Zu viele Ausländische Spieler?

  • Hallo liebe Forengemeinde,

    ich möchte mal was ansprechen.
    Als am letzten Wochenende Melsungen gegen Balingen gewonnen hat, haben sie es geschafft völlig ohne deutschen Torschützen auszukommen.
    Lediglich bei zwei Siebenmetern, wurde der Ersatztorwart eingewechselt.
    Kann es dass sein?
    Die Nationalmannschaft hat gerade in Österreich alles andere als überragend gespielt und dann gibt es Teams in der Liga, die gänzlich ohne deutsche Spieler auskommen und wo das Thema Jugendarbeit nun wirklich nicht wichtig ist.
    Wie steht ihr dazu, muss man das akzeptieren oder darf man das, so wie ich besch.. finden?

    Freundliche Grüße :hi:

    "This is my life, this is my life I'll decide not you."
    Judas Priest, Beyond the realms of death.

  • Hallo,

    interessant, was du am Samstag morgen schon für Gefühle hast :P
    Aber mal im Ernst, nur weil man das Ganze evtl. schon mal angesprochen hat, wird es auch nicht besser und wird halt bei jedem Spiel dieser Mannschaften auch immer aktuell bleiben.
    Ich finds halt echt traurig.
    Wenns dir nicht gefällt dann halt dich nicht damit auf.

    Freundliche Grüße :hi:

    "This is my life, this is my life I'll decide not you."
    Judas Priest, Beyond the realms of death.

    • Offizieller Beitrag

    Wo sind denn die ganzen guten Spieler die von den Managern gehindert werden HBL zu spielen?

    Die sehr guten deutschen Nachwuchsspieler werden ihren Weg machen - aber nenne mir einen vernünftigen Grund weshalb ein Trainer/Manager eher einen schlechteren Deutschen als einen besseren ausländischen Spieler einwechseln/aufstellen/verpflichten sollte

  • Zitat

    Original von Lord Vader
    Die sehr guten deutschen Nachwuchsspieler werden ihren Weg machen - aber nenne mir einen vernünftigen Grund weshalb ein Trainer/Manager eher einen schlechteren Deutschen als einen besseren ausländischen Spieler einwechseln/aufstellen/verpflichten sollte


    Das kann man noch weiterführen: Nenne einen Grund, warum ein deutscher Spieler auflaufen soll, wenn ein vergleichbar guter ausländischer Spieler nur 80 % dessen Gehalt kassiert. Immerhin ist es so meines Wissens, dass deutsche Spieler mehr verdienen/verlangen im Vergleich als ausländische Spieler.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Hallo TGR,

    vielen Dank für deine erleuchtenden Worte, ich hab zwar nicht geschrieben dass Lechte ein Deutscher ist, aber seis drum, das macht das Ganze leider auch nicht besser.

    Hallo Jenny,

    schliesse ich aus deinem Kommentar, dass du diese Situation gut findest?
    Wenn ja, würde das wohl mit deinem Lieblingsclub zusammenhängen, der als Multikultistartruppe sich deutsche Spieler zumeist als Handtuchreicher und Trainingspartner leistet.

    Hallo LordVader,

    wenn man nur den kurzfristigen Erfolg im Sinn hat, dann gebe ich dir recht, wenn man aber langfristig eigene junge bevorzugt deutsche Spieler fördert, ihnen auch Fehler zugesteht und den Erfolg nicht nur in Ergebnissen bemisst, so finde ich nicht, dass du Recht hast.
    Kommt halt auf das Ziel an.

    "This is my life, this is my life I'll decide not you."
    Judas Priest, Beyond the realms of death.

  • ich wusste gar nicht das Heiner ein Fan von HBW ist...

    Das fordert Bundesheiner doch schon lange.

    Aber auf Grund der Finanzkriese werden wahrscheinlich sowieso immer mehr junge deutsche Spieler kommen....

    :hi:

    VFL .... Leidenschaft vereint ! :hi:

  • Zitat

    Original von Lord Vader
    Immerhin ist es so meines Wissens, dass deutsche Spieler mehr verdienen/verlangen im Vergleich als ausländische Spieler.

