SG Flensburg-Handewitt kürzt Gehälter

  • Ronaldo schreibt:

    Zitat

    Offener Umgang nachdem die Spieler dem Verein die Pistole auf die Brust gesetzt haben...

    Jau, das war keiner (anders als von mir oben noch positiv erwähnt) - sondern das Gegenteil.

    Liest sich nicht gut an, der Eggers-Artikel. Da kann man auch ein Mißtrauen etlicher Spieler an der Vereinsführung herauslesen...

    Naja, eigentlich kann ich mir nicht vorstellen, daß der SG ernsthaft was passieren könnte - die sind doch viel zu stark in der Stadt verankert (eigentlich doch nur noch vergleichbar mit Kiel). Andererseits: es ist unklar, wie stark der Problemdruck ist. Und die öffentliche Hand ist in S-H (mitsamt der Sparkassenorganisationen usw.) mit der HSH-Nordbankgeschichte mehr als ausgelastet (Bürgschaften oder verstärkte Engagements von staatsnahen Unternehmungen sind kaum in der Öffentlichkeit vermittelbar). Ungünstiger Zeitpunkt: da muß die SG ihre Probleme wohl aus eigener Kraft lösen.

    Diese (nie deutlich dementierte) 700 000€ Ablösegeschichte ist auch verdammt imageschädigend (kommt jetzt wie ein Bumerang: "selbst schuld") - und mit Eilts ist ja nun auch ein im außersportlichen Bereich in S-H nicht unumstrittener Mann Präsident (Nebenbei: wie ist das hier: Link eigentlich ausgegangen bzw. was ist der Stand der Dinge?)

    4 Mal editiert, zuletzt von Karl (8. Juli 2009 um 19:15)

  • ja das mit der sparkasse trifft die sg schon hart zumal der nachfolger mehr für kunst über hat :/: dann der vertrag mit sparinvest der in der höhe erfolgsabhängig ist da fehlt schon ne mark aber untergehen werden sie nicht dafür ist die verbundenheit in der region zu groß

  • Nun könnte man spekulieren, ob Fynn Holpert zum Saisonende gegangen ist oder gegangen wurde. Der als "Meilenstein" angepriesene Einstieg von Sparinvest (die mit den "überdurchschnittlich intelligenten Handballfans" ;) ) als Hauptsponsor wurde zumindest in den Medien als Verdienst von Fynn Holpert dargestellt. Damals war die Rede davon, nun finanziell wieder zum großen Rivalen aus Kiel aufgeschlossen zu haben und wenig später konnte Holpert mit Muratovic einen spektakulärer Neuzugang vermelden. Aber nach der sportlich durchwachsenen Saison könnte sich der leistungsbezogene Vertrag mit Sparinvest zum Bumerang entwickelt haben.

  • Ich denke das die SG sich mit der Ablöse von Muratovic und den Verpflichtungen während der Saison ( Mamelund/Thoustrup) etwas überommen hat!

    Wie man sieht , können ja auch junge deutsche Spieler (Heinl ist zwar Kreis) in der Top 7 spielen, im Angriff kommt er ja auch langsam, Abwehr serh gut!

    Aber kann die SG durch den Verkauf von Löke(Zürich nach Skjern/ die haben doch die Rechte) nicht auch noch Geld verdienen!

    Ich hoffe als KIEL Fan das die SG es packt, vielleicht sollte man Eggert nochmal ein Jahr ausleihen , weil Christiansen ist ja überragend und mit Lasse Johannsen ist ja noch ein junger Spieler da!

    Wenn Handball einfach wäre würde es Fussball heissen!

  • Freundschaft!

    Zitat

    Original von Karl
    Diese (nie deutlich dementierte) 700 000€ Ablösegeschichte ist auch verdammt imageschädigend


    Wobei die ja eigentlich nicht das Problem gewesen sein sollte. Man hat ja auch für Lackovic (und Lijewski) einen ähnlichen Betrag erhalten. Scheinbar wurde da aber das Geld teilweise schon im letzten Jahr anderweitig gebraucht.

    P.S. Leider ist Dein Postfach voll, Karl.

