Ein erster Blick auf die eingleisige 2. Bundesliga

  • Zitat


    Das erste Viertel der Premierensaison in der eingleisigen zweiten Liga ist mehr oder weniger absolviert. handball-world.com wirft einen ersten Blick auf das vor der Saison neu geschaffene und von einigen auch durchaus kritisch betrachtete neue Unterhaus.

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    So, mal ein erstes Zwischenfazit auf handball-world.com. Wie sind die Eindrücke der Forennutzer?

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Eine sehr gute erste Zusammenfassung :respekt:

    Vor der Saison hatte ich geschrieben, dass vermutlich die halbe Liga um den Klassenerhalt zittern muss und genauso sieht es im Moment aus. Vier steigen ab und das Gedränge zieht sich bis auf die einstelligen Tabellenränge.

    Die Aufstiegsfrage wird genauso interessant: Nur ein Verein hat als Saisonziel "Aufstieg in die 1. Liga" ausgegeben, nämlich GWD Minden, aber drei steigen auf. Wer werden die beiden anderen sein? Mein Topfavorit auf Platz 2 ist Neuhausen. Die Mannschaft ist sowohl physisch sehr stark und obendrein sehr spielstark. Außerdem gibt es einen breiten Mannschaftskader, so dass Verletztungen eher weggesteckt werden können. Aber will der TVN (Gründungsmitglied der eingleisigen Bundesliga!) wieder hoch?

    Für Platz drei sehe ich keinen direkten Kandidaten. Das werden Essen, Emsdetten, Erlangen, Friesenheim und möglicherweise Nordhorn oder der DHC Rheinland unter sich ausmachen. Vom Gefühl her würde ich auf Essen tippen.

    Gruß Flevo

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah. (Fernandel)

  • Ich tippe trotz der Heimniederlage gegen Essen ja eher auf den DHC in den Top 3.

    Bei Essen ist der aktuelle Tabellenstand wirklich schon eine Sensation. Man darf nicht vergessen, dass da ja mit Pavel Prokopec der erfahrene Kopf im zentralen Rückraum und mit Felix Handschke eigentlich noch der etatmäßige Linksaußen fehlt und auch nominell vom Papierform ja kein Neuzugang für Gerlich verzeichnet wurde. Man hat aber bewiesen, dass man mit absoluter spielerischer und taktischer Disziplin eben wirklich jeden schlagen kann. Die Jungens machen ihren Job so gut, dass mancher Journalist Simon Ciupinski (Geburtsort Duisburg) und Pieczkowski (Letmathe) gar schon für polnische Legionäre hielt und gar nicht auf die Idee kam, dass das ja klassische Namen innerhalb der Region sind. ;) Verlässt man die Marschroute allerdings nur ein bisschen zu lange, dann kann das auch gerne mal ins Auge gehen. Bei anderen Mannschaften ist die individuelle Qualität manchmal so hoch, dass man trotz der einen oder anderen taktischen Undiszipliniertheit trotzdem noch gewinnt.

    Wobei, Minden und Bietigheim dann ja heute auch wieder die Unberechenbarkeit der Liga unter Beweis gestellt haben...

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Bei Essen ist der aktuelle Tabellenstand wirklich schon eine Sensation.

    Das gilt auch für den DHC Rheinland, den HC Erlangen, die HG Saarlouis und vielleicht den TV Neuhausen.

    Wenn Pavel Prokopec noch besser ist als Philipp Pöter und ich unterstelle, dass er im Laufe der Saison wieder mitspielt, spricht das noch mehr für TuSEM Essen. Was den Linksaußen betrifft: Linksaußen ist im Handball die am leichtesten zu besetzende Position. Und einen Halbrechten wie Hannes Lindt holt man nicht mit der Zielsetzung "Mittelplatz in der 2. Liga".

    Selbst wenn der DHC qualitativ besser als TuSEM besetzt sein sollte (ganz schwer zu beurteilen), bleiben immer noch die berühmten acht Punkte Abzug. Und so groß sehe ich die Unterschiede nicht. Aber ich vermute, dass beide Vereine nicht dauerhaft in der 2. Liga bleiben wollen.

