Handball-EM 2012 - Hauptrunde, Gruppe I

  • Kann mir nur mal jemand kurz erklären, wieso Mazedonien in der Tabelle vor uns steht?

    Direkter Vergleich - zählt doch für D

    und wenn man vom 3er vergleich ausgeht, wäre doch Polen auch vor uns?

    Dreiervergleich:
    Mazedonien - Deutschland 23:24
    Polen - Mazedonien 25:27
    Polen - Deutschland 33:32

    Tabelle:
    1. Mazedonien 2:2 +1
    2. Deutschland 2:2 +-0
    3. Polen 2:2 -1

  • Ich finde es einfach, alles nur auf Kiel und den HSV zu schieben. Es trifft dabei mit Sicherheit nicht die falschen, aber andere Vereine sind da doch auch nicht anders. Man nehme nur mal die Personalie Dissinger, der Haupttorschütze aus dem Rückraum der diesjährigen Juniorenweltmeister. Der hätte mit Sicherheit auch nach Berlin oder Magdeburg gepasst, aber die haben ebend lieber junge ausländische bzw. erfahrene Spieler auf der Position geholt.


    Dissinger hat m.E. den richtigen Schritt gemacht. Zwei Jahre Auslandserfahrung mit CL Einsätzen ist sicherlich nicht das Schlechteste. Schade das er sich so schwer verletzt hat.

    Diesen Weg sollten andere Hoffnungsträger auch beschreiten. Ich denke da z.B. auch an Steffen Fäth, der sich in der HBL ja bisher so ercht nicht durchsetzen konnte und einige verlorene Jahre hinter sich hat.

  • Hat jemand was gehört/gelesen bezüglich Lijewski? Der sah ja auch nicht gut aus.


    In der Rhein-Neckar Zeitung von heute wird Theo Storm zitiert, der von einer SMS sprach, die er nach dem Spiel von Lijewski erhalten hat. Darin meinte Lijewski wohl, dass der Rücken blockiert habe, dass es aber bereits wieder besser geht.

    Zitat


    Hab mir gerade die Szene nochmals angeschaut. Das war kein Zufall, das war ein absichtlicher Stoss von Klein (auch wenn er das sicherlich nicht gewollt hat). Der wird sicherlich noch schlechter schlafen als seine Teamkollegen. Ist sicher auch nicht einfach so was zu verarbeiten.


    Ich gehe natürlich auch stark davon aus, dass Klein niemanden verletzen wollte. Wenn er aber die eine oder andere schlaflose Nacht hat und das dann dazu führt, dass er solche selten dämliche Aktionen in Zukunft unterlässt, dann stört's mich nicht.

    San Francisco 49ers - Rhein-Neckar Löwen - Adler Mannheim -BVB


  • Dissinger hat m.E. den richtigen Schritt gemacht. Zwei Jahre Auslandserfahrung mit CL Einsätzen ist sicherlich nicht das Schlechteste. Schade das er sich so schwer verletzt hat.

    Diesen Weg sollten andere Hoffnungsträger auch beschreiten. Ich denke da z.B. auch an Steffen Fäth, der sich in der HBL ja bisher so ercht nicht durchsetzen konnte und einige verlorene Jahre hinter sich hat.


    Christian Dissinger hat das beste gemacht was er hätte tun können. Wie FEH schon schrieb, Auslandserfahrung mit CL Einsatz, besser gehts nicht. Die Verletzung ist halt bitter...

    Der Impuls muss von jedem Spieler selbst kommen... man muss bereit sein Spielpraxis im Ausland zu sammeln!

  • so nach einer durchschlafenen nacht kann man jetzt ein bisschen reflektieren ..was denn wo falsch gelaufen ist...