    Einmal editiert, zuletzt von ALF (8. Juli 2009 um 21:28)

  • Da sieht man mal, wie dünn die Finanzdecke derzeit selbst bei den Spitzenvereinen ist. :nein: Das beseitigt dann auch meine letzten Zweifel, dass derzeit kein Verein unantastbar ist, was finanzielle Probleme oder zumindest Engpässe angeht. :(

  • Zwischen der Drohung Insolvenz anzumelden und tatsächlich Insolvenz anzumelden ist doch ein großer Unterschied. Das trifft gerade Sportbetriebsgesellschaften, die aufgrund ihres gewöhnlich niedrigen Eigenkapitals und der Tatsache, dass der Spielbetrieb ohne großes Anlangevermögen durchgeführt wird, eben darauf angewiesen sich auf die Einnahmen zu fokussieren. Eine bilanzielle Überschuldung ist auch nicht selten, wird aber durch Rangrücktrittserklärungen der Gläubiger (meist der Gesellschafter oder Sponsoren) abgesichert. Das Ziel der Sportbetriebsgesellschaften ist keine (Maximal- oder Mindest-) Gewinnerzielung, sondern die Verhinderung der Insolvenz.

    Zu beschönigen gibt es allerdings auch nichts, genau so wenig hier vom nächsten Problemclub zu reden. Was sind denn z.B. 300 Dauerkarten wenn letztes Jahr über 5000 verkauft wurden? Zwar sind Dauerkartenerlöse wichtig für die Liquidität, aber gerade für die Personalkosten kann man auch später anfallende, regelmäßige Einnahmen verwenden. Hier wieder von der Wirtschaftskrise ist einfach Geschwafel wenn man sieht, dass in anderen Sportarten und auch im Handball es eben nicht automatisch zu Zuschauerrückkängen kommt. Zudem taucht hier wieder der Autor Erik Eggers auf, der auch die meisten anderen Artikeln, die hier im Zusammenhang mit Finanzproblemen zitiert werden, verfasst. Da sollte man also auch mal andere Quellen lesen und auch zulassen um sich einen ausgewogeneren Einblick zu verschaffen.

  • Ich habe mich schon länger gefragt, wie lange die SG bei dem mittelfristigem Sterben in der Flensburger wirtschaft noch so einen hohen Etat halten kann. Mit Motorola und Danfoss gehen zwei Unternehmen, die noch vor einiger Zeit über zusammen 3500 MA gehabt haben komplett aus Flensburg raus. Der Übergang der Flensburger Sparkasse in die NOSPA hat ihr übriges getan und als deren Vorstandsvorsitzender kurz nach der Fusion sagte, er gehe nun zum ersten Mal in die Campushalle, konnte man erahnen, dass dies Folgen haben wird. Dass die finanzielle Lage aber nun derart dramatisch ist, habe ich dann auch nicht gedacht und lässt meine Hoffnung, Spieler wie Knudsen, Mogensen und Carlen halten zu können, doch ganz stark sinken. Nun erscheint mir der Weggang von Holpert auch in einem anderen Licht...der hatte sicherlich keine Lust, weiterhin für den Abgang in die Mittelmäßigkeit den Kopf hinzuhalten (ob er dafür nun mitverantwortlich ist, lasse ich mal dahingestellt)

    EDIT: grausam finde ich ja die Aussage von Kayser: "wir sind auch in zwei Jahren noch da" ... das erinnert mich von der Rhetorik irgendwie an Nordhorn.

    Einmal editiert, zuletzt von horny01 (8. Juli 2009 um 22:41)

  • Flensburgs Hauptproblem ist die Randlage, (vergleichbar mit Nordhorn) und läßt sich auch nicht "auf die Schnelle" lösen. Wir sind umgeben von Dörfern, ausgenommen Harrislee und Glücksburg, aber da wohnen auch nur weniger als 20000 Menschen.

    Wenn hier bei uns 3500 Leute ihren Job verlieren, ist es so, als würden z.B. in der Rhein-Main-Region 200000 Menschen auf die Straße gesetzt.

    Der dänische Wirtschafts-Boom hat die Folgen der Finanzkrise ganz erheblich zu spüren bekomen, und die SG hat immer auf Geldgeber aus Dänemark geschielt, was blieb ihr auch Anderes übrig.

    Ich denke. über kurz oder lang werden hier die Lichter ausgeschaltet, und Peter Maffay kann dann die Campus-Halle jeden Tag zum Proben nutzen.

