Wie verkauft man die DHB-Impulskampagne... und Heiners Anregungen zur Abwehr/Angriff

  • Tach auch!!

    Gleich zu Beginn die ironische Einleitung:
    Ich hab mir angemaßt ein Buch zu kaufen und auch zu lesen!

    In dem Buch findet man u.a. Heiner Brands 12 Grundregeln zur Abwehr und die phasenweise Umsetzung, wenn der Ball im Angriff durchgespielt wird.

    Wir haben ein paar Seiten sogar in Farbe kopiert und an die Spieler verteilt.
    Ganz wenige können jetzt nach 5-6 Monaten immerhin ein paar Grundregeln bruchstückhaft wiederholen!

    Im Spiel ist unsere Abwehr eine einzige Katastrophe. Zur Zeit haben wir das System "Hausmacher" - oder keine Ahnung wie ich es bezeichnen soll.
    Optimisten würden es als flexible-ballorientierte 6:0 bezeichnen.

    Also ihr merkt worauf ich hinaus will... der (Zweck-)Optimismus ist mir mittlerweile gehörig vergangen - um nicht zu sagen ich bin mit meinem Latein am Ende.

    Man muss fairerweise dazu sagen, wir spielen recht weit unten, unsere Grundkondition ist durchschnittlich, kräftemäßig sind wir allerdings enorm unterlegen - jedoch sind wir schnell auf den Beinen und haben ein enorm junges Durchschnittsalter.

    Ich bin stolz sagen zu können, dass ich das genannte Buch mehrmals gelesen habe und relativ gut verinnerlichen konnte, damit ich das Erlernte auch vorleben kann!
    (Bin Spielertrainer)

    Aber wie gesagt... momentan hat sich die Lage zugespitzt - mein Spielweise wird von alten Hautdegen belächelt... mein Stuhl wackelt gehörig!!!

    Ich bin für jegliche Anregungen, Gedanken usw. dankbar - legt los, haltet euch nicht zurück... (ich bins gewohnt) !!!

    DANKE im voraus!!!!

  • Sag vielleicht mal, wo du das Problem siehst.

    Verstehen die Spieler das Konzept nicht?
    Sind sie körperlich nicht in der Lage diese Abwehr zu spielen?
    Reicht die Kondition nicht?
    etc.

    viele grüße

  • wie ich das jetzt gelesen habe müsste bei deiner mannschaft eine offensive deckung im sinne von 3:2:1 besser sein als eine defensive, würde jedoch konditionstraining vorraussetzten. die abwehr ist super für schnelle körperlich schwache spieler.;D;D

  • hätte ich jetzt spontan auch gesagt...

    wenn Du schon sagst sie können die grundregeln nur bruchstückhaft wiedergeben, sind sie mit der Theorie wie sie Heiner Brand vermittelt, überfordert...allerdings hatte ich auch meine Schwierigkeiten in die Theorie des Buches reinzukommen.

    Du schreibst nicht wo das Problem in der Abwehr liegt. Ausser eben, dass ihr körperlich unterlegen seid, aber dass ihr flott auf den Beinen seid und jung. Aber was passiert im Moment: Fallen die Tore über Aussen, dann auch mit dem TW arbeiten, Kreis, auch wieder mit dem TW arbeiten, aus dem Rückraum, dann offensive Abwehr...macht der Angriff viele Spielzüge, sobald was angesagt wurde, versuchen den nächsten Pass zu stören, viele Kreuzbewegungen, offensive Abwehr, wo sich ein VM einfach mal dazwischen stellt....

    Ja, 3:2:1 ist doch ne Alternative, wenn Du der erfahrene Spieler bist, spielst Du HM und dirigierst das ganze.

    Aber: Grundlagenausdauer ist a...wichtig dabei. Lass lieber eine TE laufen als nur Theorie zu machen....

    Grüße

    :spring: Laufen ist schön, andere laufen lassen noch viel schöner :D

  • Danke erst mal für euer Feedback bisher!!

    Momentan machen wir in der Abwehr so ziemlich alles falsch!! Wir sind die Schießbude der Liga - Tore können nach Belieben fallen.
    Man erkennt keine Struktur, jeder macht das, was er für richtig hält - oder wo er am besten mit klar kommt! ALso z.B. hinter dem Kreis zu stehen und sich bei dem allerhöchsten anzulehnen.
    Halboffensiv auf 8 Meter stehen zu bleiben... oder auf 10 Meter rauszuspringen und zu spekulieren. Keine Absprache - höchsten negative An-Sprachen.

    Momentan sind die Jungs halt verunsichert.

