Regeländerungen ab der Saison 2010/2011

  • Bei dieser Regeländerung wird einfach der Tatsache Rechnung getragen, dass der Torwart die Spielsituation anders als die Feldspieler sehr gut im Überblick hat. Ich fände es zwar noch besser, wenn der Torwart seinen Torraum gar nicht verlassen dürfte, aber das ist wohl nicht durchsetzbar.

    Christians Ansatz ist zumindest nachvollziehbar, da er klar den Standpunkt vertritt, dass Feldspieler und Torhüter grundsätzlich gleich behandelt werden sollen bei einer progressiven Bestrafung.

  • Er hat sie besser im Blick. Das rechtfertigt aber nicht den Gegenstoßspezialisten von aller Verantwortung bei diesen Zusammenstößen zu befreien. Gerade dies geschieht aber durch diese Erläuterung, da die Vorgabe DQ für Stürmerfoul fehlt.

    Gut gedacht, schlecht gemacht - darauf würde ich das Zeugnis für diese Erläuterung ausstellen. Man muss sich nur mal die bestehenden Regeln durchlesen, dann sieht man doch, dass da noch Sachen existieren, die dieser aktuellen Auslegung massiv widersprechen. Wenn ich den ersten SR erlebe, der nach Stürmerfoul im Gegenstoß rot gibt, dann revidiere ich meine Meinung, vorher mit Sicherheit nicht, solange keine neue Anweisung kommt.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    2 Mal editiert, zuletzt von Steinar (6. September 2009 um 17:09)

  • Ich verstehe die Diskussion nicht. Wenn ich als SR sehe, dass der TG laufende Spieler den TW absichtlich umrennt und das in einer Intensität, die m E . gefährlich ist, gebe ich auch dem Feldspieler Rot.

    Keine Festung ist so stark, dass Geld sie nicht einnehmen kann. (Cicero)

  • Wird man auch nicht. Deswegen ist es auch besser es den Medien, die da ja seit Jahren jammern, es Recht zu machen, da steht man sich dann besser bei. Wie gesagt, man löse die Widersprüche zu den beteiligten Regeln doch auf.

    Warum fördert man denn verantwortungsloses Verhalten auf dem Feld, in dem der Gegenstoßspezialist nach hinten schauen und nach vorne rennen kann? Es sind diese spektakulären Sprints, die wir doch alle sehen wollen.

    Mir kann keiner erklären, dass der Gegenstoßspieler die Situation "nicht wahrnehmen kann". Er könnte (dann wäre er nur nicht so schnell), aber er braucht es nicht, weil die Erläuterungen nun mal sein verantwortungsloses Handeln noch fördern. :klatschen: Er riskiert bewusst die Gesundheit eines eventuell herauslaufenden Torwartes (damit muss ich rechnen, solange es die Regeln erlauben) und kommt dann persönlich straffrei davon.

    Gleiches gilt übrigens auch bei den abwehrenden Feldspielern, die versuchen ein Stürmerfoul zu riskieren. Da dürfen die Schiedsrichter weiterhin auf 2 Minuten entscheiden (oder tun das jedenfalls). Wenn jedoch nun der Torhüter nach 5.3 als Feldspieler zu behandeln ist, warum macht man es dann nicht einfach?

    Wie gesagt, von mir aus gerne Rot in dieser Situation, aber dann seid wenigstens konsequent in eurem Handeln und sprecht diese Strafe gegen alle aus, die diese Gesundheitsgefährdung ihrer Gegenspieler billigend in Kauf nehmen. Die präsentierte Lösung ist für mich nur etwas Halbes, leider nichts Ganzes und sie diskriminiert die Torhüter in einem Maße, wie sie für mich nicht mit dem Geiste des Spiels vereinbar sind.

    thomask: Das steht aber nicht in der Anweisung. Das machst du vielleicht, aber wer denn sonst? Du hast da die Wahl, beim Torwart hast du die Pflicht.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (7. September 2009 um 09:11)

  • @meteo

    es steht zwar nicht in der Anweisung, aber im Regelheft. Und das ist genauso bindend, wie die Anweisung.

    Keine Festung ist so stark, dass Geld sie nicht einnehmen kann. (Cicero)

  • Zitat

    Original von thomask
    @meteo

    es steht zwar nicht in der Anweisung, aber im Regelheft. Und das ist genauso bindend, wie die Anweisung.