    Gruss,

    Block-O

  • Bin mal gespannt wer da vielleicht doch noch das Boot verläßt. Habe mir gedacht das Flensburg nicht mit den Top4 mithalten kann, aber so schnell. Das ist eine Überraschung. So wie es aussieht werden die durchschnittlichen Gehälter flott siinken, wenn so viele Vereine weniger Geld haben. Topspieler ausgeschlossen erstmal noch.

  • So, also mal wieder Zeit für etwas grundsätzliche Kritik.

    Der Fehler im System ist das hier häufig genannte Wörtchen "Gehalt". Es zeigt sich auch (und besonders) an diesem Beispiel, daß Handball für Voll-Profitum nicht geeignet ist.

    Die SG war eine der ersten (die erste?) selbständigen Gesellschaften in der Bundesliga, hat also noch nicht mal einen Hauptverein "durchzuschleppen".

    Selbst dieser Club, der jahrelang an der nationalen und internationalen Spitze mitspielt und über eine moderne und annehmbar große Halle verfügt, ist nicht mehr in der Lage, die Kostenexplosion, die das Voll-Profitum mit sich bringt, durchzuhalten, wenn ein, zwei Sponsoren ausfallen.

    Das zeigt meiner Ansicht nach (wieder einmal) deutlich, daß die Gehaltsblase derzeit (schon seit Jahren) viel zu heftig aufgeblasen ist und daß die zugehörige Schraube völlig überdreht ist. Und das ist ein hausgemachtes Problem, weil es von kurzsichtigem Wirtschaften zeugt (Das gilt nicht nur für die SG, sondern allgemein). Man kann nur ausgeben, was man hat. Dieser Grundsatz kann in der Bundesliga bei vielen Vereinen schon gar nicht mehr funktionieren, so lange sie Gehälter in der derzeitigen Größenordnung zahlen.

    Jahresetats von über 5 Mio. Euro (5,2 Mio. lt. SG-Homepage) müssen eben erst mal eingefahren werden. Das geht kaum mit einem Zuschauerschnitt von 6.000 (Ligaweit nur knapp 5.000) und einem bescheidenen Betrag aus TV-Geldern. Die Merch-Einnahmen, die ein Bundesligist erzielen kann, dürften im Verhältnis zu seiner Ausgabenstruktur ebenfalls eher bescheiden sein.

    Kurz: Die meisten Vereine sind überhaupt nicht in der Lage, sich selber finanziell zu tragen und geben grundsätzlich mehr aus als sie einnehmen. Lediglich das Vorhandensein von potenten (und willigen) Sponsoren oder Mäzenen (-> Hamburg, Mannheim) sichert die wirtschaftliche Existenz. Die Bundesliga lebt zu großen Teilen auf Pump und hangelt sich von Monatsende zu Monatsende, das ist ja alles leider nichts Neues mehr.

    Der Schritt, jetzt an die Gehälter zu gehen, die den weitaus dicksten Etatposten ausmachen dürften, ist ein vernünftiger Schritt in die grundsätzlich richtige Richtung. Leider wird er kaum nachhaltig sein. Sobald wieder flüssiges Kapital da ist, wird man sich auf Ausgleiche für diese "Einbußen" einigen und wieder rausblasen, was geht. So lange, bis nichts mehr geht, wie gehabt.

    Man wird sich langsam die Frage stellen, ob man wirklich so weiter machen will.
    Auf der einen Seite gebiert sich die Liga als vollkommen unprofessionelle Veranstaltung ohne übergreifendes Konzept (Anwurfzeiten, TV-Zeiten, andauernde Lizenzierungsblamagen, s.u.), auf der anderen Seite werden Menschen horrende Gehälter (nicht im Vergleich zu Ballack & Co., sondern im Vergleich zur normalschaffenden Bevölkerung) hinterhergeworfen, bloß damit sie Handball spielen - also das machen, was die meisten von uns in ihrer Freizeit tun, manchmal sogar mit ähnlich hohem Aufwand an Zeit und Einsatz.

