Dormagener HC Rheinland 2010/2011

  • lothar & Ronaldo
    Soll denn der §
    "b) der Verein bzw. der wirtschaftliche Träger selbst die Einleitung eines Insolvenzverfahrens beantragt hat oder..."

    sinngemäß bedeuten:
    a) selbst wenn er selbst das Insolvenzverfahren eingeleitet hat (und kein außenstehender)
    oder
    b) selbst wenn er das Insolvenzverfahren nur eingeleitet hat (und noch kein eigentliches Insolvenzverfahren läuft)

    und ist ein eingeleitetes Insolvenzverfahren dasselbe wie ein Insolvenzprüfungsverfahren oder dessen Einleitung!? Anders gefragt, was hat der DHC gemacht ein Insolvenzprüfungsverfahren eingeleitet bzw. beantragt oder ein Insolvenzverfahren? Leitet das Amtsgericht nicht erst ein Insolvenzverfahren ein, wenn der Insolvenzverwalter das per Gutachten empfiehlt!?

    Ich finde die Formulierung nicht so eindeutig und nehmen wir doch mal an, das Wunder geschieht vor der Einleitung des eigentlichen Insolvenzverfahrens und der DHC wird Viertletzter und stellt und bekommt die Lizenz für die nächste Saison. Warum sollte man den DHC dann bestrafen? Nur weil der Geschäftsführer in diesem Fall rechtzeitig eine drohende Insolvenz angemeldet und nicht gewartet hat bis das Kind völlig in den Brunnen gefallen ist und die Gläubiger vor der Tür stehen. Der Fall ist zwar zunächt mal sehr konstruiert aber könnte eintreten. In diesem Fall gäbe es keine finanziellen Schäden und der Verein ist allen auch lizenzrechtlichen Verpflichtungen nachgekommen!

    Nun ja, ich bin ja wie gesagt kein Anwalt, aber diese Fragen würde ich als Verantwortlicher des Vereins in diesem Falle stellen!

    Ich denke oft an die Zukunft, denn das ist der Ort wo ich den Rest meines Lebens verbringen werde.
    (Al Pacino)

  • Die Reihenfolge ist normalerweise wie folgt (stark vereinfacht) :

    Einreichung des Antrags durch Gläubiger / Mitglieder des Vertretungsorgans
    Prüfung des Antrags durch das Insolvenzgericht / Amtsgericht.
    Einleitung Insolvenzverfahren

    Ich denke man hat seitens DHC einen Antrag nach §18 InsO gestellt

    Zitat

    Grundsätzlich ist ein solcher Antrag immer dann zulässig, wenn der Antragsteller absehen kann, dass seine Zahlungsmittel (einschließlich aller Kreditlinien und vergleichbaren Werte) nicht ausreichen, um alle Verpflichtungen innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes zu erfüllen. Die aktuelle Rechtsprechung (Oktober 2005) geht davon aus, dass dieser Zeitraum maximal 12 Monate betragen darf. Die neuere Rechtsprechung des BGH verlangt, dass mit dem Antrag auch entsprechende Nachweise vorgelegt werden müssen.

    §17 wäre "Zahlungsunfähigkeit" und §19 "Überschuldung".

    Zum Thema Rückzug des Antrages :

    Zitat

    Den Insolvenzantrag zurückziehen können Sie so lange, bis das Insolvenzgericht einen Beschluss über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens erlassen hat. Danach ist es zu spät.

    Dies gilt allerdings nur, wenn Sie einen eigenen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt haben

    Hat ein Gläubiger wie beispielsweise eine Krankenkasse oder das Finanzamt den Insolvenzantrag gestellt, können Sie den Insolvenzantrag nicht zurückziehen.

    Ich denke an diesem Punkt wird es dann für den DHC interessant werden. Wenn in den Richtlinien der Fall eines zurückziehens des Antrages nicht vorgesehen ist würde das möglicherweise ja den Weg der Klage ermöglichen. Insofern war es ein nicht ungeschickter Schachzug seitens Herrn Lieven den Eigenantrag zu stellen bevor externe das machen.

    Aber das ist alles reine Spekulation und "was wäre wenn".

  • Der Abstieg stünde nur dann nicht fest, wenn der I-Antrag wegen "drohender Zahlungsunfähigkeit" gestellt worden wäre.
    Das ist so aber nicht kommuniziert worden.


