• Hallo liebe HEler
    ich brauche eure Tipps und Meinungen, mein Problem ist, das ich A Jugendliche habe, die an sich einen schönen Wackler/Täuschung zur wie gegen die Hand haben.
    Jedoch fehlt mir bei ihnen der Dynamische Richtungswechsel aus dem 0 Schritt bzw. aus dem ersten Schritt. Wie kann ich das Problem lösen?! Also mir geht es explizit um die Temposteigerung nach der Körpertäuschung mit Anschließendemrichtungswechsel!!

    Was ist eure Meinung dazu,
    a) die Spieler springen vom kleinen Kasten in den Nullschritt und gehen Dynamisch in die Richtungsänderung,
    b) Spieler machen auf der Langbank Sprünge in die Kniehocke und machen am Ende das gleiche wie vorhin,
    c) Spieler sitzen auf dem Kasten, springen aus dem Kasten hoch heraus und machen die Täuschung,
    d) S. steht auf der WBM und macht die Täuschung
    e) S. steht auf der WBM und macht die Täuschung mit Therabandgürtel
    f) S. 1 und S. 2 machen einen Schattenlauf wobei der hintere S. mit dem Therabandgegendruck ausübt, S. 1 macht Täuschungen zur und gegen die Hand

    Über Tipps Anmerkungen, Anregungen bin ich sehr sehr Dankbar!!!!

    Defence makes the Difference

  • zunächst mal wäre rauszufinden, ob es sich hier bei deinen spielern um ein technisches oder ein athletisches problem handelt. die von dir angesprochenen trainingsmethoden zielen alle auf eine verbesserung der schnellkraft respektive reaktivkraft ab. gehen wir davon aus, dass das tatsächlich die ursache ist, noch ein paar tipps dazu:

    beim reaktivkrafttraining sollte der absprungpunkt nie höher liegen als deine spieler reaktiv wieder nach oben springen können. sprich der kleine kasten könnte evtl. zu hoch sein und auf dauer eher kontraproduktiv. besser: ein kastenoberteil, ein step etc.

    bei den sprüngen auf der langbank ist es wichtig, dass dieser vorgang als vorbereitende übung nicht zu lang dauert dauert, da sonst das für die explosivität in der muskulatur nötige atp bereits verbraucht ist und du nicht mehr effektiv trainierst.

  • Hallo
    ich denke oder bin mir sehr sicher das es mehr an der Kraft mangelt als an der Technik, wir haben einen relativ langen Technikerwerb mit Videoanalyse gemacht. Klar könnte beim einen oder anderen der Oberkörper mehr in die ´´Falsche´´Richtung neigen. Aber im ganzen würde ich schon behaupten das die Technik stitzt.
    Warum darf der Absprungpunkt nicht so hoch sein? Aus dem Jump and reach Training kenne ich die Sprunghöhe sehr gut, sie liegt zwischen 30 - 46 cm, also rießige Unterschiede.
    Wie häufig würdest du die Belastung schalten? Könnte ich 30 sec. Sprungkraft mit anschließendem Richtungswechsel trainieren und anschließend einen Baustein Oberkörper 30 sec. darauf folgend wieder Sprungkraft etc.... Oder sind die Pausen dann zu kurz? Wie hoch sollte den die Pause sein?

    Bin für eure Tipps sehr dankbar :D

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  • wenn du für deinen richtungswechsel eine maximale explosivität haben willst, sind 30 sekunden sprünge vorher definitiv zu lang. die hauptenergieträger, die es dem muskel ermöglichen maximal schnell zu kontrahieren sind nach max 6-10 sekunden verbraucht. danach braucht der betroffene muskel eine vollständige erholung. da reichen 30 sekunden nicht. eher 2 minuten plus. der absprungpunkt sollte nicht höher liegen als dein spieler beim niedersprung wieder hoch kommt, weil sonst mehr energie beim abfangen des körpergewichts verloren geht als dein spieler wieder in den sprung investieren kann. der dehnungsverkürzungszyklus wird zu lang. und dein training hat wieder keine maximale explosivität mehr.

    wichtig: training für maximale explosivität immer im ausgeruhten zustand. sprich nicht am ende des trainings, nicht nach allgemeinem krafttraining, nicht am tag nach einem spiel oder einer besonders intensiven trainingseinheit etc.

