Ich trainiere eine weibl. A und stehe im Moment vor einem Problem, das sich langsam aber sicher eingeschlichen hat und dem ich mich selbst zwischenzeitlich recht hilflos gegenüber sehe. Der Spaß ist flöten! ![]()
Seit einem guten halben Jahr sank die durchschnittliche Trainingsbeteiligung kontinuierlich, so daß wir seit Wochen sogar nur noch sehr eingeschränkt trainieren können - mit drei Leuten könnte ich mich zwar noch in die Halle stellen, habe aber spätestens beim dritten Mal auch keine Lust mehr darauf. In der kompletten Vorbereitung haben mein Co und ich versucht, wirklich tief in die Überraschungstüte zu greifen. Da war von Hochseilgarten über Minigolfen bis zu Grillabenden alles und noch ein bißchen mehr dabei. Selbst bei derartigen Highlights gab's grundsätzlich für mindestens die Hälfte immer irgendetwas "wichtigeres". Dazu setzte es dann noch einige (unnötige) Niederlagen in Trainingsspielen.
Zwischenzeitlich ist es soweit, daß sogar ich selbst keine Lust mehr habe, mir groß etwas zu überlegen für die nächste Trainingseinheit, geschweige denn, mir dafür die Zeit zu nehmen. (Tue es aber trotzdem...) Denn meine Spielerinnen tun das auch nicht und das frustriert einfach ohne Ende...
Mein persönliches Abmeldungshighlight der letzten Woche: "Bin noch shoppen, schaffe es nicht rechtzeitig." ![]()
Hinzu kommt, daß ich einen ohnehin sehr kleinen Kader habe (nur sechs "echte" A-Jugendliche, davon zwei dauerverletzt) und mit B-Jugendlichen auffüllen muß , die aber mindestens einmal (einige auch zweimal) die Woche zum A-Training kommen sollen - es aber bis auf einige rühmliche Ausnahmen auch nicht wirklich tun.
Das Erstaunliche dabei ist, daß sowohl die Spielerinnen untereinander als auch sie zu mir und umgekehrt abseits des Handballs eigentlich ein gutes Verhältnis haben.
Einen kleinen Lichtblick hatte ich letztens, als sich eine Mutter bei mir "auskotzte", wie pubertär ihre Tochter (16 Jahre alt) derzeit wäre und es wohl derzeit generell nicht so leicht sei mit den "lieben Kindern"
Dennoch habe ich langsam wirklich Zweifel an dem, was ich da tue.
Liegt es am Alter oder doch an mir???
Zudem sei noch gesagt, daß ich zugegebenermaßen sicherlich recht anspruchsvoll bin, was "Disziplin" angeht. Hiermit ist nicht nur Pünktlichkeit, regelmäßige Trainingsteilnahme o.ä. gemeint, sondern auch diszipliniertes Verhalten auf dem Spielfeld, also bspw. eine konsequente Rückwärtsbewegung, selbst wenn man schon 55 Spielminuten in den Knochen hat.
Ich glaube diesbezüglich, recht gut einschätzen zu können, was jede einzelne Spielerin leisten kann, auch in konditioneller Hinsicht. Und solche "Bocklosigkeiten"/Nachlässigkeiten bis hin zu Selbstauswechselungen, weil man "nicht mehr kann", bzw. dem Versuch dazu, weil's gerade nicht so läuft, tauchen immer öfter auch bei (noch) fitten Spielerinnen auf. So etwas kann ich absolut nicht ausstehen und teile das den Spielerinnen auch "entsprechend" mit.
Andererseits lebe ich meinen Spielerinnen diese Disziplin auch vor, da ich selber noch aktiv in unserer Seniorenmannschaft spiele und dort auch mit einigen von ihnen hin und wieder gemeinsam auf dem Feld stehe. Ich verlange also nichts von ihnen, was ich nicht selber bereit wäre, zu tun.
Wie gesagt, ich bin mittlerweile echt hilflos und hoffe, daß Ihr vielleicht einen Tipp parat habt, wie ich "den Laden wieder auf Vordermann bringen" kann. Denn ich überlege ernsthaft, das ganze in nächster Zeit hinzuschmeißen, wenn es so bleibt wie jetzt. ![]()