Samstag 16.3.13 Beginn: 20.00 UHr
Markweg SH, Im Schießtäle, 71083 Herrenberg
24. Spieltag SG H²Ku Herrenbeg - TSG Münster
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Die Schirris:
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Tobias Lay / Kai Morlock
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Quelle: HP Herrenberg
Vorsicht vor vermeintlicher Pflichtaufgabe – SG H2Ku empfängt Samstag die TSG Münster
Aller guten Dinge sind drei. Nach zwei Siegen hintereinander strebt Drittligist SG H2Ku Herrenberg auch am Samstag (16.03., 20 Uhr) gegen die TSG Münster einen vollen Erfolg an. Auch wenn der Gäu-Club die Favoritenrolle nicht von sich weisen kann, ist gegen das Tabellenschlusslicht absolute Vorsicht geboten.
Es könnte sich als ein echter Big-Point herausstellen. Dass 37:33 am letzten Samstag bei der bis dato auf einer Erfolgsschwelle schwimmenden SG Kronau-Östringen II war einerseits enorm wichtig für das Selbstvertrauen im Abstiegskampf, andererseits aber auch für den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze.
Der Erfolg von Kronau könnte am Samstag nun gegen die TSG Münster noch vergoldet werden. Auf den ersten Blick eine reine Pflichtaufgabe für den Gastgeber. Der ehemalige Zweitligist aus dem Frankfurter Raum kann bisher lediglich acht Pluspunkte vorweisen. Der erste Zähler auf der Habenseite konnte erst am 10. Spieltag eingefahren werden, der erste Sieg gar erst Mitte Dezember. In einem Winter-Hoch gelangen doppelte Punktgewinnne gegen Groß-Bieberau (28:15), Kirchzell (29:25) und Heilbronn-Horkheim (30:25), allesamt wahrlich keine Laufkundschaft in der Liga.
Zuletzt konnte der Aufschwung allerdings nicht mehr bestätigt werden. Drei Niederlagen in Folge ließen die aufkeimenden Hoffnungen wieder auf ein Minimum sinken. Besonders die Einstellung im letzten Heimspiel gegen Neuhausen (30:38), einem direkten Abstiegskonkurrenten, ließ interne Kritik laut werden. Auch der letzte Transfer im Januar mit der Verpflichtung vom bisher stark aufspielenden Goran Djuricin konnte dies nicht verhindern. Und so wird man sich im Lager der Gäste im Klaren sein, in der Markweghalle um seine wirklich letzte Chance zu spielen.
Motivationsprobleme wie bei der TSG Münster dürften dagegen bei der SG H2Ku Herrenberg kaum eine Rolle spielen. Frei nach dem Motto „Wichtiger als die Aufstellung ist die Einstellung“ trotzen die SG-Spieler derzeit der Verletztenmisere mit großem Kampf. Außerdem werden die taktischen Vorgaben momentan konsequent und diszipliniert umgesetzt. Der eigene Erfolg gibt den Spielern und Trainern dabei eindrucksvoll recht. Von der Tabellenkonstellation und den Vorzeichen dürfte dem dritten Sieg in Folge eigentlich nichts im Wege stehen. Äußerste Vorsicht ist aber dennoch durchaus angebracht. Einerseits wird die TSG Münster unter Trainer Thomas Gölzenleuchter wohl nicht noch einmal so emotionslos wie zuletzt spielen, andererseits zeigen gerade die Punktgewinne gegen Spitzenteams der Liga, dass genügend Potential in der Mannschaft steckt, auch in Herrenberg zu bestehen.
Für die SG-Sieben gibt es trotzdem mehr positive als negative Aspekte zum Siegen. Ein Erfolg wäre auch deshalb enorm wichtig, weil fast alle Konkurrenten um den Klassenverbleib letztes Wochenende punkten konnten. Lediglich der TV Groß-Umstadt verspielte noch ein zwischenzeitliches 23:14 in Balingen und unterlag mit 31:35. Und auch die wieder längere Verletztenliste hat sich zuletzt beim Gastgeber als nicht hinderlich für großen Kampf und gute Leistungen erwiesen.
Bliebe zum Schluss noch die Rolle der Zuschauer zu unterstreichen. Gerade in der jetzigen sportlich prekären Situation wird auch am Samstag wieder jeder Besucher gebraucht, der die SG H2Ku unterstützt. Bei acht noch ausstehenden Spielen, fünf davon in eigener Halle, muss der Klassenerhalt vor allem in den Heimspielen geschafft werden. Mit der Hilfe der Fans im Rücken könnte es dann auch Samstag nach dem Schlusspfiff heißen, „aller guten Dinge sind drei“. Das hieße, der dritte Sieg in Folge wäre eingefahren. -
Quelle: HP TSG Müster
Letzte Ausfahrt Herrenberg
Auch in der Heimpartie gegen den Neuhausen konnte die TSG Münster nichts Zählbares einfahren, so dass die Begegnung mit dem Drittletzten Herrenberg nun so etwas die finale Gelegenheit darstellt, im Endklassement zumindest noch ein bis zwei Plätze nach oben zu rutschen. Im Fall einer Niederlage wäre bei sieben ausstehenden Spielen eigentlich nur noch Zweibrücken realistisch erreichbar, und selbst diese haben komfortable 6 Punkte Vorsprung.