    Das Grundproblem an der Sache ist nicht die Neidfrage, sondern daß der Profihandballer an sich - im Gegensatz zum Fußball - die in ihn getätigten Investitionen nicht wieder reinbringt, da kann er sich so lang machen wie er will. Es kann überhaupt nicht gehen, so lange Handball Randsportart ist - und Handball IST Randsportart, selbst wenn es vielleicht der Ballsport Nr. 2 in Deutschland ist. Die Dominanz des Fußballs ist so erdrückend, daß auch die Nummer zwei nur mehr Randsportart sein kann.

    Dazu kommt ergänzend, daß die Bundesliga außerhalb der Szene (wo sie ein negatives hat) überhaupt kein Image besitzt ("Pleiteliga" lassen wir jetzt mal außen vor), weil die HBL es seit Jahren nicht schafft, sich öffentlich irgendwie so zu positionieren, daß man sie wahrnimmt. Außer natürlich ihre Skandälchen, Skandale, vermeintlichen Skandale und die souveränen Versuche, selbige schnellstmöglich unter den Teppich zu kriegen.

    Diese Veranstaltung hat es bis heute nicht geschafft, wenigstens eine einheitliche Anfangszeit für ihre Spiele einzuführen. Woran natürlich auch Projekte wie die regelmäßige TV-Sendung scheitern. Anstatt nun wenigstens die 13.30-Eulenspiegelei des DFB auszunutzen und den jetzt freien Termin am Sonntag nachmittag schleunigst exklusiv zu besetzen, kleckert sich der Spielplan immer noch tröpchenweise zusammen, weil man im Dorf A angeblich lieber um 17.45, im Dorf B aber lieber um 19.30 zum Handball geht, und natürlich weil der liebe TV-Partner sich nun sogar zwei Spiele pro Woche raussuchen darf, die man dann schön Dienstag und Mittwoch abends parallel zu den beiden UEFA-Veranstaltungen senden kann. Daß man in der deutschen (TV-)Sportlandschaft nach Möglichkeit dem Fußball nicht nach Kräften Konkurrenz machen, sondern ihm tunlichst ausweichen muß, um irgendeine Aufmerksamkeit (-> Sponsoren, Interesse, Zuschauerzuspruch...) zu erhalten, hat sich bis Dortmund scheinbar noch nicht so richtig rumgesprochen. Stattdessen versucht man andauernd, zu ihm in Konkurrenz zu treten oder Konzepte aus Übersee zu kopieren, die hierzulande nicht funktionieren.

    Alles in allem bleibt zu sagen, daß die Liga zwei Kuren dringend nötig hat. Das Eine ist eine neue Gesamtkonzeption, die die eigene Größe und Bedeutung in der deutschen Sportlandschaft realistisch einschätzt und mit geeigneten strukturellen Maßnahmen eine langfristige (!) Verbesserung sucht. Auch wenn langfristige Veränderungen meistens auch lange dauern. Der schnelle Erfolg wird nicht kommen. Darauf zu warten oder zu drängen ist vergebens.

    Das Andere ist die Abkehr vom Voll-Profitum. Mit ein paar handverlesenen Ausnahmen (eine davon ist seit heute keine mehr) verfügen die Liga und ihre Vereine schlicht nicht über die Strukturen, um die horrenden Kosten zu tragen. Kredite und Mäzene helfen, kurzfristig Schwächen zu verschleiern, aber auf lange Sicht kann kaum ein Verein das durchhalten. Anstatt die Kosten weiter hochzutreiben und dann das restliche Jahr fieberhaft nach Geldquellen zur Deckung der dringendsten Verbindlichkeiten zu jagen, sollte man besser die Grundkosten deutlich senken, um mit den - bei vernünftigerem Wirtschaften ja eigentlich im angemessenen Rahmen - zur Verfügung stehenden Mitteln auszukommen. Die Umkehr ist möglich, sie ist nötig - und sie ist eilig.

  • Heute auf shz.de:
    ganzer Artikel

    Zitat

    Holger Kaiser sagte, die SG sei "meilenweit entfernt" von einer Situation wie bei den Pleiteclubs HSG Nordhorn oder TuSEM Essen. "Flensburg wird in der neuen Saison in der Bundesliga spielen und in den nächsten zehn Jahren auch", sagte Kaiser, räumte aber ein: "Wir haben Probleme und müssen einen hohen sechsstelligen Betrag einsparen. 70 Prozent unserer Einnahmen geben wir für Gehälter aus. Da sind die Spieler mit im Boot, wenn die Situation angespannt ist."

