Frauen Fussball-WM 2011

  • Schade schade die Deutsche Frauen National ELF ist im Spiel gegen Japan ausgeschieden, obwohl sie so gut gespielt haben letztendlich zählen halt nur die Tore.

    Spielbericht:Es war die 108. Minute, als Japans Homare Sawa einen Pass auf die rechte Seite schickte, wo die eingewechselte Karina Maruyama Saskia Bartusiak weglief und aus spitzem Winkel mit einem Schuss in die lange Ecke zum 0:1 traf. Danach warf das DFB-Team alles nach vorne, aber die japanische Torfrau leistete sich keine Schwäche und fing alle Bälle ab. Am Ende kam beim anrennen keine echte Chance heraus – und Deutschland ist draußen.


    Deutschlan 0:1 Japan

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    [*]Die Tradition lebt, die Hölle Süd brennt :cool:

    Einmal editiert, zuletzt von Frisch Auf Fan (10. Juli 2011 um 13:34)

  • Gut gespielt??? Dann will ich mir nicht vorstellen wie ein schlechts Spiel aussieht...

    Man kann trotztdem gut spielen und dann auch verlieren, wie gesagt die Tore machens halt zum Schluss. Ich glaube Deutschland hat Japan ein wenig unterschätzt zwar schon respekt gehabt aber trotztdem hat Deutschland, Japan nicht ein Tor zugetraut.

    Die Moral der Geschichte: Eine Niederlage ;(

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  • Das war das unkreativste Mittelfeld einer deutschen Frauenfußballnationalmannschaft seit mindestens zwei Jahrzehnten. Einfach immer kopflos nach vorne und ohne jegliche Ideen. Aber Neid lässt ja auch 4-2-3-1 ohne 10er spielen (dafür mit drei Flügelspielerinnen oder war Da Mbabi etwa die 10?). Das war ja mehr 4-4-2 mit Doppel-6 von der Aufstellung her. Dazu war die ersten beiden Auswechslungen natürlich notgedrungen, erst Kulig verletzt und dann hatte Bresonik noch keine Luft für 90 Minuten.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Gut gespielt??? Dann will ich mir nicht vorstellen wie ein schlechts Spiel aussieht...



    Ich auch nicht!

    Netter Beitrag gestern in unserer Tageszeitung "Fuldaer Zeitung"

    Zitat


    Halbzeit bei der WM. Das bietet die Gelegenheit, sich selbst und die Medien im Allgemeinen zu hinterfragen. Wird die Frauenfußball-WM zu einem Mega-Event hochgejazzt, die sie gar nicht ist? Verlieren Kollegen, die das Ereignis pushen (müssen?), ihre kritische Distanz? Wird zu schönfärberisch berichtet?

    Zunächst einmal: Zum WM-Eröffnungsspiel kamen über 73.000 Zuschauer ins Berliner Olympiastadion. Sämtliche Partien der deutschen Elf sind ausverkauft, die TV-Quoten liegen im Spitzenbereich. Gegen diese Argumente ist kein Kraut gewachsen. Jede Zeile, die über die WM geschrieben, jede Minute, die gesendet wird, hat ihre Berechtigung. Wenn’s sein muss, auch ein Beitrag über die lackierten Fingernägel von Lira Bajramaj. Und dann: Berichterstattende Menschen, die sich ins selbe Boot wie ihre Zielsubjekte setzen, gab es schon immer und sind kein Problem dieser Frauen-WM, sondern ein generelles.

    Was aber in der Tat in diesen Tagen nervt: Niemand spricht explizit aus, dass das spielerische Niveau der Titelkämpfe zum Teil gruselig ist. Dass der Leerlauf in vielen Spielen dazu führte, dass sich der geneigte Beobachter zwischendurch anderen Dingen zugewendet hat. Dass sich selbst Spielerinnen aus Mannschaften wie Schweden, Brasilien und den USA, die der absoluten Weltspitze zugerechnet werden, haarsträubende Stockfehler und Fehlpässe leisteten, die man bei den Männern in dieser Häufigkeit nicht sehen würde.

    Es ist Zeit für eine kritische Bestandsaufnahme, denn die Damen hegen (zurecht) den Anspruch, dass ihr Sport ernst genommen wird. Das Schutzmäntelchen über das zu legen, was leider noch zu oft auf dem Rasen passiert, hieße, genau das Gegenteil zu tun – so nach dem Motto: Och, lass sie mal, die Mädels. Die können es ja ohnehin nicht besser.
    Wäre das vielleicht fair?


