SG Flensburg-Handewitt

Zitat von Paul Jonas

Hältst du Sögards Leistungen für schlecht?

Ich finde zwar auch das er noch offensichtliche Schwächen, gerade in seiner eigentlichen Funktion als Spielmacher hat und zu egoistisch spielt, aber für mich ist er quasi der bessere Mahé. Wenn er die Brechstange auspackt, hat er den Instinkt und die Physis das auch durchzuziehen...meistens.

Ich halte es da mit Ostbräuschter. Er ist ein Lust & Laune Spieler, der dir mal ganz schnell deine Abläufe zerschießen kann, insbesondere, weil er dann auch zu übermotivierten Aktionen in der Abwehr neigt. Offensiv sehe ich ihn, wenn er es abruft, was das individuelle betrifft auf einem Niveau mit Sagosen, spielerisch hinsichtlich der Einbindung seiner Mitspieler ist er aber noch ein gutes Stück von diesem entfernt.

Ich finde es spannend wie es Machulla schafft den Jim mal wirkungsvoll zu entlasten und wie dann die jeweilige Kombi auf RM/RL aussieht. Außer das es keinen besseren RM als Jim gibt, können ja trotzdem alle Rechtshänder praktisch beides spielen, also RM und RL.

Zitat von hlp

Ich finde es spannend wie es Machulla schafft den Jim mal wirkungsvoll zu entlasten und wie dann die jeweilige Kombi auf RM/RL aussieht. Außer das es keinen besseren RM als Jim gibt, können ja trotzdem alle Rechtshänder praktisch beides spielen, also RM und RL.

Das wird sowohl kurzfristig wie mittelfristig die Aufgabe von Machulla sein. Insbesondere weil man sich zu diesem Zeitpunkt schon recht sicher sein kann, dass Gottfridson hier so lange bleibt wie er selbst das Niveau halten kann. Denn das was man jetzt bekommt, will man ja auch noch in 5 Jahren am besten haben.

Wer das konkret liefern kann, von denen die da auf der Platte stehen, wird man sehen. Ich kann mir momentan Sögard und Möller als Beispiel nicht wirklich effizient vorstellen. Mads Mensah neben einem von denen schon eher, auch wenn er kein Gottfridson ist.

@Sagosen
Naja, wenn Sögard seine "Ballerspiele" hat, wo er auf annähernd zweitstellige Tore kommt, dann ist das schon vergleichbar. Denn in diesen Spielen kann ihm niemand etwas entgegensetzen. Aber auch hier hat er einen Gottfridson, den Sagosen nicht braucht.

Was Sagosen angeht, wobei das eher Norwegen als Kiel betrifft....er ist momentan in dieser Falle in der Hansen schon früher bei Dänemark war. Er ist zu dominant und macht zu viel, obwohl seine Mitspieler nicht nur teilweise ebenfalls exzellent sind. Dadurch spielt Norwegen als Mannschaft nicht so stark wie sie könnten.

Zitat von Paul Jonas

Was Sagosen angeht, wobei das eher Norwegen als Kiel betrifft....er ist momentan in dieser Falle in der Hansen schon früher bei Dänemark war. Er ist zu dominant und macht zu viel, obwohl seine Mitspieler nicht nur teilweise ebenfalls exzellent sind. Dadurch spielt Norwegen als Mannschaft nicht so stark wie sie könnten.

...und Dänemark bekommt Schwierigkeiten wenn Hansen einen schlechten Tag hat. Das kam aber in den entscheidenden Spielen für Dänemark in den letzten Jahren so gut wie nie vor. Für mich ein wenig wie Karabatic in seinen besten Zeiten.
Zum Problem wie bei den Norwegern mit Sagosen wird es dann, (wiederum ähnlich RNL mit Schmid) wenn die Nebenleute nicht in die Bresche springen (können).

Zitat von hlp

...und Dänemark bekommt Schwierigkeiten wenn Hansen einen schlechten Tag hat. Das kam aber in den entscheidenden Spielen für Dänemark in den letzten Jahren so gut wie nie vor. Für mich ein wenig wie Karabatic in seinen besten Zeiten.
Zum Problem wie bei den Norwegern mit Sagosen wird es dann, (wiederum ähnlich RNL mit Schmid) wenn die Nebenleute nicht in die Bresche springen (können).

Das kam sogar sehr oft vor, Dänemark hätte von der Klasse her schon vor den letzten paar Jahren mehr Titel gewinnen können und haben oft (im Rahmen der Ansprüche) enttäuscht. Dieses mal ist man eigentlich wieder in alte Laster zurückgefallen, nur das Hansen eben abgeliefert hat. Das hängt auch davon ab wie stark Lauge zurück kommen kann.
Ich sehe das Problem aber jetzt eben auch bei Norwegen. Das hat Frankreich ja immer so stark gemacht. Karabatic war zwar der überragende Spieler, im Spiel kamen trotzdem die Stärken seiner Mitspieler gut zum tragen.