    Zitat

    Frerich Eilts: "Früher haben unsere Kommanditisten Engpässe allein ausgeglichen. Sie stehen weiter zu uns, verlangen aber in Zeiten, wo jeder den Gürtel enger schnallen muss, einen Beitrag von den Spielern",

    Zitat

    Michael Knudsen: "Die Spielerreaktionen sind traurig und negativ. Wir erwarten, dass Verträge eingehalten werden. Es ist klar, dass Leute, die unzufrieden sind - und das sind mehrere -, den Club über kurz oder lang verlassen wollen."

    Knudsen in der Flensborg Avis:

    Zitat

    "Seitens der Leitung müssen aber auch Fehler gemacht worden sein, denn ein schwaches Jahr dürfte nicht solche Konsequenzen mit sich führen", sagt der SG-Kapitän. Im gleichen Atemzug betont er aber auch, dass der Verein sich bisher den Spielern immer fair gegenüber verhalten habe, was Gehälter angehe. "Das Geld ist bis jetzt immer pünktlich auf dem Konto gewesen." Knudsen glaubt, dass der eine oder andere Spieler "sicher eine zeitlang unzufrieden sein wird und entsprechend enttäuscht ist".

    "Auf der anderen Seite müssen wir uns aber auch vor Augen führen, dass durch diese Maßnahme Spielerverkäufe verhindert werden und wir somit einen konkurrenzfähigen Kader behalten", so der SG-Kreisläufer.

    Die Spieler seien gerne bei der SG und würden auch ihre weitere Zukunft bei den Flensburgern sehen. "Deshalb hat die Mannschaft dem Vorschlag zugestimmt." Zähneknirschend, wie Knudsen hinzufügt.

  • Zitat

    Original von Oberliga-SH

    Knudsen in der Flensborg Avis:

    Dass die Spieler in Jubelgesänge ausbrechen würden, war ja auch nicht zu erwarten.... ;)
    Hereticus hat es oben schon ganz gut beschrieben: Gewinne sind für die Clubs schwerlich zu erzielen. Die Spirale ist ein wenig überdreht worden und jetzt, in Zeiten der Wirtschaftskrise wird es mancherorts eng.
    Die "Mäzenclubs" sollten nur aufpassen, dass sie nicht plötzlich allein dastehen. Dann nützen ihnen ihre bunten Hallen und Arenen auch nichts mehr....
    Aber Herr Nilesen hat ja schon sein Statement abgegeben.... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Crusty (9. Juli 2009 um 08:30)

  • ich wäre als Spieler überigens auch extrem begeistert und vor allem verständnisvoll, wenn man mit einem solchen (ja selbstverständlich nicht dringenden oder dramatischen) Anliegen mitten in meinem wohlverdienten Jahresurlaub an mich herantreten würde.

    koppschüttel

    Ne Signatur kann ich mir nicht leisten

  • Zitat

    Original von Crusty
    Die "Mäzenclubs" sollten nur aufpassen, dass sie nicht plötzlich allein dastehen. Dann nützen ihnen ihre bunten Hallen und Arenen auch nichts mehr....
    Aber Herr Nilesen hat ja schon sein Statement abgegeben.... ;)

    Man kann es sich natürlich einfach machen, und die Schuld an den hohen Gehältern alleine den "Mäzenclubs" geben. Wenn man sich die Entwicklung aber genau anschaut, waren es Kiel und Flensburg, die angefangen haben, hohe Gehälter zu zahlen. Hamburg, Lemgo und Mannheim sind nur als neuen Player eingestiegen und machen das Spiel mit.

  • Zitat

    Original von wintermute

    Man kann es sich natürlich einfach machen, und die Schuld an den hohen Gehältern alleine den "Mäzenclubs" geben. Wenn man sich die Entwicklung aber genau anschaut, waren es Kiel und Flensburg, die angefangen haben, hohe Gehälter zu zahlen. Hamburg, Lemgo und Mannheim sind nur als neuen Player eingestiegen und machen das Spiel mit.