    Das spiegelt ziemlich genau meine Meinung wider - vor allem der zweite Teil. Allerorten bekommt man zu hören wie toll alles ist. Das Event an sich ist erstklassig, kein Frage. Die sportlichen Leistungen werden dem aber nicht mal ansatzweise gerecht. Die Leistungen der deutschen Mädels werden hochgejubelt obwohl man meist von zwei schlechten Mannschaften lediglich die bessere war. Selbst nach der gestrigen Niederlage ist von "Meister der Herzen" und "toll gekämpft Mädels" zu hören/lesen. Das lass ich vielleicht bei Eddie the Eagle gelten, aber nicht bei den Ansprüchen der DFB-Frauen die im Raum standen/stehen.

    Sorry, aber so kann ich das alles nicht wirklich ernst nehmen. Die Mannschaft selbst hat da (zumindest gestern) zum Glück klarere Worte gefunden. Dafür meinen Respekt. Was die Medien und viele "Fans" da allerdings veranstalten hat für mich schon was von Comedy.

    Einmal editiert, zuletzt von Redcloud31 (10. Juli 2011 um 16:08)

  • Eddie the Eagle. Hahaha sehr geil! Ich gebe dir vollkommen recht, dass die Leistung einfach eine schwache war. Da kann man auch nicht sagen, das seien zu viele Zuschauer gewesen oder sonst irgendwelche Ausreden aus dem Hut zaubern, das war einfach nicht genug. Better luck next time...

    Ich finde das nur schade, dass alle Leute dieses ganze Event jetzt fallen lassen, wie eine heiße Kartoffel. Also ich gucke auch den USA recht gerne zu, weil ich einfach finde, dass das unterhaltsamer Fußball ist. Klar, ist es nicht so professionell, wie die Herren in den Klassen, aber dafür ist es auch irgendwie unbefangener. Ich schaue während der Saison auch gerne die 2. Liga. Da ist ist irgendwie die Leidenschaft eine andere.

  • Was für ein Finale!!! Schade, dass ich nicht in Frankfurt war. Ein Freund von mir sprach davon, dass schon Stunden vor Spielbeginn eine großartige Stimmung in Frankfurt herschte, wie er noch bei keinem Männnerbulispiel erleben dürfte.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Schade das die USA es nicht gepackt hat, meine Meinung nach hat es Japan nicht verdient.


    Naja, man kanns auch so sehen: Wer zwei Mal nach einem Rückstand unter Druck zurück kommt und dann im Elfmeterschießen die Nerven behält, hat es schon irgendwie verdient. ;)

    Sicher, die US-Amerikanerinnen hatten deutliche Vorteile. Aber sie haben eben ihre Chancen nicht konsequent genug verwertet. Ich hätte aber vor dem Elfmeterschießen nie gedacht, dass die japanische Torhüterin das Duell gegen Hope Solo gewinnt. Aber die Amis haben eben auch nicht gut geschossen. Insofern geht der Sieg schon in Ordnung. Und mal ehrlich, es tut dem Frauenfußball gut, dass nicht immer die gleichen Teams gewinnen. :hi:

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Ich denke mal dieser Text beschreibt das Finale sehr gut. Und wer sich gegen Deutschland und die USA durchsetzt, der ist auch verdient Weltmeister. Die Amis kamen ähnlich gegen Brasilien noch einmal zurück. Ein weiterer Baustein für die Phrase, dass sich im Laufe eines Turniers irgendwie alles ausgleicht. ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    els
    Schade das die USA es nicht gepackt hat, meine Meinung nach hat es Japan nicht verdient.


    Die Amerikanerinnen waren zwar die ganze Spielzeit über optisch überlegen, aber ich habe so ein bischen den Eindruck gewonnen, die können nur "Brechstange". Bei den Großchancen der ersten Viertelstunde waren - neben mangelnder Übersicht, wie Ms. Rapione sie mindestens zweimal offenbarte, als sie jeweils aus spitzem Winkel schoss anstatt zu einer freistehenden Mitspielerin in die Mitte abzulegen - technische Schwächen beim Abschluß nicht zu übersehen. Ein bischen erinnerten die Amerikanerinnen mich an deutsche Männermannschaften der Vergangenheit: mit Dampf und Kraft nach Vorne, und irgendwann hilft der Liebe Gott mal einen reinzustolpern.

    Zu Ms. Solo bleibt zu sagen, daß sie unbestritten blendend aussieht, aber jedenfalls meiner Meinung nach zumindest gestern ihrem Ruf als einer der Weltbesten nicht gerecht wurde. Der erste Gegentreffer resultierte zwar aus einem Fehler ihrer Vorderfrauen (Stichwort: technische Mängel), aber unhaltbar war der auch nicht. Sie stand erst rum wie ein Ölgötz um dann unmotiviert (bzw. zu spät) in die falsche Richtung zu hechten. Bleibt sie stehen, fängt sie den "mit der Mütze".

