Aufgaben des Innenblocks

  • hallo,

    brauche dringend Hilfe, und da ich gerade gelesen habe, dass hier einige die 3:2:1 lieben, erhoffe ich mir die hier:

    Das Problem: RR sucht den Weg nach innen. Welche Aufgabe hat
    VM, HR, HM? Ich stehe gerade total auf dem Schlauch.

    Muss VM zum Kreis ?(
    Was macht HM? Also natürlich vorausgesetzt, dass der Kreis nicht da stehen bleibt, wo der RR hin will.

    Versteht ihr was ich meine?

    Ich habe mal ein Bild angehängt. Hier soll der RR den Weg nach innen suchen.

    Ach was anderes: wenn RR nach Aussen versucht durchzubrechen, darf der Aussen nicht helfen, aber was ist mit HM?

    DANKE

  • In der Regel sichert der HM immer noch einen Durchbruch ab. In der Regel ist der HR auch mit am Kreis mit dran wenn dieser sich Richtung 7m orientiert.

    Evtl. kann der VM je nach Konzept. Aber wenn hie rder HM oder VM aushelfen muss es im richtigen Augenblick geschehen. Also nicht zu früh und auch nicht zu spät.

    Kann dir das Buch
    3:2:1 - Abwehr mit Libero empfehlen. Es ist von Peter Feddern.

  • *Schüttel* In der Graphik läuft ja schon mal gar nicht alles nach Plan. ;)

    HR sollte beim Kreis stehen und hat - im Augenblick - keine weiteren Aufgaben, als genau diesen zu decken.

    VM steht sehr offensiv. So sehe ich in der Praxis häufig die 3:2:1 gespielt. Und genau dann würde ich als Trainer RR und RL immer wieder Richtung Zentrum einbrechen lassen, weil dann der Baum brennt. Den extrem offensiven VM, also immer auf der Spitze, würde ich nur gegen schwache Gegner spielen oder situationsbezogen (RR/RL im Zweikampf oder haben bereits geprellt).

    Ich würde VM in dieser Situation bei 8m haben wollen und zur Ballseite verschoben. HM und VM können aushelfen, so HL nun Hilfe benötigt.

    Bricht RR nach außen durch, ist auch das eine Aufgabe für HM. Hier könnte man noch unterscheiden, falls RR Rechtshänder ist. Dann kann auch HM nur bedingt helfen und HL müsste RR weitestmöglich abdrängen und die lange Ecke blocken. Könnte man auch an der Schnelligkeit von HM festmachen, ob er helfen soll oder nicht.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • evtl. solltest du dir im philippka-verlag mal das buch 3:2:1 mit libero bestellen und durchlesen. die von dir gestellten fragen betreffen absolute basics dieser abwehr, die hier sehr gut erklärt und im zugehörigen video auch gut dargestellt werden. diese basics solltest du dir auf jeden fall erst einmal aneignen bevor du darüber nachdenkst, diese abwehr mit deiner mannschaft zu trainieren ...

  • Zumindest bei 3-2-1 mit Libero hilft der HM HL nicht. Alle Durchbrüche nach innen werden von den 3 offensiven Spielern verteidigt. Zu deinem Bild hat ja Zickenbändiger schon das meiste gesagt:

    Der HR sichert hinten am Kreis, der VM ist zu offensiv, er hat Sicherungsaufgaben gegen den Diagonalpass zum Kreis, also ca. 8-9m, der HL verteidigt offensiv gegen den RR. Wenn der HL in der 1-1 in Schwierigkeiten kommt und der RR nach innen durchbricht, hilft der VM, beim dann wahrscheinlichen Parallelstoß hilft erst der HR gegen RM und dann der HM gegen den Durchbruch des RL. Durch das Absinken von VM oder HR zum Kreis wird die Situation gelöst.
    Beim Durchbruch des RR nach außen hilft der HM, der ausgespielte HL muss dann sofort nach hinten absinken um ein Kreisanspiel zu verhindern.

