Der zu Guttenberg Thread

  • Da ja soviel Wert auf Glaubwürdigkeit und Eingestehen eigener Fehler Wert gelegt wird, sollen sich mal bitte alle melden, die

    1. in ihrer Steuererklärung noch nie geschwindelt haben
    2. ohne Einspruch jedes Ticket wegen Qordnungswidrigkeit im Straßenverkehr hinnehmen
    3. Versicherungsbetrug nicht für einen "Volkssport" halten.

    Man kann von anderen nicht mehr verlangen, als man selber in der Lage zu halten ist.


    Mal abgesehen davon, das ich für mich behaupten kann, in solchen Dingen immer ehrlich gewesen zu sein, vergleichst Du hier Äpfel mit Bananen.

    P.S. Wäre ja vielleicht mal interessant KT´s Steuererlärung zu sehen :D

  • Nochmal - ich habe es ja auch schon auf der ersten Seite angefragt: Welche Leistungen hat der Ex-Minister vollbracht? Da es ja in der HE auch so einige Mitglieder der "Wir wollen Guttenberg zurück"-Gruppe oder "Gegen die Jagd auf KT zu G" gibt, müssten diese doch mal in der Lage sein, diese Antwort zu geben. Bis jetzt lese ich immer nur "Er war der fähigste Minster", aber keiner weiß, weswegen.

    Und wenn es hinterher um die Bewertung De Maizieres gehen wird, muss man auch die Frage stellen, welche Suppe er denn durch den vermeintlichen Superminister auszulöffeln hatte.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Erkläre doch mal "Charisma". Und selbst wenn Du es ihm nicht zusprichst, dann kannst Du nicht von Dir auf die - nach Umfragen - Mehrheit des Volkes schließen, die ihm im Berliner Grau eben ein solches Alleinstellungsmerkmal abnahmen.

    Er hatte seinen großen Durchbruch mit der Causa Opel, als er vollkommen zurecht gegen den politischen Mainstream die Staathilfen für ein lotteriges Unternehmen eben nicht mit unterstützen wollte. Für einen jungen Politiker damals eine starke Haltung, denn 99% der sonstigen Berliner Gesäßschnüffler und Verwaltungsnullen hätten sich in so jungen Jahren mit Rücksicht auf ihre Politkarriere eine solche Haltung nicht zugetraut.

    http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/der…-recht-1.454974

  • Er war der erste Minister, der von "gefallenen Soldaten" gesprochen hat, der das Wort Krieg endlich mal ausgesprochen hat.
    Er war der erste Minister, der eine Bundeswehrreform endlich mal auch weiter gebracht hat, als nur darüer zu sprechen, der endlich am Wasserkopf angefangen hat einzusparen, der erste Minister, unter der die Wehrpflicht ausgesetzt hat, für den das kein Tabu war drüber zu reden. Sicher gibt es einige Truppenteile, die von den Entscheidungen KT nicht begeistert waren. Aber was zum Beispiel die Ablöse vom Kapitän der GorchFock nicht auch ein allgemeiner Medienwunsch?
    Das Problem, was man im Verteidigungsministerium hat, was ihm auch schon das ein oder andere mal zum Verhängnis wurde: Die Informationspolitik in der Verbindung zwischen Truppe und Ministerium ist sehr zensiert. Es wird alles nach oben vermittelt, aber von dort nicht weiter. Bisher ist da keiner der ach so fähigen Minister gescheitert, weil es soetwas die Kundus nicht gab. Es gab Sachen wie Coesfeld oder eben die Fotos mit den Totenschädel, aber nie so etwas, was so schwerwiegend war, wie diese Sache. Da sind die fehlinformierten Strucks, Jungs und Scharpings eben nie aufgefallen.
    Die Bundeswehrreform ist eine der wichtigsten Sparmaßnahmen in Deutschland, diese hat er eingeleitet.

    Viele Grüße
    :hi:

  • Er war der erste Minister, der von "gefallenen Soldaten" gesprochen hat, der das Wort Krieg endlich mal ausgesprochen hat.
    Er war der erste Minister, der eine Bundeswehrreform endlich mal auch weiter gebracht hat, als nur darüer zu sprechen, der endlich am Wasserkopf angefangen hat einzusparen, der erste Minister, unter der die Wehrpflicht ausgesetzt hat, für den das kein Tabu war drüber zu reden. Sicher gibt es einige Truppenteile, die von den Entscheidungen KT nicht begeistert waren. Aber was zum Beispiel die Ablöse vom Kapitän der GorchFock nicht auch ein allgemeiner Medienwunsch?
    Das Problem, was man im Verteidigungsministerium hat, was ihm auch schon das ein oder andere mal zum Verhängnis wurde: Die Informationspolitik in der Verbindung zwischen Truppe und Ministerium ist sehr zensiert. Es wird alles nach oben vermittelt, aber von dort nicht weiter. Bisher ist da keiner der ach so fähigen Minister gescheitert, weil es soetwas die Kundus nicht gab. Es gab Sachen wie Coesfeld oder eben die Fotos mit den Totenschädel, aber nie so etwas, was so schwerwiegend war, wie diese Sache. Da sind die fehlinformierten Strucks, Jungs und Scharpings eben nie aufgefallen.
    Die Bundeswehrreform ist eine der wichtigsten Sparmaßnahmen in Deutschland, diese hat er eingeleitet.


    Aha. Was ist an der Bundeswehrreform denn bitte toll?

    - Noch vollere Hörsäle an den Universitäten, da durch die Aussetzung der Wehrpflicht und den Doppelabiturjahrgängen (jetzt in Bayern, nächstes Jahr in Baden-Württemberg) noch mehr junge Leute studieren wollen.

    - wer übernimmt die ganzen Zivijobs? Glaubst du allen Ernstes, dass soziale Einrichtungen diese Stellen jetzt voll besetzen? Nie und nimmer. Die Leute müssen Überstunden machen ohne Ende, weil es an allen Ecken und Enden fehlt. Keiner scheint sich darüber Gedanken zu machen. Aber geh einmal in eine Behinderteneinrichtung, und frag dort nach, was man von der Reform hält.

    Ich sage gar nicht, dass keine Reform her musste. Aber meiner Meinung nach ist diese ohne jegliches Nachdenken geschehen. Wer wirklich geglaubt hat, dass ja ach so viele "echte" Arbeitsplätze entstehen, der war dann doch sehr naiv.

    Noch zum Thema generell, auch wenn schon das Meiste hier gesagt wurde:
    Natürlich ist KT als Minister untragbar. Und selbstverständlich war der Rücktritt nötig, wenn auch viel zu spät. Was viele Menschen für ein Bild von der Wissenschaft haben ist sehr traurig, allen voran "unsere" Kanzlerin, die in meinen Augen peinlich vorangegangen ist. Wenn viele hier immernoch meinen, es wäre ja alles nicht so schlimm und lautstark den Rücktritt vom Rücktritt fordern, dann finde ich nicht, dass wir in Deutschland schlimmere Probleme haben, dann finde ich das nämlich schon an sich schlimm genug.

  • Da ja soviel Wert auf Glaubwürdigkeit und Eingestehen eigener Fehler Wert gelegt wird, sollen sich mal bitte alle melden, die

    1. in ihrer Steuererklärung noch nie geschwindelt haben
    2. ohne Einspruch jedes Ticket wegen Qordnungswidrigkeit im Straßenverkehr hinnehmen
    3. Versicherungsbetrug nicht für einen "Volkssport" halten.

    Man kann von anderen nicht mehr verlangen, als man selber in der Lage zu halten ist.


    ...soll ich mich denn nun melden? Reicht es wenn ich einfach HIER rufe?
    Hoffe mal...

    Das hier find ich auch ganz nett zum Thema: http://www.youtube.com/watch?v=0LXGYM…embedded#at=383

    Wir sind nämlich alle neidisch! :D

    Schönen Wochenanfang...

    Wer Schreibfehler findet, darf sie behalten.


  • Mal abgesehen davon, das ich für mich behaupten kann, in solchen Dingen immer ehrlich gewesen zu sein, vergleichst Du hier Äpfel mit Bananen.

    P.S. Wäre ja vielleicht mal interessant KT´s Steuererlärung zu sehen :D


    Wieso Äpfel mit Bananen ? Gibt es zwei Arten von Ehrlichkeit ? Schummeln ist Schummeln, ob ein reicher oder ein armer, ob Politiker oder Nichtpolitiker.

    Es ist ja auch ok, dass er zurückgetreten ist, aber was für eine mediale Treibjagd da veranstaltet wurde, das stört halt. Das ist ja nicht mehr steigerungsfähig, was für ein Faß soll denn da aufgemacht werden, wenn ein Kapitalverbrechen im Raum steht ?
    Es schert sich auch kein Mensch um Stasi-Vergangenheit oder IM-Tätigkeit, das ist offensichtlich akzeptiert. Da kamen Menschen real zu Schaden, wer hat denn hier einen Schaden erlitten ?

