"Das Kreuz mit den Schiedsrichtern"

  • Interessanter Artikel von handball-world.com: http://www.handball-world.com/o.red.c/news-1-1-11-37750.html

    Zitat

    Wer kennt das nicht? Schiedsrichter, egal ob in einer Sporthalle oder auf dem Fußballfeld, werden schnell zum Objekt von Unmutsäußerungen, ja sogar Anpöbeleien und Beschimpfungen, die oft den Tatbestand der Beleidigung erfüllen. Kein Wunder, dass nicht sehr viele Menschen Lust verspüren, sich diesem meist ehrenamtlichen Job zu widmen. Die 2010 gestartete Initiative, „Im Dienste des Spiels“, verpuffte weitgehend wirkungslos - so das Fazit des Badischen Handballverbands.

    Wenn man schon 2 Hinausstellungen hatte und dann so rangeht, kann man nur wichtige Termine haben. (frei nach Johannes B. Kerner)

    Der Schiedsrichter gilt in seiner Wahrnehmungsfähigkeit als unfehlbar... (DHB-Bundesgericht) :D

  • Tja, überall die gleichen Probleme. Wenn ich so bei uns in den Bezirk schaue, gibt es zwar im Moment noch genügend SR um fast alle Spiele zu besetzen, die Altersstruktur ist aber auch bedenklich. Zwar werden hier jedes Jahr um die 50-60 Jungschiedsrichter ausgebildet, von denen aber die Hälfte das erste Jahr nicht als Schiedsrichter übersteht.

    Das hat mannigfaltige Gründe, jedoch der Umgang gerade mit den jungen Schiedsrichtern in den Hallen ist teilweise unter aller Sau. Ich habe in diesem Jahr schon zwei Jungschiedsrichter betreut (die ersten fünf Spiele werden hier unter Betreuung gepfiffen) und die Zustände waren bedenklich. Nicht mal so sehr von Seiten der Betreuer, aber was da von den Tribünen kam war oftmals unterste Schublade. Hier sollten die Vereine unbedingt tätig werden und im Wiederholungsfall auch ruhig mal beim Namen genannt werden.

    Zudem wird das Ehrenamt Schiedsrichter und seine Ausübung bei steigenden Benzinpreisen zunehmend zum Zuschussgeschäft, gerade für die jungen Leute. Hier sind die Verbände gefordert, vernünftige Lösungen zu finden, so das SR nicht auch noch für ihren Job drauflegen müssen. Aber das ist schwer, denn wie schon im Artikel beschrieben, ist die Lobby für uns Schiedsrichter zumeist keine große. Aber ohne uns geht´s halt auch nicht. Da muß man dann schon mal Prioritäten in der Verbands- bzw. Bezirksarbeit setzen und den Vereinen eventuell auch mal die Pistole auf die Brust setzen.

    Ansonsten wird´s in einigen Jahren in den unteren Klassen zappenduster sein, prophezeie ich schon mal. Und die Qualität in den oberen Klassen wird in der Folge auch nicht unbedingt besser werden.

  • Naja, ich finde die Diskussion um die Fahrtkosten immer heftig und vorgeschoben. Klar will jeder mehr Geld fürs Ehrenamt, aber wieso???
    Alles redet von hohen Spritpreisen, teuren Versicherungen und Steuern. Wenn ich mal die KFZ-Abnutzung, Versicherung und Steuern rauslasse (die muss ich auch zahlen, wenn ich kein SR bin) dann sieht die Rechnung schon ganz anders aus. 30ct pro gefahrenen Kilometer ist da wirklich nicht zu wenig, oder wer kommt mit 30€ auf 100km nicht mit dem Sprit hin? Bei nem Spritpreis von 1,80€ gerechnet wären das immer noch 16,6 l Sprit. Wer das verfährt ........
    Jeder Verband hat dann auch noch eine andere Rechnung für die Aufwandsentschädigung, in manchen Verbänden würd ich auch nicht pfeifen.
    Vielleicht ist hier mal der Ansatz, dass sich die Verbände innerhalb Deutschlands einigen, welche Spielleitungsentschädigung gezahlt wird. Und das Einheitlich in ALLEN Verbänden!

