• Verwarnung von B6. Beim Anpfiff zum folgenden Freiwurf für A übersieht der Feldschiedsrichter A11, der sich zwischen Freiwurf- und Torraumlinie befindet. A11 erhält den Ball und hat eine klare Torgelegenheit. Der Torschiedsrichter hat die Situation erkannt. Richtige Entscheidung? a)Weiterspielen lassen
     b)Wiederholung des Freiwurfs nach Korrektur und Anpfiff
     c)Freiwurf gegen A
     d)Verwarnung von A11
     e)Time-out

    Richtige Antwort soll b) sein.

    Widerspricht das nicht dem Kommentar zu Regel 15:5b:

    b)
     im Falle eines Einwurfs, Abwurfs oder Freiwurfs:

    • bei Wiederaufnahme nach einem Time-out
    • bei Wiederaufnahme mit einem Freiwurf entsprechend Regel 13:4
    • bei Verzögerung der Wurfausführung
    • nach einer Korrektur der Spielerpositionen
    • nach einer Ermahnung oder Verwarnung.

    In allen anderen Situationen ist es dem Schiedsrichter vorbehalten, zu entscheiden, ob ein Pfiff zur Spielfortsetzung notwendig ist.
     Grundsätzlich sollen die Schiedsrichter das Spiel nicht anpfeifen, bevor die Spieler ihre Aufstellung entsprechend 15:1, 15:3 und 15:4 eingenommen haben (siehe jedoch 13:7 Absatz 2 und 15:4 Absatz 2). Pfeift der Schiedsrichter den Wurf trotz falscher Aufstellung der Spieler an, so sind diese Spieler voll aktionsfähig. Demnach müsste Antwort a) richtig sein.
    Grüße Schirinator

    Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin........
    Wer passt auf die auf, dieauf uns aufpassen???

  • Die Frage ist: Was bedeutet "voll aktionsfähig"?
    Bedeutet dies "das Spiel läuft weiter"?
    Oder bedeutet dies "die Spieler dürfen normal weiter agieren sofern der Schiri nicht korrigiert" und hat gar nichts damit zu tun ob der SR korrigiert oder nicht sondern nur wie sie sich verhalten dürfen wenn er es nicht tut?

    Ich tippe auf Antwort 2

  • Die Frage ist: Was bedeutet "voll aktionsfähig"?
    Bedeutet dies "das Spiel läuft weiter"?
    Oder bedeutet dies "die Spieler dürfen normal weiter agieren sofern der Schiri nicht korrigiert" und hat gar nichts damit zu tun ob der SR korrigiert oder nicht sondern nur wie sie sich verhalten dürfen wenn er es nicht tut?

    Ich tippe auf Antwort 2


    Spielt es hier eventuell eine Rolle ob man 2 SR oder nur einen SR hat?
    Damit meine ich, dass der Tor-SR das recht besitzt die Situation zurückzupfeifen, da er die Ausgangsstellung nicht als korrekt anerkannt hat.
    Wenn ich allerdings als alleiniger SR eine solche Situation anpfeife, darf ich diese dann auch wieder zurückpfeifen? Der Fehler liegt hier ja schließlich nicht bei den Spielern sondern bei mir.

  • Jepp,

    diese Frage kann man nur in Anlehnung ohne realistischen Regelbezug klassisch kurz beantworten: Isso!

    Diese Antwort 2 (b) habe ich mir auf verschiedenen Ebenen (Land bis DHB) erklären lassen und es kommt bei keinem etwas "logisches" heraus oder Ähnliches heraus.
    Das ist eine der ominösen Fragen die einfach nur auswendig gelernt werden müssen.

    In Anlehnung an die Regel bzw. Frage gibt es in der Praxis einen häufig angewendeten Fehler.

    Schnelle Mitte; SR pfeift an und nun bemerkt der SR einen vermeintlichen bereits in der falschen Hälfte befindlichen Spieler.
    Folge oftmals: SR korrigiert und pfeift wieder an.

    Auch hier ist es vielleicht vom SR nett gemeint seinen Fehler korrigieren zu wollen, nur das Regelwerk trifft eindeutig eine andere Aussage. Mit meinem Anpfiff (Fw, Anwurf, 7m) gebe ich das Zeichen das "ALLES" einwandfrei ist und nun gespielt werden darf. Ich muss einfach nur den Arsch in der Hose haben einzugestehen, dass ich unachtsam war und der Spieler diesen Umstand nutzt. Meinen fehlerhaften Anpfiff kann nicht durch eine zusätzliche falsche Korrektur korrigieren wollen.

