"Brandrede als Verteidigung vom DHB-Elitekonzept

  • Man wird ja auch dem DHB bzw. dem Bundesheiner nicht so richtig schlau. Wenn man es ja gar nicht so meint, wieso schreibt man denn solche Vokabeln wie Weisungsbefugnis bei Vereinswechseln denn dann rein?

    ""Ich verpflichte mich, bei Vereinswechseln und/oder bei Vertragsabschlüssen (Art und Dauer) die Weisungsbefugnis des DHB anzuerkennen"

    Über die Wirksamkeit von Powerpointpräsentationen (ohne Handout) vor Funktionären will ich da gar nicht erst nachdenken...


    "Wir müssen endlich davon wegkommen, dass für Trainer, Spieler und auch Vereinsfunktionäre die wichtigste Frage vor einem bedeutendem Spiel ist: `Welche Schiesdrichter wurden nominiert?` " - Lino Cervar in Handballwoche 03/2011

  • ich frag mich da irgendwie doch, in welcher Welt Heiner Brand da manchmal lebt.
    Angesprochen auf die Kritik am Konzept die ja hauptsächlich von den Vereinen kam wird er wieder völlig polemisch und erklärt dies damit von Seiten DHB und Landesverbänden sei keine Kritik gekommen. Ist ganz klar, wenn von den Verbänden keine Kirtik kommt ist es vollkommen unfair wenn dann Kritik von den Vereinen kommt.
    Auf die Entscheidungsbefugnis des DHB bei Spielerwechseln die ja so offenbar ganz klipp und klar da drin steht sagt er erst, so eine Befugnis gebe es ja gar nicht (warum steht sie dann drin?) um unmittelbar anzuschließen dass wenn aber doch der DHB ja schließich auch Ahnung habe und auf ihn gehört werden solle.
    Auch geil jemandem der das Ding nicht unterschreibt direkt abzusprechen irgendwelche Werte zu haben. Gehts noch?

  • Diplomatie geht anders. Brand geht da im Interview mit schlechtem Beispiel voran:

    Zitat

    Ich bin jedenfalls ziemlich empört und ärgere mich wie verrückt über die jüngsten Entwicklungen und Reaktionen einiger Quertreiber auf unsere Initiativen........weil unser Konzept und unsere Ideen einigen Interessen gewisser Stinkstiefel widerstreben......Jeder, dem das nicht möglich ist, muss seine eigenen Werte hinterfragen und hat vielleicht gar keine, Manager, Spielervermittler. etc.....

    Da wundert es wenig, wenn "Bekloppte", wie Heinevetter, ähnlich auftreten und sich ein Beispiel nehmen.

    Man tut wirklich alles für ein friedliches Miteinander..... :rolleyes: ;)

  • Ehrlich gesagt fehlen mir zu Brand langsam die Worte! :mad:

    Für wen hält der Herr sich eigentlich? Für den alleinigen Generalvertreter deutscher Handballweisheit?
    Er selbst darf bei jedem Thema mit deutlichen Worten kritisieren und monieren, aber jegliche Kritik in seine Richtung kann nur von Stinkstiefeln, Egoisten oder Leuten kommen, die soundso noch nichts erreicht haben (Dr. Brack)?

    Er ärgert sich also und ist empört, weil die Eliteförderung, die m. M. n. durchaus seine Handschrift trägt, nicht allgemein mit Bewunderung und Lobhudelei aufgenommen wurde?

    Ich habe ihn mal für einen tollen Trainer und Typen gehalten, aber davon ist bei mir exakt 0 übrig geblieben.
    Heute nerven seine "Brandreden" mich nur noch und ich würde ihn lieber im wohlverdienten Vorruhestand sehen.

  • Auch wenn sicherlich nicht alles Gold ist was glänzt, verwundert es mich schon ein bißchen, wie von der Öffentlichkeit reagiert wird. Sollte das Konzept in großen Teilen schon bekannt gewesen und von weiten Teilen der direkt Involvierten mehr oder weniger abgenickt worden sein, kann ich HB ,bei der scharfen Form des Gegenwindes, in seiner Kritik verstehen. Es kann sicherlich schon so sein, das die Spielerberater-Lobby dahinter steckt.

    Nichtdestotrotz kann man einem Spieler nicht vorschreiben, wohin er zu wechseln hat. Man kann ihm eventuell einen Ratschlag mit an die Hand geben, nicht mehr und nicht weniger. Alles andere wäre doch auch rechtlich nicht haltbar. Oder wie sehen das hier die Juristen ? Zudem erweckt sich der Eindruck, das das Konzept mit heißer Nadel und aus einer gewissen Panik heraus gestrickt worden ist. Da hätte man sich ruhig etwas mehr Zeit lassen und einer solchen Diskussion aus dem Weg gehen können.

