Äußerungsverbot der HBL zum Schutz der Schiedsrichter

  • Zitat

    Bohmann - Meister der unbedachten Schnellschüsse.
    Wie wäre es, er würde sich einem Äußerungsverbot unterwerfen bis der gute Mann wieder gesund ist oder mindestens bis die Gründe hinlänglich bekannt sind, wegen derer Babak Rafati keinen Ausweg mehr wusste.

    Na komm - die von ihm bevorzugten 48 Stunden hat er doch eingehalten! ;)

    Ich stimme Euch aber zu, dass er sich aus diesem Thema lieber herausgehalten hätte. Solange nichts klar ist, sollte soundso nicht
    spekuliert werden. In dem Zusammenhang fand ich übrigens auch Zwanzigers Pressekonferenz vom Sonnabend nicht gut.

    Übrigens hat der Bohmann ja nebenbei gleich klargestellt, dass er den Maulkorb immer noch für unerläßlich hält, schließlich hat er sich seiner Meinung nach ja schon bewährt. 8o Die Fanclub-Initiative kann sich eigentlich schon alle Mühe sparen, die werden nicht mit sich reden lassen.

  • Übrigens hat der Bohmann ja nebenbei gleich klargestellt, dass er den Maulkorb immer noch für unerläßlich hält, schließlich hat er sich seiner Meinung nach ja schon bewährt. 8o Die Fanclub-Initiative kann sich eigentlich schon alle Mühe sparen, die werden nicht mit sich reden lassen.


    Das Unverschämte daran ist, dass Frank Bohmann diese Äußerung am selben Tag raushaut, an dem er sich mit den Vertretern der Fanclub-Initiative zum Gespräch in Dortmund trifft.
    :kotzen:

    • Offizieller Beitrag

    Puh, gerade mal zurück aus Dortmund und dann so schöne Lektüre...

    Der Fairness halber müsste ich jetzt eigentlich ziemlich weit ausholen und einen ausführlichen Bericht zu unserem Gespräch am heutigen Nachmittag schreiben, dazu fehlt mir jetzt aber die geistige Frische, nur soviel:
    Wir haben ausführlich über den "Maulkorb" diskutiert, und durften feststellen
    - dass der 48 Stunden Regel durchaus gut gemeinte und nachzuvollziehende Ziele zu Grunde liegen, diese dann vernünftig zu kommunizieren aber völlig in den Sand gesetzt wurde
    - die HBL mit der "Wirkung" des Maulkorbs durchaus zufrieden ist, und momentan nicht daran denkt den "Maulkorb" wieder aufzuheben (was wir heute auch nicht ansatzweise erwartet haben)
    - Natürlich wurde dabei auch über die aktuellen Geschehnisse beim Fußball gesprochen, und die HBL sieht sich mit ihrer Art des Schiedsrichter-Schutzes dadurch momentan eher bestätigt
    - Und natürlich haben wir im Kämmerlein auch über den Fall Rafati gesprochen und waren uns eigentlich auch einig, dass Spekulationen momentan absolut nicht hilfreich sind und im Kämmerlein bleiben sollten
    - Wenn Herr Bohmann diese nun als PR für den Handballmaulkorb nutzt, ist das ohne Frage grenzwertig
    - Wobei ich einschränkend und vorbeugend auch sagen möchte, dass so manches Telefonat mit der Presse für Schlagzeilen sorgen kann, die nicht immer ganz so gemeint waren (habe ich die letzten Wochen selber lernen dürfen).

    Nichts desto trotz hatten wir heute einen konstruktiven Termin bei der HBL in Dortmund, bei dem kontrovers diskutiert wurde. Es gibt, mal abgesehn vom Maulkorb, auch positive Aspekte und Ansätze über die ich bei anderer Gelegenheit gerne berichten werde.

