Deutsche Nationalspieler im Ausland


  • Wenn wir uns die Frage stellen, was solche Spieler bereits im Alter von 20 Jahren produziert, dann kommst du am Thema der Profikarriere ALLES andere unterzuordnen nicht vorbei. Das ist einfach so. Da gibt es in Kroatien genügend, die eben wirklich alles auf eine Karte setzen. Wenn du halt nebenher noch was anderes machen möchtest, dann dauert es eben länger, bis du dieses Niveau erreichst. Das ist doch eine ganz einfache Rechnung: Mehr Training + mehr Spielpraxis = Größere Fortschritte.

    Und nochmals: Was genau machen denn diese Kroaten wenn die Karriere vorbei ist?
    Es kann doch nicht das Ziel sein zu sagen "Die anderen machen das so, also müssen wir das auch machen und wenn die mit Mitte 30 nicht mehr wissen was sie in ihren nächsten 40 Lebensjahren machen sollen geschweige denn wie sie diese finanzieren sollen dann ist das nicht unser Problem denn hier geht es um die Zukunft des deutschen Handballs"

  • Doch, letztlich geht es auch um genau diese Frage: Sollen die Spieler schon früh ein internationales Niveau erreicht haben oder sollen sie nach der Schule neben dem Handball noch eine Ausbildung machen. Wenn sie die Ausbildung nebenher machen sollen, dann müssen wir das in Kauf nehmen, dass sie erst später ein hohes Niveau erreichen können, oder?

    Profi-Handball ist ein Beruf, der über einen gewissen Zeitraum mittlerweile ein gutes sechsstelliges Jahresgehalt einbringen kann. In Handball-Deutschland sind natürlich Studenten auch gerne genommen, weil die ja z.B. auch in der Krankenversicherung eben niedriger liegen. Da müssen wir uns nichts vormachen.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Vielleicht liegt dieses Problem - die fehlende Bereitschaft, der Profikarriere alles unterzuordnen - auch daran, dass die meisten zu vernünftig sind, um alles auf eine Karte zu setzen: Solange man zur Schule geht, und vielleicht auch noch am Anfang eines Studium kann man sich vollständig auf den Sport konzentrieren, aber wenn zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar ist, dass man eine realistische Chance auf den großen Erfolg hat, wird man sich absichern, durch einen vernünftigen Studienabschluss oder Berufsausbildung, worunter dann der Sport leiden muss.

    Beispielsweise wurde bei den letzten olympischen Spielen ein Schwimmer gefragt, woran seine entteuschenden Leistungen liegen: Beim letzten Olympialehrgang war Klausurenphase, und die war dann eben wichtiger.

    Im Endeffekt muss das ja auch jeder für sich selbst bewerten, es gibt doch keinen Anspruch der deutschen Fans oder auch der deutschen Sportverbände darauf, dass die einzelnen Sportler den Sport als einzigen Lebensinhalt betrachten, auch, wenn dies die Vorbedingung ist, um in die Weltspitze zu kommen.

  • Doch, letztlich geht es auch um genau diese Frage: Sollen die Spieler schon früh ein internationales Niveau erreicht haben oder sollen sie nach der Schule neben dem Handball noch eine Ausbildung machen. Wenn sie die Ausbildung nebenher machen sollen, dann müssen wir das in Kauf nehmen, dass sie erst später ein hohes Niveau erreichen können, oder?

    Profi-Handball ist ein Beruf, der über einen gewissen Zeitraum mittlerweile ein gutes sechsstelliges Jahresgehalt einbringen kann. In Handball-Deutschland sind natürlich Studenten auch gerne genommen, weil die ja z.B. auch in der Krankenversicherung eben niedriger liegen. Da müssen wir uns nichts vormachen.

    Profi-Handballer ist ein Beruf, mit dem man nach dem Ende Karriere als Spieler aber dumm da steht, wenn man sonst nichts gelernt hat. Sechsstelliges Jahresgehalt mit 25-30 ist ja kurzfristig sehr OK, aber Millionenvermögen kommen im Laufe so einer Karriere auch nicht zusammen, alles kann man ja nicht sparen. Was macht der Spieler also dann mit 34,35 wenn seine Knochen kaputt sind und er als Lehrberuf nur "Handballspieler" angeben kann? Das Leben geht ja hoffentlich noch eine Weile weiter, und den Sprung zum erfolgreichen Trainer/Manager/Sportdirektor/TV-Nase schaffen nur ganz wenige.