    • waren es wirklich die schiedsrichter die uns so sehr benachteiligt haben? Oder eher sehr grobe und unnötige fouls in den letzten 15 minuten, schaut euch die nochmal an ...und dann seht ihr stossen des gegners wenn er in der luft ist , halten von hinten in den arm rein, schubsen, hände ins gesicht , trikots halten ..das waren alles klare 2 minuten strafen..man kann sich nun fragen warum spielen wir so dämlich in der letzten minuten ..wenn wir die linie der schiedsrichter schon kennen?
      Hier sollte der Trainer natürlich einschreiten in der auszeit... dies wäre wesentlich besser gewesen als .."wir schinden jetzt eine 2 minuten strafe" ..
      kämpferisch ja aber nicht mit unnötigen fouls und 2 minuten strafen riskieren - das ist sehr gut möglich besonders mit einer beweglichen und grossen 6:0 Deckung so wie sie Heiner aufgestellt hatte
    • Hier müssen wir natürlich auch den punkt aufgreifen ..falsche vorbilder ala Roggisch...jedes mal führt der junge die zeitstrafen liste an ..und haut mit seinen ungeleken patschhänden voll in die gegnerischen körper rein..ohne ein bisschen finesse..auch das ist in der abwehr möglich..( Lehrunterricht : Deutsche Weltmeister Mannschaft 1978 )
    • Taktisch sind wir sehr leicht auszurechnen..und Bogdan Wenta hat das sehr gut erkannt.. uns fehlt es im rückraum an Technik ..d.h wir haben grosse wurfgewaltige spieler..aber lässt der gegner Pflaster spielen haben wir grosse probleme im aufbau..druck zu erzeugen...zu "guten" würfen zu kommen ..wirken dadurch ungelenk und sind jedes mal unter druck wegen zeitspiel..so war es kein wunder das wir andauernd in rückstand waren .. zwar haben wir diesen ein paar mal aufgeholt ..aber das hat natürlich kraft gekostet ..die am ende gefehlt hat und sich leider auch in Fouls wie dem von Dominik Klein gezeigt hat
  • Sie können sich im Kreise der Nationalmannschaft beweisen und bekämen im Ideefall seitens des DHB auf Wunsch unabhängige Hinweise zur persönlichen Entwicklung und Karriereplanung.

    ich hoffe doch mal, dass das eh passiert... wenn sich auch dann wieder die "kleinen" vereine beschweren, dass der dhb seinen nationalspielern zu vereinswechseln rät.

    insgesamt könnt ihr vergessen, die verantwortung für die anschlussförderung auf die hbl-vereine abzuwälzen. hier müssen die spieler - unter anleitung des dhb - viel mehr in eine eigenverantwortung genommen werden. wie hier schon jemand geschrieben hat: qualität setzt sich durch und kommt auch in der hbl an. aber halt nicht direkt aus der jugendmannschaft auf eine stammposition. spieler wie karabatic haben auch erstmal in der heimischen 1. liga gespielt, die schwächer ist als die hbl. und sind erst dann zum thw kiel. wir haben hier mittlerweile eine starke 2. liga durch die eingleisigkeit. man muss gar nicht ins ausland um sich zu entwickeln. sondern halt erstmal über die 2. liga zu nem kleinen der 1. liga etc. wenn einer gut ist, kommt er irgendwann auch ganz oben an und hat dabei gelernt auch verantwortung zu tragen. im gegensatz zu einem der sofort dem ruf des geldes folgt und sich bei nem top-club auf die bank setzt und neben 5 weltstars nur das mitlaufen lernt.

    das liegt aber in der eigenverantwortung der spieler. oder ihres managements. aber nicht in der verantwortung von kiel, hamburg etc. der dhb kann hier auch nur beraten.

  • ich hoffe doch mal, dass das eh passiert... wenn sich auch dann wieder die "kleinen" vereine beschweren, dass der dhb seinen nationalspielern zu vereinswechseln rät.

    insgesamt könnt ihr vergessen, die verantwortung für die anschlussförderung auf die hbl-vereine abzuwälzen. hier müssen die spieler - unter anleitung des dhb - viel mehr in eine eigenverantwortung genommen werden. wie hier schon jemand geschrieben hat: qualität setzt sich durch und kommt auch in der hbl an. aber halt nicht direkt aus der jugendmannschaft auf eine stammposition. spieler wie karabatic haben auch erstmal in der heimischen 1. liga gespielt, die schwächer ist als die hbl. und sind erst dann zum thw kiel. wir haben hier mittlerweile eine starke 2. liga durch die eingleisigkeit. man muss gar nicht ins ausland um sich zu entwickeln. sondern halt erstmal über die 2. liga zu nem kleinen der 1. liga etc. wenn einer gut ist, kommt er irgendwann auch ganz oben an und hat dabei gelernt auch verantwortung zu tragen. im gegensatz zu einem der sofort dem ruf des geldes folgt und sich bei nem top-club auf die bank setzt und neben 5 weltstars nur das mitlaufen lernt.

    das liegt aber in der eigenverantwortung der spieler. oder ihres managements. aber nicht in der verantwortung von kiel, hamburg etc. der dhb kann hier auch nur beraten.


    100% agree - wir ernten was wir säen!

  • Es ist einfach eine Schande und spiegelt das Chaos beim DHB wieder. Life Kinethik statt taktische Formationen bimsen, wie z.B.: wie nehm ich den Gegner auseinander, wenn er mir den Gefallen tut meinen RR mannzudecken.