Na ja, gefühlt hat Dänemark die meisten Titel geholt die letzten jahre, aber du hast Recht. Den Franzosen wäre das in ihrer dominanten Phase nicht so oft passiert und den Dänen kamen ja auch mehrfach die Spanier in die Quere. Bei den vielen EM und WM wird schon meine Wahrnehmung verzerrt. Olympia lässt sich da leichter merken und da waren die Dänen eben auch die letzten.

Editha: Ich habe mir das eben noch mal angeguckt. Der Olympiasieg der Kroaten 2004 war der letzte Titel der nicht an Frankreich, Dänemark, Spanien oder Deutschland gegangen ist. Die Franzosen mit 9 Titeln klar vorn, dann Dänemark mit 5, Spanien mit 4 und Schland immerhin 3. Von den Zahlen her ist ja Schland da den Spaniern und Dänen dicht auf den Fersen, aber die Realität sieht dann doch etwas bescheidener aus, finde ich zumindest. Und ich gebe dir dahingehend Recht, dass die Dänen in der Zeit auch den 1 oder anderen Titel mehr schon noch hätten holen können. Den Kader oder die Handballer, mal ganz allgemein gesprochen, hatten sie dafür auf jeden Fall eher und mehr als Schland.

Nun, die Ära die ich meine ist schon eher die Hansen-Ära (war ja auch der Punkt), die kann man 2008 noch nicht ganz starten. Aber wie gesagt....Olympia 2012, WM 2013, überhaupt die titellose Zeit bis 2016 und Olympia kam ja fast überraschend, wenn auch hochverdient. Das lag viel an der Abhängigkeit bzw. Dominanz dieses tollen Spielers, weil es immer wieder Momente gab, wo er nicht funktionierte und die komplette Mannschaft nicht drüber springen konnte über die Hürde. Inklusive übrigens die Vorrundenniederlage gegen Deutschland 2016, die sagenhaft unnötig war.

Also, schaut man sich die Höhe der Assists an bei Sagosen, wundere ich mich, was hier teilweise geschrieben wurde.

Zitat von kuestentanne

Also, schaut man sich die Höhe der Assists an bei Sagosen, wundere ich mich, was hier teilweise geschrieben wurde.

Assists sind ja schön und gut. Die generelle Aussage war doch, dass überragende Spieler wie Hansen oder Sagosen in ihren Mannschaften dazu führen können, dass man sich selbst zurücknimmt, die Verantwortung abgibt und sich auf diese verlässt. Die wirkliche Integration der anderen lässt sich daher nicht allein durch die Zahl der Assists erkennen. Wie schlecht der Spielfluss mit Sagosen bei den Norwegern war, hat man gesehen. Was nutzt mir also der eine "Überperformer", wenn die anderen in ihrer Leistung soweit zurückbleiben, dass der das allein nicht auffangen kann?

das setzt doch voraus, dass sie nicht nur in der leistung zurückbleiben, sondern auch überhaupt eine bessere leistung abrufen können.
da könnte man genauso sagen, dass die mitspieler bei flense darunter leiden, dass j.g. das spiel über weite strecken dominant leitet.

die im bereich weltklasse spielenden werden immer daran gemessen, dass sie funktionieren müssen, wenn andere versagen.
das kann man aber nicht immer voraussetzen.
genauso dominant wie hansen,sagosen etc. sein können- es wurde in den letzten jahren auch immer angemerkt, dass der tw eine
sehr entscheidende rolle spielt- dies konnte man grad im wm-endspiel auch sehen.

die generation vorher hatte immer den kleinen vorteil-zb.karabatic- dass sie nicht so eine anzahl sehr guter handballer in den ligen/
natis hatten und selbst wohl auch sichtbar deutlichen einfluss nehmen konnten.
da sind die top leute heute mehr mannschaftsspieler- siehe paradebeispiel bei flense j.g.
der spielt für mich weltklasse- bleibt auf dem teppich, sagt mal in der auszeit was an, macht aber einen sehr bodenständigen
eindruck- in allem. das könnte ich von karabatic etc. nicht so "zurückhaltend" behaupten.

wenn die mitspieler eingreifen um die wenn auch temporären schwächen ihrer superspieler auszugleichen, dann steht ein team
auf dem feld , was alles gewinnen kann.
richten sie sich fast nur an den weltklassespieler und entfalten selbst zu wenig aktivitäten, wirds eng mit titeln.