    Die Verhältnisse sind ja nicht wie im Fußball, wo man auch als Bankdrücker innerhalb von wenigen Jahren zumindest finanziell (Geld ist ja auch als Ex-Spieler nicht alles im Leben) für alle Zeiten und seine Kinder mit aussorgen kann. Und auch da finde ich es eigentlich schon mehr als grenzwertig, daß sich z.B. Felix Magath bei den Eltern von diesem Draxler (der neue Pokalheld von S04) dafür einsetzt, daß dieser die Schule abbrechen soll, damit er öfter zum Training kann. Ein Siebzehnjähriger! Was der dann auch prompt getan hat - Reaktion Magaths nach dem Draxler-Tor gegen den FCN: "Das Abitur braucht er jetzt nicht mehr ". Vier Minuten Fußballspielen als Argument für eine Lebensentscheidung. Das ist nicht nur im Bezug auf die persönliche Zukunft des Jungen unverantwortlich, sondern offenbart ein absurd pervertiertes Weltbild. In NRW bekommt man nach der 10. Klasse auf dem Gymnasium wenigstens die Mittlere Reife attestiert, so daß Julian Draxler einen Schulabschluß hat, aber ich bin mir sicher, daß er diese Entscheidung spätestens mit 30 bereut.

  • Bei der Bundeswehr gehen die Soldaten ja auch am Ende ihrer Dienstzeit noch mal 2 Jahre in den Berufsförderungsdienst, weil man als Panzerfahrer oder Infantrist wenig lernt, was man praktisch umsetzen kann, und holen Berufsabschlüsse nach. Warum sollte das für einen Sportler, der in einem ähnlichen Alter ist, nicht auch möglich sein?

  • Mir ist der Zwiespalt doch klar. Nur - und es wird eben gerne ja das Jicha-Zitat auch hier in der Diskussion verwendet - interessiert der Zwiespalt die breite Masse eben nicht. Die guckt eben nur auf das sportliche Endergebnis und das heißt aktuell Platz 11, unter günstigen Umständen wäre auch Platz 5 drin gewesen. Wenn man sich damit auf Dauer zufrieden gibt, dann braucht man auch nichts Großartiges ändern.

    Andere Sportler aus dem Ausland gehen eben mit Anfang 30 in ihre Heimat zurück und beginnen dann mit dem Studium. Ob das nun besser oder schlechter ist als jemand, der in den ersten Jahren eine Ausbildung macht und dann 10 Jahre lang nie in dem Beruf arbeitet, da kann sich jeder selbst ein Bild machen.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Bei der Bundeswehr gehen die Soldaten ja auch am Ende ihrer Dienstzeit noch mal 2 Jahre in den Berufsförderungsdienst, weil man als Panzerfahrer oder Infantrist wenig lernt, was man praktisch umsetzen kann, und holen Berufsabschlüsse nach. Warum sollte das für einen Sportler, der in einem ähnlichen Alter ist, nicht auch möglich sein?


    Das ist ja möglich. Als Handballprofi lernt man ja auch die Sponsoren seines Vereins kennen. Die nehmen unter Umständen auch einen Azubi, der Ende 20 oder Anfang 30 ist. ;)

    Gruß Flevo

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah. (Fernandel)

  • Immerhin hat man im (Männer-)Handball wenigstens die Möglichkeit, eine solche Entscheidung zu treffen bzw. ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Ich muss da gerade an die Hockey-Nationalmannschaft denken. Wer hier Nationalspieler wird, hat alle Chancen auf Titel und Olympiamedaillen in Hülle und Fülle. Trotzdem beenden Weltklasseleute mit 27(!) ihre Karriere, um beruflich nicht den anschluss zu verlieren. Zu verdienen gibt´s da nämlich gar nichts.