    Es wird auf jeden Fall spannend, wie wir gestern in Minden wieder gesehen haben.

    Gruß Flevo

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah. (Fernandel)

  • Wie sieht es eigentlich mit den Bedenken und Hoffnungen der eingleisigen Liga aus?
    Haben die Vereine Probleme wegen der weiten Wege?
    Gibt es weniger Zuschauer weil weniger Derbys?
    Oder gibt es mehr Zuschauer weil das Niveau ja höher ist?
    Ist es das überhaupt? Ist der Sprung zur 1.BL (zumindest dem unterem Drittel) geringer?
    Spielen mehr Ausländer oder mehr Deutsche?

  • Wie sieht es eigentlich mit den Bedenken und Hoffnungen der eingleisigen Liga aus?
    Haben die Vereine Probleme wegen der weiten Wege? Ja
    Gibt es weniger Zuschauer weil weniger Derbys? Ja
    Oder gibt es mehr Zuschauer weil das Niveau ja höher ist? Nein
    Ist es das überhaupt? Ist der Sprung zur 1.BL (zumindest dem unterem Drittel) geringer? eher nein
    Spielen mehr Ausländer oder mehr Deutsche? egal


    Es entstehen wohl eher höhere Kosten als weniger,ich kann mir kaum vorstellen das man durch die Eingleisige mehr Sponsoreneinnahmen generieren kann


  • Haben die Vereine Probleme wegen der weiten Wege?

    Die Entfernungen von Bietigheim nach Rostock bzw. von Dormagen nach Korschenbroich ;) waren schon vor Beginn der Saison bekannt und die Reisekosten sind bei gut geführten Vereinen in den Etat einkalkuliert worden. Da die Spiele fast nur am Wochenende stattfinden, dürften sich die Probleme mit dem Einsatz von Halbprofis oder Studenten auch in Grenzen halten.

    Weite Wege hat es auch während der Zweigleisigkeit gegeben. Aurich und Cottbus beispielsweise liegen weit auseinander. ;)


    Gibt es weniger Zuschauer weil weniger Derbys?

    Die Vereine TV Korschenbroich, DHC Rheinland, HSG Düsseldorf, TuSEM Essen, ASV Hamm, TV Emsdetten und GWD Minden freuen sich darüber, dass es jetzt viele rheinisch-westfälische Derbys gibt, die es während der Zweiteilung wegen des dhb-Lineals nicht gegeben hat. Für die HSG Nordhorn ist das sicher auch gut. Bis auf Korschenbroich, bei denen die Halle nur ca. 800 Zuschauer fasst, haben alle diese Vereine vierstellige Zuschauerzahlen.


    Oder gibt es mehr Zuschauer weil das Niveau ja höher ist?
    Ist es das überhaupt? Ist der Sprung zur 1.BL (zumindest dem unterem Drittel) geringer?

    Das Niveau ist auf jeden Fall höher als zu Zeiten der Zweiteilung. Das kann man daran erkennen, dass
    1. in der Liga Jeder Jeden schlagen kann
    2. die Vereine punktemäßig ziemlich dicht zusammen liegen und sich noch keiner nach oben oder nach unten absetzen konnte

    Wie groß der Unterschied zwischen dem unteren Drittel der Bundesliga und der Spitze der 2. Liga ist, kann man wohl erst in einem Jahr sehen, nämlich daran, wie sich die ersten Aufsteiger der eingleisigen 2. Liga in der Bundesliga halten. Ich selbst glaube, dass der Unterschied immer noch sehr groß ist.


    Spielen mehr Ausländer oder mehr Deutsche?

    In der 2. Liga gibt es deutlich mehr deutsche Spieler als in der Bundesliga. Über deren Spielanteile kann ich nichts sagen.

    Die eingleisige 2. Liga ist mMn ein Gewinn.

    Gruß Flevo

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah. (Fernandel)