    Daran bekomme ich ja ehrlich gesagt gerade meine Zweifel, wenn ich sehe, wie hier Regel 5.3 außer Acht gelassen wird, weil der Torwart nun einmal nicht wie jeder normale Feldspieler behandelt wird in dieser Situation ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von thomask
    @meteo

    es steht zwar nicht in der Anweisung, aber im Regelheft. Und das ist genauso bindend, wie die Anweisung.

    Nein - das Regelheft ist das einzig Bindende ... die "Anweisung" ist nach meinem Verständnis eine Auslegungs- oder Interpretationshilfe, die gegen die Regeln verstößt und daher nicht relevant ist ... aber das habe ich inzwischen schon bis zum Erbrechen durchgekaut, das ich einfach keine Lust habe, das wieder zu machen (und meteo macht das ja dankbarerweise schon)

  • "Eine Anweisung, die gegen die Regeln verstösst....".

    Teddy, was war das denn jetzt? Ich denke mal, selbst Christian wird Dir in diesem Punkt widersprechen.
    Wir können weiter über die Rolle des gegenstoßlaufenden Spielers diskutieren, aber doch nicht ernsthaft darüber, dass die Interpretation regelwidrig ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Handball-SR (8. September 2009 um 08:40)

  • He Leute,
    wollt ihr hier jetzt wieder eine Diskussion zur Tempo-Gegenstoß-Problematik führen?
    So weit ich weiß gibt es da schon den passenden Thread.
    Viele Grüße aus Freiburg
    couglyn

    "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" (Immanuel Kant)

    "Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun." (Orson Welles)

    „Ein Problem ist halb gelöst, wenn es klar formuliert ist.“ (John Dewey)

  • Ganz deiner Meinung! Diese "Sinnlos"-Diskusion führt zu rein garnichts. Die Schiris müssen und werden es umsetzen und die Spieler haben sich dran zu halten. Gut ist!

    Die verschiedenen Sichtweisen in den einzelnen threads zu diesem Thema sind nun auch schon x-mal durchgekaut.


    Gruß

    ...das man als Referee in neun von zehn Spielen kein Lob erhält, sollte man früh begriffen haben!", Jürgen Rieber, DHB Schiedsrichter-Lehrwart

  • Wer bitte zwingt euch denn hier mit zu lesen?
    Steht etwa zB in jedem Beitrag zur "Kiel-Affäre" etwas neues?
    Seit ihr hier die Hüter des Forums?
    Ich denke mal das tolle an so einem Forum ist, dass man relativ frei diskutieren kann. Uns solange man mindestens eine weitere Person findet die mit Diskutiert, hat jede Diskussion ihre Berechtigung.
    Auch in diesem Forum gibt es bestimmt einige "Diskussionen" die nur aus Monologen besteht, da beschwert sich auch keiner. Warum also hier?
    Mindestens 4 Personen schrieben hier in den letzten Tagen aktiv, das sind mehr als in so manch anderen Threads. Und jetzt kommt ihr daher und entscheidet für euch diese Diskussion sei überflüssig?
    Es gibt da so ein tolles Feature bei Computern, oben rechts in der Ecke, da ist so ein Feld mit nem X drin, einfach mal ausprobieren, soll viel helfen.

    Einmal editiert, zuletzt von SteamboatWillie (8. September 2009 um 14:06)

  • Schien mir irgendwie passend:

    http://www.allgemeine-zeitung.de/sport/mainz/handball/7395539.htm

    Jörn Laufersweiler erlitt einen Trümmerbruch des Jochbeins und des Oberkiefers.

    Der Torhüter von Saarpfalz hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen. So heißt es zumindest.

    Das Ganze ist Erzählungen zur Folge knapp hinter der Mittellinie geschehen. 2 Abwehrspieler von Saarpfalz konnten sich noch in Sicherheit bringen. Lagen aber auch auf dem Boden.

  • also etz ma ehrlich
    schafft ihr es nicht zu erkennen ob der feldspieler absichtlich in den torwart reinrennt oder wirklich nicht bemerkt wo der TW gerade ist und was er amcht.
    und je nachdem könnt ihr doch dann eure regeln auslegen oder auch nicht?
    wird doch sicher ne regel geben die sagt was bei absichtlichem verletzungsgefärdenden spiel zu tun ist

  • Absicht ist ja eben noch nicht mal eine notwendige Voraussetzung für die DQ, die Gesundheitsgefährdung reicht ja schon und die nimmt der Gegenstoßspieler immer in Kauf.