    @ ojessen
    Früher wurden "Z 12er" gerne Geschäftsführer beim DRK oder so. Seit man für solche Jobs auch eine Qualifikation braucht, sieht es aber recht duster aus. Ich kenne allein drei Zeitsoldaten, die sich bis zur Pensionierung verpflichtet haben, weil sie auf dem normalen Arbeitsmarkt keine Chance hatten. Da greift Steinars Argument, dass deine Ausbildung nach zehn Jahren womöglich auch nicht mehr viel wert ist.

    @ hereticus
    Volle Zustimmung. Für solche Sprüche sollte die Liga eine Geldbuße verhängen, nicht nur für sanfte kritik am Schiedsrichter. Bei der VfB-Jugend gilt allerdings, dass ein Schulabschluss zwingend ist und dass z.B. bei sinkenden Leistungen in der Schule sofort vom Verein gegengesteuert wird. Ich nehme an, dass das bei anderen Vereinen ähnlich ist und insofern Magath nur eine skandalöse Einzelmeinung darstellt.

  • @ hereticus
    Volle Zustimmung. Für solche Sprüche sollte die Liga eine Geldbuße verhängen, nicht nur für sanfte kritik am Schiedsrichter. Bei der VfB-Jugend gilt allerdings, dass ein Schulabschluss zwingend ist und dass z.B. bei sinkenden Leistungen in der Schule sofort vom Verein gegengesteuert wird. Ich nehme an, dass das bei anderen Vereinen ähnlich ist und insofern Magath nur eine skandalöse Einzelmeinung darstellt.

    Letztendlich trifft der Junge die Entscheidung selbst, seine Schulpflicht ist nach zehn Jahren schließlich abgeleistet. Ich habe auch mit 17 die Schule abgebrochen (allerdings die Hauptschule, und ohne Abschluß). Daher bin ich mir ziemlich sicher, daß er diese Entscheidung irgendwann bereuen wird. Nun war ich leider kein Profisportler, sondern ein trinkfreudiger fauler Hallodri, aber irgendwann wollte ich es doch noch auf die Kette kriegen. Leider musste ich dann feststellen, daß es ein sehr langer Weg würde, diesen Fehler noch zu revidieren: Mittlere Reife mit 22, Berufsabschluß mit 25, zehn Jahre Arbeiten in einem Beruf, der mir eigentlich keinen Spaß macht, nebenbei Abendabitur (mit 33), erster Uni-Abschluß (B.A.) mit 37. Wenn ich mit meinem Studium fertig bin (M.A.), werde ich 40 sein. Dabei wollte ich schon als Jugendlicher immer Historiker werden... Natürlich hinkt der Vergleich ein bißchen und vielleicht hat Julian Draxler auch schon immer andere Ziele im Leben gehabt, als zu studieren. Im Moment ganz sicher - nämlich Fußballstar zu werden.

    Ich verstehe auch völlig, daß der Junge sich momentan gerne blenden lässt, welcher Siebzehnjährige würde das nicht. Aber gerade deswegen wäre es nötig, daß sein Vorgesetzter ihn etwas auf dem Teppich hält und darauf hinweist, daß es auch schiefgehen kann (Verletzung, auf Dauer doch nicht so gut usw.), wenn man alles auf eine Karte setzt. Und daß man dann vielleicht mit einem Abitur eine bessere Perspektive hätte als ohne, oder wenn man das im Fall der Fälle dann erst mal drei Jahre lang nachholen muß (das zieht sich...).

    Kritiklose Berichterstattung wie heute im Fußball-Zentralorgan trägt bestimmt auch nicht zur Bodenhaftung bei: "Teenager und Pokalheld Julian Draxler ist endgültig im Kreis der etablierten Profis bei Schalke 04 angekommen." schreibt kicker online. Diese Formulierung sollte der Redakteur eigentlich selbst lächerlich finden, denn der Junge verzeichnet bisher genau 69 (i.W.: Neunundsechzig) Minuten Einsatzzeit im Profifußball. Elf davon verteilen sich auf zwei Kurzeinsätze nach Einwechselungen (inkl. 1 Treffr nach Sonntagsschuß), die restlichen 58 benotete der kicker selbst mit einer satten 4,0 (19.Sptg., gegen Hannover). Das reicht im Fußball heute scheinbar schon als NC.

