Definition Leistungshandball

Hallo maleikalika,
denke dass das. Spieltempo deutlich hoeher ist und der Trainingsaufwand mehr ist.

Hast du ein Angebot eines Oberligisten Idee wieso fragst du?

Hab noch nie selbst auf Leistungsebene gespielt (mein Maximum: Landesliga) aber ich denke, dass dort vor allem auch bestimmte Wurftechniken wie Dreher, Heber etc. geübt werden. Und wenn ich meiner Schwägerin mal zu geschaut hab (hat bis zur Regionalliga gespielt), haben die vor allem ein abwechslungsreicheres Training gehabt, es wurde stärker auf individuelle Stärken und Schwächen eingegangen, d.h. regelmäßiges Sondertraiining für die einzelnen Positionen und wie bereits Robrie angedeutet hat: es war alles um einiges schneller als bei uns! Die Einstellung war insgesamt sehr Leistungsorientiert, Spielerinnen würden stärker persönlich getriezt, waren auch ehrgeiziger (von wegen: "ich fühl mich heut nicht so - ich hab migräne" - so etwas zählte nicht, bzw. es hätte erst gar keine von den Damen laut vor den Trainern erwähnt!)

im leistungsbereich ist laufen und passen wohl eher eine geschichte, die im aufwärmprogramm stattfindet und im gegensatz zur bezirksliga nicht mehr isoliert trainiert werden muss. da kann das im regelfall als grundlage vorausgesetzt werden. im leistungsbereich kommt das dann eher im zusammenhang mit komplexeren und natürlich auch schnelleren übungsformen vor.

wie komplex die übungen dann werden hängt aber nicht nur von der liga ab, sondern natürlich primär von den spielern, die du zur verfügung hast.

ok. zunächst mal fehlt für diese spezifische übung ein bisschen die organisationsform um genau sagen zu können, wo da das problem und wo die steigerungsmöglichkeiten liegen.

grundsätzlich sei aber gesagt: wenn du eine - nach deiner beschreibung - einfache passübung 10 minuten lang machst, darfst du dich nicht wundern, wenn ein handballer mit einem gewissen leistungsanspruch einschläft. v. a. wenn die übung dann evtl. zu leicht ist.

ansonsten ist das im leistungsbereich maximal eine übung fürs aufwärmprogramm. im hauptteil sollte da schon noch zusätzliche aufgaben rein wie gegnerkontakt, entscheidungs- und wahrnehmungsaufgaben etc.

Kommt wohl auch auf die Jugend an. In der B-Jugend kann man auch auf Oberliganiveau noch so eine Passübung machen und die Spieler korrigieren

Und auch die einfache Übung kann schwerer gemacht werden:

-Passvarianten
-Statt drei Schritten einen Ein-Schritt-Kontakt
-vor dem Pass zum RL macht der RA eine Passfinte zu RR
-vor Einlaufen und Passannahme macht der Außen eine Lauffinte
-Entscheidungsformen (In der Übung könnte man zwei Abwehrspieler auf HL und HR einsetzen, die den Pass zum Rückraum bedrohen. Der Rückraumspieler muss sich dann freilaufen. Besteht keine Möglichkeit kann der Gegenaußen direkt angespielt werden - hier wäre die Bezirksligamannschaft wohl überfordert, weil zeitgerechtes, bewusstes und genaues Agieren notwendig ist)

Ich finde es klasse das du dich selbst hinterfragst, macht man doch in der Regel viel zuselten. Aber mache dich deswegen nicht verrückt. Es gibt mehrere Faktoren für die Entwicklung von Jugendspielern.

Gruß
von einem Trainerkollegen

Zitat

Original von maleikalika

Aber wahrscheinlich ist das der Knackpunkt: Einfache Passübung, RR zum einlaufenden RA, der passt in die Stossbewegung von RL, der passt zum einlaufenden LA.

Kreisligamannschaft ist nach 10 Minuten am Ende, Oberligamannschaft schläft mir ein. So, wie kann ich hier eine Steigerung machen, so dass die Oberligamannschaft da auch gefordert ist?

Super Thema, danke Lika!

Ich habe auch keine Oberligaerfahrung, außer dass ich vor 30 Jahren mal mit der A-Jugend ein solches Jahr gespielt habe.

Wenn du mit beiden Mannschaften so etwas trainierst musst du die Ansprüche für die Oberliga höher schrauben. So ähnlich wie im jüngeren Jugendbereich -vom einfachen zum komplexen-, würde ich bei der Oberligamannschaft immer wieder ein weiteres Gimmick einbauen

Aufbauend zu den Vorschlägen von Orange: Es sind nur Beispiele, aber wer Ahnung hat, darf mich gerne korrigieren oder andere Vorschläge machen.

Kleinere Bälle nehmen und einhändig fangen, abspielen, ggf. die Nichtwurfhand noch auf dem Rücken festbinden, (erfordert anderes Balanceverhalten / Stabilisation)

Nach jeder Passfolge die Bälle wechseln, schwere, leichte, große, kleine

Den Spieler/innen ein Auge verbinden, das schränkt die räumliche Wahrnehmung ein wenig ein

Jede Passfolge gegen eine aggressiv störende Abwehr spielen

usw.

geht es um eine höherklassige mannschaft im erwachsenen- oder jugendbereich? das kann man nicht vergleichen! im jugendbereich muss die weiterentwicklung nicht unbedingt mit "gimmicks" zu tun haben, die grundübungen erschweren. da kann es auch am gesamtkonzept scheitern ...

Meiner Meinung nach ist das Thema brutal komplex. Da hilft man niemand mit zwei Sätzen. Es hat auf jeden Fall mit einem wahnsinnigen Zeitaufwand mit hoher Qualität zu tun. Simon Schobel (ich weiß , dass der in Deutschland keinen so guten Ruf hat) hat in den Achziger Jahren in diesem Zusammenhang von einem Mosaik mit tausend Steinchen gesprochen. Ich würde das unterstreichen und hinzufügen, dass man es auch noch perfekt zusammensetzen muss und wenn man es geschafft hat brechen einem wieder irgend welche Steinchen weg die man auf hohem Niveau wieder erneuern muss. Als Handballtrainer im Leistungsbereich muss man schon sehr hohe Fähigkeiten in vielen Bereichen entwickeln.

wenn sich jugendspieler nicht weiterentwickeln, hinterfrag lieber dein grundkonzept als die durchführung einzelner übungen ...

Na das mein ich ja mit zwei Sätzen ist das nicht erklärt! Setz dich hin und schreib auf was du denkst was wichtig ist. Hab grad im Handballmagazin gelesen wie umfassend das Athletiktraining bei Gislason ist. Da musst du im Leistungsbereich schon aufpassen das du dich nicht vertust.Leistungssportlern ein taktisches Konzept nahezubringen Bedarf hoher Überzeugungskraft und hohe fachlicher und menschlicher Akzeptanz. Generell sein taktisches und strategisches Gesamtpaket wasserdicht zu machen und es zu perfektionieren ist sehr schwierig. Die Kommunikation mit deinen Vorgesetzten ist meistens auch kein Zuckerschlecken. Man könnte immer weiter machen, aber du musst selbst eine Stategie entwickeln, wie du im Leistungssport bestehen willst. Da kann man nicht viele Tips geben.

das grundkonzept ist die zusammenstellung der übungen. wenn du eine einzelne übung verschärfst, wird sich deine mannschaft schon weiterentwickeln. in genau dieser übung. das geheimnis ist die zusammensetzung der richtigen übungen zur richtigen zeit.

das ist genau eine der Künste, kann man durch realistische Analyse schon weiterentwickeln.