    Ich denke, dass es ausschließlich darum ging zu Guttenberg kaputtzumachen, er war zu beliebt und zu populär, inwieweit seine Parteifreunde ihr Scherflein dazu beigetragen haben, bleibt abzuwarten.

    Seine Leistung ? Die Menschen hatten wieder etwas mehr Vertrauen in die Politik gewonnen. Das hat seit 30 Jahren keiner mehr geschafft. Für die kurze Zeit finde ich das eine beachtliche Leistung.

  • Er war der erste Minister, der von "gefallenen Soldaten" gesprochen hat, der das Wort Krieg endlich mal ausgesprochen hat.

    Was schon mal zeigt, wie unbedarft er für dieses Amt war und wie wenig AHnung er von dem hatte, worüber er sprach. Da nehmt ihr beiden euch ja nicht viel. Diese Äußerung ist nämlich zwar vielleicht 'ehrlich', aber aus seiner Position heraus äußerst dumm und gefährlich und hätte schwerwiegende Folgen haben können. Wenn zu Guttenberg den Kriegszustand tatsächlich feststgestellt hätte (was er alleine gar nicht kann), wäre es seine Amtspflicht gewesen, auf die umgehende Beedindigung dieses Zustandes hinzuwirken, anstatt zum Beispiel mit seiner Frau und einem Klatschreporter Abenteuerausflüge an die "Front" zu unternehmen. Es ist nämlich nicht so einfach für die Bundesrepublik, "Krieg" zu haben. Und die Frage, ob wir einen "Krieg" führen ist auch keine Ansichtssache oder nur eine Frage der Formulierung.

    Es hat ja seine Gründe, warum sonst niemand davon spricht, daß wir uns im "Krieg" befinden, und weshalb zu Guttenberg diese Aussage auch nie wiederholt hat. Die Gründe liegen darin, daß es in unserer Rechtssphäre nur zwei mögliche Kriegsursachen geben kann: den Angriffskrieg und den Vereteidigungskrieg.

    Den Verteidigungsfall kann nur vorliegen, wenn ein Angriff auf die Bundesrepublik stattfindet oder unmittelbar bevorsteht und muß von Bundestag und Bundesrat festgestellt und vom Bundespräsidenten verkündet werden. (Art.115a GG) Ich kann mich nicht erinnern, daß das eine oder das andere geschehen wäre. Daneben geht im V-Fall der Oberbefehl vom Verteidigungsminister auf den Bundeskanzler über (Art. 115b), so daß zu Guttenberg dann gar nicht mehr zuständig gewesen wäre. Da der V-Fall dann bereits seit 2001 (Verkündung des Bündnisfalls durch die NATO) bestanden hätte, wären die Wahlen von 2002, 2005 und 2009 ungültig gewesen, weil im Bestehen des V-Falls nicht gewählt wird und der Bundestag auch nicht aufgelöst werden kann (wie etwa 2005, was erst zur Machtübernahme von Schwarz/Gelb führte!) (Art. 115h). Der V-Fall muß zudem für beendet erklärt werden, sobald kein Agriff auf die Bundesrepublik mehr stattfindet oder unmittelbar droht. Fazit: Selbst obwohl die NATO 2001 den Bündnisfall verkündet hat, liegt ein Verteidigungsfall nicht vor oder ist jedenfalls nicht auf dem vorgeschriebenen Weg festgestellt worden.

    Da der V-Fall nicht vorliegt, könnte ein "Krieg", an dem wir angeblich beteiligt wären, also nur ein Angriffskrieg sein (immerhin sind wir ja unangegriffen in ein fremdes Land einmarschiert - jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, daß afghanische Panzer bei Kehl über den Rhein oder bei Schwedt über die Oder gerollt wären). Auf Vorbereitung eines Angriffskrieges stehen in diesem Land mindestens zehn Jahre Haft (§ 80 StGB).

    Wenn Guttenberg von "Krieg" spricht, unterstellt er also entweder, daß zügigst der Verteidigungsfall ausgerufen werden müsse (wozu die Grundlagen fehlen, da wir nicht angegriffen wurden), oder daß die (seine und die vorherige) Bundesregierung einen Angriffskrieg befohlen hat, wofür die Regierung sowie alle Bundestagsabgeordneten, die dem Einsatz zugestimmt haben, vor Gericht gestellt werden müßten.

    Aussagen eines Regierungsmitglieds, daß der Einsatz in Afghanistan ein "Krieg" wäre, können schwerwiegende Konsequenzen für Regierung und Parlament haben. Und ich schätze, genau das werden ihm seine Kabinettskollegen oder Regierungsbeamte anschließend auch deutlich geflüstert haben.

