7.Spieltag SV 64 Zweibrücken - HSG Nieder Roden

  • Wie wichtig es ist, dass sich gezielt auf den Gegner vorbereitet wird, hat man in dem Spiel gesehen. Offensive, variable und aggressive Deckung, ein schneller Rückzug, gegen diese Gästetaktik hatte der SV 64 aber auch dank unzähliger eigener technischer Unzulänglichkeiten keine Chance. Einige Zweibrücker Spieler wie beide TW, die 23 oder die 11 gerieten dann auch schmerzhaft an ihre Grenzen. Ich denk mal, die könnens besser, sonst stünden sie nicht in einem Drittligakader.

  • Quelle: HP Zweibrücken


    Zweibrücker Löwen verlieren erstmals zu Hause!


    Sonntag, den 14. Oktober 2012 um 08:14 Uhr


    Geschrieben von: Christian Gauf


    Weitestgehend chancenlos waren am Samstagabend die Zweibrücker Löwen im Drittliga-Heimspiel gegen die HSG Nieder-Roden.
    Die 64er verloren am Ende deutlich mit 24:29 (12:15).
    Dabei vermochten sie im gesamten Spiel nicht einmal in Führung zu gehen, mussten die wesentlich aggressiver zu Werke gehenden "Baggerseepiraten" aus Rodgau nach dem 2:2-Zwischenstand in der fünften Spielminute wegziehen lassen.
    Ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden Drittligaaufsteigern bestand am Samstagabend in der Torwartleistung. Während bei den Gästen mit Marco Rhein ein konstant gut haltender Keeper zwischen den Pfosten stand, der den 64ern bereits in der Anfangsphase der Begegnung einige Male den Schneid abkaufte, agierten die Zweibrücker Torleute an diesem Abend relativ glücklos. Als SV-Torhüter Nils Kawolus in der 17. Spielminute beim Stande von 6:9 seinen Platz zwischen den Pfosten für Philipp Bartel räumte, hatte er nicht einen gegnerischen Wurf parieren können.

    Vielleicht war es aber auch der - zumindest in Heimspielen bislang nicht gekannten - Nervosität der 64er zuzuschreiben, dass sie frühzeitig auf die Verliererstraße gerieten. Oder waren es am Ende doch noch Auswirkungen des Busunfalls vom vergangenen Wochenende, der sie hemmte? Zumindest die Trainingssituation unter der Woche war dadurch sicher beeinträchtigt.
    Fakt war, dass die Gäste in der rappelvollen Ignaz-Roth-Halle schnell deutlich machten, dass sie beim Mitaufsteiger die beiden Punkte durchaus einkalkuliert hatten.
    Sie übernahmen jedenfalls vom Anpfiff weg das Heft des Handelns. Dabei waren es zunächst die beiden "Halbangreifer" Michael Weidinger im linken und Timo Kaiser im rechten Rückraum, die ihre Torgefahr immer wieder unter Beweis stellten, teilweise zu unbedrängt zum Abschluss kamen. Auf der anderen Seite mühten sich die 64er, übersahen allerdings einige Male auch den besser postierten Mitspieler. Obwohl schon hier erkennbar war, dass die Zweibrücker Löwen viel mehr investieren mussten, um zum erfolgreichen Abschluss zu kommen, war SV-Coach Stefan Bullacher mit der gezeigten Leistung seiner Mannschaft im ersten Durchgang noch einigermaßen zufrieden, als er attestierte, dass es zumindest gelungen war, die Kreisanspiele zu unterbinden.
    Zwei Unterzahlsituationen gegen Ende der ersten Hälfte hatten aber bereits eine leichte Vorentscheidung zugunsten der Gäste gebracht, die die Zeitstrafen gegen Benny Zellmer und später gegen Alexander Eusterholz nutzten, um vom 8:10 auf 8:14-Zwischenstand wegzuziehen. Zumindest das kämpferische Element kam auf Zweibrücker Seite nicht zu kurz, denn in der Schlussphase des ersten Durchgangs vermochten sie noch einmal auf 12:15 zu verkürzen.
    Mit guten Vorsätzen kehrten die 64er nach der 15minütigen Halbzeitpause aufs Spielfeld zurück, hielten bis zur 40. Spielminute beim 16:19-Zwischenstand auch weiter mit. "Dann hatte ich allerdings den Eindruck, als hätte jemand den Stecker herausgezogen", blickte Bullacher auf die letzten 20 Spielminuten zurück. "Da klappte überhaupt nichts mehr - und das war dann auch sicher nicht mehr drittligatauglich". Einfachste technische Fehler, einige Male sogar in eigener Überzahl, und weiterhin schwache Abschlüsse ermöglichten Nieder-Roden, sogar in eigener Unterzahl den Vorsprung wieder auszubauen und in der 53. Spielminute spielentscheidend zum 18:26-Zwischenstand wegzuziehen. Dabei musste Nieder-Roden ab der 46. Spielminute ohne Kapitän Sebastian Schulz spielen, der hier wegen der dritten Zeitstrafe disqualifiziert wurde. Im Angriff hatte der im bisherigen Saisonverlauf torgefährlichste HSG-Akteur allerdings ohnehin kaum gespielt, dort machte sich das Fehlen von Schulz kaum bemerkbar. Weil die SVler in einen "kollektiven Black-out" gerieten, konnte sich Gäste-Coach Alexander Hauptmann schließlich leisten, in der Schlussphase sogar seine "Zweitbesetzung" auflaufen zu lassen, was die 64er ihrerseits dann wenigstens zu einer Ergebniskorrektur zum 24:29-Endstand nutzten. Damit war die erste Heimniederlage der 64er besiegelt.
    Ein Fazit des siebten Drittligaspieltag war aus Zweibrücker Sicht jedenfalls, dass die Löwen nur dann Chancen für Punktgewinne haben, wenn alle SV-Akteure einen guten Tag erwischen, wenn sie am eigenen oberen Leistungslevel spielen können und wenn sie ihre Chancen konsequnter nutzen. Denn in dieser Liga gibt es nur schwere Gegner, keine leichten Spiele! Insbesondere nicht für einen Aufsteiger. Wer sich hier durchsetzen will, benötigt eine überzeugende Leistung. 18 Fehlversuche und 17 technische Fehler sind hier nicht zu kompensieren.
    Dennoch müssen die 64er in Ruhe weiter arbeiten, müssen sich steigern und das durchaus vorhandene eigene Leistungsvermögen besser abrufen.
    Auf einen Blick:
    SV 64 Zweibrücken: Nils Kawolus und Philipp Bartel (ab der 17), im Tor - Jonas Denk 5, Tim Burkholder 4/2, Kubo Balaz 4, Daniel Sorg 4, Torben Rixecker 3, Benny Zellmer 3, Thomas Zellmer 1, Aris Wöschler und Alexander Eusterholz.
    HSG Nieder-Roden: Marco Rein und Marvin Hoppenstaedt (ab der 55.) im Tor - Michael Weidinger 8, Timo Kaiser 8/1, Stefan Seitel 4, Tim Henkel 3/1, Christian Schmid 3, Björn Christoffel 2, Philipp Keller 1, Sebastian Schulz, Alexander Weber, Ben Weber, Christopher Prinz, Philippe Kohlstrung.
    Zeitstrafen: 8:14 min., Disqualifikation: Sebastian Schulz (46.), Siebenmeter: 2/2 - 2/2, Zuschauer: 350, Schiedsrichter: Tobias Lay / Kai Morlock (Bruchsal/Ubstadt-Weiher).

