Wechselfehler nicht gesehen

  • Ich habe eine Frage zu einer Situation vom vergangenen Wochenende:
    Das Spiel war aufgrund einer Verletzung unterbrochen, unser Zeitnehmer ruft den Schiedsrichter zu sich und teilt ihm mit, dass der Gegner kurz vor der Unterbrechung einen Wechselfehler begangen hat. Kommentar des Schiedsrichters: Kann er nicht bestrafen, da er ihn nicht gesehen hat!
    Ist es nicht die Aufgabe des Zeitnehmers auf Wechselfehler zu achten und den Schiedsrichter zu informieren, der dann die entsprechende Strafe ausspricht?
    Wir haben das Spiel knapp gewonnen, von daher egal, aber mir geht es nur ums Prinzip und ob ich die ganze Zeit etwas falsches angenommen habe.

  • Wenn der Zeitnehmer oder der Sekretär dir einen Wechselfehler mitteilen musst du diesen auch bestrafen. Allerdings müssen diese den Wechselfehler sofort anzeigen/pfeifen nun nicht bis zur nächsten Unterbrechung warten.

  • Zwar ist mein letzter Schiri- bzw. Kampfgerichtlehrgang schon etwas her - aber wenn ich mich recht entsinne, hat das KG unter andererm auch deswegen die Pfeife am Tisch liegen, damit es das Spiel bei Wechselfehlern unterbrechen und den SR darüber informieren kann, damit dieser dann die Bestrafung vornimmt.
    Oder liege ich da völlig falsch?! ?(

  • Zitat

    Original von Dany
    Wenn der Zeitnehmer oder der Sekretär dir einen Wechselfehler mitteilen musst du diesen auch bestrafen. Allerdings müssen diese den Wechselfehler sofort anzeigen/pfeifen nun nicht bis zur nächsten Unterbrechung warten.


    Siehste Dany, vielleicht solltest du doch mal in Erwägung ziehen, einen Neulingslehrgang zu besuchen! ;)

    Es darf nicht heissen ZN oder SK, sondern es heisst nur ZN! Der ZN ist in dem Fall mit mehr "Machtbefugnissen" ausgestattet als der SK. Wenn der ZN nicht pfeift, hupt oder sonstwas macht, hat der SK evtl. Pech und kann und darf erst bei der nächsten Spielunterbrechung den Schiri darauf aufmerksam machen.

    Ich würd mir so ein Trauerspiel allerdings nur einmal anschauen - bei der nächsten Gelegenheit würd ich beide ablösen! Aber was würdest du machen?


    Gruß

    ...das man als Referee in neun von zehn Spielen kein Lob erhält, sollte man früh begriffen haben!", Jürgen Rieber, DHB Schiedsrichter-Lehrwart

  • Das kann in jedem verband anders geregelt sein wer welche Befugnisse hat.

    Das Kampfgericht sollte aber auch bei sowas Fingerspitzengefühl zeigen und mit dem Pfiff warten bis es die Spielsituation zulässt.
    Wenn ein Angreifer grade frei vor dem Tor zu Wurf kommt muss ich nicht sofort pfeifen wenn die Abwehr grade dann einen Wechselfehler macht.

  • Zitat

    Original von SteamboatWillie
    Das kann in jedem verband anders geregelt sein wer welche Befugnisse hat.

    Das Kampfgericht sollte aber auch bei sowas Fingerspitzengefühl zeigen und mit dem Pfiff warten bis es die Spielsituation zulässt.
    Wenn ein Angreifer grade frei vor dem Tor zu Wurf kommt muss ich nicht sofort pfeifen wenn die Abwehr grade dann einen Wechselfehler macht.

    Der Zeitnehmer hat bei einem Wechselfehler ungeachtet der Spielsituation _sofort_ zu pfeifen...

    siehe Erläuterung 9 zum Regelwerk:

    Zitat

    ...
    Im Falle solcher Verstöße muss der Zeitnehmer das Spiel umgehend unterbrechen, ohne die allgemeinen "Vorteilsregeln" gemäß 13:2 und 14:2 zu berücksichtigen. Wenn wegen einer solchen Unterbrechung auf Grund einer Regelwidrigkeit seitens der abwehrenden Mannschaft eine klare Torgelegenheit vereitelt wird, muss gemäß Regel 14:1a auf 7-m-Wurf entschieden werden.
    ...

  • Also Regel 18 sagt eigentlich kurz und knapp alles zu ZN und SK.


    SteamboatWillie

    Zitat

    Das Kampfgericht sollte aber auch bei sowas Fingerspitzengefühl zeigen und mit dem Pfiff warten bis es die Spielsituation zulässt. Wenn ein Angreifer grade frei vor dem Tor zu Wurf kommt muss ich nicht sofort pfeifen wenn die Abwehr grade dann einen Wechselfehler macht.