    In meiner persönlichen Ansicht ist das, was die NATO in Afghanistan veranstaltet hat und noch veranstaltet (Einmarsch, Installation einer genehmen Regierung - landläufig auch "Marionettenregime" genannt - und andauernde Besatzung) durchaus ein Krieg. Und zwar einer, in dem die Bundeswehr ganz eindeutig auf der Seite des Aggressors zu suchen ist. Zugeben kann die Regierung (und ihre Minister) das aber natürlich nicht, weil sie damit rechtlich in eine ganz schwierige Bredoullie gerät. Lieber hält man an dem Modell einer "bewaffneten Aufbauhilfe" fest und heuchelt öffentlich Verwunderung, Betroffenheit und Entsetzen, wenn Soldaten dabei angegriffen werden und ums Leben kommen.

    Zitat

    More99


    Ist wohl Ansichtssache.

    Das ist keine Ansichtssache, sondern schlicht eine Verhöhnung prägender Persönlichkeiten unserer jüngeren Geschichte wie Helmut Schmidt, Hans-Dietrich Genscher, Gustav Heinemann, Heinrich von Brentano, Ludwig Erhard u.v.w.m.

    Zitat

    Snuffmaster
    b) 95% der Soldaten standen voll hinter ihm

    Unbelegbar und auch völlig irrelevant. Seit wann suchen sich Soldaten ihre Vorgesetzten aus? Die Quote wäre sicher noch höher, wenn nicht ein Teil der Soldaten sich für amerikanische Interessen in Afghanistan verheizen lassen müßte (ohne daß wir Krieg haben, wie oben festgestellt).

    Zitat

    Snuffmaster
    d) KEIN Verteidigungsminister hat sich so oft in Afg blicken lassen wie er


    Die haben vielleicht das Potenzial der Landschaft als Kulisse für Foto-Love-Stories nicht erkannt...

    Ernsthaft: Was hätten die da auch gewollt? Wir sind nicht die USA, wo der Präsident in die Befehlsstrukturen der Armee direkt eingebunden ist. Der Bundesverteidigungsminister hat in erster Linie die Aufgabe, die Verwaltung der Bundeswehr zu leiten und zu überwachen. Nur dazu dient seine Befehlsgewalt (die er im "Krieg" gar nicht mehr hat). Ein deutscher Verteidigungsminister gehört - außer zum Arbeitsbesuch bei den Afghanen oder Urlaub - ebensowenig nach Afghanistan (oder in ein anderes Land) wie irgendeiner unserer Soldaten. Der hätte mal lieber dafür sorgen sollen, daß die Bundeswehr dieses Land schleunigst verlässt, anstatt dort Fotosessions mit seiner Frau und einem Geflügelwurstrepräsentanten abzuhalten. Für das auswärtige Brunnen bauen haben wir immer noch das THW.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Hereticus


    Ist wohl Ansichtssache.

    Zitat

    Hereticus
    Das ist keine Ansichtssache, sondern schlicht eine Verhöhung prägender Persönlichkeiten unserer jüngeren Geschichte wie Helmut Schmidt, Hans-Dietrich Genscher, Gustav Heinemann, Heinrich von Brentano, Ludwig Erhard u.v.w.m.

    Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass Guttenberg der fähigste Verteidigungsminister seit Fanz Josef Jung war. ;)


  • Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass Guttenberg der fähigste Verteidigungsminister seit Fanz Josef Jung war. ;)


    Eine gewagte These ;) der ich mich aber vorbehaltlos anschließe. :D

    San Francisco 49ers - Rhein-Neckar Löwen - Adler Mannheim -BVB

  • Ich persönlich finde, dass er immerhin mit seinem Rücktritt einen wichtigen Schritt gemacht hat, den er zu machen hatte. Wenn er auf seinen Posten weiterhin bestanden hätte, wäre der Kritikhagel immer stärker geworden und das hätte auf lange Sicht nur zu weiteren Unruhen geführt. Hier wurde doch kaum mehr von wesentlichen politischen Ereignissen berichtet, es stand nur noch seine Persönlichkeit in den Medien.
    Jetzt kann das erstmal abklingen und dann hat er - je nach Unterstützung - eventuell nocheinmal die Möglichkeit sich in geraumer Zeit erneut in der Politik zu versuchen.
    Diese Plagiataffäre war nunmal ein schnelles Ende seines plötzlichen Höhenflugs. Ein Loch reicht eben aus um eine Ballonfahrt von jetzt auf gleich zu beenden. Ich würd dem Kerl gleich einen Gutschein dafür schenken- haha. Und dann muss erstmal geflickt werden... :hi:

    2 Mal editiert, zuletzt von Mauserich (26. April 2011 um 09:11)

  • Betti
    Das die Abschaffung der Wehrpflicht für volle Hörsääle führt, halte ich für ein ganz großes Gerücht. Weil bisher auch die 9 Monate so gelegt waren, dass man nach der Bundeswehrzeit ins Wintersemester oder Sommersemester hätte einsteigen können. Auch weil nur ein Bruchteil der wehrfähigen Männer eingezogen wurden.

    Hereticus
    Aber genau das waren die Worte, die die Soldaten hören konnten.
    Es handelt sich um einen Verteidigungskrieg, da sich die Situation da unten sich erst nach 2004 verändert hat. Bis dahin war es ein Friedenserhaltender Einsatz mit Aufbauhilfe. Den Krieg haben in Afghanistan die USA bekanntlich geführt. Die Deutschen kamen erst anschließend in das Land. Damals standen schon die Bundeswehreinrichtungen, auf die jetzt die Anschläge verübt werden. Somit wird die BRD angegriffen. Der AfghanistanKrieg hat sich so entwickelt, wie damals bei den Russen. Er wurde zum Reinfall, keine Frage. Ein Abzug ist auch mehr als notwendig. Die Frage nur: wie man es am schlausten und am besten anstellt für die Bevölkerung - vor allem der, die der Nordallianz angehören.

    @meiner Angabe zu den 95%
    Ich habe in den letzten Wochen mit mehr als 100 Soldaten gesprochen und ALLE haben sich für Guttenberg ausgesprochen. Daher sehe ich diese Prozentzahl nicht mal als zu hoch angesetzt.

    @bester Minister
    Da habe ich mich etwas zu ungenau ausgedrückt:
    Guttenberg war nicht der beste MINISTER, sondern der beste VERTEIDIGUNGSMINISTER. Strauß ist sicher ein sehr guter gewesen, jedoch habe ich ein ganz großes Problem damit, die Zeit von ihm mit der heutigen zu vergleichen.

    @AFG
    Schön, das gerade die Parteien, denen wir die sch... daunten zu verdanken haben, sich heute damit brüsten, schon sooooo lange für einen Abzug zu sein.

    Medienaufwand in Afghanistan hin oder her. Aber Soldaten haben es in meinen Augen Grundsätzlich schwer in Deutschland. Kein wirklicher Rückhalt in der Bevölkerung. Es war eine Möglichkeit dem Vollk Afghanistan und was die Soldaten da unten machen müssen mal näher zu bringen.

    Viele Grüße
    :hi:

  • Wie kann jemand, der sich einen Doktortitel erschwindelt und dies sogar noch abstreitet den Leuten Vertrauen in die Politik geben?
    Wie gut er als Minister war, kann ich nicht beurteilen, da mich die deutsche Politik nicht sonderlich interessiert, wir haben in der Schweiz genug Probleme ^^.
    Ah, und es ist schön zu sehen, dass die Bild-Propaganda nicht mehr so gut funktioniert wie früher... Man denke an Heinrich Böll...

    Der Irrsinn ist bei einzelnen etwas Seltenes - aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel.
    - Friedrich Nietzsche

    • Offizieller Beitrag

    Er war also der beste Verteidigungsminister, Snuff.
    Mit der Plagiatsaffäre ging er stümperhaft um, bestritt, was jeder sehen konnte. Belog den Bundestag und die Öffentlichkeit. Dieser Fehler, den er als Minister beging, brachte ihn zum Sturz. Besser: Er sich selber durch plattes Klauen und Bestreiten, als alles schon offensichtlich war.
    Warum hat er nicht einfach zunächst "kein Kommentar" statt "abstrus" gesagt und dann zwei Tage später komplett die Hosen runtergelassen? Ohne Ausflüchte, einfach ehrlich reumütig.
    Nein, wer eine vergleichsweise kleine Krise so managt, dem darf nicht zugetraut werden, eine große zu bewältigen, von der wir alle hoffen, dass sie niemals eintritt. Sämtliches Vertrauen ist weg. Deshalb wird er auch niemals wieder bundespolitisch in eine verantwortungsvolle Position kommen. Wer weiß denn, wo er noch gelogen hat oder lügen wird?