    Gruß
    Holger

  • Also von der Frage her wird eindeutig davon ausgegangen, dass es 2 Schiedsrichter sind (Tor- und Feldschiri). Das steht schon mal da. Dann gibt es den Grundsatz, dass wenn der Torschiedsrichter den Fehler sieht, er pfeift und die Sache richtig stellt, was der Feldschiedsrichter nicht gesehen hat, das okay ist. Wenn 2 Schiris da sind, geht immer das SPIEL vor und irgendeine Absprache, Arbeitsteilung oder sonst was zählt nicht, sondern die Anwendung der Regel. Und da wäre ich als verteidigende Mannschaft sehr beleidigt, wenn der Feldschiri so einen groben Fehler machen würde. Denn dass alle Angreifer zur 9-m-Linie raus müssen, ist ja klar und es gibt genug Schiris, die in jedem Spiel das peinlichst genau und mehrfach korrigieren. Der Kommentar - so würde ich das sehen - greift dann, wenn der Torschiri unfähig ist und nicht den Mut hat, seinen unachtsamen Kollegen zu korrigieren. :/: :/: :/:


  • Spielt es hier eventuell eine Rolle ob man 2 SR oder nur einen SR hat?
    Damit meine ich, dass der Tor-SR das recht besitzt die Situation zurückzupfeifen, da er die Ausgangsstellung nicht als korrekt anerkannt hat.
    Wenn ich allerdings als alleiniger SR eine solche Situation anpfeife, darf ich diese dann auch wieder zurückpfeifen? Der Fehler liegt hier ja schließlich nicht bei den Spielern sondern bei mir.


    Ja sicher.
    Da der Fragenkatalog von der IHF ist und im Regelwerk (17:1) davon ausgegangen wird, dass alle Spiele von einem Gespann geleitet werden, sind Einzelschiedsrichter nicht vorgesehen.
    Die Schiedsrichter sind gleichberechtigt (17:1). Die Frage hätte auch vorsehen könne, dass der anpfeifende Feldschiedsrichter seinen Fehler bemerkt und alles wieder zurück pfeift. Bis zum eventuellen "Zurückpfeifen" bleibt der falsch positionierte Spieler voll einsatzfähig (Begründung »SteamboatWillie«).


  • Ja sicher.
    Da der Fragenkatalog von der IHF ist und im Regelwerk (17:1) davon ausgegangen wird, dass alle Spiele von einem Gespann geleitet werden, sind Einzelschiedsrichter nicht vorgesehen.
    Die Schiedsrichter sind gleichberechtigt (17:1). Die Frage hätte auch vorsehen könne, dass der anpfeifende Feldschiedsrichter seinen Fehler bemerkt und alles wieder zurück pfeift. Bis zum eventuellen "Zurückpfeifen" bleibt der falsch positionierte Spieler voll einsatzfähig (Begründung »SteamboatWillie«).

    OK; die Sache, dass es bei 2 SR so gilt kann ich nachvollziehen.

    Aber um hier mal etwas näher an die (unterklassige) Praxis zu gehen, wie verhält es sich bei einem SR?
    Das der SR der den FW anpfeift diesen wieder zurückpfeifen darf sehe ich nämlich nicht so. Aktionsfähig bedeutet für mich hier, dass der SR dem Spieler die Genehmigung erteilt, von seiner jetzigen Position aus ins Spiel einzugreifen und normal weiterzuspielen. Wenn ihm erst danach auffällt, dass er selbst den Fehler gemacht hat kann er den Spieler nicht dafür bestrafen und ihm die Torchance abpfeifen.

    Ich schreib das eigentlich auch nur deshalb, weil ich mich frage was der Teil in den Regeln für einen Zweck hat, wenn es dann doch wieder zurückgepfiffen wird. Ansonsten würde sie die Sitution nicht von einem nicht angepfiffen FW unterscherscheiden der bei falscher Ausgangsstellung durch den SR korrigiert wird.

  • Du meinst also einen gemachten Fehler, den ich erkenne bevor er Folgen hat, darf ich nicht mehr korrigieren (nicht Konzessionsentscheidung) sondern muss den Fehler konsequent weiter machen?
    Nach deiner Auffassung gilt also:
    Feldschieri pfeift an - erkennt die Falsche Stellung - muss das Tor aber geben, wenn der Torschiedsrichter die falsche Stellung nicht sieht?
    Warum kann der Schiedsrichter eigentlich die Genehmigung für eine falsche Stellung durch Anpfiff erteilen? Warum gilt dann dieser "erteilte Genehmigung" nicht für seinen Gespannpartner? Weil der Abfiff nicht die Genehmigung einer falsche Ausgangsstellung darstellt.

    Sehe ich nicht so!

    Zitat

    "... die Spieler dürfen normal weiter agieren sofern der Schiri nicht korrigiert" und hat gar nichts damit zu tun ob der SR korrigiert oder nicht sondern nur wie sie sich verhalten dürfen wenn er es nicht tut ...


    Dem ist nichts hinzuzufügen.

