• Zitat

    Original von Brummsel
    Über den Zeitraum kann man ja reden. Aber dass hier Transparenz nützt, zeigt doch das aktuelle Beispiel. Dass die Medien sich derzeit auf die FDP einschießen, während die CSU quasi ungeschoren davonkommt und überall nur "unter ferner liefen" aufgeführt wird, mag für die FDP ärgerlich sein, aber wird bei größerer Transparenz sicherlich auch anders werden. Immerhin erhalten CDU und CSU mehr als 70 % aller Großspenden, das wird auch die unionsfreundliche Springer-Presse nicht auf Dauer unterdrücken können.

    Richtig damit wird solche Diskussion gleich von vornerein unterbunden. Nur denke gegen sowas wird vor allem auch die SPD sich gegen wehren, die in besonderen Maße von kuriosen Spenden profitiert hat und jetzt deutlich übertrieben um sich schlägt um gut abzulenken...die einzigen, denen man mal GARNICHTS vorwerfen kann in diesem Sinne, sind die Linken :D aber wer will die schon unterstützen ;)

    Viele Grüße
    :hi:

    • Offizieller Beitrag

    Kann man Parteispenden nicht gänzlich verbieten?
    Was ist volkswirtschaftlich billiger: Parteienfinanzierung aus Steuergeldern nach für alle gleichen Maßstäben oder die gefühlte "Korruption", die zu einer großen Steuergeldverschwendung (z.B. Hotels) führt?

  • Übrigens sollte man dann auch die steuerliche Abzugsfähigkeit von Parteimitgliedsbeiträgen verbieten, die noch viel mehr begünstigt wird als Spenden zB nach Haiti.

    Aber wer soll denn Parteispenden verbieten? Die Parteien selbst? :lol:

  • Zitat

    Original von Lothar Frohwein
    Kann man Parteispenden nicht gänzlich verbieten?
    Was ist volkswirtschaftlich billiger: Parteienfinanzierung aus Steuergeldern nach für alle gleichen Maßstäben oder die gefühlte "Korruption", die zu einer großen Steuergeldverschwendung (z.B. Hotels) führt?

    Parteispenden verbieten? Naja dann könntest du gleich mal die Demokratie abschaffen...Ohne Parteispenden wäre es einer neugegründeten Interessengruppe nicht möglich sich bekannt zu machen. Nehmen wir mal an, die Piraten hätten keine Parteispenden bekommen dürfen...sie hätten nicht für so viel aufsehen sorgen können mit ihren Aktionen. Volkswirtschaftlich wäre ein ein riesiger Schaden, der dabei auch entstehen würde. Alleine Auf Ortsebene werden für Kommunalwahlen bis zu 5stellige Beträge ausgegeben. In Großstädte ist dies sogar ein 6-7-stelliger Betrag.

    Eine rein staatliche Parteifinanzierung hätte auch eine ungleichbehandlung zu folge. Wie willst du festlegen, wer wie viel bekommt? Kleine Splittergruppen würden in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Schau die die MLPD an. Sie erhält jährlich eine 6-stellige Summe aus Privatvermögen (von einer Person). Sie bekommt nach dem jetzigen System so gut wie keine Gelder vom Staat. Auch sie hat aber ein Recht ihre Meinung kund zu tun und bei Wahlen anzutreten. Bekäme sie eine feste Summe vom Staat wäre der Grundsatz der Demokratie mal einfach so außer Kraft gehebelt. Genau so geht es eben auch anderen Splittergruppen.

    Und wie soll es mit den Parteien vor Ort gehen? Sie müssen den Wahlkampf slebst finanzieren. Egal ob es Kommunal oder EU-Wahlen sind. Die Zuschüsse von der Bundespartei ist mehr als Mager. Die Ortsverbände müssen ja sogar die Bundesparteien finanzieren. Einen Wahlkampf nur aus staatlichen Mitteln für Kommunal, Land, Bund und EU? :pillepalle:
    Dazu ist es auch Wahlwerbung Schulen und Vereinen größere Beträge zu spenden. Nehmen wir mal an, eine Partei spendet zu jeder Wahl einen 4-stelligen Betrag an einer Schule, damit diese Material beschaffen kann (Physikutensilien sind bekanntlich nicht grade günstig). Und nun bricht diese Geldeinnahme, die ohne großer Bürokratie da war weg...