    Ich hab ihnen lediglich die 12 Grundregeln erläutert und die 5 Phasen (also wenn Ball auf LA, dann... usw.) - woraus ich als junger Handballer zwischen 18 und 25 ein Konzept erkennen muss!! Wobei... es würde doch auch reichen die Grundregeln umzusetzen..?!

    2 "Handballlegenden" (aus unserem Ort!) gaben vor: Auf 6 Meter stehen, Hände heben, Kreis rausschieben, jeder hat seinen Mann!!!

    Ja und dann kam ich mit diesem "Fachbuch" ... (mit welchem ich natürlich von diesen beiden belächelt werde - oder noch besser eine Aussage: "das ist alles nix neues...")

    Ich hab Heiners Buch mehrmals durchlesen müssen (also bisher NUR den Abwehrteil!), aber wenn mal der Groschen gefallen ist, dann macht sich Begeisterung breit und man muss es einfach umsetzen wollen!!

    Dieser Funke ist bisher noch nicht übergesprungen... auf keinen.
    Zu sehr schrecken diese Namen ab... HB, DHB, ...

    3-2-1 würden wir keinesfalls 60 Min. durchhalten.
    Und ich bin auch von einem Satz aus dem Buch absolut überzeugt:
    Wenn man das Abwehrsystem wechselt im Spiel, man nur noch mit seinem 2t besten System weiterspielt...

    Einmal editiert, zuletzt von GordonShumway (15. November 2010 um 14:50)

  • Ich würde vermutlich auch nicht sofort auf eine 3-2-1 übergehen, wenn Du schreibst, daß es bereits beim "Verinnerlichen" der zugegeben im großen und ganzen relativ simplen Prinzipien der 6-0 hapert. Das setzte doch ein enig zu viel Spielverständnis voraus. Und ich persönlich finde kaum etwas schlimmer, als wenn eine (oftmals) unterklassige Mannschaft sich an einer Abwehrformation versucht, für die es ihr an "richtigen" Abwehrspielern mangelt - das grenzt dann gelegentlich schon an Körperverletzung. ;)

    Vielmehr würde ich in der Situation das ganze durch Grundspiele im begrenzten Raum aufarbeiten. Und dabei auch gar nicht groß anfangen mit "Das macht der Bundes-Heiner genauso." oder "Beim THW wird's erfolgreich so gespielt, das machen wir jetzt auch.". Da du ein erfahrener Spieler zu sein scheinst, korrigiere Deine "jungen Hüpfer" an der richtigen Stelle, wenn sie in Grundspielen spielen und vermittle ihnen, daß alles was ihr im Training macht, auch relevant für ein Punktspiel ist - selbst kordinative Übungen o.ä. Natürlich solltest Du es auch begründen können.

    Und zur 6-0 selber würde ich vielleicht eine der von Dir genannten Regeln ein wenig relativieren. Was sollen die Spieler denn mit den Hacken am Sechser? Mit der Hacke wird's schon deutlich effektiver! Nämlich genau dann, wenn sie schräg oder besser ballorientiert stehen. Das gilt immer noch wenn sich der Ballführer vor ihnen befindet. Dann orientiert man sich an der Wurfhand. Sobald die Abwehr parallel zum Sechser steht, ist's meist eine Einladung für einen im 1 gegen 1 auch nur semitalentierten Angreifer.
    Als zweite Hilfestellung: der Kreisläufer steht (zumindest bei mir) immer hinter dem Abwehrspieler, da letzterer schon verloren hat, sobald der Kreis den Ball in Händen hält, weil er üblicherweise nur noch durch ein Foul zu stoppen ist. Der kreisferne Abwehrspieler darf ruhig etwas offensiver werden, jedoch nur solange der Kreisläufer wirklich fern ist.

    Als Vorübung für die Grundspiele eignet sich bspw. der "Bärentanz" oder andere (kurze) Läufe/Sprints nach Vorgabe zu oder um bestimmte(n) Ziele(n) in Abwerhaltung, denn hier kannst Du wunderbar die individuelle Abwehrhaltung jedes einzelnen Spielers sehen und korrigieren.

    Sollten alle Stricke reißen und Ihr werdet aus dem Rückraum erschossen, hättest immer noch die Möglichkeit einer 5-1. Die ist noch nicht so komplex wie die 3-2-1.
    Immer wieder eine kleine Überraschung im Seniorenbereich ist jedoch auch immer eine 1-5, ist auch nicht riesig komplex und hält den gegnerischen Angrif weiter vom Tor weg. Hierfür sollten Deine Spieler jedoch im 1 gegen 1 recht fit sein.