    Thorsten: Ich möchte das mal etwas ausgewogener formulieren. Die Erläuterung berücksichsichtigt halt nicht alle Regeln, die zu diesem Themenkomplex gehören. Aus diesem Grund kann sie nicht richtig sein.

    Es stände den Schiedsrichtern gut zu Gesicht dies auch endlich zu erkennen und eben darauf hinzuwirken, dass dieses Problem gelöst wird. Man kann es vielleicht nicht allen Recht machen, aber man kann es zumindest so lösen, dass alle Regeln, die in diesem Themenkomplex berücksichtigt werden müssen, auch berücksichtigt werden. Dies ist dem DHB mit seiner Erläuterung eben nicht gelungen und das ist auch der einzige Grund für die Kritik, die hier aufbrandet.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Ich frage mich was eigentlich Sinn und Zweck dieser Regelklarstellung ist. Glaubt man beim DHB tatsächlich durch diese Anweisung die schlimmen Zusammenstöße zwischen Torwart und Gegenstoßspieler verhindern oder wenigstens signifikant reduzieren zu können? Ich bezweifle, dass allein die Abschreckung durch die angedrohte Disqualifikation das geeignete Mittel ist. Der Torwart muss im laufenden Spiel binnen Sekundenbruchteilen abschätzen, ob er den Gegenstoßpass des gegnerischen Torwartes abfangen kann oder nicht. Dabei wird er wohl kaum die Zeit haben darüber nachzudenken, dass er möglicherweise eine Disqualifikation riskiert. Zudem dürfte für den Torwart die Angst vor einem Zusammenstoß mit dem Gegenspieler und dem Verletzungsrisiko für ihn und seinen Gegner weit schwerer wiegen als die Abschreckung durch eine rote Karte. Er wird den Zusammenprall mit dem Gegner also primär wegen den drohenden gesundheitlichen Folgen vermeiden wollen und nicht weil er eine Disqualifikation befürchtet - soviel Verstand darf man selbst einem Torhüter zutrauen. ( ;) ) Außerdem musste der Torwart auch schon vor dieser Regelklarstellung damit rechnen disqualifiziert zu werden, falls er zu spät am Ball ist und den gegnerischen Spieler zu Fall bringt.

    Diese Regelklarstellung mag den Schiedsrichtern die korrekte Beurteilung solcher Situationen erleichtern, weil sie nun keinen Spielraum mehr haben bei der Wahl der angemessenen Bestrafung. Aber Zusammenstöße verhindern kann sie meiner Meinung nach nicht. Diese ließen sich nur verhindern, wenn man die Aktionsräume der Beteiligten einschränken würde. Beispielsweise indem man dem Torwart das Verlassen seines Torraums untersagt oder Abwürfe über die Mittellinie verbietet. (Wobei erstmal dahingestellt sei, wie sich derartige Einschränkungen regeltechnisch sinnvoll umsetzen ließen.)

  • Zitat

    Original von Río
    Schien mir irgendwie passend:

    http://www.allgemeine-zeitung.de/sport/mainz/handball/7395539.htm

    Jörn Laufersweiler erlitt einen Trümmerbruch des Jochbeins und des Oberkiefers.

    Der Torhüter von Saarpfalz hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen. So heißt es zumindest.

    Das Ganze ist Erzählungen zur Folge knapp hinter der Mittellinie geschehen. 2 Abwehrspieler von Saarpfalz konnten sich noch in Sicherheit bringen. Lagen aber auch auf dem Boden.

    Zur Ergänzung, das Spiel ging übrigens nach Behandlungspause mit Disqualifizierung des TWs und 7m für Nieder-Olm weiter.

  • Arcosh: absolut richtig was Du da schreibst. Zu 100% verhindern kann die Anweisung solche Zusammenstöße nicht. Trotz Fahrverbot und hoher Geldstrafe fahren immer noch Menschen über rote Ampeln.

    Aber eins ist sicher, so mancher TW in der BuLi zieht bei solchen Aktionen immer öfter zurück - konnte man in letzter Zeit, nach Herausgabe der Interpretation, deutlich feststellen. Eine Wirkung ist absolut feststellbar.

    @Jörn: Die SR haben in dieser Situation den TW disqualifiziert. Dieser hätte einfach vorher zurückziehen müssen !!!!! Wir haben mit dieser Anweisung klar geregelt, wer in diesen Situationen die Hauptverantwortung trägt. Trümmerbruch Jochbein und Oberkiefer waren die Folge, weil er das hohe Risko eingegangen ist ,einen weiten Gegenstoßpass abzufangen, obwohl ein Gegenspieler den Gegenstoß mitgelaufen war.
    Keine Frage, regeltechnisch erstmal i.O., da der TW seinen Torraum verlassen darf.
    "Moralisch" gesehen war es aber nicht i.O. und deshalb gem. Anweisung die Disqualifikation.

    @Meteo: Du hast Recht, rein formal gesehen werden nicht alle Aspekte berücksichtigt. Das ist mir aber in dieser speziellen Sache völlig egal, weil eine Entscheidung getroffen werden musste, um die Gesundheit der Spieler zu schützen.
    Klar, man hätte es auch umdrehen können.....der gegenstoßlaufende Spieler trägt die Hauptverantwortung, da er ja der Agierende ist und der TW nur der Reagierende. OK.
    Aber dann hättest Du jetzt dieselbe Diskussion, nur mit anderen Vorzeichen. Da man aber das schnelle Spiel nicht unterbinden möchte - immerhin machen gerade die Gegenstöße diesen Sport u.a. so attraktiv - hat man sich auf den TW konzentriert. Auch mit dem Gedanken, dass ER das gesamte Feld im Überblick hat.
    Die SR in den DHB-Kadern (Elite-, Anschluss-, B-, Nachwuchskader) finden diese Interpretation völlig nachvollziehbar und setzen sie aus Überzeugung um - nicht weil sie es müssen!! Immerhin haben sie an der Formulierung der Anweisung mitgearbeitet.
    Und da waren ein paar kluge Köpfe dabei - glaub mir :)

    Sind Meteologen eigentlich im allgemeinen so dickköpfig, oder trifft das nur auf die zu, die eine poetische Ader in sich tragen? ;)

    Vorschlag: übernächsten Samstag in Gummersbach Treffen nach dem Spiel bei einer Gerstensaftkaltschale Auge in Auge. Interesse? Würde mich freuen.

  • Es sind sich ja fast alle einig, hey! Oder so ähnlich...

    Mal ein paar Punkte über die man finde ich nachdenken sollte.
    Ich finde es gut Torsten, dass du zumindest das Problem des Feldspielers der nicht schaut wohin er läuft erkannt hast. Ich persönlich glaube aber nicht, dass es wenn es genau anders rum wäre die gleiche Diskussion anders herum wäre. Wir können ja denke ich mal davon ausgehen, dass der Feldspieler immer Richtung Tor läuft, also auch immer in Richtung Torwart. Sollte es dann zu einem Zusammenstoß kommen bei der TW nicht steht und er eine DQ bekommen liefen also beiden aufeinander zu. Im Gegensatz zum Feldspieler schaut der Torwart allerdings hin wo er hinläuft. Dem Torwart kann man da finde ich keinen Vorwurf machen, was macht er falsch? Der Feldspieler allerdings läuft mit maximalem Tempo quer übers Feld und schaut nur nach hinten zum Ball, ohne zu sehen wo er hinläuft. Wem kann man da eher den Vorwurf machen? Ich finde dem Feldspieler. Warum hat nach der kommenden Interpretation der TW die Pflicht auf das zu achten was vor ihm passiert, der Feldspieler aber die Freiheit dies nicht zu müssen (unter der Vorraussetzung dass beide sich aufeinander zu bewegen und zusammen stoßen) ?
    Und etwas Bauchschmerzem macht mir die Sache auch unter dem Punkt, dass der Tw ja außerhalb des Torraums den gleichen Regeln unterliegt wie ein Feldspieler, durch diese Interpretation aber dann doch anders bewertet wird.
    Kleine Hypothetische Situation:
    A verliert den Ball, B macht nen langen Gegenstoß, anstelle des TW steht aber noch A5 hinten der sich noch mit dem Keeper beratschlagte und später nach vorne wollte. Wenn jetzt B8 zum Gegenstoß läuft und auf den ball achtet und dann mit A5 der von hinten kommt zusammenstößt und A5 sich nach vorne bewegt, ist dass dann auch eine DQ für A5? Rein Regeltechnisch hat er nichts anderes gemacht als ein TW wenn er raus gekommen wäre und den Ball abfangen wollte.

    Ich werde mit dieser Regelung leben, hätte sie aber besser gefunden, wenn sie auch beinhalten würde, dass man dem Feldspieler Rot zeigen kann wenn er mit voller Wucht auf den stehenden TW aufläuft. Das würde auch bei den Feldspielern dazu führen mal zu schauen wo man hinläuft .