DQ mit Bericht nach 8:10 d und Siebenmeter

  • Hallo, Ich hab da eine Frage die mich seit gestern Abend nicht mehr loslässt.

    Einer unserer Spieler wurde beim Stand von 36:35 in min 59:50 nach einem Foul ausserhalb von 9m disqualifiziert. Auch befand sich zwischen dieser Aktion und dem Tor noch ein weiterer Abwehrspieler. Die SR stuften das Vergehen gemäß Regeler 8:10 d ein "er stieß seinen einlaufenden Gegenspieler mit beiden Händen in den Kopfbereich"

    Spielfortsetzung: 7m

    Nun meine Frage: gemäß Regel 8:10 d :
    d) Wenn der Ball in der letzten Spielminute im Spiel ist und der gegnerischen Mannschaft durch ein Vergehen im Sinne von Regel 8:5 oder Regel 8:6 die Chance genommen wird, in eine Torwurfsituation zu kommen oder eine klare Torgelegenheit zu erreichen, ist das Vergehen nicht nur mit Disqualifikation laut Regel 8:5 oder Regel 8:6 zu bestrafen, sondern es muss auch ein schriftlicher Bericht eingereicht werden.

    Dann muss ja die Spielfortsetzung Freiwurf lauten, denn auf Strafwurf kann meiner Meinung nach nicht entscheiden werden, weil keine klare Torgelegenheit vorlag.

    Siehe:
    14:1 Auf 7-m-Wurf wird entschieden bei:
    a) regelwidrigem Vereiteln einer klaren Torgelegenheit auf der gesamten Spielfläche durch einen Spieler oder Mannschaftsoffiziellen der gegnerischen Mannschaft;

    Wie seht ihr das??

  • Nach deiner Schilderung kann man es natürlich nur so sehen und du hast recht. Ist die Frage ob da 8:10d gilt oder "nur" 8:6. Aber darum gehts ja nicht.
    Allerdings ist deine Beschreibung der Situation ja eine rein subjektive und es unterliegt natürlich immer den SR eine Situation als klare Torgelegen zu bewerten.
    Man muss sagen, dass du die Situation eigentlich recht schlecht beschrieben hast (War der gefoulte der Ballführer? Wo genau war das Foul? Wo waren gegen und Mitspieler? etc).
    Und auch dann ist es vom hören sagen absolut unmöglich zu sagen ob das nun ok war oder nicht.

    Grundsätzlich ist eine Chance in eine Torworfsituation zu kommen oder eine klare Torgelegenheit zu erreichen nicht mit einer klaren Torgelegenheit gleichzusetzen. Demnach muss es nicht zwingend einen 7m als Folge auf ein Foul gem 8:10d geben (es sei denn es es war eben doch eine klare Torgelegenheit).
    Grundsätzlich ist es aber auch bei einer Situation außerhalb von 9m möglich eine klare Torgelegenheit zu erreichen.

  • Kann mich da zu 100% Steam anschließen. Schwierig einzuschätzen. Im Normalfall "nur" Disq mB und FW. Aber vllt sahen die Schiris da eben doch eine klare Torgelegenheit. Es gibt bestimmt Videomaterial. Wird uns dann evtl wieder als Lehrvideo unterkommen. ;)

    Gruß

    ...das man als Referee in neun von zehn Spielen kein Lob erhält, sollte man früh begriffen haben!", Jürgen Rieber, DHB Schiedsrichter-Lehrwart

  • Auf meinem Video ist die Szene leider nicht zu sehen, evtl aufm Video von Söflingen. Ich werde mich um das Video bemühen. Der gefoulte war der Ballführer, ausserhalb 9m und noch ein Abwehrspieler zwischen Foul und Kreis.
    Ich hatte mittlerweile auch einen Mailverkehr mit Herrn Scharoff DHB.
    Im Endeffekt geht es nur noch drum ob die Situation eine klare Torgelegenheit war oder nicht, und damit um eine Tatsachenentscheidung der SR.
    Die beiden haben es wohl so gesehen, ich nicht. Daher ist die Sache für mich auch erledigt.

    Meine Regelauffassung, dass sich 8:10 d und 14:1 in Verbindung mit den Erl. 6 ausschließen ist laut Herrn Scharoff jedenfalls nicht richtig!

    Wieder etwas gelernt!

  • Tatsachenentscheidung werden nicht diskutiert!

    Bei mir jedenfalls nur auf dem Parkett. Nach dem Spiel muss über Entscheidungen sachlich diskutiert werden können, denn sonst lernen wir Schiedsrichter auch nichts dazu. :D

    Wenn man schon 2 Hinausstellungen hatte und dann so rangeht, kann man nur wichtige Termine haben. (frei nach Johannes B. Kerner)

    Der Schiedsrichter gilt in seiner Wahrnehmungsfähigkeit als unfehlbar... (DHB-Bundesgericht) :D