  • Mal ehrlich, wer arbeitet denn heute noch bis zur Rente in seinem erlernten Beruf?
    Und zu dem erst Ausbildung/Studium und dann 10 Jahre was anderes, heißt es nicht so unschön 5 Jahre aus dem Beruf ist wie ungelernt?
    Und mit 35 zu alt, um was neues zu lernen, klingt für mich mittlerweile nach typisch deutsch, das ist hier in Schweden etwas anders. Meine Schwedisch-Lehrerin kam frisch von der Uni, mit 44.
    Ich selbst bin eigentlich Diplom-Forstingenieur, arbeite seit 3 Jahren in der Arterioskleroseforschung.
    Davor hab ich hier in Stockholm das gleiche gemacht wie Wislander in Göteborg, Briefe ausgetragen.
    Eine Kollegin hat nach ihrem Doktor in Bio-Medizin ne Ausbildung bei der Polizei angefangen, weil sie keinen Bock mehr auf Forschung hatte, eine PostDoc ist jetzt Kindergärtnerin.
    Man kann also den Job wechseln und nach 10 Jahren Handballkarriere sollte man doch auch genug Geld beiseite gelegt haben können, um nen Berufswechsel finanziell abgesichert zu haben.
    Ein Risiko ist es natürlich schon, aber das ist mancher Studiengang auch.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Ihr vergesst aber auch, dass es für viele Ausländer DIE Chance ist, mit ihrem Hobby oder besser gesagt ihrer sportlichen Hochbegabung Geld zu verdienen. Dass die dann ihr Ziel mit deutlich mehr Biss und Risikobereitschaft als ein deutscher Abiturient verfolgen, ist doch klar.
    In Deutschland kann praktisch jeder studieren. Im Ausland sind viele "Karrieren" mit der Geburt bereits festgelegt, egal wie begabt sie sind. Da bleibt nur der Sport um sich herauszuheben.

  • Marc, das Argument mag man für Osteuropäer usw. gelten lassen, erklärt aber nicht, warum auch Mannschaften aus Ländern mit vergleichbarem oder sogar höherem Wohlstand als in Deutschland regelmäßig besser sind.

  • Ich denke deutschen Spielern fehlt ein bisschen die Aufopferungsbereitschaft, da sie in ihrem Land schon mit der besten Liga der Welt gesegnet sind. Sie sind zu verwöhnt um den Schritt ins Ausland zu wagen, wo sie sich weiterentwicklen, Leaderqualitäten entwickeln, können.
    Andy Schmid zum Beispiel, spielte zuerst in Dänemark bevor er zu den RNL wechselte, wo er beginnt sich durchzusetzen. Filip Jicha spielte mit 17 bei St. Otmar St Gallen. Man kann auch den Schritt ins Ausland als Sprungbrett wagen.
    Meiner Meinung nach (natürlich nicht ganz objektiv) würden sich die Kadetten als Sprungbrett auszeichnen, wie es auch
    Björgvin Páll Gústavsson genutzt hat. Man kann Champions League spielen, lebt trotzdem im deutschsprachigen Raum.
    Man muss halt auch etwas aufgeben, da es immer wieder Leute geben wird, die diesen Sprung wagen.

    Der Irrsinn ist bei einzelnen etwas Seltenes - aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel.
    - Friedrich Nietzsche


  • Ist die Situation im deutschen Handball nicht vergleichbar mit dem Fußball in England?

    Stärkste nationale Liga, aber eben schwer für einheimische Spieler, sich dort durchzusetzen. Mit der Folge einer eher dürftigen Erfolgsquote bei der Nationalmannschaft. Finden wir als Konsequenz denn jetzt viele englische Fußballer in den anderen starken Ligen Europas? Und das Leistungsgefälle der Ligen ist im Fußball deutlich geringer, als im Handball.


    Um Deine Eingangsfrage zu beantworten: Ja!