    Schlimm ist, das sich der Handball einmal mehr in einer breiten Öffentlichkeit der Lächerlichkeit preis gibt und offensichtlich jeder auf jeden verbal einschlägt. Unmöglich!!!!!!!!!! :pillepalle: :wall:

  • Wogegen richtet sich denn die Kritik? Gegen das gesamte Konzept oder eventuell doch nur um die unsagbare Formulierung? Hatte er diesen Satz denn in der Powerpointpräsentation drin? War die Kritik an diesem Satz denn schon vorher möglich? Es scheint tatsächlich so, dass Kritik, auch wenn sie nur an einzelnen Punkten angreift, einfach grundsätzlich nicht akzeptiert wird. Das hat schon was von Verfolgungswahn.

  • Umgekehrt wird das ganze Konzept medienwirksam kritisiert und schlecht gemacht aufgrund einer Formulierung in einem von 23 Punkten des Ehrenkodex, der wiederum nur ein Teil des Gesamtkonzeptes ist. Es bleibt dabei, dass die Fronten zwischen Heiner Brand und einigen HBL-Funktionären verhärtet sind. Da wird längst nicht mehr über Inhalte gesprochen ...

    Eine unabhängige (sofern das überhaupt möglich ist) Hilfestellung für junge Spieler bei der Karriereplanung halte ich für unabdingbar. In der Vergangenheit sind schon viel zu viele talentierte Spieler durch falsch getimte Vereinswechsel in ihrer Entwicklung weit zurückgeworfen worden. Eine Weisungsbefugnis des DHB ist natürlich absoluter Quatsch und man kann niemanden zu seinem Glück zwingen, wenn er meint mit 20 Jahren schon die Champions-League mit Kiel oder Hamburg gewinnen zu müssen.


    Viel mehr als dieses DIskussion um eine einzelne Formulierung würden mich persönlich die übrigen 22 Punkte des Ehrenkodex und das Konzept in seiner Gesamtheit intressieren. Was sagen die eigentlich Betroffenen, also die Nationalspieler, dazu?

  • Eine unabhängige (sofern das überhaupt möglich ist) Hilfestellung für junge Spieler bei der Karriereplanung halte ich für unabdingbar. In der Vergangenheit sind schon viel zu viele talentierte Spieler durch falsch getimte Vereinswechsel in ihrer Entwicklung weit zurückgeworfen worden.

    Eine Hilfestellung halte ich auch für richtig.

    Eine Weisungsbefugnis des DHB ist natürlich absoluter Quatsch und man kann niemanden zu seinem Glück zwingen, wenn er meint mit 20 Jahren schon die Champions-League mit Kiel oder Hamburg gewinnen zu müssen.

    Manchmal liegt das aber auch mehr am Berater, vermute ich -- und die "falsche" Lenkung durch die Berater erhofft man wohl zu ersetzen. Aber ich würde die Idee auch nicht als "absoluten Quatsch" bezeichnen. Es gab bestimmt Ausnahmen, aber in der Regel hat das Delegationssystem in der DDR gut funktioniert. Ich glaube nicht, dass der SC Magdeburg z.B. damals DHV-Weisungen abgelehnt hat. Allerdings ist das nur bedingt mit der HBL vergleichbar, weil es ein geschlossenes System war, wo Spieler aus anderen Ländern nicht eingekauft wurden. Und die Belange der Spieler wurden sicher auch berücksichtigt (Norddeutsche Spieler aus den Bezirken Schwerin und Neubrandenburg kamen eher zu Empor Rostock; wenn sie in Leipzig studieren wollten, dann konnten sie sicherlich auch zum dortigen SC). Und wenn man bei seiner BSG bleiben wollte, konnte man das sicherlich auch. Bloß konnte man sich dann eine Nationalmannschaftskarriere abschreiben.

    Was die "Weisungsbefugnis" des DHB angeht, hätte ich meine Befürchtung, dass es zwar anfangs möglicherweise ganz gut funktionieren könnte, aber im Laufe der Zeit doch wieder alles beim Alten bleiben wird, denn das Delegationsgremium wird nicht unabhängig bleiben und daher wieder die Rolle der Spielerberater (inkl. Geldzahlungen) einnehmen.