    Wieviele Beiträge muss ich eigentlich noch schreiben bis ich dieses idiotische Merkmal " schon süchtig" wegkriege. In Deutschland darf man Lumumba nicht mehr Lumumba nennen, aber als süchtig darf man jeden bezeichnen. Strange

  • Wo ist denn der nutzen darin, mehr aufmerksamkeit fuer den handball zu gewinnen? Wuerde der sport attraktiver dadurch, dass er 6mio statt 3 mio zuschauer an den fernseher lockt?oder, wenn damit einhergehend, die vereine etats von 15 mio € statt 5 mio haben? Mir macht der sport so spass, wie er ist, egal, wie viele anderen es genau so geht.

    Muss den alles immer einen Nutzen haben? Ich für meinen Teil war mächtig stolz, dass die Übertragung des Endspiels 2007 mit 16,17 Mio Zuschauer die meistgesehene Sendung im ganzen Jahr war. Aber natürlich sieht man das in Kiel ganz anders...."my home is my castle"..... alles andere nimmt man nur am Rande wahr. Jedes Jahr 1-3 Titel.... was will man mehr!? Läuft doch!!! :nein:

  • Zitat

    statt taktische Formationen bimsen, wie z.B.: wie nehm ich den Gegner auseinander, wenn er mir den Gefallen tut meinen RR mannzudecken.

    Wenn man dazu den DHB brauchen würe, gute Nacht. Gruppentaktische Angriffsmittel werden in jedem halbwegs passablen Dorfverein schon in der Jugend geschult. Auch wenn man dort eher nicht gegen Manndeckung schult, da das ja seitens einiger (oder aller) Landesverbände im Jugendbereich verboten ist. Aber jeder halbwegs passable KM, AR(in diesem Fall) und RM sollte das taktisch zumindest irgend wie ansatzweise hinbekommen bzw. (zumindest Versuchen). Gesehen hat man davon eigentlich viel zu wenig, oder?


  • Christian Dissinger hat das beste gemacht was er hätte tun können. Wie FEH schon schrieb, Auslandserfahrung mit CL Einsatz, besser gehts nicht. Die Verletzung ist halt bitter...

    Der Impuls muss von jedem Spieler selbst kommen... man muss bereit sein Spielpraxis im Ausland zu sammeln!


    Was bringt es einem Spieler in einer zweit/drittklassigen Liga Erfahrungen zu sammeln? Zumal Dissinger auch schon auf Bundesliganievau mitgespielt hat. Wäre er irgendwohin gegangen, wo er eine neue Sprache lernen muss(nach Spanien z.B., oder Dänemark,/Schweden) hätte ich das ganze noch verstanden, sich damit durchzubeißen ist wesentlich schwieriger. Aber nicht einmal das tut er. Und wie weit Weg die schweizer Liga von der HBL ist, hat in diesem Jahr ja Mait Patrail hautnah miterlebt.


  • Was bringt es einem Spieler in einer zweit/drittklassigen Liga Erfahrungen zu sammeln? Zumal Dissinger auch schon auf Bundesliganievau mitgespielt hat. Wäre er irgendwohin gegangen, wo er eine neue Sprache lernen muss(nach Spanien z.B., oder Dänemark,/Schweden) hätte ich das ganze noch verstanden, sich damit durchzubeißen ist wesentlich schwieriger. Aber nicht einmal das tut er. Und wie weit Weg die schweizer Liga von der HBL ist, hat in diesem Jahr ja Mait Patrail hautnah miterlebt.


    Was bringt es einem Spieler in einer zweit/drittklassigen Liga Erfahrungen zu sammeln? Zumal Dissinger auch schon auf Bundesliganievau mitgespielt hat. Wäre er irgendwohin gegangen, wo er eine neue Sprache lernen muss(nach Spanien z.B., oder Dänemark,/Schweden) hätte ich das ganze noch verstanden, sich damit durchzubeißen ist wesentlich schwieriger. Aber nicht einmal das tut er. Und wie weit Weg die schweizer Liga von der HBL ist, hat in diesem Jahr ja Mait Patrail hautnah miterlebt.

    Was wäre denn der optimale Weg für Chr. Dissinger gewesen?


    Die Schweizer Liga ist auf 2. Liga Niveau. Schaffhausen spielt dazu jedes Jahr CL.

  • Schaffhausen dürfte in Sachen Professionalität manchen BuLi-Verein in den Schatten stellen und würde wohl definitiv auch nicht absteigen (würden sie eine Saison in der BuLi mitspielen). Die Schweizer Liga hat wieder etwas an Niveau zugelegt in den letzten 2-3 Jahren. Zudem sind Erfahrungen in der CL sehr viel Wert, zumal man mit Schaffhausen nicht nur mitspielt sondern sehr konkrete Ziele hat, eigentlich die Achtelfinals erreichen muss/will.

