Angriff gegen eine 3:2:1 Abwehr

  • Hallo,

    ich habe mit meiner B Jugend am Wochenende an einem Turnier teilgenommen. Dort sind wir auf eine Mannschaft gestoßen die eine
    wirklich gute 3:2:1 oder auch eine 3:3 Abwehr gespielt hat.
    Durch den relativen geringen Platz für unseren Rückraum kam da nicht viel zu stande und mir ist auf Anhieb außer viel Bewegung im Rückraum, um so zu Einzelerfolgen zu gelangen, nicht viel eingefallen.
    Ich muss dazu sagen bin noch ein sehr junger Trainer und habe auch noch nicht all zu viel Erfahrung! (2 Saisons als Trainer)
    Habt ihr sowas wie ein Patentrezept gegen eine Offensive Abwehr und oder Übungen wie man sich gegen solche Abwehren besser und erfolgreicher verhält?

    Danke schon mal für eure Hilfe
    Mfg
    Nils

    2 Mal editiert, zuletzt von sliny (25. August 2009 um 16:27)

  • Also, wenn ihr gegen eine 3:2:1 spielt muss viel über den Kreisläufer passieren, da dieser bei dieser abwehr normalerweise extrem viel platz hat. Dabei müssen sich die Rückraumspieler jedoch so gefährlich machen, das der Mittelblock ebenfalls heraustritt. Dann ist die Abwehr normalerweise ausgehebelt. Hab so letzte saison mit nem ziemlich großen rückraum zusammen knapp ein drittel der Tore gemacht. Offensive Abwehr war nämlich Pflicht bei uns.

    mfg Philipp

  • Hey,

    eine einfache Angriffsmethode ist zum Beispiel das Einlaufen mit und besonders gegen die Ballrichtung, also im Rücken der Abwehr. Sperren/Absetzen ist auch immer gut und neulich habe ich eine französische Angriffshandlung in der HT gesehen. Ball LA. RM und RL kreuzen ohne Ball und zu diesem Zeitpunkt läuft RR diagonal ein. RM(jetzt RL) wird von LA angespielt und RL verschiebt auf die RR Position.
    Fand ich ganz gut.

    Gruß
    Max

    Wenn du tot bist,
    dann weisst du nicht,
    dass du tot bist.

    ES IST NUR SCHWERER FÜR DIE ANDEREN.

    Genauso ist es,
    wenn du blöd bist.

  • Moin,

    ich würde ebenfalls Übergänge empfehlen.

    Entweder im Moment des Übergangs ergibt sich eine Möglichkeit des Abschlusses, oder es wird im 2:4-Angriff weitergespielt, was die 3:2:1-Abwehr vor eine Herausforderung stellt, wenn sie aufrechterhalten wird. Oft erfolgt eine Umstellung der Abwehr auf defensivere Varianten, was Deinem Rückraum Platz verschafft.

    Gruß
    C.

  • Zitat

    Original von Nr. 3 lebt!
    Moin,

    ich würde ebenfalls Übergänge empfehlen.

    Entweder im Moment des Übergangs ergibt sich eine Möglichkeit des Abschlusses, oder es wird im 2:4-Angriff weitergespielt, was die 3:2:1-Abwehr vor eine Herausforderung stellt, wenn sie aufrechterhalten wird. Oft erfolgt eine Umstellung der Abwehr auf defensivere Varianten, was Deinem Rückraum Platz verschafft.

    Gruß
    C.


    Dem kann ich mich nur anschließen! Wir trainiere bei uns in der Mannschaft gerade diese Abwehr und es stellt sich heraus, dass gerade bei Einlaufbewegungen von der ballfernen Seite (auch der Kreis) große Abstimmungsarbeit notwendig ist. Daher bei so einer offensiven Abwehr:
    die Halben müssen weitern großen Druck ausüben und in die Nahtstellen stoßen, durch Wechsel mit Mitte und Einlaufbewegungen die Abwehr "in Schwung" bringen. Dann ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis jemand relativ frei zum Abschluss kommen kann.
    Die 3:2:1 ist eine sehr anspruchsvolle Abwehrvariante. Ich habe noch nicht viele Mannschaften gesehen, die das wirklich gut hinbekommen haben. Meistens agieren diese dann nach dem Motto: durch schnelles Spiel im Zweifel ein Tor mehr werfen, als durch Abwehr ein Tor mehr verhindern.
    Viel Erfolg! :hi:

  • Ich habe auch die Erfahrung gemacht das Übergänge eine einfaches und wirkunsvolles Mittel sind gegen eine 3:2:1. Ebenfalls ganz gut klappt das heraus treten der Kreisspieler, die dann einen der offensiven Verteidiger sperren und sich gleich wieder zum Kreis absetzen. Gibt natürlich noch mehr Varianten und auch Spielzüge gegen solche Abwehrvarianten, aber wenn man nicht regelmäßig gegen eine 3:2:1 spielt lohnt sich das einstudieren solcher Sachen kaum...

  • Gegen "Sperre absetzen" kann eine gute 3-2-1 effektiv verteidigen.

    Mittel sollte - wie schon gesagt - der Übergang an den Kreis sein. Die Kreisspieler stehen dann möglichst breit.

    Wird die 3-2-1 Formation aufrecht erhalten ergeben sich extrem weite Wege für den HM. Im Regelfall müssen die Außenverteidiger jetzt einrücken um dem HM die Laufwege zu verkürzen. Tun sie dies nicht, hat man nach 3-4 Pässen von RL nach RR einen freien Kreisspieler. Rücken die Außen ein ergeben sich große Räume für die Außenspieler.
    Voraussetzung zum effektiven Spielen ist, dass die Rückraumspieler gute und schnelle Pässe spielen können, da die 3-2-1 nach dem Übergang extrem Druck ausüben wird um eine schnelle Unterbrechung oder den Ballgewinn zu erzielen.

    Eine andere Möglichkeit ist, dass die Abwehrformation auf 4-2 umgestellt wird. Das sollten die Rückraumspieler aber mit Bewegung ohne Ball und Zusammenspiel mit den Kreisspielern gut lösen können.

    Auf das Rausnehmen von einem der verbliebenen Rückraumspieler spielt man im Endeffekt wie gegen eine 5+1. Immer daran denken, dass man 2 Kreisspieler hat (-> z.b. diagonales Raustreten)

  • Zitat

    Original von orange
    Gegen "Sperre absetzen" kann eine gute 3-2-1 effektiv verteidigen.

    Stimmt. Eine gute 3:2:1 findet man nur selten ;)
    Das ist eben mein Erfahrungswert auf unterem Leistungsniveau, dort wird eine 3:2:1 meist sehr fehlerhaft gespielt und ist noch recht einfach auszuhebeln...

  • Ich wollt ja auch nicht sagen, dass Sperren schlecht sind =).

    Und er sprach oben ja von guter 3-2-1 :-/

  • was man gegen die 3:2:1 spielt hängt ja primär auch mal von ihrer spezifischen spielweise ab. z. b. wie verhält sie sich nach einem übergang? 5:0+1? 6:0? 4:0+2? behält sie ihre grundformation bei? erst wenn ich das weiß, kann ich auch entscheiden, welches angriffsmittel am effektivsten eingesetzt werden kann.

  • Hallo sliny!

    Folgende Auslösehandlungen gegen eine 3:2:1 würde ich spielen:

    -Einlaufen gegen die Ballseite von Halb und Außenspielern
    -Einlaufen mit Ball von Außenspieler (LA) mit Passtäuschung von RM zur
    RR Rückpass und Rückpass zu RL damit dieser gegen den vermutlich schwächeren Außenverteidiger in eine 1:1 Situation komt oder mit dem Kreisläufer zusammen gegen die meist kleineren Außenverteidiger in eine Missmatch-Situation kommt.
    -Aufposten des Kreisläufers auf den Halbpositionen mit gleichzeitigem Einlaufen der Außenspieler auf der Gegenseite
    -Auslösehandlung RM holt RR, RR macht Passtäuschung zum anlaufenden RL, bricht ab und passt zum RM (jetzt auf RR) während RL
    zügig an den Kreis einläuft. RM stößt nach innen, RR parallel mit.
    -Auslösehandlung Innensperre beim Halbverteiger mit dem Versuch des Sperre-Absetztens. Pass von RL zu RM. Rückraummitte mit Passtäuschung zu RR und Rückpass zu RL.

    ....nach den Übergängen mußt du eben schauen wie sich die 3:2:1 verhält:

    Bleibt die 3:2:1 in der Formation würde ich konsequent im 4:2 weiterspielen mit folgenden Maßnahmen. Weite Stellung der Kreisläufer plus enge Stellung der beiden Halbspieler. Die weite Stellung der Kreisläufer dürfte den Hintenmitte ordentlich in Bewegung bringen bzw. verlängert die zu überbrückende Strecke und die enge Stellung der Halbspieler bringt einen häufigen Richtungswechsel und hohe Laufintervalle für Hintenmitte. Da müßten sich dann recht schnell Chancen ergeben.

    Geht die 3:2:1 in eine 4:0:2 über bleibt natürlich maßig Platz für die restlichen 4 Spieler. Da dürfte in der Kleingruppe von Sperren-Absetzen über Aufposten der Kreisläufer, Lauf- und Passtäuschungen bis hin zum Kreisholen alles möglich sein. Da du in dieser Situation sozusagen 2:2 im Angriff spielst, find ich besonders interessant Rückführungen zu Spielen um in den 3:1 Angriff zu kommen. Die zwei manndeckenden Verteidiger dürften im Spielfluss kaum Möglichkeitne haben aus ihrer Position sich zurück in eine 3:2:1 einzuordnen.