    Es war keine Kampagne, er hat sich selbst rausgehauen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat


    Es handelt sich um einen Verteidigungskrieg, da sich die Situation da unten sich erst nach 2004 verändert hat. Bis dahin war es ein Friedenserhaltender Einsatz mit Aufbauhilfe. Den Krieg haben in Afghanistan die USA bekanntlich geführt. Die Deutschen kamen erst anschließend in das Land. Damals standen schon die Bundeswehreinrichtungen, auf die jetzt die Anschläge verübt werden. Somit wird die BRD angegriffen.


    Entschuldigung - aber das ist nun wirklich Blödsinn! Nur dadurch, dass deutsche Einrichtungen in Afghanistan angegriffen werden, wird nicht Deutschland angegriffen. Das würde jeglichen Widerstand zum Angriffskrieg machen ... absurd? Nein: Land A marschiert in Land B ein und richtet in Land B Stützpunkte ein. Verteidigungskräfte Land B (oder Rebellen oder Partisanen oder "Terroristen") greifen diesen Stützpunkte an. Damit macht sich dann Land B eines Angriffskriegs schuldig und Land A führt plötzlich einen Verteidigungskrieg. Grandiose Umkehr der Realität!

    Im übrigen würde nach meinem Verständnis des Grundgesetzes nicht mal ein Angriff auf Bundeswehr-Standorte in Afghanistan den Verteidigungsfall auslösen, dann dazu ist - das sagen Wortlaut und Kommentierung von Art. 115a GG ziemlich deutlich, ein Angriff auf das Bundesgebiet im Sinne der Präambel (die Bundesländer) erforderlich ist ... und dazu gehören die Bundeswehr-Standorte in Afghanistan eher nicht.
    Im übrigen ist auch die Ausrufung des Bündenisfalls eine Nato-Entscheidung,, die jedenfalls mE nicht zum Verteidigungsfall für Deutschland Nach Art. 115a GG führt, denn auch dazu ist es erforderlich, dass ein Angriff auf das Bundesgebiet unmittelbar droht ... und dsa sehe ich jedenfalls nicht.

  • Wie war die Definition für
    Krieg?

    Bewaffneter organisierter Konflikt zwischen unabhängiger Staaten.

    Bürgerkrieg?

    Bewaffneter Konflikt zwischen sozialen Gruppen innerhalb eines Staates.

    Beides trifft auf Afghanistan zu. Erstmal egal, warum, wieso weshalb. Ja, es gibt die rechtliche Anschauung, nach der Deutschland sich NICHT im Krieg befindet, und es gibt die unter Soldaten und weiten Teilen der Bevölkerung die Ansicht, dass Deutschland im Krieg ist. Nach den oberen Definitionen: Deutschland ist im Krieg. Nach dem Grundgesetz: Deutschland ist nicht im Krieg.

    Wwas sollte man jetzt mehr Beachtung schenken? Den generellen Ansichten der Bevölkerung oder dem deutschen Grundgesetz? Sehr zweiseitiges Schwert. Denke die deutlichen Worte von KT haben sehr vielen aus der Seele gesprochen und den Deutschen mal etwas mehr die Augen geöffnet, was da unten wirklich abgeht.
    Und außerdem sind für MICH die DR.-Arbeit und die Arbeit als Verteidigungsminister 2 absolut verschiedene Sachen, die in meinen Augen auf keinen Fall zusammengewürfelt werden sollten.

    Viele Grüße
    :hi:

  • @bester Minister
    Da habe ich mich etwas zu ungenau ausgedrückt:
    Guttenberg war nicht der beste MINISTER, sondern der beste VERTEIDIGUNGSMINISTER. Strauß ist sicher ein sehr guter gewesen, jedoch habe ich ein ganz großes Problem damit, die Zeit von ihm mit der heutigen zu vergleichen.

    Ja genau. Strauß war 'ne gaaanz große Nummer als BMV... also dazu fällt mir jetzt wirklich nichts mehr ein (außer dem Versuch, der Bundesrepublik Atomwaffen unterzujubeln und der SPIEGEL-Affäre natürlich). Ich nehme mal zu deinen Gunsten an daß das ein Scherz sein sollte, fürchte aber es war keiner.

    Zitat

    Snuffi
    Wie war die Definition für
    Krieg?

    Die steht im Grundgesetz. Artikel 115a. Zusammengefasst: Das Bundesgebiet wird angegriffen. Eine andere Definition für Krieg gibt es für Deutschland und damit für die Bundeswehr nicht. Alle anderen Umstände, unter denen die Bundeswehr einen Krieg führt sind illegal, und das aus gutem Grund. Illegal errichtete Stützpunkte im Ausland sind nicht Bundesgebiet (Teddy hat das ja schon schön dargelegt).