    Ich fand Dissinger übrigens meilenweit besser als Patrail, nur um das mal zu vergleichen.

  • Ehrlich gesagt, hat die mannschaft besser abgeschnitten, als ich erwartet habe. Auch heute wurde sie nicht abgeschlachtet, sondern hatte bis 1 minute vor schluss noch alle chancen, ins halbfinale zu kommen. Ansonsten halte ich es mit carlos - war nur nationalmannschaft. ;)

    Rein in Zahlen gedacht hat sie etwa genau so abgeschnitten, wie man es vorher erwarten konnte. Mit zwei Siegen aus sechs Spielen kommt man eben nicht ins Halbfinale (obwohl sie es ja bei Remis und DEN Remis tatsächlich hätten schaffen können, mit 2-1-5 Platz Vier zu erreichen oder mit 3-1-4, also negativer Punktepilanz eine Medaille zu gewinnen. Das wäre aber eine Art Minimalistenrekord gewesen). Die Spiele waren zumeist tatsächlich eng, wobei ich sagen muß, daß ich gegen Dänemark mit einer deutlicheren Niederlage, gegen Mazedonien aber auch mit einem deutlicheren Erfolg gerechnet hatte (die habe ich aber in der Gruppenphase auch noch unterschätzt).

    Auch wenn es sehr spannend zuging und am Ende nur zwei, drei Minuten zum Halbfinale fehlten, summa summarum bleibt aus DHB-Sicht ein mittelmäßig gelaufenes Turnier, dessen Resultat (immerhin in der oberen Hälfte gelandet) dem tatsächlich gezeigten Leistungsvermögen eher noch schmeichelt und den vorherigen Erwartungen an die Mannschaft ungefähr genau entspricht. Vor dem Turnier hatte ja niemand ernsthaft mit dem Halbfinale oder der Olympiaqualifikation gerechnet. Gehofft haben einige bestimmt schon, daran geglaubt aber wohl die Wenigsten.

    Was bleibt sind zwei Fakten.
    Fakt eins: Martin Heubergers bisherige Länderspielbilanz (3-1-7) ist historisch schlecht - das ist ausdrücklich kein Werturteil, denn dazu ist es viel zu früh, sondern nur die blanke Statistik. Sieben NIederlagen (oder: nur sieben Punkte) aus den ersten elf Spielen hatte bislang eben kein BT vorzuweisen.

    Fakt zwei: Das elfte olympische Handballturnier wird das erste sein, das komplett ohne deutsche Mannschaften stattfinden wird. 1980 (Verzicht) und 1988 (nicht qualifiziert) war der DHB mit den Männern auch nicht dabei, in diesen beiden Jahren hatte aber der DHV der DDR teilgenommen.

  • Es ist einfach eine Schande und spiegelt das Chaos beim DHB wieder. Life Kinethik statt taktische Formationen bimsen, wie z.B.: wie nehm ich den Gegner auseinander, wenn er mir den Gefallen tut meinen RR mannzudecken.


    was hat das mit chaos zu tun? das eine hat ja mit dem anderen nichts zu tun. du kannst ja schließlich nicht 24 stunden am stück handball trainieren. life kinetik ist ja nur eine ergänzende maßnahme zu ebenfalls stattfindenden technik/taktiktraining und kein ersatz. im gegenteil. life kinetik kann richtig angewendet den lerneffekt in den taktikeinheiten sogar beschleunigen. und dass es unsere nationalspieler schneller schaffen müssen auf dem spielfeld entscheidungen zu treffen, war ja nun nicht zu übersehen.

  • Auch wenn es sehr spannend zuging, summa summarum bleibt aus DHB-Sicht ein mittelmäßig gelaufenes Turnier, dessen Resultat (Platz 7, obere Turnierhälfte) dem tatsächlich gezeigten Leistungsvermögen eher noch schmeichelt und den vorherigen Erwartungen an die Mannschaft ungefähr genau entspricht.

    Naja, man kann es auch anders sehen. Andere waren bei diesem Turnier eben auch nicht wirklich besser. Vom Einzug ins Halbfinale bis Ausscheiden in der Vorrunde war alles möglich. Kein Team hat wirklich überzeugt - mit Abstrichen vielleicht Spanien, Kroatien und Serbien (Dank Heimvorteil). Da spielen dann Nuancen und auch viel Glück eine Rolle. Als geschmeichelt würde ich daher den 7. Platz unserer Jungs nicht bezeichnen.

