Olympische Winterspiele 2010

Heute der erste Todesfall in der gesamten Geschichte der olympischen Spiele. Mein Beileid gilt der Familie. Im Nachhinein ist es immer leicht in diese Kerbe zu hauen, aber trotzdem schade, dass es mal wieder so weit kommen mussten, obwohl schon zuvor akute Sicherheitsbedenken die Runde gemacht haben.

Ich hoffe trotzdem noch auf möglichst schöne und in Zukunft unfallsarme Olympische Winterspiele. Der Fernseher wird warmlaufen bei mir als Wintersportfan.

Ich habe die Bilder gerade in der ARD gesehen.. mir ist echt der Atem stocken geblieben! Unglaublich

Mein Beileid an die Familie, Angehörigen etc..

Sowas darf einfach nicht passieren!

http://olympia.ard.de/olympia/sportarten/rodeln/rodelnunfallkumaritaschwili100.html

Das klingt aber schon so, also habe es weiterhin Sicherheitsbedenken gegeben.

Der Link funktioniert leider nicht, Tester.

Zitat

Original von Blacky
Ich habe die Bilder gerade in der ARD gesehen.. mir ist echt der Atem stocken geblieben! Unglaublich

Mein Beileid an die Familie, Angehörigen etc..

Sowas darf einfach nicht passieren!

Absolute Sicherheit gibt es nicht. Es kann alles nach besten Wissen und Gewissen vorbereitet sein, und trotzdem kann es zu tötlichen Unfällen kommen. Warum muss es eigentlich immer einen Schuldigen geben? Je schneller eine Sportart ist, desto höher auch das Risiko schwerer Unfälle. Das sollte jedem bewusst sein.

Wenn die Bahn für 137 km/h ausgelegt ist und die Rodler aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen 20 km/h mehr draufhaben, dann wird es halt schon sehr wahrscheinlich, dass da jemand stürzt. Ist halt die Frage, ob man die Konstruktion der Bobs/Schlitten limitieren muss oder vielleicht dann doch die Bahn entsprechend präpariert. Man kann das Eis ja auch "langsam präparieren" - behaupten die beim Eisschnelllauf doch immer

Man muss aber auch die Frage stellen dürfen, warum denn an solchen Stellen da so einzelne Pfahle in der Gegend rumstehen. Eventuell hätte ein Plexiglaskanal ja schon ausgereicht, um halt nicht mit einer solchen Kraft gegen einen Pfeiler geschleudert zu werden. In der Formel 1 (die Bobfahrer vergleichen sich da ja auch gerne mit) hat man die Strecken auch entsprechend angepasst - z.B. durch entsprechende Reifenstapel, Entschärfung von Schikanen,... - um das Risiko lebensgefährlicher Unfälle zu minimieren. Einfach nur - dumm gelaufen - ist mir zu billig.

Zitat

Man muss aber auch die Frage stellen dürfen, warum denn an solchen Stellen da so einzelne Pfahle in der Gegend rumstehen.

Bei uns in der Gegend ist kürzlich auf einer Landstraße eine Frau mit ihrem PKW aus unerklärlichen Gründen von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Die Frau hat den Unfall nicht überlebt.

Nun stellt sich die Frage, warum ausgerechnet an dieser Stelle Bäume stehen. Überhaupt sollten an deutschen Straßen keine Bäume mehr stehen, oder? Und Straßenlaternen auch gleich weg.... zumindest bei Tageslicht. Oder deutsche Straßen komplett mit Leitplanken zudübeln.

ich sehe es so,wie unser hackl-georg!
dieser unfall hatte nix mit der geschwindigkeit zu tun,denn ob nun mit 150 oder 130km/std so etwas passiert,das ergebnis bleibt das gleiche!
unerfahrenheit ist das gewesen!
mir sind die kriterien zu lasch um bei olympia(winter) starten zu dürfen,da könnte z.b virgil island einen rodler schicken,der vorher nur auf dünen geübt hat und sowas geht gar nicht!!
es war doch schon z.zt von eddy the eagle,was hat man sich amüsiert über diesen mann und dennoch war es vom komitee unverantwortlich,ihn auf die schanze zu lassen!
gina

