Harz trotz Harzverbot

  • kurze Frage:

    welche Folgen können eintreten, wenn die Gastmannschaft trotz in der Halle geltenden Harzverbots und erfolgter Aufforderung zum wechsel des Spielballs den Ball nicht wechseln will, was dann bis Spielende auch nicht getan wird ?
    So geschehen bei uns (bezirksklasse, Ba-Wü).
    Hätten wir da mit mehr Nachdruck hinterher sein müssen?
    Was sind mögliche Konsequenzen?

    gruß, R1P8A5L

  • Das Wechseln des Balles nehmen doch die SR vor, oder nicht?
    Und wenn der SR den Reserveball anfordert dann gehts mit dem weiter und nur die SR legen fest, wann wieder der andere Ball zum Einsatz kommt.

  • Falls es die Schiedsrichter nicht getan haben, im Spielbericht eintragen lassen, dass die Gäste Haftmittel trotz Verbot verwendeten.

    "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" (Immanuel Kant)

    "Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun." (Orson Welles)

    „Ein Problem ist halb gelöst, wenn es klar formuliert ist.“ (John Dewey)

  • 1. Den Ballwechsel entscheidet der Schieri und da wird (insbesondere bei Harz) keine Mannschaft gefragt.
    2. Der/Die Harzer gehen Hände waschen und es wird im Protokoll mit Nummern notiert.
    3. Wenn wieder Harz auftaucht -> progressive Bestrafung der harzenden Spieler.

    Hier im Bereich PfHV ist grundsätzliches Harzverbot und es sind schon Träger von Hallen (Stadt) auf die Idee gekommen, zu versuchen, von den Schiedsrichtern, die das Harzen bemerkt und das Harzverbot nicht durchgesetzt haben, im Wege des Schadenersatzes die Reinigungskosten einzufordern. Wurde vom Verband durch Gespräche vermieden.

    Eine Halle von Harzresten zu reinigen ist nicht billig!!
    Gruß Uwe

  • Zitat

    Original von Uwe aus LD
    1. Den Ballwechsel entscheidet der Schieri und da wird (insbesondere bei Harz) keine Mannschaft gefragt.
    2. Der/Die Harzer gehen Hände waschen und es wird im Protokoll mit Nummern notiert.
    3. Wenn wieder Harz auftaucht -> progressive Bestrafung der harzenden Spieler.

    ´

    Bitte beachten, dass 2. und 3. nicht in allen Landesverbänden praktiziert wird - und das ist auch gut so.

    Im Badischen reicht es aus den Ball zu wechseln und eigene Wahrnehmungen der SR ins Protokoll einzutragen, sofern Harzverbot herrscht. Ansonsten können Vereine Eintragungen bzgl. Harzverwendung ins Protokoll veranlassen.

    Einmal editiert, zuletzt von berndo (25. Januar 2010 um 09:08)

  • Zitat

    Original von Uwe aus LD
    3. Wenn wieder Harz auftaucht -> progressive Bestrafung der harzenden Spieler.


    Insbesondere das ist mit keiner Regel abgedeckt und somit ein klarer Regelverstoß.
    Mehr als ein Eintrag im Spielbericht ist für die SR nicht drin. Selbst ein "Hände waschen gehen" lassen halte ich für affig.

  • Zitat

    Original von Uwe aus LD
    3. Wenn wieder Harz auftaucht -> progressive Bestrafung der harzenden Spieler.

    Kumm geh mer fott...nein Spaß beiseite...
    mir ist durchaus bekannt dass das im Bereich Pfälzer Handballverband so gehandhabt wird, spätestens wenn jemand mal gegen solche Entscheidungen Einspruch einlegt, der dann in einer höheren Instanz entschieden wird, wird das Ganze dann doch sehr interessant.

    Zitat

    Original von Uwe aus LD
    Eine Halle von Harzresten zu reinigen ist nicht billig!!


    Die dunklen Harzflecken sind nichts anderes als gebundener Dreck, aber das sag mal zum Hallenwart. Das Ganze ist alles eine Frage des richtigen Reinigers.

    Bevor man den Handball verändert, wäre es vielleicht doch wichtiger, ihn nicht zugrunde zu richten.

    (Frei nach Paul Claudel)

  • hasenhirn
    Eben und der richtige Reiniger kostet manchmal Geld.

    jfherden
    Doch meist durch die Durchführungsbestimmungen. SR weißt Ballwechsel an und das Harzverbot besteht und eventuell noch Hände waschen. Folgt der Spieler der Anweisung der SR nicht, harzt wieder, ist das eine Unsportlichkeit, oder nicht?

    Problematik ist, wie schon angesprochen, sehr Verbandslastig.