  • Allerdings kann man die Handballschiedsrichter und die Kollegen nicht wirklich vergleichen! Ich kann mich an keine Einzelentscheidung eines Handballschiedsrichters erinnern, über die auch nur ein großes Massenmedium diskutiert hat!
    Ich kann diesen Maulkorb nach wie vor nicht nachvollziehen und für mich macht er so keinen Sinn!
    Gilt der Maulkorberlass auch für Leute, die die HBL kritisieren und sagen, dass sie sich mit dem Erlass lächerlich macht?? Und wie ist das mit der Meinungsfreiheit vereinbar??????
    Habt ihr den Geschäftsführer mal gefragt wie er das juristisch halten will, wenn er einen Verein straft???

    Die entscheidende Frage muss lauten: Wer kann mit den zur Verfügung stehenden Mitteln sportlich das meiste erreichen? Und nicht, wer kann am besten bescheißen.
    (Frank Lorenzet)

    • Offizieller Beitrag

    Perkele: Wir haben uns ganz bewusst nicht allzu sehr auf das juristische Parkett begeben (es waren mehrere Juristen anwesend), da wir die Zeit anderweitig nutzen wollten und genutzt haben. Die eine Seite sagt "geht nicht", die andere Seite sagt "geht wohl", schlußendlich würde das nur ein Richterspruch in einem konkreten Fall klären können.

  • Wer sich so alles berufen fühlt, zum Fall Rafati seine Meinung öffentlich abzusondern. :hi: Aus dieser traurigen Geschichte noch sein eigenes Süppchen kochen. Widerlich !

  • Wo waren bei diesem Treffen eigentlich die Personen, die es im Kern betrifft? Wo waren die SR-Vertreter des DHB?
    Sie wurden gar nicht eingeladen ??? Ist nicht wirklich wahr, oder?

  • Wo waren bei diesem Treffen eigentlich die Personen, die es im Kern betrifft? Wo waren die SR-Vertreter des DHB?
    Sie wurden gar nicht eingeladen ??? Ist nicht wirklich wahr, oder?

    Dazu mal eine Frage: hat die HBL die Regelung in Zusammenarbeit mit den SR-Vertretern und den Schiedsrichtern entwickelt oder auf eigene Faust?

  • Zitat


    Ziel sei es, die Schiedsrichter endgültig unter das Dach der HBL zu bringen.

    Super Idee. Wie das realistisch geschehen soll, da bin ich mal gespannt. Ist ja nicht so, als ob der Elite-Kader derzeit nur in der HBL aktiv wäre...

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Dazu mal eine Frage: hat die HBL die Regelung in Zusammenarbeit mit den SR-Vertretern und den Schiedsrichtern entwickelt oder auf eigene Faust?

    Die Frage ist aber eher rethorischer Natur gewesen, oder? Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass soetwas in Zusammenarbeit mit den DHB-SR entworfen wurde. Den SR, denen es eigentlich helfen sollte (wobei nochmal?), hat diese Geschichte soviel Spot und Häme gebracht, dass sie sich davon weitestgehend distanzieren. Nicht von der Grundidee, aber von der unprofessionellen Umsetzung.
    Und jetzt könnt Ihr Euch mal selbst die Frage stellen, was die Bundesliga-SR von der Idee halten, in Zukunft unter dem Dach der HBL "geführt" zu werden.
    Bislang werden sie von dort eher "vorgeführt".

  • Zur Äußerung von Bohmann zur tragischen Geschichte um Babak Rafati fällt mir eigentlich nur ein Satz von Dieter Nuhr ein: "Wenn man keine Ahnung hat...." Wobei das bei Herrn Bohmann sicher auch in vielen Dingen des Handballs zur Stille führen könnte.

    Man sieht auch bei der Diskussion über den Maulkorberlass, wie weit weg die HBL-Funktionäre vom prallen Leben sind. Wenn man allen Ernstes eine positive Entwicklung durch die Regelung sieht, die in allen Medien ins Lächerliche gezogen wird, und auch die Reaktion der Schiedsrichter betrachtet, dann muss man schon sehr in seiner eigenen Welt leben. Vor allem, wenn man die Formulierung als "nicht optimal" bezeichnet.