    Japan hat sich im Finale clever angestellt, in der ersten Hälfte erst mal den Dampf herauszunehmen, nachdem sie gemerkt hatten, daß die Amerikanerinnen versuchen, sie zu überrennen. Das sah nicht schön aus und wurde ja auch vom Publikum lautstark bemängelt, ist aber taktisch absolut nachvollziehbar. Wenn sie in der Situation mit offenem Visier nach Vorne gestürmt wären, hätten die dann noch frischen Amerikanerinnen sie weiter in Grund und Boden gestürmt und irgendwann liegt dann mal einer im Netz - später ist das ja eingetreten, da fehlte den US-Damen aber schon die Kraft um nachzulegen.

    Was mich bei den Japanerinnen (auch im Viertel- und Halbfinale) beeindruckt hatte, waren der Kampfgeist und die tatsächlich ziemlich feine Technik. Höhepunkt vielleicht des ganzen Turniers (neben dem Handspiel bei Ä.-Guinea vs. Australien) war der absolut spektakuläre Treffer zum 2:2 durch Sawa. Japan hat sich mit einer ähnlichen Taktik - erstmal hinten gut stehen, Tempo rausnehmen, Konter abwarten - durchgesetzt wie Italien 2006 bei den Männern. Da hat auch niemand behauptet, der Titel sei unverdient gewesen, auch wenn andere Mannschaften offensiv spektakulärer agiert haben.

    Ein Schwachpunkt im gesamten Turnier, jedenfalls bei dem was ich gesehen habe, waren die teilweise groben technischen Mängel, besonders beispielhaft hervorgetreten bei dem was Schweden im Halbfinale abgeliefert hat. Eine derartige Fehlpass- und Stoppfehlerorgie habe ich zuletzt in der Bezirksklasse gesehen. Mit wenigen Ausnahmen gilt das leider für fast alle Mannschaften (von denen ich etwas gesehen habe). Positiv dagegen fand ich die Begeisterung und Einsatzfreude und die Tatsache, daß die Zeit der Favoritendurchmärsche inklusive absurder Kantersiege auch bei den Frauen vorbei zu sein scheint, wodurch mehr Spannung einzieht als zuvor und das ist ja die Essenz des Sports. Schließlich kommen die Leute nur ins Stadion, weil sie nicht wissen wie es vorher ausgeht (Zitat Herberger), und das war beim Frauenfußball in den letzten Jahren nicht immer so. Sicher kann sich der Frauenfußball technisch und auch vom "emotionalen Einsatz" des Publikums (sprich: der Bedeutung) her noch nicht mit dem Männerfußball messen, aber für sich betrachtet (also ohne den Vergleich zum Männerfußball) war das einfach ein unterhaltsames Turnier, das ich mit Spaß verfolgt habe, was ich vorher gar nicht so gedacht hatte, was vielleicht auch daran lag, daß unsere Mannschaft diesmal nicht so einfach durchmarschiert ist wie beim letzten Mal. Ohne Gegentor (und mit Ergebnissen wie 11:0) Weltmeister zu werden ist zwar respektabel erfolgreich, aber leider kein bischen spannend.

  • Schade das die USA es nicht gepackt hat, meine Meinung nach hat es Japan nicht verdient.

    Eine Diskussion über verdient und nicht verdient ist neben der Spur. Am Ende kann es nur einen verdienten Sieger geben. Vor allem in einem Spiel, welches mit die beste Schiri-Leistung dieser WM zubieten hatte.

    Viele Grüße
    :hi:

  • "Klasse" Kommentar!

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • dito

    Keiner hat Euch gezwungen den "Spuk" anzuschauen.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Ja, es war wirklich Fussball! :rolleyes:

    Kein Männerfussball - aber das hat ja auch niemand behauptet. ;)

    Kann sein, dass in manchen Spielen mehr technische Mängel als bei den Herren zu erkennen waren und die Qualität der Schieris ließ vor allem zu Beginn einiges zu wünschen übrig - aber unabhängig davon waren es doch überwiegend spannnende, gut anzuschauende Fussballspiele!

    Was ich z. B. überhaupt nicht vermisst habe, ist das häufige auf den Boden rotzen und nach jedem Körperkontakt liegenbleiben, dass mir bei den Herren oft genug auf den Geist geht. Auch das ununterbrochene Lamentieren mit den Schierientscheidungen fehlte mir nicht. Die Brasilianerinnen (vor allem Marta) kamen da den männlichen Kollegen noch am nächsten, deshalb habe ich den Amis gegen Brasilien auch kräftig die Daumen gedrückt. Den Japanerinnen gönne ich den Sieg aus vollstem Herzen, die sind mit Abstand am Meisten gerannt und haben am intensivsten gekämpft. Ausserdem - wer beim Elfmeterschiessen dieser kleinen Torhüterin keine Tore einschenken kann, der hat es auch nicht verdient, Weltmeister zu werden.
    Für mich war dieser "Spuk" eine gelungene Weltmeisterschaft und ich freue mich schon auf die Nächste!
    Aber ich erwarte ja auch keinen Männerfussball wenn ich Frauenfussball einschalte! :D