  • Baggerseepiraten meistern schwierige Anfahrt und hitziges Spiel

    Auch wenn die Vorzeichen nicht gerade gut standen, haben die Baggerseepiraten die Hürde im Grenzgebiet zwischen Pfalz und
    Saarland mit Bravour genommen.


    Zum einen waren Kapitän Sebastian Schulz und Rechtsaußen Björn Christoffel durch eine Grippe unter der Woche erheblich geschwächt und konnten nur sehr bedingt eingesetzt werden und zum Zweiten musste man unterwegs feststellen, dass der Weg nach Zweibrücken selbst im Zeitalter der Navigationssysteme gelegentlich über verschlungene Pfade und unbekannte Straßen führen kann.


    Durch intensive Videostudien perfekt eingestellt, ging die Mannschaft von Trainer Alex Hauptmann in ein Spiel bei dem klar war, dass dies eine von wenigen Möglichkeiten bietet, auch auswärts etwas Zählbares mitzunehmen.


    Mit dem Anpfiff waren die Gäste dementsprechend hellwach. Schon zu Beginn stand die Abwehr stabil und über schnell vorgetragene Angriffe konnten Timo Kaiser und Björn Christoffel über
    die rechte Angriffsseite einen 4:2 Vorsprung herauswerfen. Doch die Gastgeber, angestachelt durch die aufgeheizte Atmosphäre in der engen Zweibrücker Halle ließen sich nicht so recht abschütteln und blieben bis zum 4:5 dran. Erst der wie entfesselt aufspielende Michael Weidinger, der von seinen insgesamt 8 Toren 7 in der ersten Hälfte erzielte, konnte mit einem echten Hattrick zwischen der 21. und 23. Spielminute den Vorsprung von 10:8 auf 13:8 ausbauen. Damit hatte die Hauptmann-Sieben erstmals einen 5-Tore Abstand
    zwischen sich und den Mitaufsteiger gelegt. Als Timo Kaiser, dann noch zum 14:8 treffen konnte, glaubte man schon fast an eine Vorentscheidung, doch wie so oft verlor die HSG bei einer sicher scheinenden Führung etwas den Faden und liess die tapfer kämpfenden Gastgeber noch einmal auf 11:14 herankommen.
    Philipp Keller konnte zwar noch einmal auf 15:11 erhöhen, doch Sekunden vor dem Pausenpfiff musste Torhüter Marco Rhein noch das 15:12 hinnehmen.


    Nach dem Wechsel gelang den Zweibrückern direkt das 13:15 und es schien zunächst, als könnten die Gastgeber noch einmal wirklich Paroli bieten, doch drei schnelle Treffer von Tim Henkel und zweimal Stefan Seitel (innerhalb von 17 Sekunden !) stellten den Fünf-Tore Vorsprung wieder her. Auch diverse Zeitstrafen, darunter die dritte für Kapitän Sebbi Schulz,in der 46. Spielminute brachten das Team nicht aus dem Konzept. Im Gegenteil: die Gastgeber konnten aus den zahlreichen Überzahlsituationen kein Kapital schlagen, die Abwehr der Baggerseepiraten stand sicher und orhüter Marco Rhein konnte zudem etliche Bälle entschärfen. Spätestens das 23:17 durch Timo Kaiser in der 48. Minute brachte dann die Vorentscheidung, im Anschluß setzten sich die Rodgauer auf 8 Tore ab (20:28) und in der Folge plätscherte das Spiel seinem Ende entgegen. Der „historische“ erste Auswärtssieg der HSG Nieder-Roden in der dritten Liga Süd geriet nicht mehr in Gefahr und wurde von den zahlreichen Fans entsprechend gefeiert.


    Mit einem auch in der Höhe mehr als verdienten 29:24 Sieg im Gepäck traten die Spieler und Fans dann die Rückreise aus der Pfalz an, diesmal auf dem schnellsten Weg ;-.))