    Knappe Güter sind immer teurer und daher gilt es die Qualität in der "zweiten Reihe" zu steigern, aber vielleicht haben bis dahin die Inder und Chinesen oder Afrikaner weltklasse Spieler. ;)

  • Zitat

    Original von kampfschwein
    Hallo TGR,

    vielen Dank für deine erleuchtenden Worte, ich hab zwar nicht geschrieben dass Lechte ein Deutscher ist, aber seis drum, das macht das Ganze leider auch nicht besser.

    Die Frage dürfte dann sein.... warum du überhaupt exklusiv erwähnt hast, dass der Torhüter eingewechselt wurde? ?(

    2 Mal editiert, zuletzt von Redcloud31 (27. Februar 2010 um 10:55)

  • Zitat

    Original von kampfschwein
    Hallo Jenny,

    schliesse ich aus deinem Kommentar, dass du diese Situation gut findest?
    Wenn ja, würde das wohl mit deinem Lieblingsclub zusammenhängen, der als Multikultistartruppe sich deutsche Spieler zumeist als Handtuchreicher und Trainingspartner leistet.

    Falsch, das hängt damit zusammen, dass ich es toll finde viele ausländische Stars in der Bundesliga zu sehen und ja auch auf die beim THW möchte ich nicht verzichten. Sonst wäre die Bundesliga wohl nicht mal halb so viel wert ...
    Kein Verein kann es leisten nicht auf den Erfolg zu schauen, außer natürlich, er möchte sich freiwillig verabschieden .. und da ist es nachzuvollziehen den günstigen ausländischen Spieler dem teureren deutschen Spieler vorzuziehen. Es ist ja aber nicht nur das, es gibt eine Reihe von deutschen Spielern, die beispielsweise der THW verpflichtet wollte, die aber entweder eine zu hohe Gehaltsvorstellung hatten oder nicht zum THW wollten, weil sie dort nicht genug "Freiheiten bekämen", was Partys etc. angeht. Florian Kehrmann (nur ein Beispiel von vielen) lässt grüßen ... Es kommt ja nicht von ungefähr, dass die ausländischen Spieler häufig als professioneller angesehen werden.

  • Zitat

    Original von kampfschwein
    ...wenn man nur den kurzfristigen Erfolg im Sinn hat, dann gebe ich dir recht, wenn man aber langfristig eigene junge bevorzugt deutsche Spieler fördert, ihnen auch Fehler zugesteht und den Erfolg nicht nur in Ergebnissen bemisst, so finde ich nicht, dass du Recht hast.
    Kommt halt auf das Ziel an.

    Was wird denn langfristig dadurch besser? Sobald die Spieler besser werden, dann kommen doch auch wieder die gehaltsforderungen. Für den Verein kommt weiterhin nix rum. Und auch für Heiner bleibt ja die schon atusendmal geschriebene These, dass in einer reinen Deutschen Liga die Konkurrenz nicht mehr so groß wäre und das der Entwicklung auch schaden würde.

    Edit: Und wenn bekannt ist, dass das Thema nicht neu ist, hätte man einen alten Thread ja wieder hochholen können und nicht einen neuen aufmachen müssen ;)

  • Zitat

    Original von Jenny

    Falsch, das hängt damit zusammen, dass ich es toll finde viele ausländische Stars in der Bundesliga zu sehen und ja auch auf die beim THW möchte ich nicht verzichten. Sonst wäre die Bundesliga wohl nicht mal halb so viel wert ...

    Ich sehe die Sache so:

    Falls wir uns auf Grund der aktuellen Situation mit einer mittelmäßigen Nationalmannschaft abfinden müssen, dann werden das in absehbarer Zeit auch die Vereine der HBL zu spüren bekommen.

    ausbleibender Erfolg der Nationalmannschaft - abnehmendes Interesse der Öffentlichkeit am Handball im Allgemeinen - weniger Einnahmen für die Vereine. Das Niveau der Liga im Schnitt wird sinken, und das der Spitzenvereine dementsprechend auch.

    Dein Argument mit hohen Gehaltsforderungen etablierter deutscher Spieler sehe ich mal sekundär. In erster Linie ist doch das Problem, dass gute deutsche Juniorenspieler (Titel en mass im Juniorenbereich) keine Spielpraxis in der HBL sammeln können, da die Positionen von erfahrenen Ausländern besetzt sind.