    Zitat

    Snuffi
    Bewaffneter organisierter Konflikt zwischen unabhängiger Staaten.

    Ist in Afghanistan nicht gegeben. Die Bundeswehr kämpft nicht gegen die afghanische Armee.

    Zitat

    Snuffi
    Bürgerkrieg?
    Bewaffneter Konflikt zwischen sozialen Gruppen innerhalb eines Staates.


    Ist in Afghanistan nicht gegeben. Die Bundeswehr ist keine soziale Gruppe innerhalb Afghanistans.

    Zitat

    Snuffi
    Beides trifft auf Afghanistan zu.

    Nein. Jedenfalls nicht mit Bezug auf die Bundeswehr. Ob in Afghanistan Bürgerkrieg ist, kann der Bundeswehr erstmal wumpe sein. Geht uns schlicht nichts an. Würden wir uns um so etwas immer militärisch kümmern, müßten wir andauernd irgendwo einmarschieren. Halb Afrika und große Teile Asiens wären von der Bundeswehr besetzt.

    Zitat

    Snuffi
    Erstmal egal, warum, wieso weshalb.

    Das bezieht sich ja wohl auf Teddys A und B-Beispiel, und dazu fällt mir gleich gar nichts mehr ein. Es ist E-G-A-L, warum eine deutsche Armee einen bewaffneten Konflikt im Ausland führt??? Das kann ja wohl nicht wahr sein. Warst Du im Geschichtsunterricht eigentlich immer gerade draußen rauchen?

    Zitat

    Snuffi
    Ja, es gibt die rechtliche Anschauung, nach der Deutschland sich NICHT im Krieg befindet, und es gibt die unter Soldaten und weiten Teilen der Bevölkerung die Ansicht, dass Deutschland im Krieg ist. Nach den oberen Definitionen: Deutschland ist im Krieg. Nach dem Grundgesetz: Deutschland ist nicht im Krieg.
    Wwas sollte man jetzt mehr Beachtung schenken? Den generellen Ansichten der Bevölkerung oder dem deutschen Grundgesetz? Sehr zweiseitiges Schwert.

    Auch das kannst Du unmöglich ernst meinen. Umfragen ersetzen das Grundgesetz? Das ist ja nur noch lächerlich.

    Zitat

    Snuffi
    Denke die deutlichen Worte von KT haben sehr vielen aus der Seele gesprochen und den Deutschen mal etwas mehr die Augen geöffnet, was da unten wirklich abgeht.

    Die meisten wussten schon vorher, was da unten abgeht, wir sind ja nicht alle doof. Aber wenn er es schon festgestellt hat - warum hat er denn dann nichts dagegen getan und stattdessen noch schön in Kunduz Hof gehalten - inkl. Fototermine und Fernsehinterviews. Warum dann noch Schulterklopfen, Lamentieren, Vertuschen, Schönlügen von Luftangriffen auf Zivilisten usw. usf.? Und ist das "Mandat" für den Einsatz nicht unter seiner Ägide als BMV sogar noch mal verlängert worden? Das geht alles gar nicht, wenn das aus Sicht der Regierung tatsächlich ein echter "Krieg" wäre. Darum lügt man sich doch hier seit acht Jahren diese "Sicherheits- und Aufbaumission" zurecht.

    Nochmal: Die Feststellung daß die Bundeswehr einen "Krieg" führt, führt, wenn nicht durch Bundestag und Bundesrat der Verteidungsfall festgestellt wurde, zwingend zu der Amtsverpflichtung für den BMV, diesen sofort zu beenden. Sonst macht er sich strafbar. Wie oben schon angemerkt, gibt es dafür mindestens zehn Jahre Bau, regulär eigentlich Lebenslänglich. Und darum war diese Bemerkung einfach nur dumm und keinesfalls mutig. Es ist rechtlich gefährlich für alle Mitglieder aller Bundesregierungen seit 2003 und alle MdB die dem Einsatz zugestimmt haben, wenn eine berufene Stelle, wie etwa der BMV, den tatsächlichen Kriegszustand feststellt. Dann müssen die nämlich demnächst alle ins Gefängnis. Und weil sie das nicht wollen, haben sie dem Superminister das Verwenden dieses Begriffs auch schleunigst ausgetrieben. Daß jetzt ausgerechnet dieser peinliche Lapsus als Heldentat hingestellt wird, wundert mich.

