Bevor man sich über Etatgrenzen, Obergrenzen, Strukturausgleich oder sonstwas unterhält, müsste die HBL ja wohl erst mal vorgeben, was ein Etat überhaupt ist und beinhaltet, ob die Angaben brutto oder netto sind und welche Positionen enthalten sein müssen etc.
Hier gibt es meines wissens nach immer noch keine Definition und damit auch keine Vergleichbarkeit der Etatangaben zwischen den Vereinen. Wie will man auf der Basis irgendwas limitieren?
Die Basketball-Bundesliga arbeitet nun schon seit Jahren mit der Definition Etat=nachgewiesene Einnahmen. Das ist meiner Meinung nach auch ein guter Ansatz, denn damit werden z.B. kleinere Clubs gezwungen sich zu professionalisieren um die Einnahmen zu erhöhen. Ob sie den Etat dann auch verbrauchen ist dann nachrangig.
Die Realität in der BBL ist die, dass vor einigen Jahren viele über den Mindestetat von 1 Mio. EUR gejammert haben, mittlerweile aber für den sportlichen Klassenerhalt meist ein Etat von 1,2-1,3 Mio notwendig ist.
In Bezug auf Hallenstandards bin ich übrigens auch der Meinung, dass die HBL dort schon längst einen Mindeststandard hätte einführen müssen. Trotz des TV-Vertrages haben die Spieltagseinnahmen einen recht großen Anteil an den Gesamteinnahmen. Wenn kleinere Clubs dann in die Liga mit einer 1200er-Halle kommen, dann haben sie perse schon einen recht großen Nachteil gegenüber Mitkonkurrenten, die die 2-3fach Kapazität anbieten können. Nicht nutzen sollte man aber recht einfache Kriterien wie stumpf die Kapazität. Modelle, die verschiedene Ausstattungen der Hallen gewichten und dann am ende eine Mindestzahl erfordern (Die DEL nutzt ein solches Modell) halte ich für sinnvoller.
Auch hier ist die BBL meiner Meinung nach bisher gut gefahren. Es hat dafür gesorgt, dass man in den Kommunen Druck macht, dass man mit anderen Hallenbetreibern verhandelt (Umzug), und möglicherweise auch neue Modelle findet. Ein Club (Telekom Baskets Bonn) hat mittlerweile einen eigenen Hallenkomplex gebaut, wenn auch mit einigen Problemen.