Immer wieder diese letzte Minute.

  • Auch wenn das Thema hier schon einige Male diskutiert wurde, habe ich keinen vernünftigen Regelbezug gefunden, der das ganze einleuchtend für mich erklärt, daher wollte ich fragen, ob ihr mir helfen könnt.

    RM Mannschaft A spielt in der letzten Minute einen Pass auf LA, welcher ein Tor erzielt, dreht sich dann um und läuft zurück. Da B auf offene Manndeckung umgestellt hatte, spielt Torwart B einen Pass zum Anwurfkreis, der RM von A am Rücken berührt, da dieser sich gerade während des Zurücklaufens in der Nähe des Anwurfpunktes befindet. Bewegung zum Ball hat nicht stattgefunden, weg auch nicht. Spielstand zu dem Zeitpunkt +5 für A, verbleibende Spielzeit etwa 30-40 sec. Die SRs pfeifen und entscheiden auf Rot mit Bericht.

    Meine Frage: Ist 8.10.c damit korrekt angewendet oder gilt es in solchen Situationen auch den Spielstand zu beachten? Gibt es eine Regelerläuterung dazu?

  • Wenn am Anwurf ein Spieler von B steht der den Ball fangen und den Anwurf ausführen könnte ist Rot mit Bericht korrekt.

    Immer weiterkämpfen!

  • Sicher näher als drei Meter am Anwurfpunkt, ob der Anwurfkreis überschritten wurde, hab ich nicht genau gesehen. Und es stand ein Spieler von B empfangsbereit.

    Neuer: Wird aber dann nicht Fahrlässigkeit statt Unsportlichkeit bestraft?

  • Neuer: Wird aber dann nicht Fahrlässigkeit statt Unsportlichkeit bestraft?


    Nein, weile spezialisten gibt die sich absichtlich unfähig stellen....

    Meine Frage: Ist 8.10.c damit korrekt angewendet oder gilt es in solchen Situationen auch den Spielstand zu beachten? Gibt es eine Regelerläuterung dazu?


    Es gibt keine Anweisung den Spielstand mit in die Entscheidung einzubeziehen.
    Da der Sinn oder Unsinn der Regelung auch intern oft kritisch gesehen oder gar ignoriert wird- bzw. die ganze Sache nicht verstanden wird- wirst du es vor allem auf Bezirksebene immer wieder erleben, dass dies vollkommen unterschiedlich - ich sag es mal vorsichtig- gehandhabt wird....

    Gruß
    Hörtie

  • Wenn ein Vergehen nach 8:5 oder 8:6 in der letzten Spielminute geahndet wird, ist der Spieler wegen 8:10 d) mit der Roten Karte zu disqualifizieren. Und hier muss ein Bericht erfolgen.


    Was hat die hier geschilderte Situation mit 8:5 oder 8:6 zu tun? Es wurde bereits im ersten Beitrag richtigerweise auf 8:10c) verwiesen.

  • Rot mit Bericht ist doch eh unsinnig, 2 Minuten würden doch reichen(meiner Meinung sollte es dann immer zwingend 7-Meter geben, das würde in der Situation sinn machen, und der Spieler überlegt sich das vorher zweimal)

    Die Rote Karte hilft vieleicht noch deinem Gegner(im Auf/Abstiegskampf) weil er nächste Woche vielleicht gegen deinen heutigen Gegner spielt und der Spieler dann gesperrt ist.

  • Rot mit Bericht ist doch eh unsinnig, 2 Minuten würden doch reichen(meiner Meinung sollte es dann immer zwingend 7-Meter geben, das würde in der Situation sinn machen, und der Spieler überlegt sich das vorher zweimal)

    Die Rote Karte hilft vieleicht noch deinem Gegner(im Auf/Abstiegskampf) weil er nächste Woche vielleicht gegen deinen heutigen Gegner spielt und der Spieler dann gesperrt ist.

    7-Meter nachdem das Anspiel verhindert wurde? Der Ball ist doch gar nicht im Spiel. Außerdem ist ein 7-Meter keine Strafe sondern eine Wiederherstellung der Spielsituation. Ich hoffe mal, dass du die beschriebene Situation einfach nur falsch gelesen hast.