  • Zitat

    Original von Theoitetos
    Doch meist durch die Durchführungsbestimmungen. SR weißt Ballwechsel an und das Harzverbot besteht und eventuell noch Hände waschen.


    Das mag ja noch sein. Davon abgesehen finde ich das Händewaschen affig, wie im Kindergarten.

    Zitat

    Original von Theoitetos
    Folgt der Spieler der Anweisung der SR nicht, harzt wieder, ist das eine Unsportlichkeit, oder nicht?


    Mit dieser Auslegung habe ich so meine Probleme. Regel 8:4 liefert eine klare Definition von unsportlichem Verhalten:

    Zitat


    Körperliche und verbale Ausdrucksformen, die nicht mit dem Geiste der Sportlichkeit vereinbar sind, gelten als unsportliches Verhalten


    Ist die Nichtbeachtung des Harzverbots eine körperliche oder verbale Ausdrucksform? Hm, kann man mit viel Phantasie noch argumentieren.
    Ist ein Verstoß gegen das Harzverbot ein Verhalten gegen den "Geiste der Sportlichkeit"?
    In meinen Augen nein, denn Hintergrund des Harzverbots ist kein sportlicher sondern ein rein wirtschaftlicher.

  • Wir hatten in der letzten Saison das "Vergnügen" wg. Harz einmal zwei und einmal vier Wochen Hallenverbot und 1500 Euro Reinigungskosten zu tragen.
    Deshalb wird ab sofort jeder Spieler , der mit Harz erwischt wird, während des noch laufendenSpieles per Hausrecht der Halle verwiesen werden, zudem trägt er dann noch die Reinigungskosten.
    Ich bin gespannt, wie ein solches Spiel dann vor der Spruchkammer bei zu erwartendem Einspruch gewertet werden wird.

  • Zitat

    Original von jfherden
    Ist ein Verstoß gegen das Harzverbot ein Verhalten gegen den "Geiste der Sportlichkeit"?
    In meinen Augen nein, denn Hintergrund des Harzverbots ist kein sportlicher sondern ein rein wirtschaftlicher.

    Der Hintergrund des Harzverbotes mag ja wirtschaftlich motiviert sein, aber nichtsdestotrotz ist doch der Versuch des Sportbetruges (und das tue ich, wenn ich mir regelwidrig einen Vorteil verschaffen will) wohl nicht im Geiste des Sportes, oder? ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (29. Januar 2010 um 15:14)

  • Zitat

    Original von b738
    Deshalb wird ab sofort jeder Spieler , der mit Harz erwischt wird, während des noch laufendenSpieles per Hausrecht der Halle verwiesen werden, zudem trägt er dann noch die Reinigungskosten.


    Meiner Meinung nach ist das auch die einzige Handhabe, die man dagegen hat. Wie jfherden schon schrieb, durch die Regeln ist da von SR-Seite eigentlich keine Grundlage und man kann nicht erwarten, dass die SR alle DFB kennen. Ich würde mich auf jeden Fall hüten, einen Spieler wegen so etwas zu bestrafen.

    Zitat

    Original von b738
    Ich bin gespannt, wie ein solches Spiel dann vor der Spruchkammer bei zu erwartendem Einspruch gewertet werden wird.


    Das würde mich allerdings auch interessieren. Aber eigentlich weiß ein Spieler ja auch, auf was er sich einlässt. Wirklich interessant wird es dann allerdings, wenn der Hallenbetreiber auch noch ein Hausverbot erteilt (wenn der Spieler dort irgendwann wieder einmal antreten muss).

    • Offizieller Beitrag

    @ Lasse

    Wieso sollte ein Schiri nicht die DFBs kennen - das sehe ich als seine Aufgabe an.

    Von einem Harzverbot wird keiner überrascht - jeder Spieler und Schiri kann sich darauf einstellen und weiß was die Konsequenzen sind ;)

  • Zitat

    Original von Steinar
    Der Hintergrund des Harzverbotes mag ja wirtschaftlich motiviert sein, aber nichtsdestotrotz ist doch der Versuch des Sportbetruges (und das tue ich, wenn ich mir regelwidrig einen Vorteil verschaffen will) wohl nicht im Geiste des Sportes, oder? ;)


    Dann wäre jeglicher Verstoß gegen eine der vielen Ordnungen des DHB oder der Verbände auch auf dem Spielfeld als Unsportlichkeit ahndbar. Denn ein Festspielen oder eine fehlende Doppelspielberechtigung oder ein Verstoß gegen Wartefristen oder, oder, oder kann ja auch als Sportbetrug ausgelegt werden. Oder etwa nicht?