  • Du meinst also einen gemachten Fehler, den ich erkenne bevor er Folgen hat, darf ich nicht mehr korrigieren (nicht Konzessionsentscheidung) sondern muss den Fehler konsequent weiter machen?
    Nach deiner Auffassung gilt also:
    Feldschieri pfeift an - erkennt die Falsche Stellung - muss das Tor aber geben, wenn der Torschiedsrichter die falsche Stellung nicht sieht?
    Warum kann der Schiedsrichter eigentlich die Genehmigung für eine falsche Stellung durch Anpfiff erteilen? Warum gilt dann dieser "erteilte Genehmigung" nicht für seinen Gespannpartner? Weil der Abfiff nicht die Genehmigung einer falsche Ausgangsstellung darstellt.

    Sehe ich nicht so!


    Dem ist nichts hinzuzufügen.

    Es war mir klar, dass dieser Kommentar kommen wird, und er ist ja auch vollkommen zurecht. Ich seh das ja genau so, dass man Fehler die man erkennt korrigieren muss. Deshalb ja auch mein letzter Absatz im Posting zuvor. Warum wird dann explizit in den Regeln beschrieben, dass der Spieler aktionsfähig ist, er ist es ja immer bis er vom SR zurückgepfiffen wird. Warum also wird das Offensichtliche nochmal explizit betont?

  • ......... Warum wird dann explizit in den Regeln beschrieben, dass der Spieler aktionsfähig ist, er ist es ja immer bis er vom SR zurückgepfiffen wird. Warum also wird das Offensichtliche nochmal explizit betont?

    Weil man sonst auf die Idee kommen könnte, dass das Tor, das der nicht regelgerecht stehende Spieler wirft (ohne Unterbrechung durch die Schieris) nicht anerkannt werden darf(oder nachträglich bis zum Wiederanpfiff annuliertwerden kann), da der Spieler nicht regelgerecht aufgestellt war.
    Daher: Bis einer der Schieris den Fehler bemerkt und pfeift bleibt der Spieler voll aktionsfähig und seine Aktion (z.B. Tor) zählt und kann nicht nachträglich zurück genommen werden. Aber der Passus verbietet es den Schieris nicht ihren Fehler zu bemerken und zu pfeifen.

  • Nur so am Rande, ich habe einmal gelernt, dass ich ein Tor bis zum Wiederanpfiff zurücknehmen kann.

    Zum eigentlichen Ausgangsposting bzw. der Frage ist es für mich logisch. Ein Freiwurf gilt als ausgeführt, sobald der Ball die Hand des Werfers verlässt. Unser Anpfiff ist nur der Hinweis, dass ganze in 3 Sekunden zu erledigen und gleichzeitig die Spielfreigabe.

    Nimmt jetzt ein Spieler eine nicht Regelkonforme Position ein bevor der Ball die Hand verlassen hat, korrigiere ich das. Und wenn ich das zuerst übersehe, dann korrigiere ich das auch wenn ich es noch rechtzeitig bemerke. Sieht doof aus, jedoch gehöre auch ich zur Gattung Mensch und nehme mir das Recht, gelegentlich kleine Fehler zu machen.

    Entschuldige ich mich und gut ist es.

    Gruß Frank

  • Zum eigentlichen Ausgangsposting bzw. der Frage ist es für mich logisch. Ein Freiwurf gilt als ausgeführt, sobald der Ball die Hand des Werfers verlässt. Unser Anpfiff ist nur der Hinweis, dass ganze in 3 Sekunden zu erledigen und gleichzeitig die Spielfreigabe.

    Nimmt jetzt ein Spieler eine nicht Regelkonforme Position ein bevor der Ball die Hand verlassen hat, korrigiere ich das. Und wenn ich das zuerst übersehe, dann korrigiere ich das auch wenn ich es noch rechtzeitig bemerke. Sieht doof aus, jedoch gehöre auch ich zur Gattung Mensch und nehme mir das Recht, gelegentlich kleine Fehler zu machen.

    Das sieht nicht doof aus, sondern ist auch zwingend erforderlich, wenn ein Spieler _NACH_ Anpfiff eine nicht regelkonforme Stellung einnimmt, wenn sie denn vor Anpfiff regelkonform war. Ein Abwehrspieler ist progressiv wegen Abstandsvergehen zu bestrafen. Ist ein Angreifer über die Freiwurflinie gelaufen, bevor der Ball die Hand verläßt, so ist auf FW für die Abwehr zu entscheiden. Und das ist wohl auch genau der Punkt, auf den der Satz "voll aktionsfähig" abzielt: Steht er bereits vor Anpfiff nicht regelkonform, und der SR pfeift trotzdem an, so kann/darf der fehlbare Spieler dafür nicht bestraft werden, sondern lediglich eine Korrektur erfolgen.