  • Zunächst mal sei noch erwähnt, dass mit Schöngarth und Danner zwei junge Deutsche Spieler bei der MT eingesetzt wurden und dass man in Melsungen zukünftig auch etwas mehr auf Deutsche Spieler setzen wird (Thema Verpflichtung Allendorf)...

    Frage an den Opener:
    Nehmen wir an, du bist Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens...
    Du hast eine Stelle ausgeschrieben auf die du (einfachheitshalber) zwei Bewerbungen bekommst.

    Bewerber 1 ist ein Mann Mitte 30, der durch mit einer tollen Vita und sehr viel Berufserfahrung glänzt. Zudem macht er auf dich im Bewerbungsgespräch einen sehr kompetenten und engagierten Eindruck.

    Bewerber 2 wurde dir über die Agentur für Arbeit vermittelt. Er ist Anfang 20, hat ein gutes Ausbildungszeugnis, sicherlich viel Potenzial, aber leider kaum Berufserfahrung.

    Welchen der beiden nimmst du, als verantwortungsvoller Geschäftsführer???


    Es ist nunmal so, dass Handball mehr Geschäft als Sport geworden ist und da ist es nunmal so dass man sich fast in einer reinen Leistungsgesellschaft bewegt... Die Spitzenteams setzen nunmal auf starke Spieler und mal ernsthaft: Welcher deutsche Nationalspieler hat sich in Österreich reif für diese Ansprüche gezeigt (Torhüter ausgenommen)???

    Nun stellt sich sicher die Frage: Was ist mit den Mittelfeld-Mannschaften / Absteigskandidaten???
    Man muss Mannschaften wie Magdeburg, Großwallstadt und Wetzlar nennen, die Jahr für Jahr talentierte deutsche Spieler nach vorne, bzw. ins Nationalteam bringen. (Klein, Müller, Grafenhorst, Rojewski, Kneer, Christophersen, Salzer, Allendorf, etc.) Und auch in Balingen und auch Dormagen setzt man vermehrt auf einheimische Talente, doch die anderen Teams bauen im Absteigskampf lieber auf erfahrene, gestandene Spieler. Und ganz ehrlich, ich würde genauso handeln, mir wäre in so einer Situation mein Status als Erstligist wichtiger als der Ruf als Talentschmiede!


    Also halten wir fest:

    - Die Spitzenteams müssen Stars verpflichten (Wie schnell wäre der Handball medientechnisch von der Bildfläche verschwunden, wenn der Deutsche Meister nicht regelmäßig zumindest das Halbfinale der CL erreicht?!)

    - Die Abstiegskandidaten müssen um die Klasse zu halten Spieler verpflichten, die wirtschaftlich machbar sind und trotzdem weiterhelfen (nicht nationalitätsabhängig)

    - Die "Mittelfeld"-Clubs können perspektivisch den ein oder anderen Spieler verpflichten, ohne ihren Status zu verlieren.. (Siehe oben genannte Beispiele)


    Wie kann man dem Problem Herr werden? Nun, schwer bis gar nicht, denke ich...

    Es ist keine Lösung zu sagen: 4 Spieler auf dem Bogen müssen einen deutschen Pass haben... Man wird das Phänomen erleben, dass die Teams mit schöner Regelmäßigkeit nur 10-12 Spieler einsetzen... So entwickeln sich die Talente nicht weiter... Zumindest nicht in Liga Eins!

    Problematisch wird nun die eingleisige Zweite Liga! Sollte man diese nicht reglementieren wird es für deutsche Talente noch schwerer zu Spielanteilen zu kommen... Hier müsste eigentlich eine U23 Regel o.Ä. geschaffen werden, damit die Talente auch die Möglichkeit bekommen sich weiter zu entwickeln... Auch beim Thema Doppelspielrecht MUSS mehr gefordert werden. Ein Juniorennationalspieler MUSS mit einem Erstligisten trainieren und in einer eingleisigen Zweiten Liga zum spielen kommen, m.M.n. Da finde ich (ich weiß, hier gibts wenig Fans :) ) das Modell RNL/Friesenheim sehr gelungen! Sollte Vorbildfunktion für andere Vereine haben...