Die Zweite Mannschaft hat sich mit der Niederlage in Idstein wieder selbst in den Abstiegssumpf gezogen und muss nun zwingend den Ansturm des Verfolgers aus Lang-Göns abwehren, will man ein weiteres Jahr Landesliga buchen. Die Dritte ist in der Meisterrunde der BOL noch ohne Sieg, am dritten Spieltag wird es gegen den Meisterschaftsaspiranten aus Rüsselsheim sicher ebenfalls nicht einfach.
Seien Sie dabei, wir freuen uns auf Ihren Besuch und die Unterstützung unserer Teams! -
Endstand: (14:10) 26:24
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Quelle: Gäubote
Kai Wohlbold sorgt für den Gänsehaut-Moment
Handball: Drittligist SG H2Ku Herrenberg verlässt nach 26:24-Sieg über TSG Münster fürs Erste die AbstiegsrängeZoomDie zweite Klasse-Aktion von Kai Wohlbold (oben) nach seiner Einwechslung: Zuspiel an Simon Geist (Nr. 21) führt in der Folge zu einem Siebenmeter, den Ingo Krämer kaltschnäuzig verwandelte GB-Foto: Bäuerle Die SG H2Ku Herrenberg hatte bei ihrem 26:24-Heimsieg gegen den Tabellenletzten der dritten Liga, die TSG Münster, mehr Mühe, als ihr lieb sein konnte. Zudem geriet die SG-Sieben nach einer Roten Karte für Torwart Tobias Barthold kurzfristig ins Wanken.
Andreas Gauss
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass die SG H2Ku Herrenberg alle Register ziehen würde, um in der Dritten Bundesliga zu bleiben, dann wurde er am Samstagabend in der 36. Minute erbracht. Da streifte der sportliche Leiter der SG H2Ku, Kai Wohlbold, den Trainingsanzug ab und betrat das Spielfeld. Der 35-Jährige spielte auf der Mitteposition zwei Pässe und löste dann auf, ging auf die linke Außenposition. Wohlbold stand keine 20 Sekunden auf dem Feld, als er über Außen zum Wurf ansetzte und Münsters Torwart Fabian Lieb überwand - 16:14. Die Markweghalle bebte, plötzlich gab es einen infernalischen Lärm. Der Gänsehautmoment hielt die nächsten beiden Angriffe an. Wohlbold bediente Simon Geist mit viel Übersicht am Kreis. Dieser wurde siebenmeterreif gefoult - diesen Part übernahm Ingo Krämer - 17:15 (38.). Dann die dritte Aktion, mustergültig legte Wohlbold für den von außen einlaufenden Krämer auf - 18:15 (41.).
Sicherlich: Im Handball kommt es zu vielen Szenen, die im Nachhinein als spielentscheidend gedeutet werden können. Aber in diesen fünf Minuten hat die SG H2Ku und vor allem ihr Trainer Stephan Christ gezeigt, dass sie die spielentscheidenden Akzente setzen können. Christ nach dem Spiel: "Es war vorher abgesprochen, dass Kai reinkommt, wenn es die Situation erforderlich macht. Er hat in den letzten zwei Wochen mit der Mannschaft trainiert und sich wieder eine gewisse Fitness erarbeitet, die für eine solche Spielklasse notwendig ist." Eigentlich war Wohlbolds Auftrag, für Ruhe im Aufbauspiel zu sorgen. Dass er selbst ein Tor macht und zwei weitere Treffer initiiert, stand eigentlich in keinem Drehbuch.
Hernach gab Christ zu, dass sein Einsatz auch einer kurzen Schwächephase von Linksaußen Eike Schmiederer geschuldet war: "Eike hat bislang eine überragende Saison gespielt, da kann man ihm auch mal eine schwächere Partie zugestehen. Da brauchten wir dann den Ingo Krämer auf Außen." Da auch Christian Dürner mit der Doppelbelastung Angriff-Abwehr seine Kräfte einteilen muss und die sonstigen Mitte-Männer Tobias Hold und Tobias Klisch verletzt draußen saßen, war die Notnagel-Situation eingetreten. Wohlbold selbst wollte seinen Einsatz, der eine ganze Halle und natürlich auch das gesamte SG-Team mitriss, nicht überbewertet wissen: "Gegen einen solchen Gegner ist so was in Ordnung, aber das soll jetzt nicht zur Regel werden."
Allerdings stellten sich die Münsteraner als die harte Nuss dar, vor der Stephan Christ im Vorfeld der Partie gewarnt hatte: "Sie haben elend lange Angriff gespielt und wir haben nicht immer den Zugriff bekommen." Dennoch ließ sich die Startphase nicht schlecht an, Christian Dürner (2) und Christian Rau (1) sorgten für ein 3:0 nach drei Minuten, auch beim 5:2 nach zehn Minuten schien die Welt noch in Ordnung. Mit den Worten "Wir spielen heute Hexenkessel" wollte Hallensprecher Michael Rott zwar das Publikum animieren, doch so richtig Stimmung wollte zunächst nicht aufkommen. Zumal das TSG-Team von Trainer Thomas Goelzenleuchter nicht locker ließ und erstmals beim 6:5 auf ein Tor herankam (13.). Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich Valentin Hörer drei und Dürner eine Fahrkarte geleistet. Da wurde es auf den mit über 620 Zuschauern gut besetzten Rängen doch ein wenig ruhig. Blankes Entsetzen herrschte dagegen in der 17. Minute. Was war passiert? Nun, als die SG sich wieder einmal in der gegnerischen Abwehr festlief und den Ball nach einem unübersichtlichen Abspiel verlor, setzte Münsters Timon Bardenheier zu einem schnellen Tempogegenstoß an. Den Steilpass auf Bardenheier wollte der aus seinem Tor geeilte Tobias Barthold vorher abfangen, touchierte allerdings den Gegenspieler leicht. Das badische Schiedsrichterpaar Tobias Lay/Kay Morlock (Bruchsal/Östringen) beriet sich kurz und zeigte dem SG-Torhüter Rot. Die Zuschauer waren entsetzt. Doch das Regelwerk, das erläuterte Michael Rott auch schnell über das Mikrofon, ist in einem solchen Fall eindeutig: Der Torwart darf in einem solchen Fall nicht eingreifen und müsste gar zur Seite springen, um eine solche Kollision zu vermeiden. Bei geringster Berührung ist eine Rote Karte gerechtfertigt. Christ: "Das war natürlich für uns eine Schrecksekunde." In der 23. Minute, beide Teams lieferten sich nun einen offenen Schlagabtausch, knickte Valentin Hörer um, musste einige Minuten lang im Regieraum verbunden werden. Wieder zurück auf dem Feld machte der SG-Torjäger aber mit drei Treffern in Folge alles richtig, mit einer 14:10-Führung hatte sich das Heimteam für eine im Grunde gute erste Hälfte doch noch belohnt.
Da konnte Stephan Christ in der Spielanalyse auch über manche Unebenheit hinwegsehen: "Klar war das nicht eines unserer besten Spiele. Aber die Mannschaft war heiß und hat 60 Minuten alles gegeben. Und das ist das, was im Abstiegskampf zählt: Wille und Einstellung." Wichtig sei es eben, die Heimspiele zu gewinnen. Unter dieser Prämisse war dann auch das Wohlbold-Comeback zu sehen, welches die SG-Mannschaft tatsächlich wieder in ein ruhigeres Fahrwasser brachte. Zumal Daniel Rebmann im SG-Tor von Minute zu Minute das Wurfbild des auf Halblinks agierenden Vilius Jouzaitis immer besser studierte und bei einer 4:6-Unterzahl-Situation in der 50. Minute - Ingo Krämer und Patrick Sattler hatten kurz nacheinander zwei Minuten aufgebrummt bekommen - zwei wichtige Paraden in Folge zeigte. Mit einer Fünf-Tore-Führung (24:19/51.) ging es in die Schlussphase. Da ließ die SG H2Ku erstaunlich wenig zu, so dass die TSG Münster bis zum 26:24-Endstand nur noch auf zwei Treffer herankam.
Und da Groß-Umstadt sein Derby gegen Groß-Bieberau verlor, ließ die SG H2Ku sogar noch den Abstiegsrang hinter sich. Stephan Christ: "Jetzt haben wir es wieder in der eigenen Hand." Allerdings wartet nächsten Samstag mit dem Heimspiel gegen den HBW Balingen-Weilstetten ebenfalls ein kniffliges Derby auf Christ & Co.
SG H2Ku Herrenberg: Rebmann, Barthold (beide im Tor), Hörer (4), Tremmel, Rau (5), Schmiederer (1), Sattler (1), Soteras-Merz (1), Dürner (5), Krämer (8/4), Wohlbold (1), Geist
TSG Münster: Lieb, Biermann (beide im Tor), Schreiber, Will (2/1), Dobhan, Bacik, von Rekowski, Bardenheier (2), Djuricin (2), Juozaitis (6), Ulshöfer (3), Frieman (6), Kunz (1), Djurdjevic (1)