Hier mal ein Bereicht aus der heutigen KN:
THW geht am Stock: Training abgeblasenVerletzungsstand nimmt prekäre Züge anZwei Tage bevor sich für den THW Kiel der Bundesliga-Vorhang bei Aufsteiger TuS N-Lübbecke hebt, nimmt die Verletzten-Serie in Reihen des deutschen Handball-Meisters prekäre Züge an. Zwar erschienen die Zebras gestern Abend pünktlich an ihrer Trainingsstätte. Das aber nur, um geplante Fernseh-Aufnahmen abzudrehen. Danach fiel die Klappe: Trainer Noka Serdarusic hatte die vorgesehene Einheit kurzfristig abgesetzt.
Der Grund: Personalnot nach der 27:34 (14:16)-Abfuhr im Supercup am Mittwoch in Hannover gegen den TBV Lemgo. In der Praxis von Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker herrschte dagegen Hochbetrieb. Stefan Lövgren klagt über Muskelverhärtungen in beiden Oberschenkeln, Klaus-Dieter Petersen nach einer Lemgoer Finger-Attacke über Schmerzen im linken Auge, Morten Bjerre macht eine Verletzung im rechten Sprunggelenk zu schaffen und zu den Kniebeschwerden von Piotr Przybecki gesellte sich ein grippaler Infekt. Außerdem sind Christian Scheffler und Martin Schmidt nicht voll belastbar. Sebastian Preiß, Nikolaj Jacobsen und Demetrio Lozano befinden sich in Reha-Maßnahmen.
So hätte Serdarusic aus seinem 16-er-Kader gerade sieben gesunde Spieler um sich versammeln können, darunter drei Torhüter. "Ein sinnvolles Training wäre nicht möglich gewesen", begründet Kiels Trainer die Absage. Dr. Brandecker bezeichnet die Momentaufnahme im Krankenlager zwar "als nicht dramatisch, aber im Hinblick auf den nahen Bundesligastart doch bedenklich." Die kurze Trainingspause sei daher hilfreich.
Derweil hat Serdarusic die Supercup-Schlappe per Videoanalyse aufgearbeitet. Das geschah noch in der Nacht - "weil mir solche Dinge keine Ruhe lassen." Das Ergebnis fiel eindeutig aus. "Wir haben das Spiel durch eine eklatant hoch ausfallende Fehlerquote im Angriff verloren." Nur 27 Tore aus 72 Angriffen, so errechnete Serdarusic, seien eine katastrophale Ausbeute. Die daraus resultierenden Tempogegenstöße mit 13 Torerfolgen für Lemgo hätten dem THW das Genick gebrochen.
Ob die Zebras die hohe Fehlerquote am Sonnabend in Lübbecke abstellen können? Serdarusic hofft darauf. Fest steht indes nur soviel: "An der personellen Zusammensetzung des Kaders wird sich im Vergleich zum Lemgo-Spiel nichts verändern."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 6.9.2002)
mfg Björn