das trifft für mich auf spieler wie hansen,sagosen oder auch j.g. zu.
wenn vieles zutrifft, wirds in der meisterschaft immer eng in relativ ausgeglichenen ligen -zur freude der fans- und bei em-wm auch immer wieder sehr sehr bei den finalspielen- und so solls doch auch sein.
guten handball zu sehen geben

Zitat von Spielmacher79

Assists sind ja schön und gut. Die generelle Aussage war doch, dass überragende Spieler wie Hansen oder Sagosen in ihren Mannschaften dazu führen können, dass man sich selbst zurücknimmt, die Verantwortung abgibt und sich auf diese verlässt. Die wirkliche Integration der anderen lässt sich daher nicht allein durch die Zahl der Assists erkennen. Wie schlecht der Spielfluss mit Sagosen bei den Norwegern war, hat man gesehen. Was nutzt mir also der eine "Überperformer", wenn die anderen in ihrer Leistung soweit zurückbleiben, dass der das allein nicht auffangen kann?

Machst du hier gerade versteckte Benno Wiegert-Schleichwerbung? Der Star ist der Trainer, äääähh, sorry, ich meine die Mannschaft.

Zitat von hlp

Machst du hier gerade versteckte Benno Wiegert-Schleichwerbung? Der Star ist der Trainer, äääähh, sorry, ich meine die Mannschaft.

Du würdest doch auch, wenn du die Wahl hättest, lieber Machulla als Wiegert als Trainer einstellen.

Ja, würde ich. Aber der Kollege Machulla hat ja mit seiner ostdeutschen Herkunft gebrochen. Insofern leider no Chance. Sozusagen ein no chance-Double, weil Benno ja unkündbar ist.

Zitat von Beuger

Klasse, über die Hälfte der von dir genannten Spieler sind Mitt-30er oder älter

Das war schon bewusst so gewählt.

Spaß beiseite, ich halte Machulla schon auch für einen guten Trainer und coolen Typen, imho hat die SG aber auch ein sehr gutes Scouting.
Sögard ist ein Spieler, der wahnsinnig Spaß macht, an guten Tagen genial, an schlechten Tagen verballert er 10 Stück. Auch wenn das den blau-roten weh tun wird, ( ) er erinnert mich deutlich an Zeitzi.

Maik Machulla über die derzeitige Situation im Handball im Interview des Sport Clubs, NDR:

https://www.ndr.de/fernsehen/send…EfLp0nM0PpqqQVU

Laut SHZ fällt Alexander Petersson aufgrund eines Sehnenteilriss im linken Oberschenkel wochenlang aus.

Zitat von Beuger

Klar, die SG hat ein super Scouting, es gab auch wirklich sehr sehr wenige Fehltransfers in den letzen sechs Jahren, aber Machulla hat auch Spielern zu einem Leistungssprung verholfen, denen man das in dieser Form nicht zugetraut hätte bzw die das unter Machullas Vorgänger nicht geschafft haben.

Machulla in allen Ehren, aber ich würde dir mal die Hölle Nord-Ausgabe mit Wanne empfehlen. Ohne Vranjes wäre er heute nicht da wo er ist. Das selbe dürfte auch für andere gelten. Egal wie talentiert Lauge zum Beispiel ist, hat er ihm die Chance erst gegeben.

Vranjes wollte nach 6 Jahren weg und vielleicht war das auch der richtige Zeitpunkt, aber man sollte diese Zeit nicht immer so unbedeutend reden. Machulla ist selbst Teil des exzellenten Scoutings der SG, er wurde schließlich genau deswegen von Vranjes hierher geholt.

Zitat von Paul Jonas

Machulla in allen Ehren, aber ich würde dir mal die Hölle Nord-Ausgabe mit Wanne empfehlen. Ohne Vranjes wäre er heute nicht da wo er ist. Das selbe dürfte auch für andere gelten. Egal wie talentiert Lauge zum Beispiel ist, hat er ihm die Chance erst gegeben.

Vranjes wollte nach 6 Jahren weg und vielleicht war das auch der richtige Zeitpunkt, aber man sollte diese Zeit nicht immer so unbedeutend reden. Machulla ist selbst Teil des exzellenten Scoutings der SG, er wurde schließlich genau deswegen von Vranjes hierher geholt.

Interessant das Wanne das sagt, wenn man bedenkt, dass Vranjes nur über ihn geschimpft hat und er sogar hinter Mahé als LA auf der Bank saß.

In der aktuellen Manschaft gibt es kaum noch jemanden den man auf Vranjes zurückführen kann. Was aber nicht heißt, dass Vranjes in seinen ersten Jahren bei den "alten" Karlsson, Mogensen, Lauge und Co. einiges an Entwicklung zu verantworten.