  • Ist ja die Frage, ob der SR einen Sachverhalt vollständig klären kann oder nicht, aber prinzipiell geb ich dir da recht. Aus dem Grund werden dann ja auch Spiele mit nicht spielberechtigten Spielern als verloren gewertet ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    Original von jfherden


    Dann wäre jeglicher Verstoß gegen eine der vielen Ordnungen des DHB oder der Verbände auch auf dem Spielfeld als Unsportlichkeit ahndbar. Denn ein Festspielen oder eine fehlende Doppelspielberechtigung oder ein Verstoß gegen Wartefristen oder, oder, oder kann ja auch als Sportbetrug ausgelegt werden. Oder etwa nicht?

    Da der Schiedsrichter nur Vorfälle ahnden kann, die er aus eigener Wahrnehmung feststellt. Und wie will der Schieri das bei deinen og. Beispielen verbindlich machen - geht nicht. Daher werden diese Unsportlichkeiten - wenn sie festgestellt werden - durch die Instanzen geahndet, die den jeweiligen Sachverhalt verbindlich feststellen können.
    Den Verstoß gegen das Harzverbot kann ich sicher feststellen. Nach dem ersten Verstoß werden die Spieler und der MV vom Schieri nochmals auf das bestehende Harzverbot hingewiesen - und wenn sie dann wieder dagegen verstoßen halte ich das sehr wohl für unsportlich.

    Einmal editiert, zuletzt von Uwe aus LD (30. Januar 2010 um 07:51)

  • jfherden

    Zitat

    Ist ein Verstoß gegen das Harzverbot ein Verhalten gegen den "Geiste der Sportlichkeit"? In meinen Augen nein, denn Hintergrund des Harzverbots ist kein sportlicher sondern ein rein wirtschaftlicher.


    Dazu hatte letzte Woche der Trainer der Gäste eine andere und meiner Meinung nach auch richtige Meinung: er fand es in höchstem Maße unsportlich, das von der Heimmannschaft 2 Spieler mit Harz gespielt haben bzw. es versucht obwohl in der SH das Verbot besteht und die Gäste dies auch vorher unterschreiben müssen.

    Lasse

    Zitat

    und man kann nicht erwarten, dass die SR alle DFB kennen. Ich würde mich auf jeden Fall hüten, einen Spieler wegen so etwas zu bestrafen.


    Ein SR sollte/muss schon die DFB's kennen aus dem Bereich wo er pfeift, wo kämen wir den sonst hin?

  • Zitat

    Original von Theoitetos
    Lasse


    Ein SR sollte/muss schon die DFB's kennen aus dem Bereich wo er pfeift, wo kämen wir den sonst hin?


    Das ist recht einfach erklärt: Beim Pfeifen habe ich mich an die Regeln zu halten. Alles, was in den Regeln steht, kann ich umsetzen. Für alles, was in den DFB steht, sind andere Stellen zuständig.
    Was macht ihr denn, wenn die DFB sich entweder nicht zum Harzgebrauch äußert, oder es sogar ausdrücklich erlaubt, der Hallenbetreiber aber "Nein" sagt? Wenn die DFB es erlaubt und ihr bestraft einen Spieler trotzdem, würdet ihr doch einen Regelverstoß begehen.
    Deshalb: Auf Wunsch nehme ich gerne Eintragungen ins Spielformular vor, aber von persönlichen Strafen halte ich mich fern. Zumal ich es nicht als unsportlich betrachte, wenn ein Spieler harzt, da er damit ja allen anderen Spielern auch einen Vorteil verschafft.

    • Offizieller Beitrag

    @ Lasse

    Pfeifst Du ?

    Zu jeder Liga gibt es DFBS - und es ist meine (verdammte) Pflicht wenn ich da spiele leiten will, dass ich mich mit diesen auseinandersetze. Da wird auch zu einem eventuell bestehenden Harzverbot Stellung bezogen.

  • Zitat

    Original von Lord Vader
    @ Lasse

    Pfeifst Du ?


    Seitdem ich in einem Land lebe, in dem Handball nahezu unbekannt ist, nicht mehr. Vorher sehr oft.

    Zitat

    Original von Lord Vader
    Zu jeder Liga gibt es DFBS - und es ist meine (verdammte) Pflicht wenn ich da spiele leiten will, dass ich mich mit diesen auseinandersetze. Da wird auch zu einem eventuell bestehenden Harzverbot Stellung bezogen.


    Hast du dann auch wirklich zu jeder Liga, in der du pfeifst, die DFB im Kopf? Das können ja einige sein, je nachdem, wie hoch du pfeifst.
    Davon abgesehen bleibt es nach wie vor keine Regelwidrigkeit, wenn der Spieler Harz verwendet, da dies im Regelwerk nicht verboten ist. Und meine Frage, was du machen würdest, wenn es laut DFB erlaubt, laut Hallenbetreiber aber verboten ist, war durchaus ernst gemeint.