• Zitat

    Original von Theoitetos
    Eben dort liegt doch der Fehler! Welcher SR, vor allem in der BuLi (um dies hier ja hauptsächlich geht) hat die Zeitlupe, wie wir Zuschauer daheim vorm TV zur Hand?

    Wie ich geschrieben habe, sieht man das auch OHNE Zeitlupe.

  • Hallo zusammen,
    je mehr ich alle Beiträge verfolge, desto mehr habe ich den Eindruck, dass viele Meinungen nicht von aktiven Schiedsrichtern kommen. Einzig I3loodhound hat mal auf die unterschiedliche Perspektive Bezug genommen. Und genau die ist es doch, die als Zuschauer oder Fernsehbetrachter einfach anders ist als die der beteiligten Schiedsrichter. Wenn dann auch noch argumentiert wird, dass "4 Augen" etwas sehen müssen, was jemand mit zweien von der Tribüne oder am Fernseher sieht, dann hat derjenige wohl noch nicht gemerkt, dass nur ganz wenige Schiedsrichter beim Tempogegenstoß rückwärts laufen, um alles zu beobachten.
    Wenn ich als Torschiedsrichter bei einem Gegenstoß nach vorne laufe, habe ich trotz besten Bemühungen Spieler vor mir, die mir die Sicht einschränken und ich muss dann bemüht sein, Regelwidrigkeiten bei der Abwehr zu erfassen und sehe den Gegenstoss laufenden Spieler nur VON HINTEN, während die Zuschauer und Fernsehbetrachter ihn VON DER SEITE sehen. Durch diesen seitlichen Blickwinkel fallen mehr Schritte zwangsläufig eher auf als VON HINTEN oder auch VON VORN.

    Als Zuschauer bei unterklassigen Spielen (mit Gespannleitung) sehe ich erstaunlicherweise auch immer mehr Schritt (und Prell)fehler als die Schiedsrichter sie pfeiffen, also kann es nicht alleine an der Liga, in der gepfiffen wird, liegen sondern m. E. an der Perspektive.

    Also: Nicht immer ist in der BuLi alles anders als im Bezirk, dessen Spiele wir ja nie im Fernsehn sehen.

    Einen schönen Tag noch.

    JüM :)

  • Perspektive hin oder her. Ich bin aktiver SR und wenn ein Spieler anprellt, einspringt und dann seinen links-rechts-links Wackler macht (Narcisse, Lund, Jicha, Kraus, Hens, ...), dann ist das immer ein Schrittfehler und muss von SR auf dem Niveau auch erkannt werden.

    Ich denke, es ist eher so, dass ein konsequentes Ahnden dieser Regelverstöße (wie z.B. auch das "Abgestanden" bei Würfen von Außen) den BuLi Handball unattraktiver machen würden und das deswegen seitens des Verbandes toleriert wird.

    Ich hab gestern HSV-RNL gesehen. Stefanson prellt an, macht nen geilen Wackler rechts-links-rechts und wirft ein super Tor - war halt leider Schrittfehler - später dann auch Müller auf RR mit nahezu ähnlicher Szene...

    Das zitierte Spiel (D-ISL) hab ich in Hannover gesehen und kann mich an einen Gegenstoß noch gut erinnern. Balleroberung D (ich glaube Schröder), der macht erst einmal 6 Schritte (mit Überzieher) um an dem Isländer vorbeizukommen und beginnt erst dann mit dem Prellen - sowas muss halt gepfiffen werden...

    Ich denke auch, dass die Spieler sich darauf einstellen würden, wenn die SR es konsequent pfeifen. Aber mal ehrlich: wie viele Kempa-Tricks würden dann noch zu Toren führen und nicht zu Abwurf?

  • Zitat

    Original von netrojaner

    Ich denke auch, dass die Spieler sich darauf einstellen würden, wenn die SR es konsequent pfeifen.

    Glaube ich auch definitiv.

    Zitat

    Original von netrojaner
    Aber mal ehrlich: wie viele Kempa-Tricks würden dann noch zu Toren führen und nicht zu Abwurf?

    Wenn das die Maßgabe ist, kann man die Regel ja auch abschaffen. Mal einfach in die Runde gefragt: Welche Aufgaben haben Regeln in einem Spiel, wenn niemand für ihre Einhaltung sorgt?

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (18. Februar 2010 um 14:37)

  • O-Ton eines Trainers, dessen Team wir im Spiel 3 Kempa-Tricks abgepfiffen haben (weil der Spieler gefühlte 3 Sekunden stand bevor er warf):
    "Ihr wollt wohl einfach nicht, dass wir schönen Handball spielen..."

    Da siehst du, woher die Argumentation (und das war Landesliga) - ich denke mir manchmal so, das ist in den oberen Etagen eben auch ein bisschen so

    Als Jugendtrainer werde ich von meinen Jungs auch damit konfrontiert. Wir haben mit dem Mannschaft das Spiel D-ISL angeschaut - wie erklärt man das 11 Jährigen, dass ein Schröder mit 6 Schritten in den Gegenstoß laufen darf - ich will ja auch nicht sagen "die SR sind schlecht"...

  • Was der SR nicht pfeift ist erlaubt bzw. läuft halt weiter.
    Hab meinen Kinings immer gesagt ziehen bis der SR pfeift. Bei Pfiff is Schluss bis dahin habt ihr den Gegner.

  • Zitat

    Original von Theoitetos
    Was der SR nicht pfeift ist erlaubt bzw. läuft halt weiter.
    Hab meinen Kinings immer gesagt ziehen bis der SR pfeift. Bei Pfiff is Schluss bis dahin habt ihr den Gegner.

    Genau so funktioniert halt das Spiel - übrigens auch in der Abwehr. So hart zupacken, wie es der SR zulässt. Immer an der Grenze des Erlaubten spielen. Die Kunst besteht lediglich darin diese Grenze, die eben von Gespann zu Gespann unterschiedlich ist, zu erkennen und möglichst selten zu überschreiten. Wem das am besten gelingt, der gewinnt meistens auch das Spiel - muss nicht zwangsweise der sportlich bessere sein.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (18. Februar 2010 um 17:42)

  • Abgesehen davon, das ein links-rechts-links-Wakler nicht immer Schrittfehler sein muss, sollte es darum gehen, ein möglichst attraktives Spiel zu haben. Wieso sollte man Dinge ändern die sehr gut funktionieren. Die Schiris sollten in einer Partie so gut wie nicht wahrgenommen werden. Also sollte man nicht versuchen ihnen einzureden immer mehr zu pfeiffen, denn fairerweise, müssten sie dann auch in der Abwehr mehr auf das Einhalten der Regeln pochen.

    Meiner bescheidenen Meinung nach, sollte man nichts ändern in dieser Hinsicht.

    Der Irrsinn ist bei einzelnen etwas Seltenes - aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel.
    - Friedrich Nietzsche