    Kein Handball ohne SR, solange die Vereine allerdings lieber Strafe zahlen oder gar Punktabzüge in Kauf nehmen wird sich an der Quantität nichts ändern. Doch ist es für die Vereine sehr schwer geeigneten SR-Nachwuchs zu finden. Ich sprech da aus Erfahrung von 15Jahren als SR-Obmann in meinem Verein!
    Die Zustände in den Hallen werden immer schlimmer, ich frag mich Woche für Woche, wieso ich mir das überhaupt noch antue. Beleidigungen und Bedrohungen von Kollegen werden immer mehr, weil die Qualität oft fehlt. Was ich aber beim dritten oder vierten Spiel an einem WE auch verstehen kann. Doch wie soll man da als SR-Verantwortlicher reagieren? Was sollen die Vereine unternehmen, damit die Zuschauer die SR verstehen lernen??

    Wir sollten allerdings Lösungsansätze suchen und sammeln, anstatt immer nur zu Jammern!
    Ähnlich wie im BHV sieht es auch im HVW aus, doch was wird getan: Der Ober prügelt auf den Unter ein.
    Hilft es uns wenn nicht qualifizierte SR Spiele auf Verbandsebene leiten?

    Hat wer konkrete Vorschläge wie die Kreise/Bezirke/Verbände darauf reagieren können?

  • ...Wenn ich mal die KFZ-Abnutzung, Versicherung und Steuern rauslasse (die muss ich auch zahlen, wenn ich kein SR bin) dann sieht die Rechnung schon ganz anders aus. 30ct pro gefahrenen Kilometer ist da wirklich nicht zu wenig, ...


    Ich kann dir ja soweit folgen, als es um Steuer und Versicherung geht - die fallen an, ob das Auto steht oder fährt.

    Bei der KFZ-Abnutzung sieht die Sache anders aus. Die Kosten (Bremsen, Auspuff Ölwechsel...) sind unmittelbar abhängig von den gefahren Kilometer (Laufleistung) und so gut wie überhaupt nicht von der Zeitdauer (allein).

    Du bist der erste den ich kenne, der behauptet, man könne einen PKW kostendeckend mit 0,30 € pro gefahrenen KM betreiben.

    Das Problem ist, dass dies eine Entscheidung ist, die den Verbänden nicht obliegt, da das Steuerrecht sehr klare Vorstellungen hat, was passieren muss, wenn als Erstattung mehr als der gesetzliche festgelegte Satz von € 0,30 (+€ 0,02 je Mitfahrer) gezahlt würde. Das wäre für uns Schieris sicher nicht von Vorteil. Die Diskussion ist daher müßig, da nicht in der Entscheidungskompetenz der Verbände.

    Soweit mir bekannt ist sind es die Vereine (nämlich die die zahlen) diejenigen, die sich bei einer Erhöhung der Spesensätze/Aufwandsentschädigung sperren und nicht die Verbände. Und die Vereine sind es die die Verbände tragen.

  • Ich finde, gerade das ein solch wichtiges Thema wie Schiedsrichter quasi in den Spezialistenforen abgearbeitet wird, zeigt doch das die Vereine nichts begriffen haben bzw. es ihnen (noch) egal ist.

    In Prinzip sollte jeder Verein an seine Basis appellieren, sich zu diesen Lehrgängen zu melden. Durch gezieltes Ansprechen, durch Anzeigen auf der Homepage und in der Hallenzeitung.

    Im Extremfall muss es eben so sein, das jede Mannschaft nur gemeldet wird, wenn sie auch ein Schiedsrichterpaar stellt - aber ich halte diesen Druck von oben nicht für der Weisheit letzter Schluß.
    Aber wie bringt man die Leute dazu, auf diesem Gebiet umzudenken?

  • Fakt ist doch folgender

    Die Jugendmannschaften A&B ob männlich oder weiblich - haben andere Interessen als sich mit dem Schiritum auseinander zusetzen - da geht Ausbildung und oder Studium vor evtl. sogar noch freiwilig die Bundeswehr - Da ist
    mit Wohnort nah studieren nichts mehr - ebenso Bundeswehr.