    Wurde jetzt doch etwas lang, sorry! ;)

  • Zitat

    Original von UlfN
    Und auch für Heiner bleibt ja die schon atusendmal geschriebene These, dass in einer reinen Deutschen Liga die Konkurrenz nicht mehr so groß wäre und das der Entwicklung auch schaden würde.

    Wer hat jemals eine "reine deutsche Liga" gefordert??? Es geht doch darum einen gesunden Mittelweg zu finden. Und den beschreiten wir momentan definitiv nicht.

    Zitat

    Original von Alphatier
    - Die Spitzenteams müssen Stars verpflichten (Wie schnell wäre der Handball medientechnisch von der Bildfläche verschwunden, wenn der Deutsche Meister nicht regelmäßig zumindest das Halbfinale der CL erreicht?!)

    Wir würde es medientechnisch bei anhaltender Erfolglosigkeit der Nationalmannschaft aussehen?

    Einmal editiert, zuletzt von Redcloud31 (27. Februar 2010 um 11:40)

  • Hallo Alphatier,

    vielen Dank für deine Meinung, wo ich dir in vielen Punkten recht gebe.
    Warum muss es allerdings bedeuten, dass deutsche Spieler primär das schöne Leben im Kopf haben, teuer sind und nicht die Leistung bringen, die ausländische Spieler abrufen.
    Ich hab halt als Beispiel den HBW ganz gut im Blick.
    Die zweite Mannschaft ist Tabellenführer in der Regionalliag, hat ein Durchschnittsalter von 20,3 Jahren und bis auf einen Torwart dürften alle für Heiners Truppe spielen.
    In der ersten Mannschaft des HBW müssen immer wieder junge deutsche Spieler Verantwortung übernehmen, die sich dann z.T. sogar zu Nationalspielern entwickeln (Strobel, Kneer, Herth).
    Freilich freue ich mich, wenn ein Wagesreiter oder ein Temelkov Tore wirft, noch viel besser finde ich es allerdings wenn ein Balinger wie Sascha Ilitsch die Abwehr dicht macht und Tore für den HBW erzielt.
    Noch zu dem Vergleich mit den beiden Kandidaten, was nutzt mir ein gut ausgebildeter ausländischer Bewerber, der sich langfristig nicht mit meinem Unternehmen identifiziert sondern nur des Geldes wegen dort arbeitet um beim erstbesten besseren Angebot wieder die Biege macht.
    Dann evtl. doch den jungen Bewerber aus der Region, mit dem langfristig evtl. mehr zu erreichen ist.

    Noch was zu Jenny,
    ganz ehrlich finde ich den THW aufgrund der tollen Spieler auch Klasse und schaue mir die Mannschaft aufgrund des Handballs den sie spielen auch immer wieder gerne an.

    Freundliche Grüße :hi:

    "This is my life, this is my life I'll decide not you."
    Judas Priest, Beyond the realms of death.

  • Das ganze Gerede um eine Ausländerbeschränkung ist doch Unsinn! Wenn die kommt, dann klagt jemand vor dem europäischen Gerichtshof und das wars dann mit der Regelung.

    Man muss ganz anders ansetzen und schauen, warum "die Ausländer" besser sind.

    Die Jugendförderung muss besser werden und vor allem professioneller, man bräuchte Handballentwicklungszentren auch in Regionen ohne Bundesligateam (z.B. München - denn Bayern ist in meinen Augen Handballentwicklungsland!).

    Zudem was würden die Quoten-Deutschen bringen? Die Deutschen, die sich durchsetzen in der Bundesliga sind die besten der Welt. Und dass deutsche langfristig mehr Erfolg zur Folge haben ist meiner Meinung nach nicht richtig. Setzt sich ein Spieler bei einem kleinen Club durch, dann geht er weg!

    Wären alle Talente geblieben, die bei uns ihr Sprungbrett hatten (Dominik Klein, Jörg Lützelberger, Michael und Philipp Müller, ...) wären wir jetzt in der 1. Liga und nicht im Abstiegskampf der 2. Liga Süd!