  • Dank unseres Trainings konnte ich das Spiel nicht sehen. Hinterher kann ich sagen-zum Glück. Der Ticker hat gereicht. Viele sagen die Deutschen wurden verpfiffen, aber macht man ein paar DInger mehr rein...steht die Abwehr in der 1.HZ besser...Hätte wenn und aber... Man hätte den Sack auch gegen Dänemark schon zumachen können.

    So nah liegt Erfolg und scheitern eben beieinander :(

    Ich hab mir gerade die Sport1 Zusammenfassung abgeschaut. Gruslig. Selbst da hört man Hassan schreien. Gute Besserung kann man da nur wünschen.

  • Möglichkeiten zur Talentförderung wurden hier ja schon dargestellt, ich bin in dem Bezug ein großer Gegner von Quoten und Anhänger von "Qualität setzt sich letztlich durch". Allein der Erfolg bei den NM-Turnieren sagt meiner Meinung nach nichts über die Wirksamkeit von Quoten aus. Seit dem Fall der Ausländerbeschränkung spielen bei vielen Nationalmannschaft die Schlüsselspieler nicht in der eigenen Liga. Wenn man die starken Mannschaften der letzten Jahre anguckt, zeigt sich das meiner Meinung nach gut:

    - Frankreichs Liga ist in der Breiter eher durchschnittlich, die Spitzenteams sind durchaus ernstzunehmende Gegner. Aber das Montpellier und auch Chambery immer stärker werden, liegt daran, dass auch die Liga stärker wird. Es gibt einige Hallenneubauten (z.B. Montpellier, Gravelines, Chambery), die analog zur HBL die wirtschaftlichen Mglichkeiten sich verbessern. Fakt ist aber, dass ein Großteil des Überflieger-Teams der letzten Jahre im Ausland spielt, Spieler wie Omeyer oder die Gille-Brüder gehen in ihre Heimat, weil sie da mittlerweile recht gut ihre Karriere ausklingen lassen können.

    - Kroatiens Liga ist insgesamt eine schwache Liga, es dominiert einzig Zagreb. Eine solche Liga kann nicht dauerhaft eine NM voranbringen, folglich spielen auch wichtige Spieler im Ausland.

    - Bei Dänemark hat sich das etwas gewandelt. Während vor einigen Jahren noch ein Großteil der NM-Spieler in Deutschland gespielt haben, sind viele zurückgekehrt, denn die Liga ist attraktiver geworden, gerade auch durch Projekte wie in Kopenhagen (erst beim FCK, dann eben jetzt mit AG).

    Dem gegenüber steht die spanische Liga, die genau so wie beim Fußball und Basketball sehr auf nationale Spieler setzen. Meiner Meinung nach liegt es aber nicht daran, dass eben diese Spieler mehr spielen, sondern dass man anders mit ihnen arbeitet. Ich halte den Einfluß der individuellen Arbeit mit Spielern und dann natürlich auch mit dem Team für wesentlich relevanter, als dass Spieler einfach nur mehr Spielerfahrung sammeln. Dies gilt v.a. für jüngere Spieler. Erfahrung wird dann relevant, wenn viel davon vorhanden ist, und man eben etliche Male eine gewisse Situation erlebt hat und mittlerweile weiß, wie man reagieren oder agieren muß.

    Wie schon jemand geschrieben hat, würde eine Quote die Qualität der Liga sinken und dann eher dafür sorgen, dass die Spieler nicht auf einem Niveau spielen, das für eine Spitzenleistung notwendig ist. Das gilt insbesondere für Ligen, die zu den weltbesten gehören. Denn gerade bei diesen Ligen besteht ja auch ein Plus darin, dass sie besondere Motivation auf junge Spieler ausübt. Gewisse Spielertypen machen - pauschal ausgedrückt - nicht den Finger krumm, wenn sie wissen, dass sie in einer Liga spielen, in der sie ohne große Anstrengung auch so mitspielen können. Heutzutage sind daher die obersten Ligen in vielen Sportarten eben reine Leistungsligen und keine Ausbildungsligen. Es ist aber im ureigenen Interesse der Clubs, nicht immer nur fertige Spieler einzukaufen. Zum einen ist dies aufwendiger, zum anderen steigt meiner Meinung auch die Bereitschaft der Spieler nach nur kurzer Zeit erneut zu wechseln, nämlich dann wenn sie ein besseres Angebot bekommen. Viele Identifikationsfiguren in den Clubs kommen meist in Zeiten, in denen sie noch jünger sind, oder keine Superstars sind. Und diese Figuren sind besonders wichtig (Nationalität spielt da natürlich keine Rolle).