragen wollen (verstehe schon die, die wegen Hallenumbau nicht können).

  • Was soll diese Reform bewirken?
    - Die kleinen Vereine und auch die Zweitligisten haben keine Chance auf das Achtelfinale
    - es ist Hochsommer und Ferienzeit
    - Am dem Wochenende startet die Fußball Bundesliga, wieder einmal super Näschen vom DHB

    Diese Turniere werden nur eingefleischte Fans interesieren.


    So negativ sehe ich es nicht. Wie groß war denn bisher die Wahrscheinlichkeit das Achtelfinale zu erreichen? Die war doch auch nur gegeben wenn man auf keinen Bundesligisten getroffen ist (Ausnahmen möglich, aber es gab wenige). So haben die meisten Zweitligisten die Chance auf einen Bundesligisten zu treffen und das auch noch zuhause.

    Für die Drittligisten gibt es quasi keine Chance auf das Weiterkommen und sie haben auch nur eine geringe Chance mit einem größeren Überschuss herauszukommen. Die Drittligisten sind, in meinen Augen, die eigentlichen Verlierer dieser Änderung.

    Und wenn eine Mannschaft auf den THW Kiel oder die SG Flensburg Handewitt trifft kann es auch den einen oder anderen Zuschauer geben, die keine eingefleischten Handballfans sind.

    Bei den bisherigen Pokalspielen war es doch aber auch nicht anders, oder habe ich hier was übersehen?

  • Vom Modus her sehe ich die Drittligisten auch als Verlierer. Andererseits sind es 2 Wochen vor Rundenbeginn nochmal gute Standortbestimmungen für die Mannschaften, egal ob sie gg. 3., 2. oder 1. Liga gelost wurden. Problem ist da nur der Austragungsort. Ob ich als Zweibrücker für diesen Test nach Aue fahren muss ?

  • Nußloch scheint ja wohl das Turnier ausrichten zu wollen, nachdem Dormagen verzichtet hat,,,dafür gebührt es Respekt...wobei der HBW hier natürlich auch ein durchaus attraktiver Gegner ist


    Ja, hab auch gehört das Interesse bei der SG Nußloch vorhanden ist. Einer der DHB/HBL-Gags ist aber, dass man die Durchführungsbestimmungen erst NACH der Auslosung erhält. Das ist ja mal ne Top-Organisation seitens der Verantwortlichen. Eigentlich bin ich auch der Meinung, dass man mache Dinge erst ausprobieren sollte, bevor man alles schlechtredet. Bei der Vielzahl der Probleme (Termin mit Buli-Auftakt der Fußballer, Einteilung der Lostöpfe, Preis-/Ticketgestaltung etc.) erscheint mir dieser Pokalmodus allerdings doch zum Scheitern verurteilt zu sein. Der eine oder andere Ausrichter kann mal Glück haben mit einer interessanten Auslosung, für den Großteil der Vereine ist das eher eine Zusatzbelastung als ein Gewinn (sportlich wie finanziell).


  • Ja, hab auch gehört das Interesse bei der SG Nußloch vorhanden ist. Einer der DHB/HBL-Gags ist aber, dass man die Durchführungsbestimmungen erst NACH der Auslosung erhält. Das ist ja mal ne Top-Organisation seitens der Verantwortlichen. Eigentlich bin ich auch der Meinung, dass man mache Dinge erst ausprobieren sollte, bevor man alles schlechtredet. Bei der Vielzahl der Probleme (Termin mit Buli-Auftakt der Fußballer, Einteilung der Lostöpfe, Preis-/Ticketgestaltung etc.) erscheint mir dieser Pokalmodus allerdings doch zum Scheitern verurteilt zu sein. Der eine oder andere Ausrichter kann mal Glück haben mit einer interessanten Auslosung, für den Großteil der Vereine ist das eher eine Zusatzbelastung als ein Gewinn (sportlich wie finanziell).

    Hut ab vor Nußloch. Ich glaube aber nicht das dass vor der HBL durchgeht. Die Olympiahalle hat eben nicht die Möglichkeiten wie ein HBW Balingen/Weilstetten mit der Spakassen Arena. Denke nicht das die Nußlocher Halle zugelassen wird.

  • Für den Pokal gab's bislang nicht so strenge Hallenkriterien, da durfteste auch in den beiden "Hirschberger" Hallen spielen. Mal sehen, ob sie geändert wurden.

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
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