    Der Vergleich ist sogar sehr passend. Der englische Fußball bewegt sich, verglichen zum Weltniveau, in ähnlichen Sphären wie der deutsche Handball. Man ist in der erweiterten Weltspitze, mit gelegentlichen Außreißern nach oben und ebenso peinlichen Blamagen nach ganz unten. Für die Spieler ist es auch ähnlich. Die Chancen, sich gegen die ganzen Ausländer durchzusetzen, sind nicht hoch. Aber wer es trotzdem schafft, der hat es echt drauf.

    Und ja, das Beispiel Premier League bestätigt die Meinung in diesem Thread, die für den Auslandsaufenthalt plädieren, denn die englischen Fußballer wagen es ja ebensowenig wie die deutschen Handballer. Wahrscheinlich aus den gleichen Gründen: Heimeligkeit, Bezahlung, etc.

    Mir fällt da spontan das Beispiel Owen Hargreaves ein. Der ist mit 16 zu den Bayern gegangen, dort zum Weltklassespieler einschließlich Champions League-Erfahrung gereift und spielt jetzt bei ManU. Beim Primus der 3-4.stärksten Liga für das Stahlbad zuhause vorbereitet. Könnte also für Handballer für ein Engagement bei Montpellier oder in Dänemark sprechen. ;)

  • Man kann nicht erwarten das junge Handballer aus Deutschland in jungen jahren ihre ausbildungen jeglicher Art aufgeben und ins Ausland gehen.

    Es ist was anderes ob ein Tschechischer oder Isländischer spieler nach Deutschland kommt um dort Profi-Handballer zu werden als wie wenn ein 17 Jähriges Deutsches Handballtalent, der wohlmöglich noch nur Schule geht, ins Ausland wechselt, wenn die beste Liga der Welt auch noch in Deutschland ist.

    Ein vergleich mit dem Fußball ist hier nicht angebracht, der finanzielle unterschied ist da einfach viel zu groß, ein Julian Draxler wenn ich als beispiel nehme, hat mit seinem 18. Lebensjahr einen Vetrag bis 2015 wo er soviel geld verdient wie er es in 30 jahren berufstätigkeit wohl nichtmal verdient hätte.

    Abgeshen davon ist es doch nicht notwendig das deutsche spieler ins Ausland gehen wenn hier die beste liga ist, man kann nur ein beispiel im Handball nehmen und das sind die Spanier, die spielen doch auch sogut wie alle in Spanien. Im Fußball sind die Länder mit den topligen auch nicht anders, wieviele top Italiener spielten den die letzten 10-20 jahre im Ausland ? Trotzdem Weltmeister 2006, wer von den Spaniern spielt den im Ausland? Bis auf Torres und Fabregas der nichtmal in der stamm11 ist, alle in Spanien, genauso war es doch bei den deutschen, bis auf Ballack der nichtmal dabei war, alle in Deutschland damals noch unter vetrag, trotzdem Halbfinale.

  • Man kann nicht erwarten das junge Handballer aus Deutschland in jungen jahren ihre ausbildungen jeglicher Art aufgeben und ins Ausland gehen.]Es ist was anderes ob ein Tschechischer oder Isländischer spieler nach Deutschland kommt um dort Profi-Handballer zu werden als wie wenn ein 17 Jähriges Deutsches Handballtalent, der wohlmöglich noch nur Schule geht, ins Ausland wechselt.


    Wo liegt der Unterschied? ?( Handball spielen wollen sie alle. Und gegen eine Ausbildung werden sie auch nichts einzuwenden haben.


  • Es ist ja sehr loblich von dir, wenn du für dich den Schluß gezogen hast, ein Job im Ausland ist kein Risiko sondern eine Herausforderung. Auch deine Beispiele sind sehr interessant, mich würde mal interessieren auf welcher finanziellen Basis diese Beispiele gelaufen sind und welchen Vorgeschichte sie haben.
    Nichts desto trotz. Mit der Aussage "stellt euch mal nicht so an, geht ins Ausland, hier ist alles toll und mit 35 werdet ihr auch schon irgendwas bekommen ohne Schlulabschluß oder Ausbildung, schaffen andere ja auch" wirst du keinen einzigen Deutschen jungen Handballer dazu bringen ins Ausland zu gehen.

    Ich bleibe dabei: Die stärkste Liga der Welt MUSS die besten Ausbildung bieten.