    Naja, mitmachen? "Im Stand überholen" würd ich mal sagen. Warum unterschreibt ein Duvnjak denn Hals über Kopf einen Vertrag zwei Jahre im Voraus in HH, obwohl der THW ihn offensichtlich sofort wollte? Und warum tut sich Stefansson nochmal die Knochenmühle Bundesliga an, anstatt seine Karriere im beschaulichen Dänemark ausklingen zu lassen? (Außer der guten Luft in HH und MA mein ich jetzt natürlich ;))
    Ich würd eher sagen, die Mäzenenclubs machen das Spiel nicht mit, sondern sie machen es mit und spielen es weiter. Die Schuld an der Flensburger Fast-Pleite kann man ihnen nicht geben, aber eine Ursache ist es sicherlich, daß ein Verein, der es gewohnt war, über Jahre hinweg oben mitzuspielen, sich nun strecken muß, um das Niveau zu halten. Dabei hat man sich jetzt halt wohl etwas überstreckt.

    Aber die Diskussion über Mäzenatentum hatten wir ja hier schon oft genug. Jesper Nielsen sagte doch einmal, daß es in der BL zwei starke Clubs geben sollte, die um die Titel streiten, einen im Norden und einen im Süden. Wenn Flensburg jetzt ausblutet und die doofen Kieler am besten noch verknackt werden, ist der Weg ja frei für die Hamburg-Mannheimer Festspiele, da hätte sich auch Onkel Rudi nix gegen! :D

    Aber im Ernst. Ich wünsche Flensburg, daß sie wieder zurückkommen. Ich gehe davon aus, daß die Zukunft des Vereins davon abhängt, daß man in der kommenden Saison wieder die CL erreicht. Mehr als ein Jahr Gehaltsverzicht werden die Jungs sicher nicht mitmachen und wenn die CL wieder erreicht wird, läßt sich das jetzige Niveau vielleicht einigermaßen halten.

  • Zitat

    Ich würd eher sagen, die Mäzenenclubs machen das Spiel nicht mit, sondern sie machen es mit und spielen es weiter

    Jeder nach seinen möglichkeiten.
    Und wenn man die möglichkeit nicht hat und mit dem Spiel anfängt muss man sich nicht wundern das man am Ende als verlierer dasteht.

    Nichtsdesto trotz bin ich gegen das antreiben der Gehaltsspirale und hoffe das Flensburg sich schnell wieder fängt und nächstes Jahr wieder die CL in Angriff nehmen kann.


    Grüße

  • Zitat

    Original von Borah


    Naja, mitmachen? "Im Stand überholen" würd ich mal sagen. Warum unterschreibt ein Duvnjak denn Hals über Kopf einen Vertrag zwei Jahre im Voraus in HH, obwohl der THW ihn offensichtlich sofort wollte?

    Und ich frage mich, wann genau der THW den Vertrag mit Dragicevic geschlossen hat? Den wollten auch vor seinem Engagement in Dänemark etliche Vereine. Kiel ist national gesehen der Vorreiter in Sachen Ablösesummen und vorzeitiger Vertragsabschluss.

    Zitat

    Original von Borah
    Und warum tut sich Stefansson nochmal die Knochenmühle Bundesliga an, anstatt seine Karriere im beschaulichen Dänemark ausklingen zu lassen? (Außer der guten Luft in HH und MA mein ich jetzt natürlich ;))

    Gute Frage. Der Dreijahresvertrag bei AG Handball wurde ja in einen Zweijahresvertrag bei den Löwen umgewandelt. Man kann sich nun fragen, ob er nach zwei Jahren Bundesliga noch ein drittes Jahr Leistungssport erlebt. Erst dann hätte er einen geldwerten Vorteil, wenn man mal von Leistungsprämien absieht (die Aussicht auf Prämien dürfte angesichts der Kieler Dominanz bei AG gröößer sein)

    Zitat

    Original von Borah
    Ich würd eher sagen, die Mäzenenclubs machen das Spiel nicht mit, sondern sie machen es mit und spielen es weiter.

    Auch Flensburg war doch ein Mäzenatenklub, wie wir hier durch Herrn Eilts lesen konnten, oder sehe ich das jetzt falsch, wenn ich auf die "ausgleichenden Zahlungen der Kommanditisten bei Engpässen" schaue. Es gibt nicht Gut und Böse, wie sich das so mancher gerne wünscht. Bei fast allen Vereinen ist eine gehörige Portion Böse schon mit von der Partie.

