Spieler fällt ins Aus + letzte Spielminute

  • Hallo zusammen,

    weiß auch nicht, was zurzeit los ist. Irgendwie verwirren die neuen Regeln und ständig neuen Erläuterungen eher, als dass sie helfen.

    Habe jetzt noch einmal zwei Fragen zu Situationen am Wochenende und danach verhäng ich mir erst mal nen Monat Fragesperre oder so in der HE. Geht ja so nicht.

    Geht mir noch nicht mal so um den Regeltext, den kenn ich und war mir trotzdem zweimal unsicher und hatte wieder heftige Diskussionen
    mit Schiedsrichterkollegen. Darum bitte ich euch einfach mal, euch die Situationen vorzustellen und zu sagen, wie ihr entscheiden würdet.

    1. Mannschaft A versucht Tempogegenstoß. Pass nach vorne ist länger als gewollt. Spieler von A rennt schnell dem Ball hinterher, erwischt ihn kurz vor der Torauslinie (ohne dabei das Seitenaus oder den Kreis zu berühren), fällt auf den Hintern, hält den Ball im Spielfeld, Füße plus Teil vom Unterschenkel sind im Toraus.

    2. Noch 15 Sekunden zu spielen, unentschieden, Heimmannschaft zwischen Mittellinie und 9-Meter-Linie in Ballbesitz (ca. zwei Meter neben
    der Seitenlinie). Schrittfehler, ich pfeife, der Spieler hält den Ball ganz kurz fest und rollt ihn dann etwas zur Seite weg. Jegliche Chance zum Tempogegenstoß dadurch dadurch.

    Wär super, wenn ihr mir noch einmal helfen könntet.

    Viele Grüße,
    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von Rheinland-SR (13. Februar 2011 um 21:04)

  • zu 1. von deiner Beschreibung sehe ich hier erst mal keine Vorteilsnahme durch den Angreifer. Er wird durch seinen Schwung in diese Position gebracht. Entscheident für die Spielfortsetzung wäre jetzt für mich, was der Angreifer macht. Spielt er den Ball aus dieser Position lass ich weiterspielen. Versucht er jedoch aufzustehen und dannerst zu spielen, dann hat er für mich einen Vorteil aus der Sizuation und dann Abwurf.

    zu 2. Ist mir von der Beschreibung zu wenig. Wird ein Gegenspieler beim Ballaufnehmen durch Ihn behindert und war gleichzeitig schon ein Gegenspieler gestartet um den Pass anzunehemn, dann würde ich die DQ mit Bericht geben wenn denn das zu erzielende Tor das Endergebniss verändern würde. Spielfortsetzung dann auch 7m. In allen anderen Fällen nur 2 Minuten

    Gruß Frank.

  • 1) für mich (als Spieler - kein Schiri) ganz normale Fortsetzung - egal ob er erst aufsteht oder gleich abspielt - da er durch den Schwung ins Aus getragen wurde. Eine Vorteilsnahme sehe ich hier nicht (wie zB durch den Kreis laufen, den Ball kriegen und Torwurf).


    2) schwer zu entscheiden denk ich. Selbst wenn er den Ball ablegt, wer sagt, dass der Ball sich danach nicht mehr bewegen darf? ... ich denk die Situation muss man gesehen haben. Wenn er den Ball absichtlich und nachvollziehbar wegrollt --> DQ ... aber ab wann ist es ein absichtliches wegrollen? Der Spieler wird dann zum Rückweg ansetzen und kaum in der Lage sein, den Ball so abzulegen, dass der sich ganz und gar nicht bewegt ....

  • zu 1. von deiner Beschreibung sehe ich hier erst mal keine Vorteilsnahme durch den Angreifer. Er wird durch seinen Schwung in diese Position gebracht. Entscheident für die Spielfortsetzung wäre jetzt für mich, was der Angreifer macht. Spielt er den Ball aus dieser Position lass ich weiterspielen. Versucht er jedoch aufzustehen und dannerst zu spielen, dann hat er für mich einen Vorteil aus der Sizuation und dann Abwurf.