    Hier liegst du komplett falsch. Ein Wechselfehler muß vom Kampfgericht sofort angezeigt werden (Erläuterung 9). Hier gibt es kein Fingerspitzengefühl.In solch einem Falle ginge es dann mit 7m nach Regel 14:1a weiter...

    Mist, da war einer schneller... :/:

    Einmal editiert, zuletzt von TLpz (16. März 2010 um 15:15)

  • Zitat

    Original von SteamboatWillie


    Das kann in jedem verband anders geregelt sein wer welche Befugnisse hat.

    @Steamboat
    eine Regel (18) kann im Verband "nicht " geändert werden.

    Keine Festung ist so stark, dass Geld sie nicht einnehmen kann. (Cicero)

  • Zitat

    Original von thomask

    @Steamboat
    eine Regel (18) kann im Verband "nicht " geändert werden.


    So und nicht anders ist es! Wo kommen wir auch hin wenn jeder Verband seine ganz eigenen Regeln hat...................................... ;) (siehe Regel 18 und dazu Erläuterung 9 Absatz 2)


    Gruß

    ...das man als Referee in neun von zehn Spielen kein Lob erhält, sollte man früh begriffen haben!", Jürgen Rieber, DHB Schiedsrichter-Lehrwart

  • Es war im Prinzip alles zeitgleich. Es lief ein Tempogegenstoß unserer Gegner. Der Ball ist an der Außenlinie entlanggeflogen und unser Torhüter und von beiden Mannschaften je ein Spieler haben ein Knäul gebildet und währenddessen hat sich an der Bank des Gegners der Wechselfehler abgespielt.

    War übrigens kein Neuling. Weiß leider nicht welchem Schiedsrichter des Gespanns er das mitgeteilt hat, aber einer der beiden ist der Schirieinteiler in unserem Bezirk...

    Wollte auch nur nochmal sichergehen, ob ich alles richtig in Erinnerung hatte, was Befugnisse, bzw. Pflichten des ZN angeht.
    Angenommen wir hätten verloren oder unentschieden gespielt (haben mit einem Tor gewonnen und das ganze war 5 Minuten vor Schluss), hätten wir die Möglichkeit eines Einspruchs? Denn hier liegt doch ein Regelverstoß vor oder nicht?

  • Regel 18:1
    ....
    Andere Aufgaben wie die Kontrolle der Zahl der Spieler und Mannschaftsoffiziellen im Auswechselraum sowie das Aus- und Eintreten von Auswechselspielern gelten als gemeinsame Verantwortungen.

    Der Zeitnehmer unterbricht lediglch das Spiel. Ein Wechselfehler kann aber von beiden als Regelwidrigkeit erkannt werden.

    Sollte der Zeitnehmer nicht das Spiel auf Zuruf des Sekretärs das Spiel unterbrechen, entbinde ich ihn sofort von seinen Aufgaben und schreibe zusätzlich einen Sonderbericht.

    Einmal editiert, zuletzt von b738 (16. März 2010 um 18:46)

  • Einzelne Passagen zu zitieren bringt nichts!

    Gruß

    ...das man als Referee in neun von zehn Spielen kein Lob erhält, sollte man früh begriffen haben!", Jürgen Rieber, DHB Schiedsrichter-Lehrwart

    Einmal editiert, zuletzt von meba ideen (16. März 2010 um 18:56)

  • Ja. Regelfrage 46:

    Zitat

    Bei einem Gegenstoß von A – klare Torgelegenheit – begeht B3 einen Wechselfehler. Sekretär/Zeitnehmer reagieren nicht, aber der Feldschiedsrichter hat das Vergehen bemerkt. Richtige Entscheidung?

    1. Sofortige Hinausstellung von B3 und Freiwurf für A
    2. Sofortige Hinausstellung von B3 und 7-Meter-Wurf für A
    3. Torchance abwarten, dann Hinausstellung von B3 und Freiwurf für A
    4. Torchance abwarten, dann Hinausstellung von B3 und Wurf gemäß Spielsituation


    Richtig ist d) (4:5, 14:2).

    _____Videos zu Handballregeln auf meinem YouTube-Kanal: rrbth

    Code
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      _.>/,_       _ \<._  _ \<._  _ \<._
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  • Ich habe eine Frage zu einer Situation vom vergangenen Wochenende:
    Das Spiel war aufgrund einer Verletzung unterbrochen, unser Zeitnehmer ruft den Schiedsrichter zu sich und teilt ihm mit, dass der Gegner kurz vor der Unterbrechung einen Wechselfehler begangen hat. Kommentar des Schiedsrichters: Kann er nicht bestrafen, da er ihn nicht gesehen hat!
    Ist es nicht die Aufgabe des Zeitnehmers auf Wechselfehler zu achten und den Schiedsrichter zu informieren, der dann die entsprechende Strafe ausspricht?
    Wir haben das Spiel knapp gewonnen, von daher egal, aber mir geht es nur ums Prinzip und ob ich die ganze Zeit etwas falsches angenommen habe.