Zitat

Original von Steinar
Wenn die Bahn für 137 km/h ausgelegt ist und die Rodler aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen 20 km/h mehr draufhaben, dann wird es halt schon sehr wahrscheinlich, dass da jemand stürzt. Ist halt die Frage, ob man die Konstruktion der Bobs/Schlitten limitieren muss oder vielleicht dann doch die Bahn entsprechend präpariert. Man kann das Eis ja auch "langsam präparieren" - behaupten die beim Eisschnelllauf doch immer

Man muss aber auch die Frage stellen dürfen, warum denn an solchen Stellen da so einzelne Pfahle in der Gegend rumstehen. Eventuell hätte ein Plexiglaskanal ja schon ausgereicht, um halt nicht mit einer solchen Kraft gegen einen Pfeiler geschleudert zu werden. In der Formel 1 (die Bobfahrer vergleichen sich da ja auch gerne mit) hat man die Strecken auch entsprechend angepasst - z.B. durch entsprechende Reifenstapel, Entschärfung von Schikanen,... - um das Risiko lebensgefährlicher Unfälle zu minimieren. Einfach nur - dumm gelaufen - ist mir zu billig.

Ich war im Sommer im Whistler und habe mir dort auch die Bob Anlage angeschaut. So wie ich es dem Bericht und den Bildern entnehme, war der Sturz in der letzten Kurve bevor es auf die steil ansteigende Ziegerade ging. An der Sturzstelle stehen Pfeiller um ein einfaches Blechdach zu halten. Ohne großen Aufwand hätte man dort auch was anderes bauen können. Im Bild ist die untere 180 Grad Kurve bevor es wieder hoch geht. Die Pfeiller sind rechts gut zu erkennen.

[Blockierte Grafik: http://www.imgbox.de/users/public/images/s51253r95.jpg]

Das solltest du wohl richtig verstanden haben Bösi. Für mich muss es keine Schuld geben, aber es gibt eben 2-3 Faktoren, die einen solchen Unfall unverhältnismässig wahrscheinlich gemacht haben.

Faktor 1: Im Prinzip darf bei Olympia jeder starten, ohne das entsprechende Können aufbringen zu können. Die Frage, wie man diesen Faktor minimieren kann, ist natürlich der nächste Punkt. Wer soll entscheiden, ob "genug Können" vorhanden ist?

Faktor 2: Es ist ein Unterschied, ob man sich im Straßenverkehr befindet, oder auf einer Bob-Bahn, zugegebenermassen eine Risiko-Sportart, egal mit welchem Schlitten man da runterdonnert. Aber wieso wird dann so ein Mist zusammengeplant? Man sollte doch aus was weiß ich wie viel Jahren Rodelerfahrung gelernt haben, dass man auch mal aus der Spur geraten kann. Auch nach der Ziellinie -.-

Faktor 3: Wieso zum Teufel fahren die Rodler 20 km/h schneller als erwartet?? bei einer errechneten Geschwindigkeit von rund 130 km/h sind das rund FÜNFZEHN Prozent Abweichung. Die nötigen Reibungswerte für die relativ einfache Endgeschwindigkeitsrechnung hätten man mit einer kleinen Versuchsreihe doch locker ermitteln können.

Letztlich hat keiner dieser 3 Faktoren alleine zu diesem Unglück geführt, aber vllt. hätte man schon mit einem verbesserten Element dieses Unglück verhindern können. Argumente wie "jeder selbst Schuld wo er runterfährt" kann ich in dem Zusammenhang echt nicht hören...

Zitat

Original von Redcloud31

Bei uns in der Gegend ist kürzlich auf einer Landstraße eine Frau mit ihrem PKW aus unerklärlichen Gründen von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Die Frau hat den Unfall nicht überlebt.