    Gottfried:

    Dann müsstest du auch die Absetzbarkeit von Gewerkschaftsbeiträgen und Berufsvereinigungen verbieten. Die Folgen für die möchte ich mir nicht ausmalen. Aber das wäre eine Idee um die Gewerkschaften Mundtod zu machen. Weil wenn keine Mitgliedsbeiträge absetzbar sind, werden ihre Mitglieder zahlen rasch sinken...

    Viele Grüße
    :hi:

    2 Mal editiert, zuletzt von Snuffmaster (24. Januar 2010 um 12:03)

  • Zitat

    Original von Lord Vader
    @ Snuffmaster

    Dir ist aber schon die unterschiedliche steuerliche Behandlung von Mitgliedsbeiträgen für Gewerkschaften und Parteien bekannt?

    Es ging ja nicht um die Aussage, die Parteien an gewerkschaften anzupassen, sondern Parteien abzuschaffen.

    Bei eine Anpassung hätte ich gar nichts einzuwenden.

    Viele Grüße
    :hi:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Lothar Frohwein
    Unabhängig von der formal juristischen Seite: Ich behaupte, dass der Normalbürger und -wähler (auch der FDP) dieses Verhalten als Korruption empfindet. Als nichts anderes!

    Dieser Punkt an sich sollte doch eine demokratische Partei von sich aus veranlassen, diese Praxis zu ändern und diesem Eindruck entgegen zu wirken. Die nächsten Wahlen kommen bestimmt - und nur mit den Stimmern der Vorstände der privaten Krankenversicherungen, Teilen der Hotelinhaber, Apothekern und Steuerberatern und Solaranlagenbaufirmen-Inhaber kommt man nicht über 5 Prozent...

    Noch sind es bundesweit drei Punkte mehr als fünf Prozent, allerdings in NRW nur noch einer. Und Guido arbeitet fleißig am Reißen der Fünfprozenthürde im Mai. Klar sind Umfragen unzuverlässig und nur Momentaufnahmen, aber wenn die FDP, besser gesagt Guido diese deutlichen Fingerzeige nicht versteht, dann hält die Koalition keine vier Jahre...

    http://www.spiegel.de/politik/deutsc…,677950,00.html

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt ist Gewissheit, was (mit Ausnahme von 14 Prozent der Wähler) alle schon vor der Wahl wussten:
    Die von der FDP vollmundig versprochene Steuersenkung kommt nicht. Jedenfalls bis 2012. Dass dann erneut ein Grund zur Verschiebung geben wird, dürfte wohl außer Frage stehen...

    Mit der Erklärung Merkels stellt sie die FDP und vor allem Westerwelle vor vollendete Tatsachen und lässt den "Partner" als Wahllügner dastehen. Bin mal gespannt, wie lange die Koalition hält...

    http://www.spiegel.de/politik/deutsc…,693977,00.html

    • Offizieller Beitrag

    @ Lothar

    Erwartest Du einen freiwilligen Rückzug der FDP in die Opposition weil sie sich mit ihren (leeren) Wahlversprechen nicht durchsetzen konnten ?

    Ich bin eher gespannt welche Ausrede Westerwelle und Konsorten jetzt anführen ... :D

    • Offizieller Beitrag

    Wenn die Partei (bzw. deren Führung) wirklich Rückgrat hat, muss sie die Koalition jetzt verlassen, schließlich war das Thema "deutliche Steuerentlastung" das absolute Hauptthema der FDP. Und Merkels Erklärung ist nichts anderes als ein vor vollendete Tatsachen stellen.

  • War das zentrale Wahlkampfthema nicht die Senkung des Steuersatzes auf Beherbergungsleistungen und die Abschaffung des Entwicklungsministeriums?

    Punkt 1 wurde stupide durchgesetzt. Bei Punkt 2 wurde erst einmal das Ministerium besetzt.

    Abgesehen davon: Ich denke nicht, daß die FDP bei ihrer eigenen Kernwählerschaft schlechter gelitten ist, wenn sie nun auf die Steuersenkungen zu verzichten gezwungen wird (endlich hat Madame Beliebig einmal so etwas wie ein Machtwort gesprochen). Da gibt es viele gewichtigere Punkte, an der sich Guidos Truppe in den letzten Wochen die Finger verbrannt hat und das mit einer Zielsicherheit sondergleichen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Gottfried
    War das zentrale Wahlkampfthema nicht die Senkung des Steuersatzes auf Beherbergungsleistungen und die Abschaffung des Entwicklungsministeriums?

    Punkt 1 wurde stupide durchgesetzt. Bei Punkt 2 wurde erst einmal das Ministerium besetzt.

    Abgesehen davon: Ich denke nicht, daß die FDP bei ihrer eigenen Kernwählerschaft schlechter gelitten ist, wenn sie nun auf die Steuersenkungen zu verzichten gezwungen wird (endlich hat Madame Beliebig einmal so etwas wie ein Machtwort gesprochen). Da gibt es viele gewichtigere Punkte, an der sich Guidos Truppe in den letzten Wochen die Finger verbrannt hat und das mit einer Zielsicherheit sondergleichen.

    Es geht ja nicht nur um die F.ast D.rei P.rozent Kernwählerschaft ;)

  • Die FDP hat bisher bundespolitisch alles falsch gemacht, was man nur falsch machen konnte. Die Führung ist von einem Fettnäpfchen in das nächste getreten.

    Aber sie sollte sich zusammenreißen und langsam das Boot wieder auf Kurs bringen, ehe es wieder zu sinken droht. Ein Austritt aus der Koalition halte ich für unbegründet. Ein offizielles Abweichen von der Steuerentlastung für unumgänglich.

    Nur ganz doof ist eine Steuerentlastung für den Bürger nicht. Der Bürger hat mehr Geld in der Tasche, der Staat fehlen im ersten Augenblick die Steuereinnahmen. Jedoch bekommt jeder Steuerzahler durch Freibeträge und Absatzbare Sachen (Fahrtkosten zum Job etc) Geld zurück. Dies muss der Staat also zahlen. Zahlt der Bürger ohnehin schon weniger Lohnsteuern, bekommt er auch weniger zurück. Das Geld verschwindet entweder bei den Banken, oder, das wird am meisten passieren: Der Bürger kauft mehr. Hier würden dann der Staat wiederum provitieren.
    a) durch eine Mehreinnahme bei den Mehrwertsteuern, die nicht zurückbezahlt werden müssen
    b) durch die Gewerbesteuer
    c) Eine hohe Nachfrage macht sich auch in der Industrie bemerkbar: Renovierung am Haus, Erhöhung der Produktion, Einstellung von einigen Arbeitern mehr....

    Hier muss man klar erstmal durchrechnen, was sich für den Staat am Ende mehr rentiert:
    Ein zinsloser Kredit über die Lohnsteuer finanziert, oder eventuelle Mehreinnahmen.

    Viele Grüße
    :hi:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Snuffmaster
    Der Bürger hat mehr Geld in der Tasche... , das wird am meisten passieren: Der Bürger kauft mehr.

    Ja klar, ich würde mich mit 20,- € netto mehr im Monat in einen wahren Kaufrausch steigern! Oder noch besser, ich würde mich damit den Spekulanten anschliessen und auf die Pleiten von Portugal, Spanien, Italien usw. wetten und damit in kürzester Zeit steinreich werden! ;)

  • 20 Euro sind 1.824.000.000 Euro an Steuereinnahmen (nur Mehrwertsteuer), die nicht zurückgezahlt werden müssen.
    Plus 7.776.000.000 Euro, die an den Einzelhandel dann gehen würden. (Hier fallen Umsatzsteuer, Gewerbesteuer etc noch zusätzlich an)
    (bei 40Mio Steuerzahlern)

    Viele Grüße
    :hi:

    2 Mal editiert, zuletzt von Snuffmaster (10. Mai 2010 um 19:43)

  • Zitat

    Original von Lord Vader

    Es geht ja nicht nur um die F.ast D.rei P.rozent Kernwählerschaft ;)

    Die würde ich vielleicht bei 6% ansetzen. Aber das reicht ja auch für eine Klientelpartei. :)