  • Kannst du mir mal bitte Erklären wie ich dann des schalten soll? Ich habe gerade ein Problem von der Schaltung der Übungen, dann müsste ich ja nach der Erwärmung ein Baustein RK machen dann zwei Minuten mit Technik oder Koordination überbrücken und anschließend wieder RK?

    Richtig???


    Nochmals vielen Dank, ich muss sagen das ich von diesem Thema definitiv keine Ahnung habe.....................
    Gott seid Dank wird hier einem geholfen :D


    Wo hast du dein Wissen her?????

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  • das hängt von deinem grundsätzlichen trainingsaufbau und der anzahl der dir zur verfügung stehenden trainingseinheiten ab. das reine explosivitätstraining muss ja nicht unbedingt in verbindung mit torwurf erfolgen. das ist ja nur ein baustein im rahmen des normalen athletiktrainings. es müssen ja auch irgendwann je nach verwendeter periodisierung die anderen kraftbausteine trainiert werden. wie machst du das? wenn du ein zirkeltraining absolvierst kannst du es da mit einschalten. hast du stabis im programm kannst du es damit verbinden. also z. b. ein durchgang reaktive sprünge und im anschluss eine runde stabis. und dann wieder von vorn.

    die explosivkraft im rahmen des techniktrainings effektiv zu verbessern dürfte wohl illusorisch sein. da verbesserst du eher die erholungsfähigkeit dazwischen.

    es gibt relativ viel literatur zur allgemeinen trainingslehre. da ist auch dieser baustein enthalten. was den aktuellen stand der wissenschaft betrifft, schadet es aber auf keinen fall, auch mal trainingswissenschaftliche oder sportmedizinische zeitschriften zu lesen. beim athletiktraining gilt: wer lesen kann, ist klar im vorteil. ;)

  • Vielen Dank schonmal, was würdest du mir den Empfehlen? Also an Lektüre zur Krafttrainingsgestalltung?!

    Ich habe Dienstags 12o min. die Halle und Freitags. 90 min. die Halle. Aktuell ist es so das ich den Trainingsbaustein Defensive Abwehr und den Trainingsbaustein 1 v.1 trainiere.

    Die Idee mit dem Zirkel finde ich an sich gut. ich muss leider sagen das ich in der B Jugend immer erst zum Ende des Halbjahres dazu komme, vermehrt auf Krafttraining komme, da ich ansonsten versuche Basics zu legen. Jedoch habe ich drei bis vier gute Handballer, diese möchte ich nun mit einem Athletiktraining verbessern.


    http://www.team-andro.com/ein-leitfaden-…fttraining.html

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    Einmal editiert, zuletzt von Ballerina (20. Januar 2012 um 16:49)

  • Dieter Steinhöfer - Athletiktraining im Sportspiel
    Michael Boyle - Functional Training

    Mach ne zusätzliche Einheit in einem Nebenraum der Halle. Da gibts immer irgendwo Platz und für Athletik brauchst du meist nicht so viel Platz. Sonst muss das Ganze auch kein Kraftzirkel sein. Koordination, Stabi, Kraft Oberkörper, Koordination, Reaktivkraft, usw.

    Viele Grüße

  • beides gute bücher. und der vorschlag mit der athletikeinheit am rand von orange ist auch gut. der zirkel bietet sich halt an, wenn du die einheit möglichst kurz halten willst. dann kannst du in den erholungspausen der beine einfach andere körperteile trainieren. wenn du die zeit hast, ist aber auch der ablauf-vorschlag von orange gut. wobei ich allerdings die reaktivkraft vor dem oberkörperkrafttraining machen würde wegen der damit verbunden hormonausschüttung. die könnte kontraproduktiv sein.

    ansonsten empfehle ich dir noch bücher von weineck, wenn du tiefer ins detail gehen möchtest. oder schau mal ins archiv der zeitschrift "leistungssport" beim philippka-verlag. dort kannst du auch einzelhefte bestellen, wenn dich dann ein artikel interessiert. zeitschriften sind aufgrund der arbeitsweisen in verlägen einfach aktueller als bücher. ein weiterer step wären dann zeitschriften zur sportwissenschaft und -medizin. aber das ist dann alles schon sehr wissenschaftlich und detailiert.