    Das ist zwar auf der Pressekonferenz am 7.2. vom DHC-Geschäftsführer nicht gesagt worden, dafür hat es aber der Insolvenzverwalter in der PK am Sonntagabend nach dem Melsungen-Spiel gemacht: Der Insolvenzantrag wurde wegen "drohender Zahlungsunfähigkeit" gestellt!


  • Das ist zwar auf der Pressekonferenz am 7.2. vom DHC-Geschäftsführer nicht gesagt worden, dafür hat es aber der Insolvenzverwalter in der PK am Sonntagabend nach dem Melsungen-Spiel gemacht: Der Insolvenzantrag wurde wegen "drohender Zahlungsunfähigkeit" gestellt!

    Was anderes hätte mich ehrlich gesagt auch gewundert weil das nicht so zu diversen Aussagen gepasst hätte. Und ich denke mal das man sich seitens DHC Führung schon genauer mit befasst hat.
    Mannomann...das wird noch echt interessant :cool:

  • Ich denke man hat seitens DHC einen Antrag nach §18 InsO gestellt

    [...]

    §17 wäre "Zahlungsunfähigkeit" und §19 "Überschuldung".

    Überschuldung ist sehr wahrscheinlich ausgeschlossen, da dieser Grund seit 11/2009 nicht mehr ohne weiteres einen "automatischen" Insolvenzantrag auslöst. Aber gut, es wurde ja gepostet, dass wohl auch drohende Zahlungsunfähigkeit als Grund kommuniziert wurde.

    "Gängiger" Insolvenzgrund bei Spielbetriebsgesellschaften im Profisport ist seit der Änderung 2009 drohende Zahlungsunfähigkeit, denn bei dem Grund Zahlungsunfähigkeit dürfte aufgrund des kurzfristigen orientierten Geschäfts ein Risiko bestehen, zur Insolvenzverschleppung beigetragen zu haben. Selten ist eine Zahlungsunfähigkeit von heute auf morgen vorhanden. Vielmehr sind es Vertragskündigungen oder kurzfristige Ausfälle von Sponsoren oder andere wichtige Vertragskündigungen (wie Mietvertrag Halle), die von heute auf morgen erstmal nur die Perspektive verdunkeln.

    Zu den Aussagen des vorl. Insolvenzverwalter (IV): Man sollte den Aussagen nicht übermäßigen Wert geben. Der IV ist verpflichtet, das Beste aus der Situation zu machen und eben alle Verträge zu prüfen. Wie man ja schon lesen konnte, ist der IV kein Stammgast beim Handball, so daß er folglich auch nicht alle Regularien im Detail und in seiner Rechtmäßigkeit kennt.
    Ich gehe davon aus, dass bei einer nicht kurzfristigen Rücknahme des Insolvenzantrages keine Chance besteht, "nicht abzusteigen". Erst letztes Jahr gab es ja in der DEL eine juristische Schlammschlacht um den Abstieg der Huskies, die sich via Insolvenz in Eigenregie sanieren und nicht den Weg des Zwangsabstiegs gehen wollten. Wenn auch die Klageverfahren in diesem Kontext nicht zu Ende geführt wurden, so ist der IV definitv gescheitert, auch weil er die ganze Liga gegen sich aufgebracht hat. Was bringt es groß, sich in eine Liga reinzuklagen und als Resultat aber völlig alle Sympathien verspielt zu haben?

  • Meiner bescheidenen Meinung nach denke ich das man sich eher den Weg eines "geordneten Rückzuges" in LIga 2 sichern möchte. Nach dem was man so hört stehen ja Sponsoren mittelfristig bereit. Von daher gehe ich aktuell mal von 2 Dingen aus :

    - wir bringen die Saison in irgendeiner Form spieltechnisch zu Ende
    - starten dann wieder in Liga 2 mit kleinerem, aber gesichertem Etat und finanziell günstigerem Kader

    Das wäre ein Szenario mit dem ich mich anfreunden könnte unter heutiger Sicht.
    Das "worst case" Szenario schwebt allerdings noch über uns.....

    Von daher denke ich mal das wir bis Ende März erstmal Ruhe haben und die Spiele gesichert sind.