Nun stellt sich die Frage, warum ausgerechnet an dieser Stelle Bäume stehen. Überhaupt sollten an deutschen Straßen keine Bäume mehr stehen, oder? Und Straßenlaternen auch gleich weg.... zumindest bei Tageslicht. Oder deutsche Straßen komplett mit Leitplanken zudübeln.

Riesiger Vergleich!

Zitat

Original von gina
ich sehe es so,wie unser hackl-georg!
dieser unfall hatte nix mit der geschwindigkeit zu tun,denn ob nun mit 150 oder 130km/std so etwas passiert,das ergebnis bleibt das gleiche!

Nunja - gehen wir mal von so grob 100kg Körpergewicht bei dem Rodler aus, dann hat der bei 130 km/h halt eine kinetische Energie von 10950 kJ, bei 150 km/h schon eine von 14580 kJ. Sind schon mal gute 33% mehr an verfügbarer Energie, die dann nämlich bei einem Aufprall (und jetzt kommt der Pfosteneffekt zum Tragen) in einem schmalen Bereich des Körpers einwirken. Es ist müßig darüber zu diskutieren, ob er bei einem vergleichbaren Sturz mit Tempo 130 nicht auch gestorben wäre. Denn es dürfte zum einen viel wahrscheinlicher sein, dass er bei dem Tempo a) nicht die Kontrolle verliert weil der Schlitten besser beherrschbar ist und b) er selbst bei einem Sturz nicht unbedingt aus der Bahn hinaus geschleudert wäre, sondern es eher ein übliches ins Ziel rutschen gegeben hätte.

Zitat

Original von gina
unerfahrenheit ist das gewesen!
mir sind die kriterien zu lasch um bei olympia(winter) starten zu dürfen,da könnte z.b virgil island einen rodler schicken,der vorher nur auf dünen geübt hat und sowas geht gar nicht!!
es war doch schon z.zt von eddy the eagle,was hat man sich amüsiert über diesen mann und dennoch war es vom komitee unverantwortlich,ihn auf die schanze zu lassen!
gina

Zum Thema Unerfahrenheit die Gegenfrage: Die olympische Idee lebt doch von der Vielfältigkeit der Nationen. Warum muss ich dann zu den olympischen Spielen denn immer die "aktuell schnellste Rodelbahn" dahinlegen? In Sotschi soll ja gerüchteweise auch schon wieder auf Speed Wert gelegt werden. Vielleicht setzt da wenigstens mal ein gescheites Umdenken noch ein und die Bahn wird langsamer. Der Architekt ist ja der Gleiche, wie in Turin (wo es auch schon Beschwerden gab) und Whistler.

Nunja, das erste Rennen hat begonnen und wie nicht anders zu erwarten - Sobald es vom Damenstart los geht liegen die Deutschen in Führung

Zitat

Original von Steinar
Nunja, das erste Rennen hat begonnen und wie nicht anders zu erwarten - Sobald es vom Damenstart los geht liegen die Deutschen in Führung

Tja, die Rodel-Damen sind nun mal unschlagbar! Das riecht ja wirklich zumindest sicher nach Gold für Felix Loch.

Magdalena

Ganz nebenbei haben wir mit Magdalenas Gold Russland von Platz 1 des ewigen Medallienspiegels verdrängt.

Zitat des Tages: ARD Eislaufen, Sprint Damen:
Wenn du auf alles gefasst bist, dann passiert das Andere....

Das hat Tiefe. Meister Eckhart wäre begeistert gewesen..

Hier hat ja noch niemand der Maria Riesch zu ihrer Goldmedaille gratuliert

Na, dann mach ich das mal

Herzlichen Glückwunsch zur Goldmedaille, Maria !!!

Übrigens, Maria Riesch hätte auch gewonnen, wenn die Lindsay Vonn NICHT ausgeschieden wäre