    Generell muss man aber sagen: Wenn alle Stricke reißen und der VM nicht rechtzeitig helfen kann, muss der HM eben ran. Der ausgespielte Spieler hat dann aber nur eine Aufgabe -> Absinken Absinken Absinken

    Ob offensiver oder defensiver VM ist von den eigenen Spielern und dem Gegner abhängig. Wenn ich starke Halbverteidiger habe, die mit den gegnerischen Halbangreifern gut zurecht kommen, dann kann der VM durchaus offensiv stören. Immerhin werden so technische Fehler provoziert und der Angriff geteilt. Sind die Angreifer auf halb zu gut, dann spielt man eben eher defensiv, sodass der VM Sicherungsaufgaben leichter wahrnehmen kann.

  • hallo zusammen,

    tsd dank schonmal. Das Buch sowie die DVD habe ich bestellt. Aber da es so lange dauert bis die da ist, wollte ich diese Frage so schnell wie möglich klären. An sich hatte ich es richtig gedacht, aber a nicht richtig aufgemalt, das hast Du schon recht Zickenbändiger, aber ich bin immer mit dem HM ins schleudern gekommen.

    wenn der RR nun nach aussen durchbricht? dann darf der AL nicht helfen, und HM? Der muss helfen oder, VM sichert dann wieder den Pass ab und HR ist am Kreis, richtig?

    Grüße
    DANKE

    :spring: Laufen ist schön, andere laufen lassen noch viel schöner :D

  • Bei Durchruchnach Außen hilft in der Regel auch der Außenverteidiger, aber auch erst im letzten Moment. Es darf dann allerdings auch kein Pass mehr zustande kommen.

  • Wenn der Kreis brav auf der Seite stehen bleibt, auf der du ihn eingezeichnet hast, dann stimmt das. Normalerweise läuft der aber mit, dann hat erst der VM, dann der ausgespielte HL Sicherungsaufgaben.

    Dany:
    Dann sprichst du aber sicher nicht mehr von der 3-2-1 mit Libero. Da hat der Außenspieler nicht die Aufgabe beim Durchbruch des RR nach Außen zu helfen. Das macht der HM(Libero).

    2 Mal editiert, zuletzt von orange (6. Juli 2010 um 13:17)

  • Aushelfen durch den Außen ist eine Glaubensfrage, über die sicher heftig diskutiert werden kann. Eine These lautet: "Der Außen hilft niemals aus." Es spricht einiges dafür:

    - Wer hilft dann dem Außen gegen seinen Gegenspieler (u.U. Eckenaußen)?
    - Bei Optimalbesetzung des Rückraums kommt der Außen von der Wurfarmgegenseite. Was soll er denn machen?
    - Der Halbverteidiger steht auf der Wurfarmseite und kann selbst nach einem Durchbruch evtl. noch blocken und die Situation retten.
    - Wenn ich die 3:2:1 mit weiten Wegen für den HM spiele, dann kann dieser doch am besten helfen. Falls KM zur Ballseite folgt, holt er sich VM zurück zur Hilfe.

    Ich bin Fan von "einfachen Regeln": Du [Außen] hilfst nie aus! Und Du sorgst dafür, dass Du nie einen Zweikampf gegen deinen Gegenspieler nach innen verlierst und hälst so Halb den Rücken frei.

    (Und auf der angesprochenen DVD ist anschaulich erklärt, dass Halb nicht nach außen hin aushilft.)