    Dass der Ball nicht im Spiel ist, ist auch genau der Grund, warum wir uns im Bereich von Regel 8:10c bewegen:
    Siehe Internationale Handballregeln (Regelheft), Seite 33, 8:10c)

    Zitat

    Wenn der Ball in der letzten Spielminute nicht im Spiel ist ist und ein Spieler oder Offizieller die Wurfausführung des Gegners verzögert oder behindert und damit der gegnerischen Mannschaft die Chance genommen wird, in eine Torwurfsituation zu kommen oder eine klare Torgelegenheit zu erreichen, gilt dieses Vergehen als besonders grob unsportlich. Dies gilt für jegliche Art der Wurfverhinderung (z.B. Vergehen mit begrenztem körperlichen Einsatz, Pass abfangen, stören der Ballannahme, Ball nicht freigeben).

    Die Verhinderung eines formellen Wurfes führt in der letzten Spielminute nach 8:10c zu einer roten Karte mit Bericht, da in jeder Situation, in der solch ein Wurf nicht schnell ausgeführt werden kann (edit: also die Ausführung verhindert wird; nicht dass noch jemand auf die Idee kommt, mir gleich mit Abstandsvergehen zu kommen), die Chance genommen wird, in eine Torwurfsituation zu kommen. Dabei ist es auch vollkommen irrelevant, ob der Spieler den Abstand zum Anspielpunkt eingehalten hat oder nicht (siehe Fettdruck im Regeltext, von mir hervorgehoben).

    Spielstand ist vollkommen egal. Da es am Ende der Saison auch aufs Torverhältnis oder den direkten Vergleich ankommen kann.
    Regel 8:10c meiner Meinung nach, richtig angewendet.

  • Außerdem ist ein 7-Meter keine Strafe sondern eine Wiederherstellung der Spielsituation.

    Das ist zumindest im oberen Leistungsbereich auch nicht mehr als These zu halten. So häufig, wie nach einer Siebenmeterentscheidung mittlerweile die Zeitstrafe fallen gelassen wird oder nach einer Zeitstrafe dann mit Freiwurf das Spiel fortgesetzt wird. ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Das ist ja auch keine These, sondern was das Regelwerk vorgibt (14:1).
    Nicht jeder 7m muss ja mit einer Zeitstrafe einhergehen, ich sag mal nur Abwehr durch Torraum. Oder andersrum, wieso muss nach jeder Zeitstrafe ein 7m folgen, Beispiel Wechselfehler?
    Ich weiss vllt. überspitzt, aber bei solch verallgemeinerten Aussagen.

  • Ich halte dich für so klug, dass du es einfach missverstehen willst, gell.

    Es gibt Situationen, wo auf 7m und Zeitstrafe zu entscheiden ist und es ist in dieser Saison schon häufig bei derartigen zu beobachten gewesen, dass es dann entweder 2 Minuten + Freiwurf oder Siebenmeter gibt. Die richtige Entscheidung fehlt aber sehr oft.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    Sicher näher als drei Meter am Anwurfpunkt, ob der Anwurfkreis überschritten wurde, hab ich nicht genau gesehen. Und es stand ein Spieler von B empfangsbereit.

    Neuer: Wird aber dann nicht Fahrlässigkeit statt Unsportlichkeit bestraft?


    Nur mal so, dieser ominöse Kreis hat nichts mit Handball zu tun. Darum hat seine Linie ja auch überall eine andere Farbe.

    Immer weiterkämpfen!

  • Steinar

    Zitat

    Ich weiss vllt. überspitzt, aber bei solch verallgemeinerten Aussagen.


    Wer lesen kann ist klar im Vorteil, oder? Nicht bös gemeint, aber dachte das reicht als Erklärung.

    Welche Entscheidung ist richtig? Doch die des SR, eine Tatsachenfeststellung, oder? Falsch ist sie nur, wenn sie im Gegensatz zum Regelwerk getroffen wird und dann ein Einspruchsgrund.

    Larsjens
    Du sprichst mir aus der Seele.
    Der Kreis ist vom Basketball und hab übrigens einen Radius von 1,8m. Also nichts mit an der Linie stehen und 3m sind eingehalten ...

  • Welche Entscheidung ist richtig? Doch die des SR, eine Tatsachenfeststellung, oder? Falsch ist sie nur, wenn sie im Gegensatz zum Regelwerk getroffen wird und dann ein Einspruchsgrund.

    Für einen Einspruch gibt es auch noch andere zwingende Bedingungen. Hinter der Tatsachenfeststellung sich zu verstecken ist aber auch immer einfach, gell. Es gibt durchaus verschiedene Deutungsmöglichkeiten, wenn derartige Sachen vorkommen. Ich weiß aber nicht, welche dir gerade lieber ist. :D

    Aber seit diesem Sommer gilt ja sowieso im internationalen Schiedsrichterwesen das Credo: "Es hat keine Mannschaft Einspruch eingelegt, also haben die Schiedsrichter gut gepfiffen."

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.