    Einverstanden

    zu 2. Ist mir von der Beschreibung zu wenig. Wird ein Gegenspieler beim Ballaufnehmen durch Ihn behindert und war gleichzeitig schon ein Gegenspieler gestartet um den Pass anzunehemn, dann würde ich die DQ mit Bericht geben wenn denn das zu erzielende Tor das Endergebniss verändern würde. Spielfortsetzung dann auch 7m. In allen anderen Fällen nur 2 Minuten


    Nicht einverstanden - gesetzt den Fall, ein Gegenspieler ist bereit den Ball unmittelbar aufzunehmen, und durch die Aktion wird ihm das unmöglich gemacht, dann ist die einzige mögliche Entscheidung (und zwar unabhängig vom Spielstand!!) in der letzten Spielminute wenn denn eine Chance zum Tempogegenstoß gegeben wäre, DQ mit Bericht - ansonsten weiterspielen.
    Spielfortsetzung auf jeden Fall Freiwurf - Ein "Aufwerten" auf 7m ist ein Regelverstoß. Die getroffene Entscheidung "Schrittfehler" läßt als Spielfortsetzung nur den FW zu.

  • Im Fall 2 bleibt nur Disqualifikation mit Bericht lt. DHB-Klarstellung:

    "Disqualifikation mit Bericht – Regel 8:10
    .....

    c: Disqualifikation gegen Spieler Nr. 9 Mus vom HC XY gem. 8.10c. Er verhinderte in der letzten Spielminute (Spielstand
    22-22) die Ausführung eines Freiwurf/Abwurf/Einwurf/Anwurf ODER er gab nach einer Entscheidung gegen ihn den Ball nicht sofort frei."


    Quelle :
    http://www.dhb.de/fileadmin/reda…ischeSperre.pdf

  • Wieso seit Ihr mit meiner Auslegung in 2 nicht einverstanden? Selbst der DHB weist in seiner Klarstellung ganz klar auf den Spielstand, ( 22:22 ), hin.

    Und wenn er einen Überlauf verhindert dann verhindert er die klare Torchance. Da darf dann aber wirklich kein anderer Spieler eingreifen können. Wie entscheidet Ihr wenn eine klare Torchance verhindert wird.

    Gruß Frank

  • @frank1706
    In der geschilderten Situation ist der gepfiffene Freiwurf noch nicht ausgeführt. Das heißt der Ball ist nicht im Spiel und es kann keine klare Torgelegenheit vorliegen. Spielfortsetzung kann daher nur Freiwurf sein.

  • Arcosh

    mit welchem Regelbezug nimmst du den Ball aus dem Spiel? Wo steht das der Ball zur Erlangung einer klaren Torchance im Spiel sein muss. Denk darüber bitte gut nach. Ich habe die klare Torchance wo der Ball wirklich aus dem Spiel ist schon im Kopf.

    Gruß Frank

  • Arcosh

    mit welchem Regelbezug nimmst du den Ball aus dem Spiel? Wo steht das der Ball zur Erlangung einer klaren Torchance im Spiel sein muss. Denk darüber bitte gut nach. Ich habe die klare Torchance wo der Ball wirklich aus dem Spiel ist schon im Kopf.

    Gruß Frank


    Nach dem Freiwurf-Pfiff (Schrittfehler) des Schiedsrichters ist das Spiel unterbrochen und der Ball damit aus dem Spiel. Es kann ab jetzt kein klare Torgelegenheit geben bis der Ball wieder ins Spiel gebracht wird, also der Freiwurf ausgeführt ist (Ball hat die Hand des Werfers verlassen).
    Das Spiel ist fortzusetzen mit dem Wurf, der zum Zeitpunkt der Unterbrechung durch den Schiedsrichter "fällig" war. Für Schrittfehler gibt es Freiwurf für den Gegner.

  • Zu 1)
    Aus meiner Sicht FW für den Gegner. Der Spieler erlangt für mich einen Vorteil. Wenn der Spieler in hohem Tempo dem Ball der sich kurz vor der Torauslinie befindet hinterherrennt muss er damit rechnen über die Torauslinie zu gelangen. Wäre er in einem Tempo gerannt, in dem er vor der Torauslinie zu stehen gekommen wäre hätte er den Ball nicht erreicht, sonst wäre er nicht so schnell gerannt. Der Spieler erlangt einen Vorteil weil er eine Aktion begeht die aus seiner Sicht nur erfolgreich sein kann, wenn er außerhalb des Spielfeldes kommt. Ob unbewußt oder bewußt ist egal. Ist eine gewagt Sicht, aber ich halte sie für richtig. Wobei ich auch eure Argumente verstehen kann.

    Zu 2)
    Die Regel sagt eindeutig:

    Zitat

    14:1 Auf 7-m-Wurf wird entschieden bei:
    a) regelwidrigem Vereiteln einer klaren Torgelegenheit auf der gesamten Spielfläche durch einen Spieler oder Mannschaftsoffiziellen der gegnerischen Mannschaft

    Zitat

    Nach Regel 14:1 handelt es sich um eine "klare Torgelegenheit", wenn:
    a) ein Spieler, der bereits Ball- und Körperkontrolle an der Torraumlinie der gegnerischen Mannschaft hat, die Gelegenheit zum Torwurf bekommt, ohne dass ein Gegenspieler in der Lage wäre, den Wurf mit zulässigen Mitteln zu verhindern.
    Dies gilt auch, falls der Spieler noch nicht in Ballbesitz ist, aber für eine unmittelbare Ballannahme bereit ist. Es darf kein Gegenspieler in der Lage sein, die Ballannahme mit zulässigen Mitteln zu verhindern. b) ein Spieler, der Ball- und Körperkontrolle hat und bei einem Gegenstoß alleine auf den Torwart zuläuft (oder -dribbelt), ohne dass ein Gegenspieler in der Lage wäre, sich vor ihn zu stellen und den Gegenstoß zu stoppen;
    Dies gilt auch, falls der Spieler noch nicht in Ballbesitz ist, aber für eine unmittelbare Ballannahme bereit ist, und der Torwart durch einen Zusammenprall laut 8:5 Kommentar die Ballannahme verhindert. In diesem Sonderfall sind die Positionen von Abwehrspielern ohne Bedeutung. c) ein Spieler in einer Situation ist, die a) oder b) oben entspricht, außer dass der Spieler noch nicht in Ballbesitz ist, wohl aber für eine unmittelbare Ballannahme bereit ist. Die Schiedsrichter müssen davon überzeugt sein, dass kein Gegenspieler in der Lage sein kann, die Ballannahme mit zulässigen Mittel zu verhindern. d) ein Torwart seinen Torraum verlassen hat und ein Gegenspieler mit Ball- und Körperkontrolle eine klare und ungehinderte Gelegenheit zum Wurf des Balls ins leere Tor hat (Dies gilt auch, wenn sich Abwehrspieler in Positionen zwischen dem werfenden Spieler und dem Tor befinden, doch die Schiedsrichter müssen dann die Möglichkeit berücksichtigen, dass diese Spieler auf zulässige Weise eingreifen).

    Keine der beschreibungen passt auf die hier geschilderte Situation, folglich kann die Entscheidung niemals 7m sein. Zudem D + Bericht nach 8:10c

  • Nach dem Freiwurf-Pfiff (Schrittfehler) des Schiedsrichters ist das Spiel unterbrochen und der Ball damit aus dem Spiel. Es kann ab jetzt kein klare Torgelegenheit geben bis der Ball wieder ins Spiel gebracht wird, also der Freiwurf ausgeführt ist (Ball hat die Hand des Werfers verlassen).

    Keine klare Torchance bis der Freiwurf wieder ausgeführt ist?

    Stell dir doch mal folgende Situation vor:

    Mannschaft B ist im Angriff, wirft und der Torwart A fängt den Ball. Jetzt ist der Ball wirklich aus dem Spiel. In diesem Moment war Torwart B 1 gerade dabei mit Torwart B 2 zu wechsel so dass sich beide Torleute am Auswechselraum befinden und alle anderen Mitspieler noch weit in der gegnerischen Hälfte befinden.

    Torwart A erkennt die Situation, nimmt Anlauf und wirft auf ca. 5,5m lang aufs gegnerische Tor. B9 hat die Gefahr erkannt und blockt den Wurf auf 7m

    Deine Entscheidung bitte.

    Das ist die Situation die ich ankündigte, Torchance als der Ball aus dem Spiel ist.


    Gruß Frank

  • Nicht alles was hinkt ist auch gleich ein Vergleich bzw. vergleichbar

    Zitat

    Schrittfehler, ich pfeife, der Spieler hält den Ball ganz kurz fest und rollt ihn dann etwas zur Seite weg. Jegliche Chance zum Tempogegenstoß dadurch dadurch.

    Keiner der (jetzt neu) angreifenden Mannschaft hat den Ball zum Freiwurf in der Hand und nach der Beschreibung auch keine Chance ihn (rechtzeitig) zu bekommen. Schlimmstenfalls kommt der Ball bis zur Schlußsirene nicht mehr ins Spiel.

    Bei dir ist der Ball im Spiel, da er die Hand des Torwarts verlassen hat. Was danach kommt kann möglicherweise einen 7-Meter geben, da ein Vergehen eine klare Torgelegenheit verhindern kann.
    Er darf vom Gegner gespielt werden, wenn er die 6-m-Linie überquert hat.
    Den Satz

    Zitat

    ... Torwart A erkennt die Situation, nimmt Anlauf und wirft auf ca. 5,5m lang aufs gegnerische Tor. B9 hat die Gefahr erkannt und blockt den Wurf auf 7m ....


    bin ich wohl zu blöd zu verstehen.

    Bei dem was ich mir da zusammenreime sehe ich noch nicht mal einen Regelverstoß - warum soll ein Feldspieler einen Abwurf auf 7-Meter nicht blocken dürfen?

    2 Mal editiert, zuletzt von Uwe aus LD (15. Februar 2011 um 11:46)

  • Erst mal zu 2. Da hatte ich einen Denkfehler. 7m wird es da nicht geben weil jeder spätestens wenn er progressiv bestraft das Spiel erst wieder anpfeifen muss. Insofern mein Fehler.

    Hi Uwe, warum stelle ich den Torwart auf 5,5m. Um deutlich zu machen wo er im Torraum steht. Und warum den anderen auf 7m? Um den Abstandsverstoß deutlich zu machen. 1,5m sind keine 3m, einfache Mathematik. Nachdem jetzt auch das vergehen welches du nicht erkannt hast geklärt ist, wie ist deine Spielfortsetzung.

    Ach so, nur mal zur Erklärung, hat der Torwart den Ball im Torraum gefasst oder liegt oder rollt der Ball im Torraum, so ist der Ball aus dem Spiel. Der Torwart kann den Ball sogar ins eigene Tor werfen und es geht dennoch mit Abwurf weiter.

    Gruß Frank

  • Abstandsverstoß??????????

    Zitat

    12:2

    Der Abwurf wird vom Torwart ohne Pfiff vom Schiedsrichter (ausge-
    nommen 15:5b) aus dem Torraum über die Torraumlinie ausgeführt.

    Der Abwurf gilt als ausgeführt, wenn der vom Torwart gespielte Ball
    vollständig die Torraumlinie überquert hat.

    Die Spieler der anderen Mannschaft dürfen sich zwar an der
    Torraumlinie aufhalten, dürfen aber den Ball erst berühren, wenn die-
    ser die Torraumlinie vollständig überquert hat (15:4, 15:9, 8:7c).

    Es gibt keinen Abstand beim Abwurf!!!!!

  • Hallo Uwe,

    manchmal würde es helfen, die Regeln zu lesen auf die in den eigenen Zitaten verwiesen wird.

    Ich zitiere dann mal mit einem Lächeln:

    8:7
    c) Verzögerung der Wurfausführung der gegnerischen Mannschaft durch das Nichteinhalten des 3m-Abstands oder anderer Verhaltensweisen;

    Ich muss aber zugeben, ich bin da auch nur durch Zufall drübergestolpert als ich mich mit den neuen Regeln beschäftigt habe. Jetzt dann mal deine Entscheidung zu meinem Beispiel.

    Gruß Frank

  • Kein Abstandvergehen bei dem Abwurf möglich da der Abwurf im gesamten "Kreis" ausgeführt werden darf und sich die Gegenspieler an der 6-Meter-Linie aufhalten dürfen (sofern sie den Ball erst berühren, wenn er die 6-Meter-Linie vollständig überquert hat).

    Von welchem Punkt soll der Gegenspieler denn 3 Meter fern halten, sprich was ist der richtige Ort für die Ausführung des Abwurfs?
    Der TW darf sich frei ohne an die 3 Sekundenregel und das Prellen gebunden zu sein im Torraum mit dem Ball bewegen. Beim Abwurf gibt es eine sehr große Fläche von der aus der Abwurf ausgeführt werden kann. Und die Regel sagt der Gegenspieler darf unmittelbar an der 6-Meter-Linie sein.

    Der Verweis auf 8:7 ist für die Folgen, wenn der Gegenspieler den Ball über dem 6-Meter-Kreis blockt oder spielt, dann tritt die Folge des 8:7 ein
    (Rechtsfolgenverweis "......oder andere Verhaltensweisen;")

    Aber du kannst von mir aus gerne dann Zeitstrafen verteilen (und 7-Meter worauf du ja wohl raus willst).
    Ich werde es auch in Zukunft nicht tun.

  • manchmal würde es helfen, die Regeln zu lesen auf die in den eigenen Zitaten verwiesen wird.


    lesen allein reicht nicht, man muss es auch verstehen... Stand da nicht explizit so etwas wie "... dürfen sich an der Torraumlinie ... " und nötiger Bestrafung von u.a. "anderer Verhaltensweisen"???

    Ich zitiere dann mal mit einem Lächeln:


    hoffentlich friert es dir nicht ein

    Jetzt dann mal deine Entscheidung zu meinem Beispiel.


    die wird höchstwahrscheinlich identisch ausfallen -> weiterspielen.

    Aber mal ab davon, dass es beim Abwurf (wenn der Gegenspieler ausserhalb des Torraumes steht) ein Abstandsvergehen nicht gibt: Ich weiss immer noch nicht, wie du generell aus einem Abstandsvergehen eine 7m-Entscheidung konstruieren willst?!?!?

  • frank, dass man etwas nicht weiß, kein Ding, passiert jedem von uns.
    Aber trotz offensichtlicher Hinweise auf der offensichtlich falschen Annahme zu bestehen ist ein unding.
    Ich empfehle dir dringend, noch mal einen kompletten SR-Anwerter-Kurs zu besuchen.

    8:7 sagt das nicht einhalten des 3m-Abstandes wird bestraft.
    Und bei was für Würfen? Richtig, da kommen Regeln 10-14 ins Spiel.

    10:4
    Beim Anwurf zu Beginn jeder Halbzeit (und eventueller Verlängerungen) müssen sich alle Spieler in der eigenen Hälfte der Spielfläche befinden.
    Beim Anwurf nach einem Tor können sich die Gegenspieler des Werfers jedoch in beiden Hälften der Spielfläche aufhalten.
    In beiden Fällen dürfen die Gegenspieler jedoch nicht näher als 3 m an den Anwurfausführenden herantreten (15:4, 15:9, Erläuterung 5:2b).


    11:5
    Die Spieler der anderen Mannschaft dürfen bei der Ausführung des Einwurfs nicht näher als 3 m an den Werfer herantreten.
    Dies gilt nicht, sofern sie unmittelbar an ihrer Torraumlinie stehen.

    12:2
    Der Abwurf wird vom Torwart ohne Pfiff vom Schiedsrichter (ausgenommen 15:5b) aus dem Torraum über die Torraumlinie ausgeführt.
    Der Abwurf gilt als ausgeführt, wenn der vom Torwart gespielte Ball vollständig die Torraumlinie überquert hat.
    Die Spieler der anderen Mannschaft dürfen sich zwar an der Torraumlinie aufhalten, dürfen aber den Ball erst berühren, wenn dieser die Torraumlinie vollständig überquert hat (15:4, 15:9, Erläuterung 5:2b).

    13:8
    Bei der Ausführung eines Freiwurfs muss die Abwehr mindestens 3 Meter vom Werfer entfernt stehen. Dies gilt nicht, sofern die Abwehrspieler unmittelbar an ihrer Torraumlinie stehen. Zu frühes Eingreifen bei der Wurfausführung ist entsprechend 15:9 und Erläuterung 5:2b zu ahnden.

    14:8
    Bei der Ausführung eines 7-m-Wurfs müssen sich die Spieler der gegnerischen Mannschaft außerhalb der Freiwurflinie befinden und mindestens 3 m von der 7-m-Linie entfernt sein, bis der Ball die Hand des Werfers verlassen hat. Ansonsten ist der 7-m-Wurf zu wiederholen, wenn der Ball nicht in das Tor gelangt; eine persönliche Bestrafung erfolgt jedoch nicht.


    Mal angenommen der Spieler würde den Torraum betreten und würde dann denn Ball blocken, also tatsächlich ein Abstandsvergehen beim Abwurf vorherschen. Auch dann darf NIEMALS 7m gegeben werden.

    7m nur bei klarer Torgelegenheit!
    Erläuterung 6 zeigt was eine klare Torgelegenheit ist:
    Nach Regel 14:1 handelt es sich um eine "klare Torgelegenheit", wenn:
    a)ein Spieler, der bereits Ball- und Körperkontrolle an der Torraumlinie der gegnerischen Mannschaft hat, die Gelegenheit zum Torwurf bekommt, ohne dass ein Gegenspieler in der Lage wäre, den Wurf mit zulässigen Mitteln zu verhindern.
    Dies gilt auch, falls der Spieler noch nicht in Ballbesitz ist, aber für eine unmittelbare Ballannahme bereit ist. Es darf kein Gegenspieler in der Lage sein, die Ballannahme mit zulässigen Mitteln zu verhindern.
    b)ein Spieler, der Ball- und Körperkontrolle hat und bei einem Gegenstoß alleine auf den Torwart zuläuft (oder -dribbelt), ohne dass ein Gegenspieler in der Lage wäre, sich vor ihn zu stellen und den Gegenstoß zu stoppen;
    Dies gilt auch, falls der Spieler noch nicht in Ballbesitz ist, aber für eine unmittelbare Ballannahme bereit ist, und der Torwart durch einen Zusammenprall laut 8:5 Kommentar die Ballannahme verhindert. In diesem Sonderfall sind die Positionen von Abwehrspielern ohne Bedeutung.
    c)ein Spieler in einer Situation ist, die a) oder b) oben entspricht, außer dass der Spieler noch nicht in Ballbesitz ist, wohl aber für eine unmittelbare Ballannahme bereit ist. Die Schiedsrichter müssen davon überzeugt sein, dass kein Gegenspieler in der Lage sein kann, die Ballannahme mit zulässigen Mittel zu verhindern.
    d)ein Torwart seinen Torraum verlassen hat und ein Gegenspieler mit Ball- und Körperkontrolle eine klare und ungehinderte Gelegenheit zum Wurf des Balls ins leere Tor hat (Dies gilt auch, wenn sich Abwehrspieler in Positionen zwischen dem werfenden Spieler und dem Tor befinden, doch die Schiedsrichter müssen dann die Möglichkeit berücksichtigen, dass diese Spieler auf zulässige Weise eingreifen).

    In a-c wird von eindeutig von "unmittelbare(r) Ballannahme" gesprochen.
    Eine unmittelbare Ballannahme herrscht definitiv nicht vor, wenn der Passempfänger allein in der Gegnerischen Hälfte ist und der Ball noch am Torraum der anderen Hälfte.
    Darüber hinaus würde der Abwurf dann als nicht ausgeführt gelten und muss wiederholt werden.

  • Danke für eure Antworten. :hi:

    Zu 1)
    Aus meiner Sicht FW für den Gegner. Der Spieler erlangt für mich einen Vorteil. Wenn der Spieler in hohem Tempo dem Ball der sich kurz vor der Torauslinie befindet hinterherrennt muss er damit rechnen über die Torauslinie zu gelangen. Wäre er in einem Tempo gerannt, in dem er vor der Torauslinie zu stehen gekommen wäre hätte er den Ball nicht erreicht, sonst wäre er nicht so schnell gerannt. Der Spieler erlangt einen Vorteil weil er eine Aktion begeht die aus seiner Sicht nur erfolgreich sein kann, wenn er außerhalb des Spielfeldes kommt. Ob unbewußt oder bewußt ist egal. Ist eine gewagt Sicht, aber ich halte sie für richtig. Wobei ich auch eure Argumente verstehen kann.

    Ich neige dazu, dieser Argumentation zuzustimmen.

    Aber es ist schwierig und ich kann auch absolut die andere Seite verstehen.


    Wo wir uns absolut einig sind, ist dass wenn ein Spieler mit Ball an der Seitenlinie einfach ausrutscht und dann die Beine im Aus sind, der Ball aber nicht, geht es weiter.

    Ich meine, dazu hat der DHB vor kurzem auch noch eine extra Erläuterung zu rausgebracht, oder?
    Hat die vielleicht jemand zur Hand (find es nicht)?

    Ich habe die Situation so oft (also mit dem Ausrutschen) und wenn ich dann nicht dagegen pfeife, ist jedesmal Theater. Und da in Regel 7:10 nicht klar steht, dass das nur für Absicht und Vorteilsnahme gilt, fänd ich es super, wenn ich das mal schwarz auf weiß vom DHB
    hätte und dann notfalls nach dem Spiel vorzeigen könnte.

    Wäre super, wenn das vielleicht jemand hätte.


    Bei Frage 2 bin ich absolut eurer Meinung. Disqualifikation mit Bericht, nach Regel 8:10 c.

    Aber ihr glaubt nicht, was ich am Wochenende darüber mit Schiedsrichterkollegen diskutiert habe. Alle, sowohl die, die dabei waren als auch die, denen ich die Situation so geschildert habe wie euch, meinten, das könne man da nicht geben; wäre viel zu hart usw.

    Das Problem ist, dass etliche Schiedsrichter 8:10 c und d durcheinanderwerfen, bzw. oft auch gar nicht beide Regeln kennen.

    In den Argumenten gegen D + B kommen dann immer die Worte "nicht gesundheitsgefährdend" und "8:5" vor und ich habe es mittlerweile fast aufgegeben, zu erklären, dass das mit der Situation hier (und der Regel 8:10 c) gar nichts zu tun hat.

    Das Argument, das ich zumindest noch nachvollziehen kann, ist wenn gesagt wird, die "Chance, in eine klare Torgelegenheit zu gelangen" wäre in der Situation nicht gegeben. Aber ich finde schon, dass das hier zutrifft. Natürlich kann ich nicht sicher sagen, ob die andere Mannschaft den Tempogegenstoß hätte fahren können und ich weiß auch nicht, ob ein Angreifer schon weit vorne war, um den Ball zu empfangen (dafür ging das zu schnell), aber es geht ja um die "Chance", und die war in der Situation auf jeden Fall da und wurde durch das Ballwegrollen halt zunichte gemacht.

    Also noch mal: D + B; da bin ich ganz eurer Meinung.