  • Heiner Brand hat schon immer seinen Kritikern plausible Sachgründe geliefert, warum Sie ihnen nichts zu sagen haben. Sei es Gislason ("Was mischt sich ein ausländischer Trainer in die Belange der deutschen Nationalmannschaft ein") oder Brack ("Was hat der denn schon gewonnen"). Nun sind es halt alles Stinkstiefel, die es wagen, ihm zu widersprechen.

    Wie Arcosh so schön sagte, die Fronten zwischen der Liga und ihm sind verhärtet, daran ist er alles andere als unschuldig. Daß man nun ausgerechnet ihn an die Schnittstelle zwischen Verband und Liga gesetzt hat, zeugt erneut von der Weltfremdheit des Verbandes.

    Hätte man ihm nicht, wenn man ihm unbedingt einen Posten schenken wollte, einen mit weniger Konfliktpotential geben können?

    In Berlin ist doch gerade ein nicht ganz uninteressanter Posten frei geworden. ;)

  • ...
    Hätte man ihm nicht, wenn man ihm unbedingt einen Posten schenken wollte, einen mit weniger Konfliktpotential geben können?

    In Berlin ist doch gerade ein nicht ganz uninteressanter Posten frei geworden. ;)

    Das ist das Problem mit den "Lichtgestalten", die sind für die irdischen Dinge nicht mehr brauchbar. ;)

    Für mich geht es weniger um das Konzept an sich. Dass Veränderungen notwendig sind, bedarf wohl keiner Diskussion. Dass wohl Ansätze in dem Papier sind, auch nicht. Aber dass hier einer was von "Werten" faselt und gleichzeitig seine Kritiker als Quertreiber, Heuchler und sonstiges abkanzelt, ist schlichtweg grenzwertig dumm. Ich halte auch nichts davon, den Berufsstand der Spielervermittler und -Berater pauschal in die Grattlerecke zu stellen. Da tummeln sich Persönlichkeiten, die den Brand an Seriösität durchaus übertreffen, wie Lövgren, Schmidt uva. Mit der Pauschalisierung erreicht man wohl genau das Gegenteil. Wie so oft, gut gemeint ist zu wenig.

    • Offizieller Beitrag

    Das Papier wurde dem DHB-Präsidium am All-Star-Game-Wochenende vorgestellt. Nun sind da aber die Landespräsidenten nur partiell vertreten und die "Betroffenen", dazu gehören beispielsweise auch Trainer, etc. auf Verbandsebene, gar nicht. Die wurden aber erst Tage nach der Veröffentlichung überhaupt über das Papier informiert. Wie hätte da im DHB-Präsidium konstruktive Kritik kommen können? Auch auf der Liga-Tagung wurde das Papier zwar ausführlich in einer Präsentation vorgestellt, inhaltlich und im Detail konnten sich die Vereinsvertreter erst anschließend damit auseinandersetzen. Wie sollte da konstruktive Kritik kommen?

    Anschließend wurde das Papier veröffentlicht und in der Folge stellte sich heraus, dass es zu großen Teilen aus einem Papier der Kultusministerkonferenz von 2000 stammt, außerdem in weiten Teilen auf Konzepten zur Eliteförderung in NRW oder beim DFB basiert. Das ist ansich ja nicht schlimm - aber wieso sagt man das bei der Vorstellung nicht? Stattdessen wird der Eindruck erweckt, der DHB hätte ein eigenes Konzept entwickelt. Aber auch das konnten die Landesverbände, aber auch die HBL-Vereine erst später feststellen.

    Übrigens, der Ehrenkodex steht im Papier nur mit einem Absatz drin, der Ehrenkodex selbst umfasst aber vier Seiten. Und da waren es weniger die Spielerberater (nicht einmal alle Spieler haben hier überhaupt einen Berater) sondern vielmehr die Vereine, Vereinstrainer, denen das auffiel. Der Ehrenkodex ging am vergangenen Dienstag an die Spieler, bis kommenden Freitag sollen sie unterschreiben. Problem an der Sache ist, dass die Weisungsbefugnis des DHB dort nun mal wortwörtlich drin steht. Die Spieler werden aber nicht vom DHB bezahlt.

    In dem Papier ist sicherlich nicht alles schlecht - aber die Defizite darf man doch auch mal aufzeigen? Und auf konstruktive Kritik wurde seitens des DHB bislang nicht einmal eingegangen.

  • In dem Papier ist sicherlich nicht alles schlecht - aber die Defizite darf man doch auch mal aufzeigen? Und auf konstruktive Kritik wurde seitens des DHB bislang nicht einmal eingegangen.