  • So sah das Krafttraining am Freitag aus, wir haben begonnen mit einem lockeren Kicken zum Spaß (1o min.) anschließend dehnen. Dann kam folgender Kraftzirkel:

    Krafttraining
    Barren/Klimmzüge 8 wdh
    Sprünge Reaktivkraft 8 wdh
    Dipps 3o sec
    Unterarmliegestütz 30 sec
    Seitlicher Unterarmliegestütz 3o sec
    Bauch 3o sec
    Liegestütze 3o sec
    Banksprünge 8 wdh

    Dreimal das ganze mit jeweils 2 minuten Pause zwischen dem Durchgang. Das Fazit ist, das die Jungs ziemlich fertig waren und die komplette anschließende Trainingseinheit geprägt davon war, das sie müde waren.

    War ich nun zu hart? War es zu anstrengend?`


    orange: Der Einfall mit der Einheit am Seitenstreifen ist gut, jedoch bin ich aktuell in 5 Mannschaften als Trainer,Betreuer,Mentor und Spieler aktiv. Also eine weitere Einheit ist in meinem Zeitbudget leider nicht mehr drin.

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  • aaalso ... fangen wir mal mit dem dehnen an ... wenn du damit tatsächlich statisches dehnen meinst und du keine weiteren übungen zwischen dehnen und kraft hast, ist das dehnen eher kontraproduktiv, weil du damit die spannung aus der muskulatur herausnimmst, die sie aber für eine maximal schnelle kontraktion benötigt. wenn du dehnen willst (ich geh jetzt mal nicht auf die dehnen-ja-nein-diskussion ein) dann mach danach noch ein paar übungen, die die muskulatur wieder unter spannung bringen. da reicht schon ein koordinationsleiter-teil oder auch passen in bewegung aus (zumal bei deinem fußball der oberkörper ja nur unwesentlich mit erwärmt wurde).

    beim kraftzirkel fällt mir auf, dass du den oberen rücken eher im bereich kraft, die brustmuskulatur aber eher im bereich kraftausdauer trainierst. bewusst? wenn ja: warum?

    bei den stabis fehlt noch ein teil für die körperrückseite also z. b. bridge, liegestütz rücklings o. ä.

    und im zirkel insgesamt fehlen noch zumindest die oberschenkel. sowohl bei niedersprüngen als auch bei banksprüngen werden hauptsächlich die waden belastet, die oberschenkel kaum. dafür könntest du dir zur not, den teil bauch sparen, da die bauchmuskulatur ja sowohl bei den stabis als auch bei den liegestützen schon dabei ist.

    insgesamt sollte eine a-jugend aber durchaus in der lage sein, so einen zirkel im training zu absolvieren ohne dabei nennenswerte leistungseinbußen für das resttraining zu zeigen. wenn doch ggf. die anzahl der runden nach und und nach steigern.

  • Ja ich meine Statisches Dehnen, gut ich werde die Koordinationsleiter ab jetzt mit einbeziehen. Das ich die Oberen Körperpartien so trainiere war mir nicht bewusst! Also das ich hier verschiedene Kraftarten beanspruche!!

    Was würdest du für die Oberschenkel empfehlen? Grätschsprünge? Ich werde den unter Armliegestützrücklinks miteinbauen. Weiterhin kaufe ich mir auch eins der unten genannten Bücher.

    Vielen Dank für die schnelle Antwort!!!!!!!!! :D

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  • Die Frage ist doch: Was bringt ein Krafttraining, das den Spieler nicht erschöpft? Schnellkraft-/Reaktivkrafttraining zieht normalerweise lange Regenerationszeiten nach sich. Maximalkrafttraining wird so ausgeführt, dass die letzte Wdh. die gerade noch korrekt ausführbare sein soll. IK-Training kriegt man ohne Gewichte eh kaum hin.

    Daher ist es ja so schwierig das Krafttraining im normalen Training unterzubringen. Am Ehesten noch im Anschluss an das Abschlussspiel. Aber dann hat man natürlich eine Vorermüdung, die beeinflusst. Andersherum schädigt man aber auch das ganze Training...