    Nicht nachvollziehbar übrigens, dass von Seiten der Vereine fast einheitlich Kritik an der Regelung kommt, die Vereinsvertreter im HBL-Präsidium aber offensichtlich nicht den Arsch in der Hose haben, auch entsprechend eine Modifikation einzufordern.

    Mag man aus Sicht der beteiligten Fanclubs das Gespräch als angenehm und konstruktiv bewerten, für mich ist das Ergebnis: "Viele Worte, wenig Inhalt". Vor allem, wenn ich lese, dass eine Preiserhöhung der Final Four Tickets um nahezu 100% vom FF 2005 zum FF 2011 als fair bezeichnet wird. Aber ich will den Herrn Nuhr nicht schon wieder zitieren...

  • Die Frage ist aber eher rethorischer Natur gewesen, oder? Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass soetwas in Zusammenarbeit mit den DHB-SR entworfen wurde. Den SR, denen es eigentlich helfen sollte (wobei nochmal?), hat diese Geschichte soviel Spot und Häme gebracht, dass sie sich davon weitestgehend distanzieren. Nicht von der Grundidee, aber von der unprofessionellen Umsetzung.
    Und jetzt könnt Ihr Euch mal selbst die Frage stellen, was die Bundesliga-SR von der Idee halten, in Zukunft unter dem Dach der HBL "geführt" zu werden.
    Bislang werden sie von dort eher "vorgeführt".

    Nein, hat mich wirklich interessiert. Da gab es ja auch keine Info drüber – wobei ich es mir schon so gedacht hatte.

  • Da muss man jetzt auch mal für den HBL Geschäftsführer eine Lanze brechen:

    "Der Toyota-HBL-Chef fordert zudem ein Umdenken der Spieler und Offiziellen im Fußball, "die sich mitunter furchtbar verhalten und ihrem Ruf als Vorbilder nicht gerecht werden". Schiedsrichter zum Teil persönlich anzugreifen, sei definitiv der falsche Weg.

    "Fehler werden von allen Seiten gemacht, und Emotionen gehören dazu. Aber es gibt auch eine Grenze", sagte Bohmann."

    Man kann nun wirklich nicht behaupten, dass er damit Unrecht hat. Nicht damit. Ansonsten finde ich Dieter Nuhr auch gut.

  • Nachdem man nun ein halbes Jahr garnichts mehr zu dem Thema gehört hat, gibt es jetzt Neues zu melden. Die Durchführungsbestimmungen wurden zur neuen Saison angepasst:

    Zitat

    Punkt 40, Durchführungsbestimmungen HBL, Saison 2012/13, Stand 1.7.2012:

    Spielern, Offiziellen sowie Mitarbeitern oder Mandatsträgern eines am jeweiligen Spiel beteiligten Vereins, auch wenn sie nicht selbst am Spielgeschehen beteiligt waren, ist es untersagt, öffentlich (z.B. gegenüber der Presse, in einer Pressekonferenz oder in einem offenen Brief etc.) den Schiedsrichtern, dem Zeitnehmer, Sekretär und dem Technischen Delegierten bewusste oder vorsätzliche Benachteiligungen oder Betrug zu unterstellen. Im Fall der Zuwiderhandlung kann gegen den oder die Betroffenen unter Vereinshaftung eine Geldbuße gem. diesen Durchführungsbestimmungen i.V.m. § 25 Abs. 4 RO von bis zu 5.000,00 € verhängt werden.

    Quelle: http://www.handball-world.com/o.red.c/news-1-1-1-39863.html

    In meinen Augen eine sehr sinnvolle Formulierung, die dem Handball gerecht wird. Dieses Mal hat es die HBL gut gemacht. ;)