  • Tja, da haben die Füxxe uns tatsächlich, wie versprochen, mit einer weiteren Maßnahme unter die Arme gegriffen:


    Füchse unterstützen DHC Rheinland - Fabian Böhm wechselt nach Dormagen
    Am Rande des Spiels der Füchse Berlin gegen den DHC Rheinland hat Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning dem insolventen Club aus Dormagen Hilfe versprochen. Die Füchse ließen den Worten nun Taten folgen, ab sofort ist der Berliner Mittelmann Fabian Böhm für den DHC Rheinland spielberechtigt. Gemeinsam mit Thomas Dröge, sportlicher Leiter in Dormagen, setzte Bob Hanning den Plan in die Tat um und hofft, dass noch weitere Bundesligisten dem Beispiel folgen werden.

    http://www.fuechse-berlin.de/2007/o.red.c/home-start.php


    Danke nach Berlin! :hi:


    Wollen nur hoffen, dass dafür Kentin Mahé nicht weg ist... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Ruedi (15. Februar 2011 um 16:04)

  • Tja, wenn sich jetzt noch genügend andere Vereine finden, dann spielt der DHC die Saison zu Ende und Melsungen ist 100%ig gekniffen! Komische Sache, aber warum eigentlich nicht?! Fabian Böhm kriegt Erstligapraxis unter Wettkampfbedingungen und dem DHC ist vielleicht ein bißchen geholfen, denn: " ... Die schnelle Realisierung war nach der Bereitschaft der Füchse, die das
    Gehalt von Fabian Böhm in voller Höhe weiterzahlen werden
    ... "

    win-win?

    (Der Hinweis mit Mahé ist vielleicht gar nicht so falsch, vielleicht haben die Füchse ihn sich so gesichert für nächste Saison?)

    mit Petko so geht nicht!
    (Velimir Petkovic
    [b]
    Mein Herz schlägt links, der Kopf arbeitet rechts und die Brieftasche ist in den USA (André Kostolany)

  • Sorry - aber das finde ich jetzt nicht mehr so witzig. Böhm spiel in der 2. Mannschaft, Klassenerhalt nicht möglich - alles total uneigennützig von Bob!!! :pillepalle:

  • Mal bei UD in KI anfragen ob Jicha nicht noch mehr Spielpraxis benötigt :hi::D

    Zu Böhm:

    Für unseren französischen Jungspund auf Mitte ist das prima - kann er sich zwischendurch mal erholen. Immerhin rennt der ja fast 60 Minuten wie ein Hase. Ob uneigennützig hin oder her - Böhm schnuppert Erstligaluft und wir haben einen Spieler mehr.
    Was BH sich dabei gedacht hat ist mir ehrlich gesagt wurscht.

  • oder Gummersbachs Igor "Bankdrücker" Anic ..?

    Jens Friedrichs
    Ich glaube nicht, dass die Aktion gelaufen wäre, wenn die FüchseII nicht zwangsabsteigen müßten! Das ist doch von Anfang an eine Farce gewesen.

    Ich finde das gut! Im übrigen vielleicht "win-win-win", denn on top dürfen die restlichen Heimspielgegner des DHC weiter hoffen nicht Tickets zurückzahlen zu müssen.

    Ich las heute von einem ständigen europäischen Krisenfonds ... mein Gott, die Analogie liegt nicht mehr fern!

    mit Petko so geht nicht!
    (Velimir Petkovic
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  • nene lass mal den Igor Anic bei uns und P.W. nee lass den mal etwas schmoren..
    ich denke das es eigentlich eine gute Sache ist.. für den kleinen Kader... da gibt es bestimmt einige.,,.. achso doch wir hätten den Putic der sitzt auch viel....

  • "Am Rande des Spiels der Füchse Berlin gegen den DHC Rheinland hat Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning dem insolventen Club aus Dormagen Hilfe versprochen. Die Füchse ließen den Worten nun Taten folgen, ab sofort ist der Berliner Mittelmann Fabian Böhm für den DHC Rheinland spielberechtigt. Gemeinsam mit Thomas Dröge, sportlicher Leiter in Dormagen, setzte Bob Hanning den Plan in die Tat um und hofft, dass noch weitere Bundesligisten dem Beispiel folgen werden.