    Im Jugendbereich oder unteren Leistungsbereich Senioren habe ich aber nicht immer eine Granate auf LA oder RA. Hier mache ich gegnerbezogen Ausnahmen, falls der Rückraum sehr stark ist und wir von Außen nichts zu befürchten haben. Das lernt man auf die harte Tour. Wir sind mal von einer Rechtshänderin auf RR vollkommen abgeschossen worden, weil die immer zur Hand durchbrach und von dort sehr gut diagonal werfen konnte. Meine Außen hielt sich an die Anweisung und meine HM war nicht schnell genug hinterher. Die Linkshänderin auf Außen hätte man guten Gewissens stehen lassen können.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Die "Philosophie der einfachen Regeln" find ich gut = ) !

    Der Halb soll ja den Druck auf den Rückraum aufrecht erhalten. Deswegen hilft gegen Durchbrüche des Außen nach Innen der HM.

  • orange
    das ist die ander Alternative. Aber dann muss der VM so schnell sein das er ziemlich fix beim Kreis ist wenn dieser auf der Ballseite steht. Den sonst ist dier Glockenfrei.

    Wenn der Außen wie bei mir aushilft muss wie gesagt der Spieler so angegangen werden das kein Pass mehr zustande kommt.

  • Ist doch kein Problem für den VM von 8-9 Meter zum Kreis abzusinken. Außerdem kommt ja der ausgespielte Halb zur Hilfe. Alles eine Frage von Automatismen und damit von Übung.

    Tut mir leid, ich bin einfach kein Freund von "Außen hilft und versucht einen Pass zu verhindern" ;) , weil ein guter Rückraumspieler den Ball praktisch immer wegkriegt (nach meiner Meinung).

    Einmal editiert, zuletzt von orange (6. Juli 2010 um 22:41)

  • @ Orange spiel mal gegen mich wenn ich net will das mein gegner Passt dann past der auch net ^^. Ghet halt net immer gut für mich aus ;)

    Aber im Prinzip geb ich dir recht. Wenn die Abwehr in den Grundzügen alle sautomatiesiert wird. kann eher der HM als der Außen aushelfen. Für den Anfang ist es denke ich einfacher wenn der Außen aushilft.

  • Zitat

    Original von orange
    Ist doch kein Problem für den VM von 8-9 Meter zum Kreis abzusinken. Außerdem kommt ja der ausgespielte Halb zur Hilfe. Alles eine Frage von Automatismen und damit von Übung.

    Tut mir leid, ich bin einfach kein Freund von "Außen hilft und versucht einen Pass zu verhindern" ;) , weil ein guter Rückraumspieler den Ball praktisch immer wegkriegt (nach meiner Meinung).


    Und das sagt einer vom Groetzki Club. Der zeigt doch sehr oft, wie ein Außen aushelfen kann. Der macht daraus ja sogar Steals. Beide Varianten sind automatisierbar. Das Außenaushelfen kann mehr Ballgewinne produzieren.

    Wieviele Beiträge muss ich eigentlich noch schreiben bis ich dieses idiotische Merkmal " schon süchtig" wegkriege. In Deutschland darf man Lumumba nicht mehr Lumumba nennen, aber als süchtig darf man jeden bezeichnen. Strange

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Im Jugendbereich oder unteren Leistungsbereich Senioren habe ich aber nicht immer eine Granate auf LA oder RA.

    Genau. Und da gelten bei mir andere Regeln. Bei unseren Gegnern (wJA Bezirksliga) haben wir häufig nur Rechtshänder auf der rechten Angriffsseite, auf Außen teilweise harmlose Werfer. In diesen Spielen hilft/sichert AL konsequent nach innen, weil sie
    a) RR bei Durchbrüchen gegen die Hand auf der Wurfarmseite angreifen und
    b) die RA gegen meinen guten Torwart in die Wurffalle schicken kann. Das klapt in manchen Spielen fünf oder sechs mal. Nebenbei erspare ich meiner HM so einiges an Laufarbeit, weil sie gegen RR nur zur Mitte sichern muss. Auf der linken Seite, wo meist stärkere Werferinnen agieren, sieht das anders aus. Allerdings richtet sich das Abwehrverhalten auch dort eher nach Spielweise und Qualität der Gegnerinnen als nach Lehrbuchregeln.
    An guten Tagen schaffen es die Mädels, auf eigene Faust und abweichend von den Regelbewegungen Situationen zu lösen. Z.B. hat einmal HR Durchbrüche bzw. Abspiele der starken LA zur Mitte verhindert, während HM den RL aus der Mitte offensiv angegangen ist. Hat uns drei Tore vom Kreis gekostet, aber potenzielle acht oder zehn Treffer von LA bzw. RL aus dem Parallelstoß verhindert.