    Also warum machst du es nicht rotationsmäßig. Du scheinst ja ständig in der Halle zu sein, also nimm dir doch einfach ne zweite Mannscahft am Seitenstreifen dazu und gib denen einen Trainingsplan. Den sollen sie abarbeiten, da musst du nicht ständig hinschauen.

  • stimme orange zu. wobei du ja v. a. im kraftausdauerbereich arbeitest. da wäre die vorermüdung kein problem und du könntest den zirkel durchaus noch ans ende des trainings setzen. bis auf die reaktivkraft natürlich. mach einfach zwei zirkel.

    nach dem warmup reaktivkraft und stabis.

    nach dem technisch/taktischen teil die kraft(ausdauer)übungen.

    du trainierst liegestütze etc. mit einer belastungszeit von 30 s... hier erreicht man im normalfall wiederholungszahlen, die über 15-20 hinausgehen -> kraftausdauer. bei den klimmzügen gibst du aber 8 wh vor. das ist die grenze von maximalkraft zu muskelaufbau. ich schätze dass deine spieler hier einfach nicht mehr schaffen? dann lass sie die übung mit unterstützung durchführen und auch für 30 s. oder binde ein theraband um den pfosten und lass sie stattdessen für 30 s rudern ... oder ... oder ...

    für die oberschenkel empfehle ich ganz einfache ausfallschritte, wenn du kraft trainieren willst. für schnellkraft ausfallschritt-wechsel-sprünge. aber hier hast du wieder die waden drin. sprich das müsstest du dann wieder bei den pausenzeiten deiner niedersprünge einkalkulieren.

  • Uahhh, ziemlich interessante Diskussion, muss ich sagen. Das Ganze habe ich jetzt 2 x gelesen, es scheint mir mal wieder darauf hinaus zu laufen, dass die Spieler/Innen einfach ÖFTER trainieren sollten. Aber die Details waren schon hoch interessant.
    Ich habe mal eine Übung von einem französischen Trainer gesehen:
    2 Langbänke, die zweite seitlich weit nach rechts verschoben und etwa 1 Meter weit entfernt. Ablauf: Der Spieler geht am rechten Ende der ersten Langbank mit dem linken Fuss (Rechtshänder) auf die Langbank, springt runter in den Nullschritt, dann explosiv nach rechts (Rechts abheben und versetzen), dann sofort hoch mit links auf die zweite Langbank, dann wieder runter in Nullschritt und nach LINKS weg. Man könnte sich aber auch noch eine Staffelung von weiteren Langbänken denken und immer nur nach rechts weggehen o.ä.
    ---- ABER:
    Ich halte das für zwiespältig. Warum? Ich habe neulich mir die 2. Damenmannschaft vom SV Allensbach angeschaut. Da gab es so eine etwas pummelige, nicht sehr schnelle Spielerin, bei der ich gedacht habe, die ist doch nicht fit für die BaWü-Liga. Aber siehe da: Sie hat die meisten Tore geworfen. WEIL sie viel mehr Wert auf die Täuschung gelegt hat und die Verteidigerin immer wieder klasse "verarscht" hat. Dabei war die Ausführungsgewschwindigkeit - sagen wir mal - mittelschnell. Mit anderen Worten: Schon in der D-Jugend versuchen viele Spieler es NUR mit Schnelligkeit/Geschwindigkeit zu machen und vernachlässigen die Täuschung, weil Schnelligkeit natürlich manchmal reicht. Aber eine Körpertäuschung ist doch etwas Besonderes äh Anderes. Meine ich....
    -- Dennoch: Danke für die Hinweise.

  • ferndiagnosen sind halt immer schwierig. evtl doch ein technisches problem? stell doch mal ein beispielhaftes video online. und schick mir den link per pm. dann schau ichs mir mal an. sollte es ein athletisches problem sein, kann natürlich der betroffene spieler auch was die explosivität betrifft bereits sein maximales level erreicht haben. dann müsste er sich im kraftbereich weiter entwickeln um weitere steigerungen zu erzielen.

  • Versuch wurde abgebrochen, leider konnte das Training nicht mehr so durchgeführt werden wie geplant.

    Werde es aber bald wieder versuchen.

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