    Zitat

    Original von Borah
    Die Schuld an der Flensburger Fast-Pleite kann man ihnen nicht geben, aber eine Ursache ist es sicherlich, daß ein Verein, der es gewohnt war, über Jahre hinweg oben mitzuspielen, sich nun strecken muß, um das Niveau zu halten. Dabei hat man sich jetzt halt wohl etwas überstreckt.

    Das kannst du nun aber auch auf Essen, Magdeburg oder Gummersbach anwenden, die eben auch durch das Flensburger Mäzenatentum (Engpässe ausgleichen) dann eben plötzlich nicht mehr mit der Spitze mithalten konnten, an der sie sich früher aufhielten. Ja, so ist das Geschäft eben und irgendwann wird es eben neue beste Mannschaften geben. Bis 91 gab es die Ära Gummersbach-Essen-Großwallstadt, danach folgte das Wallauer Intermezzo mit dann anschließender Kieler Dominanz. Die Zeiten ändern sich eben, wer spricht heute schon von Leutershausen (die waren mal Vizemeister), Hameln oder Eitra?


    Zitat

    Original von Borah
    Aber die Diskussion über Mäzenatentum hatten wir ja hier schon oft genug. Jesper Nielsen sagte doch einmal, daß es in der BL zwei starke Clubs geben sollte, die um die Titel streiten, einen im Norden und einen im Süden. Wenn Flensburg jetzt ausblutet und die doofen Kieler am besten noch verknackt werden, ist der Weg ja frei für die Hamburg-Mannheimer Festspiele, da hätte sich auch Onkel Rudi nix gegen! :D

    Die Zeiten ändern sich und selbst wenn es zu diesem Duell irgendwann kommt - dann wird auch diese Ära vorübergehen.

    Zitat

    Original von Borah
    Aber im Ernst. Ich wünsche Flensburg, daß sie wieder zurückkommen. Ich gehe davon aus, daß die Zukunft des Vereins davon abhängt, daß man in der kommenden Saison wieder die CL erreicht. Mehr als ein Jahr Gehaltsverzicht werden die Jungs sicher nicht mitmachen und wenn die CL wieder erreicht wird, läßt sich das jetzige Niveau vielleicht einigermaßen halten.

    Ehrlich gesagt hoffe ich, dass man in Flensburg versucht die Brötchen zu backen, die man auch essen kann. Bei drei CL-Plätzen verbietet es eine seriöse Finanzplanung eigentlich dem Etat-Fünften mit solchen Einnahmen zu planen. Die Finanzkrise ist übrigens nicht schuld an der Flensburger Misere, sie ist vielmehr der Grund, dass die Spieler diese Erpressung notgedrungen mitmachen müssen, weil eben anderswo auch nicht mehr das Geld mit vollen Händen ausgegeben werden kann (Die Finanz-Top 6 mal ausgenommen)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (9. Juli 2009 um 10:24)

  • Zitat

    Original von meteokoebes

    Und ich frage mich, wann genau der THW den Vertrag mit Dragicevic geschlossen hat? Den wollten auch vor seinem Engagement in Dänemark etliche Vereine. Kiel ist national gesehen der Vorreiter in Sachen Ablösesummen und vorzeitiger Vertragsabschluss.


    Viel richtiges, was Du schreibst, aber an diesem Punkt muß ich nochmal antworten, weil Du mich offensichtlich mißverstanden hast. Ich habe nicht das Phänomen der vorzeitigen Vertragsabschlüsse angeprangert. Die gehören mittlerweile zum Business und sind normal, was natürlich auch der THW in der Vergangenheit bereits für sich zu nutzen wußte. Man kann es gut oder schlecht finden, aber solange es möglich ist, werden die Vereine es tun.

    Worauf ich bei Duvnjak hinaus wollte, ist daß der Spieler dem Anschein nach aufgrund eines höheren Gehaltes/Handgeldes die für ihn unbequemere Variante gewählt hat. Er muß jetzt ggf. Konsequenzen in Zagreb fürchten (Drohung 2. Mannschaft, etc.) und ist darauf angewiesen, daß die Vereine sich einigen. Kiel hätte, zumindest laut dem RK-Manager, sofort gezahlt und er hätte direkt wechseln können.
    Mein Gedanke war lediglich, daß hier eventuell die Brieftasche eines gewissen Mäzenen den Unterschied gemacht haben könnte. ;)