    Die Überraschung war groß, als der DHC Rheinland zu Beginn letzter Woche Insolvenz anmeldete. Zeitweise war sogar von einem Rückzug die Rede, auch jetzt ist dieses Szenario noch nicht vom Tisch. "Wir müssen unbedingt versuchen diesen Standort zu erhalten, er ist für die Bundesliga sehr wichtig, gerade auch aufgrund der herausragenden Jugendarbeit", sagte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning, der als Vizepräsident der TOYOTA Handball-Bundesliga auch den Jugendbereich verantwortet.

    "Die Bundesligisten könnten ihre jungen Talente nach Dormagen schicken, damit sie dort in der restlichen Saison Spielpraxis erhalten und den Spielbetrieb sichern", so Hannings erste Idee. Nach dem Spiel der Füchse Berlin gegen den DHC Rheinland am vergangenen Mittwoch versprach Hanning, dass die Unterstützung der Füchse sich nicht auf die Übernahme der Buskosten beschränken werde. Ein weiterer Baustein der Unterstützung wurde jetzt realisiert, Spielmacher Fabian Böhm wird über ein Zweitspielrecht beim DHC Rheinland aushelfen.

    "Für Fabian Böhm ist das eine tolle Gelegenheit sich im harten Wettbewerb der ersten Bundesliga zu beweisen, in Dormagen wird er deutlich mehr Spielanteile erhalten, als das bei den Füchsen möglich wäre", erklärte Hanning. Über das Zweitspielrecht ist theoretisch auch ein Einsatz Böhms für die zweite Füchse-Mannschaft möglich, sollte sich in der ersten Mannschaft ein Spieler verletzten und Not am Mann sein, dann könnte Böhm auch noch während der Saison ganz nach Berlin zurückkehren.

    "Ich darf mich erst einmal ganz herzlich bei den Füchsen Berlin und ganz besonders bei Bob Hanning bedanken", sagte Thomas Dröge, sportlicher Leiter des DHC, "es freut mich, dass den Worten auch Taten folgen." Dröge konnte am vergangenen Sonntag mit Trainer Kai Wandschneider und dem bereits um drei Abgänge dezimierten Team einen Überraschungserfolg gegen die MT Melsungen feiern. "Trotz der Misere hat die Mannschaft den Geist und den Willen ihre Leistung abzurufen, das hat sie am Wochenende bewiesen", freute sich Dröge, für den Böhm wunderbar in diese Konstellation passt, "Fabian Böhm wird uns helfen, dass unsere Mannschaft in unserer Tabellenregion konkurrenzfähig bleibt."

    Bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag hatten sich Bob Hanning und Thomas Dröge ausführlich auf diese Lösungsmöglichkeit verständigt. Die schnelle Realisierung war nach der Bereitschaft der Füchse, die das Gehalt von Fabian Böhm in voller Höhe weiterzahlen werden, der guten Zusammenarbeit mit Thomas Dröge in Dormagen zu verdanken.
    "Ich kann nur hoffen, dass weitere Vereine dieser Idee folgen werden", appeliert Bob Hanning an die weiteren Bundesliga-Clubs, "schließlich hilft es uns allen, wenn der DHC die Saison zuende spielen kann und die Chance bestehen bleibt, dass dieser wichtige Standort erhalten bleibt". Hanning erinnerte in diesem Zusammenhang auch an seinen Vorschlag eines Rettungsfonds, mit dem über eine gemeinsame Rücklage aller Bundesliga-Clubs in der Zukunft die finanziellen Schäden aufgrund von Insolvenzen abgemildert werden könnten.""
    Danke an Bob Hanning und Thomas Dröge. Auch wenn sich Sigtryggsson nicht voll entfalten konnte, hat Dröge doch einen guten Job gemacht, wenn man bedenkt, welche Voraussetzungen er hatte, noch Leute zu holen.

    Ich drücke dem DHC die Daumen, vielleicht gibts ja mal ein Wunder für die, die nicht erst die Spieler auf Gehaltszahlungen warten lassen. (Wenngleich ich mir nicht sicher bin, ob der Gang zum InsolvV wirklich nötig war. Egal, für Spieler und das Finanzamt wohl auf jeden Fall die bessere Lösung)

  • Gott sei Dank sind in der 2.Liga nicht so viele Spieltage weg. Denn Böhm ist für die 2. Mannschaft schon eine Schwächung. Sonst würden so manche "Wettbewerbsverzerrung" rufen. (Bitte die Anführungstriche lesen und den Konjunktiv beachten.(