    Borah:
    Der Unterschied liegt darin, dass der Lebensstandard in Deutschland mit der beste ist, der Unterschied liegt daran, dass es im Ausland weniger alternativen zum Handballprofi gibt, der Unterschied liegt daran, dass die Spieler nach Deutschland wechseln weil hier die beste Liga der Welt ist, der Unterschied liegt daran, dass die Lebenshaltungskosten im Ausland idR geringer sind als in Deutschland und man mit dem was man hier verdient dort länger über die Runden kommt.
    Nur ein paar Beispiele auf die schnelle...

    Immer an den Einzelfall des Spielers denken.
    Ein junger deutscher Spieler kann hier in Deutschland auf ner Sportschule sein Abi machen und parallel A-Jugend-RL/BL spielen und täglich trainieren, er kann wenn er fertig ist trainiert er weiter und verstärkt und macht parallel ne Ausbildung bei nem Sponsor oder studiert.
    Wie genau soll man einen solchen Spieler motivieren ins Ausland zu gehen? Mit Argumenten wie "stell dich mal nicht so an", "deine Einstellung ist typisch deutsch" oder "du musst auch mal an das höhere Wohl (Handballweltmeisterschaft) und nicht nur an dich denken"? Mit Sicherheit - NICHT!

  • Noch mal, ich bin nicht der Meinung, dass jetzt möglichst viele ins Ausland gehen sollen und schon gar nicht, damit Heiner ne bessere NM hat.

    Es kann aber der richtige Weg sein für bestimmte Leute, nicht für jeden.
    Und im Ausland ist mitnichten alles toll, auch in Schweden nicht, auch wenn das viele Deutsche mit Bullerby-Syndrom nicht glauben wollen.

    An erster Stelle wäre da das Gesundheitssystem zu nennen mit seinen zum Teil abartig langen Wartezeiten.
    Für mich z.B. hier ein Grund nicht Handball zu spielen, solange ich nicht privat zusatzversichert bin.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • SteamboatWillie: Um deine Forderungen zu erfüllen, müsste man dann eben die leistungsbezogene Ausbildung bei den HBL-Vereinen konzentrieren, ähnlich wie das die DFL mit ihren vorgeschriebenen Leistungszentren ja macht. Der eine oder andere Verein ist doch schon den Schritt in diese Richtung gegangen - Gummersbach, Großwallstadt, Magdeburg,... Da kommt dann aber auch der Widerstand der Dorfvereine, die ja im DHB doch noch eine gewichtige Rolle spielen - da reicht ja ein einziger Blick hier ins Forum zu den Diskussionen um Jugendzertifikat, A-Jugend-Bundesliga oder Rookie-Cup.

    Selbst der Wechsel in ein solches Leistungszentrum wird doch schon mit Blick auf Ausbildung, familiäres Umfeld,... abgetan - die kämpfen doch mit den gleichen Problemen, die auch bei einem Wechsel ins Ausland auftauchen würden. Um zu fordern, dass die HBL die beste Ausbildung bietet, müsste man die Ausbildung inklusive LV-, RV-, DHB-Stützpunkten den Verbänden entreißen und vollständig in die Hände der HBL legen. Nur wenn die HBL verantwortlich ist, kann sie auch verantwortlich für den Zustand der Jugendspieler verantwortlich gemacht werden.

    Und wenn ein Brand der Meinung ist, dass einem Pekeler fünf Minuten Einsatzzeit hinter Marcus Ahlm mehr nützen würden, als 60 Minuten gegen Marcus Ahlm - nunja dann sollte er vielleicht mal einen Blick auf die Entwicklung des einen oder anderen Spielers im Kreise der Nationalmannschaft sehen. Oder einfach mal die Entwicklung Anic contra Wiencek anschauen.

    Wenn jemand eben nebenher noch ein Studium oder eine Ausbildung ernsthaft absolviert,dann wird sich das immer negativ auf die Leistung als Sportler auswirken. Und die Leistung eines Sportlers wirkt sich halt auf seinen Marktwert aus und das muss dann jeder Spieler für sich entscheiden, welches Risiko er eingeht.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.