  • Einigen wir uns darauf, dass man das vom Gegner und den eigenen Abwehrspielern abhängig machen muss.

    Zu der Groetzki-Sache: Klar kann der Außen helfen und natürlich kann er - wenn er intelligent spielt - situationslösend agieren oder sogar einen Ballgewinn erzeugen. Aber es bleibt das große Risiko, dass der Ball auf Außen durchgespielt wird. Und dann gibts Tor oder 7m. Warum sollte nicht der HM helfen und damit die komplette Situation lösen. Pass auf Außen -> Außenspieler verteidigt; Rückpass auf Mitte -> Normalbewegung wieder da. Gerade darum geht's doch in der 3-2-1 mit Libero.... Fehler können kompensiert werden.

    Mal davon abgesehen spielen die Löwen keine 3-2-1 und in der Bundesliga werden generell keine reinen Abwehrsysteme aus dem Lehrbuch gespielt. Sind doch meistens Kombinationen oder Abwandlungen, je nach Gegner und eigenen Spielern.

  • No risk no fun !

    Wieviele Beiträge muss ich eigentlich noch schreiben bis ich dieses idiotische Merkmal " schon süchtig" wegkriege. In Deutschland darf man Lumumba nicht mehr Lumumba nennen, aber als süchtig darf man jeden bezeichnen. Strange

  • Zitat

    Original von orange
    Einigen wir uns darauf, dass man das vom Gegner und den eigenen Abwehrspielern abhängig machen muss.

    ich glaube aber, dass ich das bei einer weibliche C-Jugend erstmal getrost lassen kann. Ich werde erstmal trainieren, dass sie nicht helfen, dass der Halbverteidiger alleine klar kommen muss. Die Argumentation aber des HM ist, wie soll ich da noch aushelfen?

    Gar nicht oder?

    Grüße

    :spring: Laufen ist schön, andere laufen lassen noch viel schöner :D

  • Dann scheint es der HM noch nie richtig versucht zu haben.

    Er verschiebt ja leicht mit zur Ballseite (steht etwa auf Höhe des 7m) wenn der Ball auf RR ist, der VM sichert ja Diagonalpass und HR hat den ballfernen Kreisspieler. Wenn die 1-1 Situation kommt und der HM sieht, dass nach Außen abgebrochen wird, dann kann er sich schon in die Richtung orientieren. Bricht er nach Innen ab, dann orientiert er sich wieder Richtung Kreis, weil der VM nicht mehr sichern kann und der HR nach vorne muss, sobald der RR zum RM spielt.

    Eigentlich gibts 2 Situationen:
    1) Parallelstoß nach Aktion auf der linken Seite. Da muss der HM einfach erkennen, dass der RR parallel durchgeht, wenn der HL-Verteidiger zur Mitte hilft und sich dementsprechend positionieren
    2) 1-1 Aktion vom RR ohne Voraktion. Wenn der RR ohne Widerstand am HL vorbeikommt, kann der HM natürlich wenig machen. Also Kampf muss schon sein. Der HM muss erkennen, ob die Aktion gefährlich wird (Stellungsvorteile für den Angreifer? Geschwindigkeitsvorteil? Besserer 1-1?) oder nicht und dementsprechend agieren.

    Das ist alles eine Frage des Timings und des Spielverständnisses. Das klappt schon. Alles Übungssache :).