Samstag 24.11.12 Beginn: 20.00 Uhr
Stauwehrhalle, Nußäckerstraße, 74081 Heilbronn-Horkheim
12.Spieltag TSB Heilbronn Horkheim - SG Kronau Östringen II
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Die Schirris:
Mattias Rupp / Roland Tschirley
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Endstand: (16:13) 33:28
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Quelle: HP Horkheim
Das Herz mit Harakiri-Taktik ersetzt - Hunters schlagen die Jung-Löwen
In schwierigen Situationen zeigt sich der Charakter einer Mannschaft. Wenn es gilt, Rückschläge wegzustecken, Leistungsträger zu ersetzen, Verantwortung zu übernehmen. Insofern hat der TSB Horkheim am Samstagabend die Probe bestanden. Trotz der Roten Karte für Spielmacher Felix Knoll − dem Herz des TSB-Angriffspiels − schlugen die Horkheimer den Drittliga-Aufsteiger SG Kronau-Östringen II mit 33:28 (16:13). Die Bastion Stauwehrhalle bleibt damit auch nach dem siebten Saison-Heimspiel unangetastet.
Das war indes lange nicht sicher. Vom Start weg lief der TSB Horkheim einem Rückstand hinterher. Fünf technische Fehler in der Anfangsphase bestraften die konterstarken Gäste gnadenlos. Einmal mehr war es Knoll, der sein Team wieder in die Spur brachte. Mit seinen Pässen, seinen Toren und Anfeuerungen: "Wachwerden! Alle!", forderte der 25-Jährige in der 15. Minute seine Mitspieler auf − wenige Sekunden später glich er zum 8:8 aus. Es dauerte aber noch bis zur 24. Minute, ehe der TSB durch Stefan Fähnle erstmals in Führung ging (12:11). Der Torwartwechsel (Eipperle für Honisch) nach 20 Minuten und zwei Zeitstrafen gegen die Junglöwen waren auch ausschlaggebend für die 16:13-Pausenführung.
Schlüsselszene
Mit einem stärker werdenden Markus Schumacher und einem weiter überragenden Knoll zog der TSB zu Beginn des zweiten Durchgangs auf 20:16 davon. Dann folgte die Schlüsselszene: In der 37. Minute tritt Felix Knoll zum Siebenmeter an. Gäste-Keeper Sebastian Ullrich bleibt auf der Linie stehen. Knoll wirft − und trifft Ullrich voll im Gesicht. Der Torwart bleibt benommen liegen, Schiedsrichter Robert Tschirley zeigt Knoll die Rote Karte.
Die Regel besagt: Bewegt sich der Torwart nicht, wird aber am Kopf getroffen, ist Rot die richtige Entscheidung. "Der Wurf ist mir nicht richtig gelungen. Der Torhüter hat sich minimal bewegt, aber die Rote Karte kann man geben", räumte Knoll ein. Als fairer Sportsmann entschuldigte er sich sofort bei seinem Gegenspieler.
Den schien der Kopftreffer in der Folge zu beflügeln. Vier freie Würfe in Folge parierte der 20-Jährige − nach 46 Minuten war der Horkheimer Vorsprung auf einen Treffer geschmolzen (22:21). Trainer Volker Blumenschein nahm die Auszeit. Seine taktischen Umstellungen überraschten selbst die Spieler. Nicht die Erfahrenen, nein, die Jungspunde sollten die Kastanien aus dem Feuer holen. Jan König im Rückraum, Roland Kroll Linksaußen, Philipp Maurer Rechtsaußen. "Das war eine Harakiri-Taktik. Aber wir haben das im Training geübt und wenn es schief gegangen wäre, hätte ich es auf meine Kappe genommen", sagte Volker Blumenschein.
Doch der Weg der rituellen Selbsttötung führte zum Triumph. Das Mini-Trio wirbelte die offensive Abwehr der Gäste gewaltig durcheinander, besonders Roland Kroll lieferte sein bestes Spiel im TSB-Trikot und war hinterher selig: "Ich zittere noch am ganzen Körper, ein geiles Gefühl. Endlich ist bei mir der Knoten geplatzt." Sein verletzter Bruder Philipp und der vom Platz gestellte Knoll motivierten die Teamkollegen von der Tribüne aus ("Stark! Stark! Weiter so!") und ordneten die Abwehrformation ("Jan rausrücken − Roland nach innen"). Fünf Minuten vor Schluss beim Stand von 30:25 war sich das Duo sicher, dass die zwei Punkte in Horkheim bleiben. "Wir hatten gute Phasen und schlechte Phasen, die guten haben aber zum Glück überwogen", lautete Blumenscheins Fazit. Und noch eine Erkenntnis dürfte der Trainer aus der Partie mitnehmen: sein Team hat einen guten Charakter und einen intakten Teamgeist.
TSB: Honisch, Eipperle (Tor) - Weckerle (1), A. Prasolov, Günthner (1), Maurer (1), Knoll (6/2), Fähnle (1), Schumacher (8), E. Prasolov (2), Hau, Seitner (8/3), R. Kroll (4), König (1).
Beste Schützen der SG: Rudolf (8), Djozic (4/1), Jochim (3), Kretschmer (3), Dippe (3).
Strafen: 2/2, Rote Karte für Felix Knoll (37.).
Siebenmeter: TSB 6/5; SG: 1/1.
Schiedsrichter: Rupp/Tschirley (Weinstadt).
Zuschauer: 500. -
Quelle: SG Kronau
[24.11.12 > TSB Horkheim/Heilbronn - SG KÖ 33:28 (16:13)]
45 Minuten lang auf Augenhöhe
Zu Gast in der Stauwehrhalle stand die SG Kronau/Östringen am Samstagabend dem TSB Horkheim/Heilbronn gegenüber. Mit dem Tabellenvierten und –sechsten war bereits im Vorhinein ein spannendes Duell zu erwarten. Nach sieben Minuten hatten die Gäste mit 5:2 aus ihrer Sicht gut in die Partie gefunden. Nach der ersten Viertelstunde war Horkheim jedoch wieder heran gekommen und konnte ausgleichen (8:8), etwa zehn Minuten später gar erstmals in Führung gehen (12:11). Doch mit dem Pausenstand von 16:13 war trotz frenetischer Unterstützung der Lokalmatadore von den Tribünen aus noch immer alles drin.
Nach dem Wiederanpfiff lag die Heimmannschaft bald mit 18:13 (33.) deutlich in Front. Doch Kronau/Östringen steckte noch immer nicht auf, ließ sich von der teils ruppigen Gangart ihrer Gegenüber nicht beeindrucken und kämpfte sich beharrlich Schritt für Schritt wieder heran. Währenddessen hatte Sebastian Ullrich einen Siebenmeter unfreiwillig mit dem Kopf pariert, Felix Knoll die rote Karte erhalten und Ullrich die beste Phase der bisherigen Partie auf das Parkett gezaubert. Nach und nach schmolz der Vorsprung der Gastgeber und nach 46 Minuten waren die Kraichgauer mit 22:21 zurück. Doch letztlich lief während der restlichen knappen Viertelstunde nicht alles nach Plan und trotz engagierter Gegenwehr bis zuletzt mussten die Gelben am Ende mit 33:28 aus Heim-Sicht beide Zähler am Ort des Geschehens zurück lassen .
Doch bereits am kommenden Freitag den 30. November stehen neue Punkte auf der Speisekarte. Die HBW Balingen gastiert um 20:30Uhr in der Östringer Stadthalle. Damit gilt es dem Tabellenführer ein Bein zu stellen, doch auch unser Septett braucht sich nicht zu verstecken. Sie können es mit jedem aufnehmen und gerade mit den heimischen Fans im Rücken dürfte es auch in dieser Woche wieder spannend werden.
Jonas Maier, Sebastian Ullrich – Michael Körner, Kai Rudolf (8), Andre Bechtold (2), Denni Djozic (4/1), Patrick Körner, Stefan
Jochim (3), Nils Kretschmer (3), Nicolas Herrmann (1), Michel Abt (3), Kai Dippe (2), Gianluca Pauli, David Schmidt (2)