    Heiner Brand hätte mit Sicherheit auch gerne gehört, welche Punkte denn auf Zustimmung stoßen :P

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Brand passt sich sich in die geriatrische Struktur des DHB voll ein:

    http://www.zeit.de/news/2012-02/2…anning-20095803


    Ach du liebe Zeit, was wird er sich denn dabei wieder gedacht haben. :pillepalle: :wall:

    Die Krönung ist die Passage mit Horst Eckel und Jogi Löw. :nein: ?(

    HB hat sich den DHB-Strukturen wirklich schnell angepasst. Kritik aller Art nicht erwünscht, es wird sowieso alles gut.......... :smokin:

  • Der zweite Teil des Interviews bei handball-world.com ...

    Heiner Brand über Hanning, Strombach, Heinevetter und den Umbruch

    Am Freitag hatte Heiner Brand im Interview mit handball-world.com nicht nur das Elitekonzept des DHB verteidigt, sondern war auch hart mit den Kritikern ins Gericht gegangen. "Stinkstiefel" und "Quertreiber" nannte er diese. In einem Interview mit dem KICKER, das handball-world.com in voller Länge abdrucken darf, legt Brand nach und geht auch namentlich auf Kritiker wie Bob Hanning, Vlado Stenzel oder Manfred Hofmann ein. Die Kritik von Silvio Heinevetter an Präsident Ulrich Strombach bezeichnet der ehemalige Bundestrainer, der im Interview auch auf die EM zurück- und einen möglichen Umbruch vorausblickt, unterdessen als "unmöglich" und "inakzeptabel".

    http://www.handball-world.com/o.red.c/news-1-1-1-36975.html

  • Eine unabhängige Beratung wäre sicherlich gut, aber es gibt da schon einen erheblichen Unterschied zwischen "ich verpflichte mich meinen Mentor beratend hinzuzuziehen" und "ich erkenne die Weisungsbefugnis des DHB an".

    Wenn Heiner Brand sagt, "so haben wir das alles nicht gemeint", frage ich mich ob er nun Augenwischerei betreiben will (und es doch so meint) oder ob er es einfach nicht besser weiss, was für mich ein Armutszeugnis wäre.


    Außerdem fürchte ich bei dem Verhältnis zwischen DHB und HBL, dass diese Regelung für reichlich Ärger sorgen würde.

    Wie soll man sich die praktische Durchführung vorstellen? Da müsste ja der Verein bevor er mit einem Elitekader-Spieler in ernsthafte Verhandlungen eintritt erstmal den DHB fragen, ob das wohl genehm sei? Wenn er nicht das Risiko laufen will, dass der DHB am Ende den Vertrag in die Tonne haut und alle Arbeit umsonst war?


    Die Erklärung an den betroffenen Vereinen vorbei einfach mal den voraussichtlichen Elitekader-Spielern zwecks Unterschrift zuzuschicken: ungeschickter kann man sich wirklich nicht verhalten.

  • In meinen Augen ist der DHB eine "heilige Kuh mit all ihren Mitarbeitern" die nicht geschlachtet werden darf und man (DHB) sich nur unter Schwierigkeiten mit HBL und den angeschlossenen Vereinen zum Leidwesen zusammenarbeiten muß

    In meinen Augen fehlt es da an Grundsätzlichen Dingen,denn anders kann ich mir es nicht erklären das gestandene Nationalspieler freiwillig nicht mehr an Spielen der NM teilnehmen

    Ich sehe es erstmal als Grundsätzliches Problem das die Vereine jedes Jahr ihr Geld zusammenkratzen um ihren Kader zu halten bzw.zu verbessern,da ist in den meisten Fällen schlicht und ergreifend nichts mehr über um noch 2-3 junge Spieler zu integrieren,wer bezahlt denn die Spieler ?

    Der DHB fordert immer nur aber wenn es um´s Eingemachte geht "Geld" hat er natürlich keine Lösungen

  • Zitat aus der Reaktion von Hanning:
    "Die ausführliche, umfangreiche Reaktion und sachliche Stellungnahme freut mich sehr. Das ist genau die inhaltliche Diskussion, die wir jetzt gemeinsam führen sollten. Jetzt sollten sich neben Heiner Brand auch noch andere wesentliche Persönlichkeiten mit diesem Thema intensiv beschäftigen."


    Das ist schon nicht mehr Ironie, sondern Sarkasmus!


    Da zeigt der Ex-Co der Lichtgestalt wie man mit den Medien spielt.