    Bei den Erwachsenenmannschaften kommt dann meist - ich hab Familie - das passt alles zeitlich nicht.

    Und die die pfeifen - ja das sind die "gearschten"

    Ich seh es im Bereich HVN derzeit aus nächster Nähe. Aktuell können wir die Maßnahme 1,5 Schiris pro Mannschaft grade noch halten. Zur neuen saison sieht es knapper aus

    Was können wir da wirklich machen. Generell würd ich den einen Vorschlag begrüßen das die trainer bzw. betreuer einen Schirischein vorzuweisen haben und dementsprechend im bereich der Jugendspiele deren spiele selber pfeifen dürfen.

    Im Erwachsenen Bereich (Kreisklasse, Kreisliga, Kreisoberliga) könnte mann das ganze alleine regeln
    ab Landesliga dann zwingend 2 Leute.

    Evtl. wäre es auch ok wenn alle Vereine aus einer Stadt sich einen Schiri Pool zusammen stellen mit deren Schiris udn dann diese selbstständig ansetzen bis Liga, alles was darüber hinaus geht könnten dann die Schiri Ansetzer für deren Regionen händeln.

  • Ähh, also dass Trainer und Betreuer den Schirischein machen müssen, halte ich für ziemlich zwiespältig und sogar gefährlich. Ich habe solche Regelungen schon erlebt und das heisst leider oft, den HEIMSCHIEDSRICHTER einzuführen. Das gab dann Mord und Totschlag und Revanche-Pfeifereien ("Ihr habt uns verpfiffen, jetzt zeigen wir mal in unserer Halle, dass wir euch auch verpfeifen können"). Ist zu kurz gedacht, glaube ich.
    -- Es läuft immer wieder auf das einzige, griffige, wirksame Mittel (hab ich hier schon 2 x erwähnt) raus: Wenn ein Verein zu wenig Schiris stellt, werden seine Mannschaften nicht zum Spielbetrieb zugelassen. Das zieht. Wie das in der Praxis dann abgefedert wird (zum Schiri-Lehrgang nachmelden können, andere Schriris abwerben dürfen oder so), kann im Detail dann jeder sich selber mal auskonstruieren. Und wenn damit nicht nur gedroht, sondern das auch mal GEMACHT wird, dann wirkt das schon ein paar Jahre... Frohe Ostern, liebe Schiris!
    :P :) ;) :hi:

  • Ich freue mich schon auf die Kopfprämie für Schiedsrichter, die abgeworben werden... Da könnte mehr Geld zusammenkommen als in der gesamten Saison. ;)

    Frohe Ostern. ^^

    Wenn man schon 2 Hinausstellungen hatte und dann so rangeht, kann man nur wichtige Termine haben. (frei nach Johannes B. Kerner)

    Der Schiedsrichter gilt in seiner Wahrnehmungsfähigkeit als unfehlbar... (DHB-Bundesgericht) :D

  • DonMaffa: Wenn ein Verein für das Nichtbesetzen einer Schiristelle 400.- Euro Strafe zahlen muss, dann wirbt er bei einem Verein, der das Soll übererfüllt (solls geben) einen Schiri ab und drückt ihm 400.- Euro in die Hand - ist doch fair oder? Und wenn der Verband droht, dass zwei Mannschaften nicht spielen dürfen, dann zahlen die auch noch mehr, darauf kannste wetten. Hübsche schwarz-weisse Ostereier wünsch ich allen Schiris !!!! :hi: :hi: :hi: :hi: :hi: :hi: :unschuldig:

  • Das die Schiedsrichter beleidigt bedroht usw werden ist mir leider auch sehr negativ aufgefallen.Man kann sich ja mal über den Schiedsrichter ärgern aber irgendwo hört dann der Spaß auch auf.Die Leute wo dann die ganze sich über den Schiedsrichter aufregen sollen sich doch mal selbst auf Spielfeld stellen und pfeifen.Was viele vergessen die Schiedsrichter opfern ihre Freizeit für ihr Hobby.Deshalb finde ich es sehr schade das immer so eine Stimmung gegen die Schiedsrichter gemacht wird.Ich habe vorallen die dieses Hobby ausüben höchsten Respekt.Jetzt mal eine Frage an die Schiedsrichter hier : Hat der Schiedsrichter nicht während der Partie das Hausrecht also das er störende Fans aus der Halle entfernen lassen kann?

  • .....Hat der Schiedsrichter nicht während der Partie das Hausrecht also das er störende Fans aus der Halle entfernen lassen kann?


    Nein, er hat die Spielleitung!
    Das Hausrecht hat der Eigentümer bzw. der Mieter/Nutzer der Halle (ausgeübt z.B durch Hausmeister)!

  • Grundsätzlich ist der Gastgebene Verein ausserhalb des Spiels für alles Verantwortlich(gilt auch für die Fans beider lager) ;)

  • Geldstrafen für Vereine ohne Schiedsrichter ist im Grunde genommen der richtige Ansatz, allerdings wird die Berchnungspauschale falsch angesetzt. Je nach Ligazugehörigkeit der Mannschaften muss abgerechnet werden. Es kann nicht sein das ein kleine Dorfverein genauso viel zahlen muss wie ein Bundesligaverein. Es gibt Vereine die lieber 4000€ zahlen als sich bemühen Schiedsrichter auszubilden. 400€ für sind doch für hochklassige Vereine ein Klaks, hier wären 2000€ pro fehlenden Schiedsrichter oder mehr angebracht. Auch wenn die dann schiedsrichter abwerben, für 2000€ zusätlich lohnt sich doch das pfeifen wieder. Und wieviel ein Schiedsrichter für einen Vereinswechsel verlangt liegt doch in seiner Hand.

  • Das Problem an der Sache ist doch folgendes: Wer entscheidet denn über die Höher der Strafen? Wenn ich mich nicht irre ist das der Verbandstag. Und wer ist an diesem Verbandstag anwesend? Die Mannschaften. Und die werden sicherlich nicht mehr Geld zahlen.

    Zu der Thematik mit Mannschaften nicht am Spielbetrieb teilnehmen lassen, kann ich nur sagen, dass auch hier ohne Ende getrickst wird.
    Schiedsrichter werden für Neulingslehrgänge angemeldet, sagen dort schon, dass sie nur pfeifen, weil der Verein Schiedsrichter braucht, um Mannschaften zum Spielbetrieb melden zu können, bestehen dann dort auch die Tests und können offiziell als Schiedsrichter eingesetzt werden. Ergo, die Mannschaften dürfen am Spielbetrieb teilnehmen. I.d.R. leiten diese Schiedsrichter dann maximal 5 und hören nach der Hälfte der Saison wieder auf und der Verein betreibt das gleiche Spiel im nächsten Jahr wieder. :pillepalle:

  • Das Problem an der Sache ist doch folgendes: Wer entscheidet denn über die Höher der Strafen? Wenn ich mich nicht irre ist das der Verbandstag. Und wer ist an diesem Verbandstag anwesend? Die Mannschaften. Und die werden sicherlich nicht mehr Geld zahlen.

    Das mit dem Verbandstag ist richtig. Aber wo kein entsprechender Antrag, kann auch nicht darüber abgestimmt werden! Alle Vereine in dieser Frage pauschal in eine Kiste zu packen halte ich für falsch. Da sicher diejenigen, die sich aktiv darum bemühen genügend Schiedsrichter zu haben und zu halten, denjenigen die sich durch Zahlung einer "Kopfpauschale" davor drücken durchaus kritisch gegenüber stehen.

    Als Beispiel sei hier erwähnt, dass einer dieser Verbandstags unlängst der Erhöhung der Schiedsrichter-aufwandsentschädigung um bis zu 33% mit GROSSER Mehrheit zugestimmt hat!

    Will sagen, manchmal müssen Sachen einfach mal auf die Tagesordnung und nicht im Vorfeld zerredet werden...