    Zitat

    Snuffi
    Und außerdem sind für MICH die DR.-Arbeit und die Arbeit als Verteidigungsminister 2 absolut verschiedene Sachen, die in meinen Augen auf keinen Fall zusammengewürfelt werden sollten.


    Das muß man gar nicht. War ja beides nicht so berauschend. Darum ist er jetzt auch beides los. Kann er sich wieder der Verwaltung des Familienvermögens zuwenden. Geld zählen soll ja auch Spaß machen.

  • Original von Ex-HVS-SR

    Es ist ja auch ok, dass er zurückgetreten ist, aber was für eine mediale Treibjagd da veranstaltet wurde, das stört halt.

    Erstmal kann ich nicht entdecken, wo es eine "Treibjagd", "Hexenjagd" oder sonstiges gab. Ja, das Thema ist in der medialen Welt richtig hoch gekocht - aber wessen Schuld war das? Das war doch die Schuld Guttenbergs selbst. Nicht nur durch das Verfassen oder Verfassenlassen der Arbeit, sondern vor allem durch den eigens gewählten Umgang mit dieser Thematik. Das Thema richtig aufgekocht hat Guttenberg mit seinen Äußerungen zu dieser Thematik, als er die Vorwürfe als abstrus geäußert hat und später dann auch noch Merkel mit ihrer Hiwi-Aussage. Da trägt niemand anderes Schuld dran - genau das war das Problem für Guttenberg, diesmal konnte er keinen als Sündenbock feuern.

    Die unkluge "Kriegs"-Äußerung wurde schon thematisiert. Und wie war das mit Opel? Gab es da nicht eine Rücktrittsdrohung im Falle eines Magna-Rettungspaketes für Opel? Und was war? Guttenberg wusste populistisch zu punkten - leistungstechnisch wird nichts bleiben und uzm Thema Bundeswehrreform. Dass mit den überfüllten Hörsälen in den Universitäten ist auch ein vernachlässigbares bzw. lediglich temporäres Problem, aber die Geschichte mit den wegfallenden Zivistellen wird schon richtig teuer werden und das werden wir dann alle schön an den künftigen Erhöhungen unserer Krankenkassenbeiträge merken.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Im Grundgesetz Artikel 115a steht KEINE Definition von Krieg, sondern von Verteidigungsfall. Verteidigungsfall ist NICHT Krieg.
    Ja in Afghanistan kämpft Taliban gegen "Regierung" bzw. Nordallianz. Deutschland ist Ausbilder der "Regierungstruppen" bzw. ANA.
    Deutschlands Auftrag ist nicht Krieg zu führen. Welche Aufgaben sind denn primär durch die deutschen Truppen besetzt? Sicher keine Angriffskriege gegen Stellungen der Taliban federführend führen.
    Der Krieg, den man da unten hat, ist auch kein offener wie man den aus den 2 WKs kennt. Hinterhalte, versteckte Sprengsätze, Selbstmordattentäter, Mörser und Raketenbeschuss auf Feldlager. Die Bevölkerung in 2 Lager aufgeteilt. Unterstützer der Nordallianz, die der Bundeswehr freundlich gesinnt sind und Anhänger der Taliban, die ihre Ansichten durchsetzen wollen. Das schlimme ist, dass die Taliban mittlerweile sehr hinterhältig geworden ist.
    Warum haben denn die SPD und die Grünen damals den Einsatz in AFG vorgeschlagen? Warum waren sie blind und leichtgläubig? Das war doch von Anfang an abzusehen, dass es nichts werden kann. Jetzt hängen wir da unten. Ein Abzug muss kommen, findet auch schon langsam statt.

    Hereticus:
    Mal überlegt, wo die Bundeswehr im Einsatz ist?
    Afghanistan, Kosovo, Bosnien, Mazedonien, Litauen, Kongo, Usbekistan, Georgien, Tunesien, Libanon, Sudan, Uganda, Somalia, Lybien...nur um einige mal zu nennen. Ja die Bundeswehr ist auf dem Halben Erdballen unterwegs.


    Warum ich strauß nicht mit KT vergleiche liegt auch daran:
    Strauß war von einem anderen Land Verteidigungsminister als KT. unser jetziges Deutschland ist ja bekanntlich erst 1990 gegründet worden. Von dieser Zeit an gesehen ist mir kein fähiger Verteidigungsminister im Gedächnis. da war KT der jenige, der am positivsten was bewirkt hat innerhalb der Truppe, die nach außen gar nicht gekommen sind.

    Viele Grüße
    :hi: