DHB will Vertrag mit Brand über 2013 hinaus

  • Zitat

    Halbes und nichts Ganzes darstellt. Was soll die sogenannte "Task Force " denn bewirken außer dampfplaudern und sich selbst in die Tasche lügen. Es wäre an der Zeit gewesen, einen völligen Neuanfang zu starten und die Philosophie des deutschen Handballs von der Jugend weg neu zu überdenken.

    Und die Lösungen dazu fallen so vom Himmel, oder jeder denkt sich im stillen Kämmerlein was feines aus und zieht das dann aber auch voll durch. Ob man das nun Task-Force, Arbeitskreis, Zukunft Handball 2015, DHB-HBL oder wie auch immer nennt, irgend wie sollte man Ideen kanalisieren und eine gemeinsame Ausrichtung finden.

    Die Aussagen dazu finde ich hier eher albern, sorry!! Ich finde gut, dass man versucht einen neuen gemeinsamen Nenner zu finden!! Ob das am Ende funktioniert und ob Heiner Brand da der richtige ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Eins ist seitens DHB aber nachvollziehbar. Mit Heiner Brand hat der DHB ein Sprachrohr, welches im Internationalen Handball einen der renommiertesten Namen hat und auch von der Öffentlichkeit wargenommen wird. Damit verspricht man sich einfach eine größere Chance, die eigenen Interessen zu einem größeren Teil durch zu bekommen.

  • Die Aussagen dazu finde ich hier eher albern, sorry!!


    Also albern sollen meine und die anderen Aussagen sicherlich nicht klingen. Ich habe ja auch explizit betont das ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen lassen werde. :)

    Aber es wird weitergehen mit den gleichen Köpfen wie seither. Ob Handballdeutschland das weiter bringt wage ich zu bezweifeln :nein: . Und das scheint mir ja auch die Meinung des überwiegenden Teiles der User zu sein.

    • Offizieller Beitrag

    Danke Wöller!

    Wie soll denn ein Umbruch ohne Task Force, Arbeitskreis, etc. geschafft werden? Vom Himmel fallen neue Strukturen auch nicht. Deshalb sind die negativen Reaktionen auf die Task Force als solche für mich unverständlich. Was wäre die Alternative gewesen?

    Davon unabhängig, sehe ich ma abgesehen von völlig unkonventionellen Ansätzen à la Brack auch keine Alternative. Gerade Brand mit Erfahrung, Reputation und auch Vorbildfunktion muss in so einen Prozess aktiv eingebunden werden.

    Die Zusammensetzung des Runden Tisch ist für mich logisch und stimmig. Die Personen werden sich untereinander respektvoll behandeln. Eine wichtige Vorraussetzung, will man Strukturen aufbrechen, verändern und ggf. auch unkonventionelle oder unpopuläre Wege gehen. Der eine oder andere Bundesliga-Manager, man beachte diverse Statements der letzten Tage, wäre hier falsch gewesen und eine Blockadehaltung provoziert.

  • Auch wenn es jetzt banal klingt, aber vielleicht sollte mal generell darüber nachgedacht werden, den Spielern genug Zeit zum regenerieren zu geben. Keine Ahnung, wie es in anderen Ländern ist, aber ich finde während der Weihnachtszeit und zwischen den Jahren sollte die Handballbundesliga ruhen.

    Unsere Spiele wirkten allesamt ausgepowered, müde, sowohl körperlich, wie auch mental. Da geht auch nix mehr mit Kreativität, Profi hin oder her. Mit ausgelaugten Spielern, kann der beste Trainer nichts mehr anfangen. Das es besser geht, haben sie doch 2007 bewiesen.

    Ich denke, wenn man irgendwelche Schlüsse aus dem schlechten Abschneiden zieht, dann zuallererst diesen.

    Kommerz sollte hier hinter dem nationalen Erfolg anstehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Wormser (2. Februar 2011 um 09:37)

  • Die Frage ist doch, welche "ergebnisoffene Diskussion" man dieser Task Force zutraut. Da ja Stuttgart 21 (+) bei Phoenix ein Quotenrenner war, vielleicht hat ja Sport1 noch ein paar Sendezeiten übrig. ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    • Offizieller Beitrag


    Kommerz sollte hier hinter dem nationalen Erfolg anstehen.

    Nettes Statement, das vermutlich auch breite Zustimmung finden wird. Allerdings ist auch der nationale Erfolg auf den Kommerz angewiesen. Eine funktionierende Bundesliga mit 34 Spieltagen auf (im internationalen Vergleich) höchsten Niveau ist auch für die Entwicklung der deutschen Spieler wichtig. Das was einerseits von Heiner Brand (sicherlich nicht ganz unberechtigt, aber vielleicht manchmal etwas überzogen) als Problem dargestellt wird, ist auf der anderen Seite auch Notwendigkeit.

    Brand fordert Einsatzzeiten für junge deutsche Spieler in verantwortlicher Position bei Topclubs. So weit, so gut. Nur kann diese Forderung keinesfalls erfüllt werden, wenn es in Deutschland keine Topclubs mehr gäbe. Oder anders herum ausgedrückt: viele ausländische Topspieler sind zwar auf diesen Positionen in Deutschland, aber das Ausland hat auch Nachwuchs. Und der wird nicht in der Bundesliga ausgebildet. Der schafft den Sprung in die Nationalmannschaft von Vereinsmannschaften aus, die in Deutschland Mittelmaß oder sogar zweite Liga wären.

    Da schließt sich für mich die Frage an, warum man in der Nationalmannschaft nicht auf Spieler zurückgreifen kann, die im Mittelfeld der Liga oder sogar darunter Verantwortung übernehmen?

    Über mehr Regenerations- und Vorbereitungszeit kann und sollte man nachdenken. Aber war es bei der Deutschen Nationalmannschaft wirklich ein physisches Problem? Gefühlte 30-40% der Spieler in der Hauptrunde spielen in der Bundesliga (oder bei TuS Opladen... ;) ) - die haben alle das gleiche Problem. Eine längere Vorbereitung würde allen helfen und wäre sinnvoll, keine Frage. Aber damit lassen sich die Unterschiede zu Frankreich, Schweden, Dänemark und und und nicht erklären.

    Dass der eine oder andere lieber einen Kopf hätte rollen sehen - egal ob Trainer, Funktionär oder ausgewählter Spieler - überrascht mich nicht und ist die übliche Reaktion. Hätte sich aber mit einem Rücktritt von Heiner Brand irgendetwas geändert? Es wäre ein Nachfolger installiert worden, vermutlich aus dem Dunstkreis der üblichen Verdächtigen. Und in der DHB-Spitze hätte man in den Spiegel geschaut und sich gesagt: wir haben etwas getan!

    Die Task Force wird jetzt an ihren Ergebnissen gemessen. Aber es ist mit Sicherheit nicht so, dass der DHB Forderungen aufstellen wird und die Liga sie umsetzen muss. Ich sehe das als eine Arbeitsgruppe auf Augenhöhe, die mit ihren Personen sehr homogen besetzt ist. Mit Volker Zerbe auf Vereinsseite ein langjährigen, verdienten Nationalspieler. Mit Bob Hanning einen früheren Co-Trainer der Nationalmannschaft. Auf der anderen Seite beim DHB mit Horst Bredemeier einen Vertreter, der durchaus auch das Vereinsgeschäft kennen sollte.

    Man wird immer über einzelne Personen diskutieren können. Aber bei den anwesenden Personen habe ich doch den starken Eindruck, dass sie an der Entwicklung des Handballs in Deutschland allgemein interessiert sein. Sie werden auch über den eigenen Tellerrand hinausschauen, das wird sich in Diskussions- und Kompromissbereitschaft äußern. Letztlich werden natürlich die Vereinsvertreter auch die Vereinsinteressen vertreten. Das ist sogar zwingend notwendig, denn ohne Liga würde die Nationalmannschaft auch nicht weiterkommen.

    Zum Abschluss mal ein Vorschlag zur Terminthematik:
    Winterpause beginnt unmittelbar nach Weihnachten, die Woche zwischen Weihnachten und Silvester dient der Regeneration. Dazu verschiebt man einen Spieltag auf Anfang Februar. Das All-Star-Game müsste man grundsätzlich in Frage stellen. Alternativ kann man das All-Star-Game auch als Abschluss der EM-/WM-Vorbereitung Anfang/Mitte Januar vor Abflug der Nationalmannschaft zum Turnier einplanen. Dann müsste man allerdings auf die internationalen Stars verzichten. Oder eben ganz auf das All-Star-Game. In der ersten Liga könnte ich mir auch die eine oder andere zusätzliche englische Woche zum Saisonstart vorstellen, bevor CL losgeht. Oder die Bundesligisten steigen im DHB-Pokal erst in der 3. Runde ein. Ansätze gibt es, die auch die Vereinsinteressen berücksichtigen.

    Provokanter Ansatz:
    Wir diskutieren wieder über die Play-Offs und eine Verkleinerung der Liga. Würde zumindest in der Ligaphase bei den Topclubs etwas Druck rausnehmen und evtl. den Einsatz eines breiteren Kaders ermöglichen.

    Grundproblem:
    Das Grundproblem ist aber für mich weiterhin der Übergang vom Jugend- in den Profibereich. Man tut dem THW Kiel unrecht, wenn man ihn so hinstellt, als hätte er keine Jugendarbeit. Im Bereich der A- und B-Jugend hat sich auf jeden Fall einiges getan, in dem Bereich ist der THW auch überregional konkurrenzfähig. Dem THW geht es aber wie allen Clubs in der oberen Tabellenhälfte. Der Sprung von einer Top-Jugendmannschaft (bspw. Dt. Meister A-Jugend) in die Bundesliga ist immer noch zu groß. Der Weg ginge über 3./2. Liga, über Bundesliga-Clubs der unteren Tabellenhälfte. Dort Einsatzzeiten, körperliche Entwicklung, Verantwortung und dann den nächsten Schritt nach oben. Das erfordert aber auch, dass ein Bundestrainer nicht nur auf die Top-3-Clubs schaut, meckert und dann um den Kader aufzufüllen "notgedrungen" sich bis Top 9/10 orientiert.

  • @ Ronaldo

    Volle Zustimmung. Die Tatsache, dass man gemeinsam überlegt, wie es weitergehen kann, ist vor allem eines: unverzichtbar. Ob am Ende was dabei rüberkommt, muss man sehen. Aber blinder Aktionismus ist völlig fehl am Platz.
    Heiner würde ich aber schon vorwerfen, dass er die Zusammenarbeit mit der HBL mit seinen öffentlichen Äußerungen nicht erleichtert. Da würde auch ihm mal das bekannte Nuhr-Zitat gut zu Gesicht stehen. Zudem gewinnt man dabei den Eindruck, dass auch in Zukunft eher problem- als lösungsorientiert gedacht wird.
    In der Task Force selbst finde ich es nur schade, dass kein Vertreter der drei "Topclubs" dabei ist. Aber vielleicht ist sie in der angedachten Besetzung produktiver, weil das Stadium gegenseitiger Schuldzuweisungen schneller überbrückt wird.

    Nochwas:

    ... wenn ich schon lese, dass 17 oder 18jährige mit ihren professionellen "Beratern" vorfahren :pillepalle:

    Warum glaubt jeder (nicht nur im Handball), dass hier wohlstandsverwöhnte Raffkes am Werk sind, wenn bei Vertragsverhandlungen auf beiden Seiten des Tisches die gleichen Leute sitzen: Branchenkenner und Juristen. Ich halte es nicht für einen Ausdruck einer gereiften Persönlichkeit, sondern für schlichte Naivität, wenn 18-Jährige Schüler mit ausgebufften Profis verhandeln. Ich jedenfalls würde meinem Sohn, so er in dieser Lage wäre, als erstes einen ordentlichen Berater, zumindest einen Rechtsanwalt zur Seite stellen. Und ehrlich gesagt, würde ich das auch als Verein so haben wollen. Es steht den Vereinen ja immer noch frei, mit bestimmten schwarzen Schafen nicht zu verhandeln.

  • Danke Wöller!

    Die Zusammensetzung des Runden Tisch ist für mich logisch und stimmig. Die Personen werden sich untereinander respektvoll behandeln. Eine wichtige Vorraussetzung, will man Strukturen aufbrechen, verändern und ggf. auch unkonventionelle oder unpopuläre Wege gehen. Der eine oder andere Bundesliga-Manager, man beachte diverse Statements der letzten Tage, wäre hier falsch gewesen und eine Blockadehaltung provoziert.

    Aber wenn man die Manager nicht direkt mit einbindet, werden die Vorschläge, die ihnen nicht passen, und auf die sie keinen Einfluss nehmen konnten, eben hinterher abgelehnt. Oder glaubst du, dass die HBL alleine etwas durchsetzen könnte, was den Managern der Vereine nicht passt?

  • Zitat

    Aber wenn man die Manager nicht direkt mit einbindet

    Es sitzen aber doch zwei Ligavertreter mit am Tisch. Oder willst Du gleich alle Manager der HBL mit dabei haben? ;)

  • ich bezweifel die erfolgsaussichten dieses „ak“. Da sitzen durch die bank unterstützer des systems und der person brand. Zwei verbandsleute, die ihm den rücken gerade öffentlich gestärkt haben, ein ex-nationalspieler, ein manager der mal sein co-trainer war. Das ist nicht das personal, welches ernsthaft über andere wege und andere ansätze als "mein spiel, mein stil" nachdenken kann.

    Und ansätze gibt es genug.

    Die „talente“ bekommen keine einsatzzeiten – dies soll nun mit „druck“ auf die hbl-klubs erreicht werden. Kann doch gar nicht. Die gesamte hbl spielt per definition ergebnis-, nicht ausbildungsorientiert. Ausbildungsorientiert agieren per definition bestenfalls jugend- (=ausbildungs-) mannschaften. In der a-jugend allerdings blutet derzeit das gesamte land aus, weil dutzende „talente“ an die hbl zentren gebunden werden – wo sie ja auch zwangsläufig weniger spielzeit erhalten. 14 gute spieler in einer a-jugend teilen sich eben auch nur 60 minuten spielzeit. Und in denen sie nicht gefordert werden – siehe die „ergebnisse“ der berliner a-jugend, modell hanning.

    Wenn also eine anschlussförderung verbessert werden soll, dies aber in der liga nicht geht, dann muss eben ein anderer weg her. Eine juniorenliga? (siehe österreich) Eine wieder deutlich gestärkte a-jugend? Eine juniorenmannschaft, meinetwegen nach regionalen stützpunkten, die in der zweiten (dritten) liga mitspielt?

    Wer denkt ernsthaft über die art und weise der jungendförderung des verbandes nach? Der dhb gibt bereitwillig weite teile der spitzenförderung an die hbl ab, die eigene interessen hat (siehe oben). Der falsche weg für mich.

    Christian schwarzer soll nicht nationaltrainer werden, weil er „wenig erfahrung“ hat, wie weiter oben zu lesen. Aber konzeptionell / strukturell / inhaltlich soll er in der lage sein, deutschlands jung-handballer in die richtigen bahnen zu lenken?

    Wer bildet denn da aus? Wie viele hauptamtliche trainer (=unabhängig von tagespolitischen verbandsentscheidungen) hat der dhb und seine unterorganisationen? Wenige – im gegensatz zur hbl, die allerdings nicht an die konzepte des dhb gebunden ist. Der blick nach frankreich zeigt, hier ist der staat der größte unterstützer. Diesen trend hat der dhb verschlafen und sieht sich jetzt dem problem ganztagsschule ausgesetzt, ohne ein konzept, wie man da jugendarbeit im deutschen verein machen will. Diese keimzelle der deutschen sportarbeit vermodert immer mehr zum reinen breitensportunternehmen, weil die hbl bereits frühzeitig die creme abschöpft. Und der dhb findet das auch noch klasse – weil er die verantwortung los ist. Der dhb ist schon längst raus aus der schule und hofft nun auf die hbl, die wieder reinkommen soll.

    Und so wurschteln gruppen mit grundverschiedenen intentionen vor sich hin. Viel arbeit für den „ak“.

    • Offizieller Beitrag

    ojessen: Alle Manager an den Tisch wäre sicher nicht die optimale Lösung. Die Äußerungen (tw. via Boulevardmedien mit dem entsprechenden Fragezeichen) aus Hamburg und Mannheim in den letzten Tagen wären keine gute Gesprächsbasis. Wobei ich gerade Mannheim nicht verstehe, denn dort wird traditionell (ja, ich verwende dieses Wort in Verbindung mit der SG Kronau/Östringen) eine herausragende Jugendarbeit gemacht wird. Aus Sicht der Liga muss an so einen Tisch eine Delegation geschickt werden, die diskussions- und kompromissfähig ist. Dass alles nur Sinn macht, wenn sie die Rückendeckung haben ist keine Frage. Neben Zerbe und Hanning übrigens mit Witte auch der Präsident vertreten, alle drei HBL-Vertreter sind Präsidiumsmitglieder.

    @haerter_schneller: volle Zustimmung, dass vor allem auch Strukturen und Prozesse im DHB hinterfragt werden müssen. Die Konzentration der Talente in der A-Jugend ist ein Ergebnis der HBL-Initiativen, die nicht nur positiv zu sehen sind. Dass diese Initiativen solche Auswirkungen hatten ist für mich ein Indiz, dass hier der DHB der HBL das Feld überlassen hat. Unstrittig dürfte sein, dass in der Summe die Investitionen in den Jugendbereich gestiegen sind. Müssten vielleicht noch etwas sinnvoller verteilt werden.
    Dass die möglichen Erfolge des Arbeitskreises skeptisch gesehen wird ist logisch. Was wäre aber eine alternative Vorgehensweise gewesen? DHB im eigenen Sumpf löst alles allein? Spontan-Entscheidungen ohne Vorbereitung? Für mich keine Alternativen...


    Ganz allgemein: manche Äußerungen von Brand, gerade im Vorfeld des Gesprächs am Freitag, waren unnötig und kontraproduktiv, bspw. das Interview in der SZ. Da muss man sich schon die Frage stellen, ob von Brands Seite ernsthafte Gesprächs- und Entwicklungsbereitschaft geht oder ob das eine mediale Absicherung à la "ist nicht meine Schuld" war. Der Startschuss für die Task Force hätte einfacher sein können.

  • Es sitzen aber doch zwei Ligavertreter mit am Tisch. Oder willst Du gleich alle Manager der HBL mit dabei haben? ;)


    Ich hätte präziser sein sollen: Wenn man die Unterstützung der Top-Clubs haben will (da zähle ich nun mal an erster Stelle THW, HSV und RNL) dazu, dann muss man auch deren Personen direkt einbinden. Wobei, mit Bob ist schon einer dabei, der mit den Füchsen eine super Arbeit gemacht hat (ob Derad, Storm oder Schwalbe inhaltlich mehr bringen würden, steht auf einem anderen Blatt).

    BTW: Erik Eggers hat mal die Vereinsmanager gefragt, die einstimmig der Meinung sind, dass personelle Vorbedingungen für die Gespräche unmöglich sind. http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,743084,00.html

  • momentane sich nicht verändernde Situation:

    Deutsche Nachwuchsspieler bekommen in ihren 1. Ligavereinen nicht die Einsatzzeit die sie benötigen um sich zu entwickeln.
    Wie haerter_schneller schon sagte, die HBL ist per Definition NICHT ausbildungsfördernd sondern leistungsorientiert.

    Daher schlage ich vor, dass die jungen Deutschen Talente nach ihrer Jugendzeit ins Ausland geschickt werden. Dänemark, Frankreich, Schweden, Norwegen!

    Verschieden Modelle:
    A: Spieler gehen in die besagten Länder und werden nach besten Falls 2 Jahren von der HBL gekauft.
    B: Die HBL selbst ( deren Clubs) macht mit ausländischen Clubs ein Leihgeschäft und schickt ihre jungen Spieler (die Fäths, Dissingers und Forstbauers der 1. und 2. Liga) in die ausländischen Ligen.

    Das würde sich dank FSJ im Ausland, Aupair oder Sprachrreisen auch außerhalb des Sports deckeln lassen. Bewehrt sich der Spieler so bekommt er einen Vertrag des ausländischen Vereins. 60% Gehalt vom Verein wo er spielt, 40% vom HBL Verein der ihn ins Ausland geschickt hat?!

    Warum soll, was in der Fußball Buli funktioniert nicht auch im Handball klappen?! Wir eifern dem Fußball doch eh schon mehr als eigentlich nötig hinterher. Da kann man auch mal etwas gutes übernehmen. Nur das es im Fußball nicht die ausländischen Ligen sind sondern die Deutschen Regionalligen, 2. Liga oder die untere Tabellenhälfte der eigenen 1. Liga.

    Davon verspreche ich mir gut ausgebildete 21, 22, 23 jährige die nach 2-3 Spielrunden zurück in die HBL kommen!

  • Da manche Diskusionen in verschiedenen Threads leider extrem ausufern, nochmal zurück auf den eigentlichen Punkt:

    Wie schaffen es alle Beteiligte im Deutschen Handball echte Führungsspieler für die NM zu entwickeln, die bei Großereignissen wie Olympia, WM oder EM auch in entscheidenenden Momenten VERANTWORTUNG übernehmen und eine Mannschaft mitziehen können, wie das ein Karabatic (26 Jahre) ein Mikkel Hansen (24 Jahre) können !

    Ich denke, es gibt genug JUNGE DEUTSCHE SPIELER in der HBL - aber wie bekommen wir sie auf Weltklasse - Niveau ???

    m.M. nach hat das auch nichts mit - für mich eigentlich sehr, sehr guten vorhandenen Ausbildungsrahmen-Bedingungen in der Jugend - und Junioren - Förderung des DHB´s zutun.

    Es geht doch darum, warum schaffen es bzw. entwickeln sich folgende Spieler wie

    aus dem Jahrgang 84/85:

    wie Salzer, Grafenhorst, Theuerkauf, Klier, Rojewski etc. die Junioren-Europameister 2004 geworden sind ...

    aus dem Jahrgang 86/87:

    wie Strobel, Gensheimer, Lindt, Weinhold, Allendorf, Dietrich etc. die Junioren-Europameister 2006 und Vize - Junioren-Weltmeister 2007 geworden sind ....

    aus dem Jahrgang 88/89:

    wie Fäth, Pekeler, Schöngarth, Häfner, Coßbau, Kogut, Schmidt, etc. die sogar Junioren-Weltweister geworden sind ...

    nicht zu absoluten FÜHRUNGSSPIELERN und zu WELTKLASSE - Format wie in anderen LÄNDERN.

    Ich habe bei der Junioren EM 2006 in Innsbruck LIVE gesehen, wie unsere damalige Auswahl die Dänen mit Mikkel Hansen, Mads Christiansen und Toft Hansen, die Schweden mit Carlen, die Kroaten mir Cupic und die Serben mit Sesum "im Griff" und berechtigt den EM - Titel gewonnen haben.

    Deshalb .... warum STAGNIERT die Leistung von allen diesen Spieler NACH dem Junioren-Zeitalter - während sich Ihre Alterskollegen aus anderen Ländern zu WELT-STARS weiterentwickeln ???

    Das ist doch die ENTSCHEIDENDE FRAGE !!!

    Alle genannten Spieler sind doch im Kader von verschiedenen Bundesligisten und haben somit die Grundlage für eine entsprechende Entwicklung. Warum passiert nichts ???

    Ich habe dazu schon meine Meinung, doch ich bin erstmal gespannt auf eure Kommentare ... ;)

  • ich frage mich in den letzten Tagen vermehrt, ob die Verantwortlichen in der Lage sind eine angebrachte Analyse zu leisten. Die aktuellen Rahmenbedingungen für die Taskforce samt "Bedingungen" von Heiner Brand lassen eine wirklich zielführende Analyse der Gesamtsituation als äußerst schwierig erscheinen.

    Ich denke, wir nehmen Symptome war: Deutsche Spieler übernehmen zu wenig Verantwortung; in brenzligen Situationen treffen sie schlechte Entscheidungen; die Mannschaft ist keine Einheit; deutsche Spieler scheinen nicht die Weltklasse zu haben, wie in anderen Nationen

    wir vergleichen mit Symptomen anderer Nationen: Mannschaft ist eine Einheit; Weltklassespieler auf Schlüsselpositionen.

    und schließen jetzt auf Ursachen (vor allem der Bundestrainer): zu wenig Deutsche in HBL-Topklubs; Spieler im Verein nicht Verantwortungsträger; vermeintlich starker Nachwuchs wird nicht an die Spitze herangeführt, erreicht kein Weltklasseniveau.


    Sind die Vergleichsymptome den wirklich richtig? Haben die anderen Nationen die Probleme nicht, die wir in Deutschland haben? Ist das so? Kann das einer beweisen?

    Waren es nicht die Dänen, die jahrelang keinen vernünftigen Halblinken hatten und so nie die Erwartungen erfüllen konnten? Haben nicht die Franzosen und Spanier jahrelang ohne Linkshänder auf RR gespielt?
    Haben nicht die Schweden (ausser dem bei dieser WM "herausgekommenden" du Rietz) eigentlich auch keinen guten Halblinken?

    Dennoch sind es diese 4 Länder, die im Halbfinale standen. Hat das eventuell garnichts mit der Nachwuchsförderung zu tun, sondern etwas mit dem Teamspirit und der besseren Vorbereitung?
    Haben diese Länder auf den Schlüsselpositionen eigentlich ein unerschöpfliches Reservoir an potentiellen Weltklassespielern, weil sie es schaffen regelmäßig ihren Nachwuchs an die Spitze heranzuführen?

    Oder haben die Dänen eben doch nur den Hansen, die Franzosen den Karabatic? Sehen wir bei unseren vermeintlich repräsentativen Vergleichsgruppen auch nur die Spitze, die eben aktuell Weltklasse ist? Ist das häufig nicht auch schicksalsgetrieben, ob sich einer auf dem dünnen Eis der absoluten Spitze halten kann und es dort überhaupt hinschafft.

    Als Folge stelle ich mir die Frage: Rennen die deutschen Jungs, die alle das Zeug zur Weltklasse haben nicht längst in der HBL rum und in 2 Jahren sind 1 oder 2 von ihnen sowieso Weltklasse, egal ob man jetzt etwas ändert?

    Ich habe auf all diese Fragen keine finale Antwort, habe nur etwas Sorge, dass derzeit von kurzfristigen Symptomen auf Ursachen und damit Maßnahmen geschlossen wird, die die Symptome garnicht bekämpfen.

    Der beste Beweis dafür sind für mich weiterhin die deutschen Torleute. Wenn mir einer erklären kann, warum auf dieser Position sich stetig deutsche Nachwuchskräfte bis in die Weltelite entwickeln, ohne Auflagen für die HBL, spezielle Ausbildungskonzepte oder gar Deutschenquoten, dann liefert er womöglich auch gleich die Lösung für die weiteren Schlüsselpositionen mit.

    Ne Signatur kann ich mir nicht leisten

  • Ohne jetzt verallgemeinern zu wollen, aber die dir genannten Ausländischen Spieler mussten sich auch gegen harte Leistungskonkurrent bei Top-Vereinen durchsetzen.
    Ob das ein Hansen in Barcelona ist, der dahin noch als Talent gewechselt ist. Ein Sesum hat selbiges in Vesprem getan, ein Carlen das bei Flensburg und ein Cupic das bei Zagreb. An den leistungsorientierten Top-Vereinen kann es also nur bedingt liegen, weil auch diese Vereine alle leistungorientiert und in der CL sind.

    Zitat

    Original von meteokoebes
    Wenn man sich demonstrativ hinter den Trainer stellt, bringt man sich nur in Stellung, um ihm in den Rücken fallen zu können ;)

    no pain, no glory

  • Zitat

    Zwei verbandsleute, die ihm den rücken gerade öffentlich gestärkt haben, ein ex-nationalspieler, ein manager der mal sein co-trainer war. Das ist nicht das personal, welches ernsthaft über andere wege und andere ansätze als "mein spiel, mein stil" nachdenken kann.

    Es gibt in Fachkreisen wenige, die die deutschen Konzepte der letzten Jahre schlecht finden. Wenn andere Verbände die deutsche Spielauffassung übernommen haben und damit erfolgreich sind, kann es so schlecht nicht sein.

    Zitat

    In der a-jugend allerdings blutet derzeit das gesamte land aus, weil dutzende „talente“ an die hbl zentren gebunden werden – wo sie ja auch zwangsläufig weniger spielzeit erhalten. 14 gute spieler in einer a-jugend teilen sich eben auch nur 60 minuten spielzeit. Und in denen sie nicht gefordert werden – siehe die „ergebnisse“ der berliner a-jugend, modell hanning.

    Ist aber durchaus AUCH ein HBL Problem. Viele bei der HBL sehen sich ja mitlerwqeile leider als Konkurenz zum DHB und diesen nicht als Dachverband, der er ja leider auch nicht mehr ist!! Das wollte allerdings der DHB nie.

    Zitat

    Wenn also eine anschlussförderung verbessert werden soll, dies aber in der liga nicht geht, dann muss eben ein anderer weg her. Eine juniorenliga? (siehe österreich) Eine wieder deutlich gestärkte a-jugend? Eine juniorenmannschaft, meinetwegen nach regionalen stützpunkten, die in der zweiten (dritten) liga mitspielt

    Genau!! Und wenn Möglich unter DHB und LV-Führung!!

    Zitat

    Wer denkt ernsthaft über die art und weise der jungendförderung des verbandes nach? Der dhb gibt bereitwillig weite teile der spitzenförderung an die hbl ab, die eigene interessen hat (siehe oben). Der falsche weg für mich

    Für mich auch!! Wer wollte das so und wer war (leider) zu schwach sich durchzusetzen?

    Zitat

    Christian schwarzer soll nicht nationaltrainer werden, weil er „wenig erfahrung“ hat, wie weiter oben zu lesen. Aber konzeptionell / strukturell / inhaltlich soll er in der lage sein, deutschlands jung-handballer in die richtigen bahnen zu lenken?

    Ist er sicher und er wäre auch in der Lage die A-Mannschaft zu führen (von trainieren kann bei deutschen Auswahlen ja leider keine rede mehr sein, bei der Anzahl und intensität der Lehrgänge)

    Zitat

    Wer bildet denn da aus? Wie viele hauptamtliche trainer (=unabhängig von tagespolitischen verbandsentscheidungen) hat der dhb und seine unterorganisationen? Wenige

    Stimmt leider. Ist aber auch ne Geldfrage. Wo könnte es her kommen...?

    Zitat

    Der blick nach frankreich zeigt, hier ist der staat der größte unterstützer. Diesen trend hat der dhb verschlafen....

    Nicht verschlafen. Das ist (unter anderem auch) eine Frage der föderalen Strukturen in D und auch der Verbandsstrukturen.

    Zitat

    .....sieht sich jetzt dem problem ganztagsschule ausgesetzt, ohne ein konzept, wie man da jugendarbeit im deutschen verein machen will. Diese keimzelle der deutschen sportarbeit vermodert immer mehr

    Es gibt durchaus LV´s die sich da seit einigen Jahren Gedanken drüber machen und nach Lösungsansätzen suchen. Viel einfacher wäre aber, wenn der DHB dort mit der HBL deutlich mehr zusammen arbeiten könnte....

    Zitat

    ...weil die hbl bereits frühzeitig die creme abschöpft. Und der dhb findet das auch noch klasse – weil er die verantwortung los ist.

    Schlussendlich ist das Ausbilden von Spielern natürlich dafür da, dass die "Creme" abgeschöpft wird..... Darüber hinaus wollte der DHB die Verantwortung gar nicht los werden. Die Bestrebeungen kamen von der anderen Seite.

    Zitat

    Der dhb ist schon längst raus aus der schule und hofft nun auf die hbl, die wieder reinkommen soll.

    Die LV sind lange nicht raus aus den Schulen, sondern beschleunigen seit einigen Jahren Ihre Aktivitäten, was das angeht.

    :hi:

  • Grundproblem:
    Das Grundproblem ist aber für mich weiterhin der Übergang vom Jugend- in den Profibereich. Man tut dem THW Kiel unrecht, wenn man ihn so hinstellt, als hätte er keine Jugendarbeit. Im Bereich der A- und B-Jugend hat sich auf jeden Fall einiges getan, in dem Bereich ist der THW auch überregional konkurrenzfähig. Dem THW geht es aber wie allen Clubs in der oberen Tabellenhälfte. Der Sprung von einer Top-Jugendmannschaft (bspw. Dt. Meister A-Jugend) in die Bundesliga ist immer noch zu groß. Der Weg ginge über 3./2. Liga, über Bundesliga-Clubs der unteren Tabellenhälfte. Dort Einsatzzeiten, körperliche Entwicklung, Verantwortung und dann den nächsten Schritt nach oben. Das erfordert aber auch, dass ein Bundestrainer nicht nur auf die Top-3-Clubs schaut, meckert und dann um den Kader aufzufüllen "notgedrungen" sich bis Top 9/10 orientiert.


    Und ohne, daß ich es als Kieler Arroganz verstanden wissen möchte: Beim THW (genauso wie beim HSV und den RNL) ist der Sprung aus der Jugend in die erste Mannschaft noch einmal ein Stück größer als bei Vereinen der mittleren und unteren Tabellenregionen. Oft genug wird ja die Zweiklassengesellschaft in der Liga zwischen den großen dreien und dem Rest angeprangert. Es kommt daher meiner Ansicht nach naturgemäß seltener vor, daß sich ein Talent bei einem der großen durchsetzt, so wie es beispielsweise Gensheimer, Groetzki oder Reichmann geschafft haben, bzw. auf dem besten Wege dahin sind.

    Heiner bemängelte ja, daß die großen Vereine höchstens mal einen fertigen Nationalspieler kaufen, aber nie selber welche hervorbringen. Die Frage ist, warum die o.g. Beispiele immer nur auf den Außen und nie bspw im Rückraum spielen. Liegt es vielleicht doch an der Physis und damit der grundsätzlichen Ausbildung in der deutschen Handballjugend?


    Daß keiner der drei Vereine mit in der Task-Force sitzt, die Brand massiv kritisiert hatte, empfinde ich ohne jede Aufgeregtheit in der Tat einen Skandal. Der THW wurde z.B. namentlich konkret angeprangert für das Beispiel Pekeler. Meiner Meinung nach hätte Derad in die Runde gehört, wenn man wirklich ernsthaft interessiert ist, eine Lösung zu finden, die im Interesse aller Beteiligter sein soll. :nein: