Abwehr im Kreis – 7m ?

  • Kleines Regelproblemchen bei YouTube

    Also hier hätte es – so sehe ich das durch meine Vereinsbrille – Siebenmeter geben sollen.

    _____Videos zu Handballregeln auf meinem YouTube-Kanal: rrbth

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  • Hm, selbst wenn man den Kreis nicht sehen sollte, so weiß man doch, wo er (ungefähr) verläuft; und hier geht's ja nicht um Zentimeter, sondern (fast schon) um Meter.

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  • Ja. Ist ein Siebenmeter. Der Abwehrspieler zieht einen Vorteil daraus, als er im Torraum steht und damit nach Regel 6:2 c mit Siebenmeter zu ahnden. Aber wer weiß, was da noch war und was entschieden wurde.

  • Ist die Frage, inwiefern man der Meinung ist, dass die Torgelegenheit durch das Eingreifen "vereitelt" wird. Das ist bei 6.2.c) ein entscheidendes Kriterium bevor man auf 7m entscheidet...

    Die Körperkontrolle ist die ganze Zeit da, der Wurf wird mit voller Körperkontrolle ausgeführt, der Schütze täte gut daran den Abwehrspieler zumindest "anzuwerfen", damit es ein klarer Siebenmeter wird...

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Ja, genau das ist ja das „Problem“: Meiner Meinung nach wird der Angreifer zwar noch nicht mal berührt, aber er wird trotzdem deutlich behindert: Der Wurfwinkel wäre, würde der Verteidiger nicht dort stehen, wo er nicht stehen darf, eben viiiel besser ...

    (Das ist doch bei einem blockenden Spieler, der aus dem Kreis abpringt auch nicht anders, oder?)

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  • Es geht aber nun mal bei einem Siebenmeter um das Vereiteln einer klaren Torgelegenheit. Das sind ZWEI ganz wichtige Bedingungen, wenn es um die Abwehr im Raum geht, die oftmals von vielen Schiedsrichtern nicht berücksichtigt werden. Zum einen muss für einen 7m eine klare Torgelegenheit vorliegen (sieht man häufig - selbst gestern beim CL-Spiel der Füchse), dass das die SR kaum interessiert und zum anderen muss diese dann auch noch vereitelt werden. Aufgrund der existierenden Regeln "auf der Straße" steht sich der Schiedsrichter einfacher, wenn er Abwehr durch den Kreis pfeift (würde auch jeder verstehen), richtiger wird der Pfiff dadurch nicht unbedingt. Die Chance vereitelt der Torwart mit seiner Parade, oder? ;)

    Original von rro.ch
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  • Es ist die schöne Quizfrage: Wie definiert man "vereitelt"?
    Ich denke, man kann durchaus erkennen, das der Werfer in der Ausholbewegung länger wartet bis er am im Raum stehenden Spieler vorbei ist und erst dann wirft.
    Jetzt kann man anfangen zu spielen: Wollte er ohnehin so werfen weil der zB den TW täuschen wollte oder hat er das nur gemacht weil der Abwehrspieler im Weg war.
    Wenn man sich für letzteres entscheidet kann man weiter spielen: Die Regelkwidrige Aktion des Abwehrspielers kann dazu geführt haben, dass der Angreifer seinen wurf nicht so abschließen konnte, wie er es eigentlich wollte.
    Ist das jetzt ein "vereiteln"? Diesen Wurf so wie ihn der Angreifer ggf ausführen wollte hat er ja vereitelt.

    Alles ganz schön viel hätte, wenn und aber.
    Spricht alles eher dafür keinen 7m zu geben.

    Am besten wäre es, wenn der blöder Angreifer den Abwehrspieler anwirft oder anspringt.

  • Es ist die schöne Quizfrage: Wie definiert man "vereitelt"?
    Ich denke, man kann durchaus erkennen, das der Werfer in der Ausholbewegung länger wartet bis er am im Raum stehenden Spieler vorbei ist und erst dann wirft.
    Jetzt kann man anfangen zu spielen: Wollte er ohnehin so werfen weil der zB den TW täuschen wollte oder hat er das nur gemacht weil der Abwehrspieler im Weg war.
    Wenn man sich für letzteres entscheidet kann man weiter spielen: Die Regelkwidrige Aktion des Abwehrspielers kann dazu geführt haben, dass der Angreifer seinen wurf nicht so abschließen konnte, wie er es eigentlich wollte.
    Ist das jetzt ein "vereiteln"? Diesen Wurf so wie ihn der Angreifer ggf ausführen wollte hat er ja vereitelt.

    Alles ganz schön viel hätte, wenn und aber.
    Spricht alles eher dafür keinen 7m zu geben.

    Am besten wäre es, wenn der blöder Angreifer den Abwehrspieler anwirft oder anspringt.


    Der Duden sagt: "etwas, was ein anderer zu tun beabsichtigt, [bewusst] verhindern, zum Scheitern bringen, zunichtemachen"

    Ob mittelbar oder unmittelbar ist demnach ("zum Scheitern bringen") unerheblich.

    Für mich ist es (gefühlt) ein klarer 7m

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Wir hatten alle die Möglichkeit uns die Scene immer und immer wieder anzusehen und trotzdem gibt es keine übereinstimmende Bewertung. Der Schiedsrichter hatte nur einmal die Möglichkeit es zu sehen.

    Also er hat sich dafür entschieden, dass Spiel weiterlaufen zu lassen. Und einige stimmen mit hm dabei überein, nach intensiver mehrmaliger Betrachtung der Scene.

    Das beantwortet doch in großen Teilen die Eingangsfrage, oder?

  • Ich denke, dieses Video ist eindeutig: Fall 3.3, 2 (ab 0:25) zeigt einen ähnlichen Fall: Der Angreifer muß um den im Kreis befindlichen Abwehrspieler herum – wobei er bei diesem Beispiel Richtung Tormitte und nicht (wie bei meinem Beispiel) Richtung Toraus springen muß.

    Beim zweiten Beispiel aus dem Video (ab 0:45) hab ich aber meine Zweifel: Hier hat der Abwehrspieler viel Abstand zum Angreifer und zwingt ihm auch keine andere Sprungbahn auf. Allerdings irritiert er den Spieler, und deshalb wäre ein 7meter (vor allem z.B. im Jugendbereich, bei Spielern mit nicht so großem Können) auch vertretbar.

    Die Chance vereitelt der Torwart mit seiner Parade, oder?

    Meiner Meinung nach aber wird er durch die Abwehraktion aber deutlich unterstützt.

    Am besten wäre es, wenn der blöder Angreifer den Abwehrspieler anwirft oder anspringt.

    Das meinst du aber nicht wirklich ernst, oder?

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  • @ rrbth

    kleiner Hinweis, dass ist nur die Lehrmeinung der IHF :D :hi:

    Keine Festung ist so stark, dass Geld sie nicht einnehmen kann. (Cicero)

  • Am besten ist doch der Kommentar des Zuschauers :) Der musste doch eh wegen dem anderen, korrekt stehenden, Abwehrspieler dort nach außen ausweichen, von daher ...

  • Das meinst du aber nicht wirklich ernst, oder?

    Zumindest halb ernst ;)

    Sind wir doch ehrlich: Wenn der Abwehrspieler richtig eingreift im Sinne "Im Raum stehend den Gegenspieler aufnehmen bis festmachen" oder "im Raum stehend den Ball blocken", dann wäre die Sache doch eindeutig, oder?
    Und was wünschen wir uns mehr, als eindeutige Szenen, nicht wahr? ;)

    Steinar hat es etwas besser formuliert:

    Zitat

    Die Körperkontrolle ist die ganze Zeit da, der Wurf wird mit voller
    Körperkontrolle ausgeführt, der Schütze täte gut daran den Abwehrspieler
    zumindest "anzuwerfen", damit es ein klarer Siebenmeter wird...

    Baden, ich pfeifen nicht nach dem Duden sondern nach den Regeln. Wenn man sich einige Regelklarstellungen oder Erklärungen ansieht sollte man erkennen, dass diese nicht mit dem Duden in der Hand sondern dem Ball geschrieben wurden. Oder mit dem Wörterbuch... Das kann man nun gut finden oder nicht, ist aber so.


    Danke für die Info Thomas, schade, dass diese Videos zumindest mir bisher nicht bekannt waren.

  • Ist die Frage, inwiefern man der Meinung ist, dass die Torgelegenheit durch das Eingreifen "vereitelt" wird. Das ist bei 6.2.c) ein entscheidendes Kriterium bevor man auf 7m entscheidet...

    Die Körperkontrolle ist die ganze Zeit da, der Wurf wird mit voller Körperkontrolle ausgeführt, der Schütze täte gut daran den Abwehrspieler zumindest "anzuwerfen", damit es ein klarer Siebenmeter wird...

    Hierzu ist ein Blick in die Erläuterung 6. hilfreich: " Nach Regel 14:1 handelt es sich um eine klare Torgelegenheit, wenn a) ein Spieler, der bereits Ball- und Körperkontrolle an der Torraumlinie der gegnerischen Mannschaft hat, die Gelegenheit zum Torwurf bekommt, ohne dass ein Gegenspieler in der Lage wäre, den Wurf mit zulässigen Mitteln zu verhindern."

    Das Betreten des Torraums ist kein zulässiges Mittel und daher ist auf 7-m-Wurf zu entscheiden.

    Gruß
    Christian

  • Es ist die schöne Quizfrage: Wie definiert man "vereitelt"?

    Es geht nicht um das Vereiteln einer klaren Torgelegenheit sondern um das regelwidrige Vereiteln einer eben solchen. Und als Feldspieler den Torraum zu betreten um sich einen Vorteil zu verschaffen ist regelwidrig.

    Gruß
    Christian

  • damario: Mir ist schon klar, wann eine klare Torgelegenheit vorliegt. Aber für einen Strafwurf muss diese vereitelt werden. (6.2.c)

    Zitat


    c) 7-m-Wurf, wenn ein Abwehrspieler durch das Betreten des Torraums eine klare Torgelegenheit vereitelt (14:1a).

    Das ist eine ganz harte "conditio sine qua non" (genau der Punkt wird aber viel zu weich ausgelegt, obwohl es eigentlich gar keinen großen Spielraum gibt)

    Original von rro.ch
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  • damario: Mir ist schon klar, wann eine klare Torgelegenheit vorliegt. Aber für einen Strafwurf muss diese vereitelt werden. (6.2.c)

    Eigentlich ist es ganz einfach: 6:2c sagt, unter welchen Bedingungen auf 7-m zu entscheiden ist und verweist auf 14:1a. Denn das Betreten des Torraums durch einen Feldspieler ist ein !regelwidriges! Vereiteln, das genau sagt doch 6:2c. Und das es in diesem Fall auch eine klare Torgelegenheit ist sagt uns die Erläutung hierzu.

    Es ist im Handball erlaubt, ja geradezu unabdingbar, dass man klare Torgelegenheiten vereitelt! Nicht jedoch regelwidrig. Und 6:2c sagt eben dass eine Abwehr im Torraum regelwidrig ist.

    Hat der Abwehrspieler außerhalb des Torraums eine frontale Position zum Angreifer, nimmt regelkonform Kontakt auf und wird durch die Vorwärtsbewegung des Angreifers in den Torraum "geschoben" und vereitelt so die klare Torgelegenheit ist es kein 7-m, da nicht regelwidrig.

    Ich denke hier wird zu sehr auf "Vereiteln" geachtet. Vereiteln ist nichts böses solange es regelkonform erfolgt.

    Das ist zumindest mein Verständnis hierzu und nach meinem Wissen auch die Lehrmeinung der IHF.

    Gruß
    Christian

  • So langsam fällt der Groschen, was du meinst. ;) Im Normalfall vereitelst du aber regelkonform die Entstehung einer klaren Torgelegenheit. Wenn die "klare Torgelegenheit" einmal da ist, kann nicht mehr regelkonform vereitelt werden. Das steht da doch ganz ausdrücklich in deiner Erläuterung

    Zitat

    Nach Regel 14:1 handelt es sich um eine klare Torgelegenheit, wenn a) ein Spieler, der bereits Ball- und Körperkontrolle an der Torraumlinie der gegnerischen Mannschaft hat, die Gelegenheit zum Torwurf bekommt, ohne dass ein Gegenspieler in der Lage wäre, den Wurf mit zulässigen Mitteln zu verhindern."

    Sprich: Solange noch zulässige Mittel verfügbar sind, ist es keine klare Torgelegenheit.

    Und nun zum Beispiel:
    Der Spieler hat Ball- und Körperkontrolle an der Torraumlinie? Ja
    Er bekommt die Gelegenheit zum Torwurf? Ja
    Wird das verhindert? Nein

    Wird es "erschwert"? Vielleicht (hier kommen wir in den Bereich des Spekulativen), aber das spielt bei der Entscheidung für oder gegen einen Siebenmeter eben eigentlich gar keine Rolle mehr, wenn man sich die Regeln durchliest und versteht, wie sie aufgeschrieben wurden....

    Die Entscheidungsfreiheit des Schiedsrichters geht "streng nach den Regeln" in der Situation von weiterlaufen lassen (keine Beeinträchtigung des Schützen) bis hin zu Freiwurf (nach 6.2b). Gerade aber bei der letzteren Entscheidung kommt aber dann wieder das Problem "die Entscheidung zu verkaufen" hinzu, denn im "Gesetz der Straße" wird so gut wie nie auf diese Weise entschieden, sondern immer der "Siebenmeter für Abwehr im Raum" gewählt.

    Gruß
    Christian ;)

    P.S.: Wenn die Lehrmeinung der IHF eine andere sein sollte, dann sollte man sich wieder ein weiteres Mal nicht wundern, warum es die Schiedsrichter in den Hallen so schwer haben eine Akzeptanz zu finden. ;)

    Original von rro.ch
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    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (21. Februar 2013 um 11:02)