    1. Zeitnehmer muss "sofort" ein Signal geben und die Zeit anhalten.
    2. Wenn Schiedsricher Wechselfehler sieht und der Zeitnehmer nicht, so muss er trotzdem Wechselfehler pfeifen.
    3. Schiedsrichter hat trotz Antwort korrekt gehandelt. Durch das fehlerhafte Verhalten des Zeitnehmers kam es zu einer neuen Situation, die der Schiedsrichter geahndet hat. Ein nachträgliches Bestrafen ist nicht möglich.

    Man stelle sich vor, ein Zeitnehmer sammelt Wechselfehler und berichtet dem Schiedrichter erst in der 58 Minute davon. Soll der Schiedsrichter dann alle Spieler hinausstellen? ;)

  • Zitat

    Original von RiddlerGE
    1. Zeitnehmer muss "sofort" ein Signal geben und die Zeit anhalten.
    2. Wenn Schiedsricher Wechselfehler sieht und der Zeitnehmer nicht, so muss er trotzdem Wechselfehler pfeifen.
    3. Schiedsrichter hat trotz Antwort korrekt gehandelt. Durch das fehlerhafte Verhalten des Zeitnehmers kam es zu einer neuen Situation, die der Schiedsrichter geahndet hat. Ein nachträgliches Bestrafen ist nicht möglich.

    Man stelle sich vor, ein Zeitnehmer sammelt Wechselfehler und berichtet dem Schiedrichter erst in der 58 Minute davon. Soll der Schiedsrichter dann alle Spieler hinausstellen? ;)

    Erklär mir doch mal den Unterschied zwischen "sofort" und "kurz vor".
    Dass ist doch alles fließend.
    Auch Zeitnehmer sind nur Menschen und müssen auch erst mal kurz überlegen bevor sie was machen.
    Wenn es einen Wechselfehler gab und die Zeitnehmer pfeifen erst ein paar Sekunden später und dazu auch noch wie beschrieben während ohnehin eine Spielunterbrechung danach stattfand dann kann das natürlich weiter geahndet werden.
    Ab wann soll denn eine neue Situation gelten? Hast du da genaue Zeiten?
    Dass von dir geannten Beispiel mit der 58.Minute ist doch schwarz-weiß-denken in Perfektion und völlig realitätsfern. Die Situation wie beschrieben kann ich mir dagegen sehr gut vorstellen.

    Der Wechselfehler ist wenn er so passiert wie im Eingangspost beschrieben definitiv zu bestrafen!

  • Geb dir rehct nur der ZN darf unterbrechen. Aber der ZN hat auch zu unterbrechen wenn der SK einen Fehler entdeckt. Oder wie soll dieser einen fehlenden Spieler dem SR mitteilen? Erst in der Halbzeit?

    Bei uns ist es so wenn der ZN nicht pfeift hat der SK auch das Recht den SR im laufenden Spiel auf sich aufmerksam zu machen.

    Und warum sollte ich einen Neulingslehrgang besuchen, da wird das nicht gelehrt. Solltest du als Staffelleiter im Nachbarbezirk wissen!

    in Regel 18:1 steht:

    Zitat

    Grundsätzlich hat der Zeitnehmer die Hauptverantwortung für die Spielzeit, das Time-out und die Hinausstellungszeit hinausgestellter Spieler. Der Sekretär hat die Hauptverantwortung für die Spielerlisten, das Spielprotokoll, das Eintreten von Spielern, die nach Spielbeginn ankommen, und das Eintreten von nicht teilnahmeberechtigten Spielern. Andere Aufgaben, wie die Kontrolle der Zahl der Spieler und Mannschaftsoffiziellen im Auswechselraum sowie das Aus und Eintreten von Auswechselspielern gelten als gemeinsame Verantwortungen. Generell sollte der Zeitnehmer (und falls anwesend ein Technischer Delegierter des zuständigen Verbandes) die notwendigen Spielunterbrechungen vornehmen. Siehe auch Erläuterung 9 zu den korrekten Verfahren beim Eingreifen von Zeitnehmer/Sekretär bei der Erfüllung einiger ihrer oben beschriebenen Verantwortungen.

    Fettung von mir

    Da steht nur das der ZN es machen sollte aber nicht das der Sk es nicht machen darf.