Zuschauerzahlen im Krisenjahr

  • Zitat

    Original von HarryLasVegas
    Kurzfristig sind die zahlenden Zuschauer nicht relevant, da geb ich Dir Recht. Mittel- und langfristig jedoch schon.

    Ich bezweifle die Relevanz, weil die Gesamteinnahmen das essentielle sind.

    Zitat


    Diie Zuschauereinnahmen im Handball immer noch einen gewichtigen Teil des Budgets dar. Wenn ich nun anfange, meine Karten zu verramschen wird sich der "normale" Zuschauer auf die Dauer fragen, warum er eigentlich der Einzige ist, der regulär zahlt. Zum anderen färbt dieses "Billigimage" dann auch auf die Attriktivität für Sponsoren ab.

    Nicht jeder Sponsor spricht Vermögende an. Was hier zählt ist wen ein Unternehmen durch das Sponsoring ansprechen will.

    Zitat

    Als Sponsor hab ich doch das Interesse, daß meine Marke mit den postitiven Emotionen des Handballs in Verbindung gebracht werde - da reicht es aber nicht, daß zwei LIDL-Ticktet-Inhaber mein Logo zweimal im Jahr auf der Brust der Spieler sehen. Hier zählt halt nicht der TKP sondern eine langfristige Bindung der Zuschauer an die Marke Verein und somit auch an die Marke Sponsor.

    Grundsätzlich stimme ich dem zu. Jedoch ist Sponsoring auch kein klar bekanntes Kausalitäts-System. So waren gerade die Berliner Spiele in der O2 World oder auch die anderen Aktionen an Leute gerichtet, die noch nie oder selten beim Handball sind. Man kann also auch nicht als Sponsor erwarten, dass ich einzig die kurzfristigen Belange des Sponsor beachte. Das gilt gerade bei solchen Aktionen, die möglicherweise die Fanschar insgesamt vergrößern und daher langfristig auch dem Sponsoring hilfreich sind.
    Weiterhin sind Freikartenaktionen selten alleiniger Grund für sinkende Sponsoringattraktivität. Wenn sonst alles ordentlich läuft, wird wohl kaum ein Sponsor sagen: Nein, da werbe ich nicht mehr. Das gleiche gilt auch allgemein für Markenattraktivität, die sich aus ganz vielen Komponeten zusammensetzt. Markenattraktivität ist zudem nicht mit bestimmten quantitativen Merkmalen wie "hauptsächlich gut verdienend" gleichzusetzen, sondern hängt letztlich davon ab, für was die Marke steht und ob diese Merkmale durch Sponsoring gestärkt werden.

    Ingesamt glaube ich aber, dass wir in dieselbe Richtung argumentieren. Denn wichtig ist die Wirkung unter dem Strich und nicht isolierte Herausstellung bestimmer Zahlen wie Zuschauerzahlen.

    Einmal editiert, zuletzt von jochenj (23. Juni 2009 um 14:42)

  • Im letzten Jahr hatte der HSV zum gleichen Zeitpunkt ca. 3500 Dauerkarten vermeldet - danach folgten nur Rekordmeldungen. Mal sehen, ob die nächste Saison wieder Rekordmeldungen aus Hamburg passieren.
    Der Zuschauerschnitt ist ja beim HSV ja immerhin auf 9. 700 pro Spiel gestiegen. Das sind 1000 mehr im Schnitt als letzte Saison. Die 10. 000 wurden - obwohl von Bild angekündigt - ja nicht geknackt.

    Aber ca. 4500 Dauerkarten sind schon nicht wenig - mehr haben laut Staistik nur Kiel und Flensburg.

    Hoffe, dass mit Hannover Burgdorf auch die dortige Arena ins Spiel kommt, weil große Hallen und Städte haben was.
    Das Gerry Weber Tennis Stadion hat auch Lemgo mit vielen Fans verdient - bei der WM war das super.

  • Hannover wird in der AWD-Hall, der 4500-Zuschauer fassenden früheren Stadionsporthalle, spielen. Da hat wohl auch der PSV Hannover mal in seinen BL-Zeiten gespielt. Die Halle reicht erstmal aus für die erste Saison. Als "Hallensammler" hoffe ich aber trotzdem auf ein Topspiel gegen Kiel oder zu dem Zeitpunkt attraktiven Spiel, das dann in der Tui Arena stattfindet.

    Einmal editiert, zuletzt von jochenj (24. Juni 2009 um 14:30)

  • Zitat

    Original von Juraschick

    Da braucht man ja ne halbe Seite, um das zu erklären und mit Daten zu unterfüttern. ;)

    Es stimmt schon was Juraschik schreibt, das Problem in Mannheim ist vielschichtig. Der aus meiner Sicht wichtigste Grund ist der Auftstieg von Hoffenheim in die BuLi. Gegen Kiel kamen deshalb nur ca. 10.000 Zuschauer, zeitglich hatte da Hoffenheim in Mannheim gespielt! Außerdem ist es für den Sportfan aus der Region manchmal schwer sich zwischen den Top-Events Handball Eishokey und Fußball zu entscheiden.

  • Zitat

    Original von Mischl61

    Es stimmt schon was Juraschik schreibt, das Problem in Mannheim ist vielschichtig. Der aus meiner Sicht wichtigste Grund ist der Auftstieg von Hoffenheim in die BuLi. Gegen Kiel kamen deshalb nur ca. 10.000 Zuschauer, zeitglich hatte da Hoffenheim in Mannheim gespielt! Außerdem ist es für den Sportfan aus der Region manchmal schwer sich zwischen den Top-Events Handball Eishokey und Fußball zu entscheiden.

    Auch wenn ich mich zurück halten wollte. Hier die m.M.n. Gründe für den Zuschauerrückgang (-22.483 gesamt:(
    1.) Das Auftreten des Fußball-Bundesligaaufsteigers TSG Hoffenheim in Mannheim, was bis Ende Oktober zu einem massiven Rückgang der Zuschauerzahlen bei den ersten fünf Heimspielen (nur 9.051 gegen Kiel, nur 5.851 gegen Lemgo!) führte; = -16.239.
    2.) Das Auftreten von zwei insolventen Vereinen (Essen, Nordhorn); = -8.166.
    3.) Das Zurückfahren von Billig-Eintrittskarten (5 € im Oberrang; 11.034 Zuschauer gegen Wilhelmshaven 2007/08!); der von TS angestrebte Zuschauerschnitt von 10.000 war auch deshalb unrealistisch, weil der durch Billigkarten „aufgehübschte“ Vorjahresschnitt von 9.246 nicht der Realität entsprach.
    • Erfreulich hingegen war, dass die geringste Zuschauerzahl 2008/09 bei 5.319 (Stralsund) lag, ein Jahr zuvor waren es noch 3.983 (Lübbecke).

    Edit: Anhang
    Zuschauerzahlen der beiden letzen Jahre im Vergleich
    Zuschauerschnitt 2008/09: 7.923 (Vorsaison: 9.246)
    TV Großwallstadt -3.203
    THW Kiel -3.831
    TBV Lemgo -3.366
    HBW Balingen-Weilstetten -3.195
    VfL Gummerbach -2.644
    Stralsund/Lübbecke 1.336
    E. insolvent/TuSEM Essen -4.403
    SC Magdeburg 1.244
    Füchse Berlin -1.326
    FA Göppingen 2.671
    N. insolvent/HSG Nordhorn -3.785
    SG Flensburg-Handewitt 1.310
    GWD Minden 525
    HSV Hamburg 0
    MT Melsungen 2.660
    HSG Wetzlar -3.977
    Dormagen/Wilhelmshaven -2.499
    Zuschauer, ges. im Schnitt -1.323
    Zuschauer, gesamt -22.483

    "Fußball ist wie Schach - nur ohne Würfel." :hi:  

    2 Mal editiert, zuletzt von Juraschick (25. Juni 2009 um 11:38)

  • Zitat

    Original von Mischl61

    Es stimmt schon was Juraschik schreibt, das Problem in Mannheim ist vielschichtig. Der aus meiner Sicht wichtigste Grund ist der Auftstieg von Hoffenheim in die BuLi. Gegen Kiel kamen deshalb nur ca. 10.000 Zuschauer, zeitglich hatte da Hoffenheim in Mannheim gespielt! Außerdem ist es für den Sportfan aus der Region manchmal schwer sich zwischen den Top-Events Handball Eishokey und Fußball zu entscheiden.


    Das Argument mit Hoffenheim hinkt etwas, denn dann hätten auch bei den Adlern die Zuschauerzahlen deutlich zurückgehen müssen, was aber nicht passiert ist. Ich denke mal, der Zuschauerrückgang liegt eher daran, dass der Stadion-Tourismus allmählich nachlässt - ein Faktor, den man nicht unterschätzen darf. Wenn die Touristen und Eventies ausbleiben, wird es schwer, die Halle zu füllen, siehe auch die konstant rückläufigen Zahlen bei Gummersbach in der Kölnarena oder auch bei "meinen" Melsungern in Kassel. Dann bleiben eben im zunehmenden Maße nur noch die "echten" Fans übrig - und das sind bei Retorten-Klubs mit Arena-Publikum nun mal nicht allzu viele. :baeh:

    • Offizieller Beitrag

    @ Basil

    Egal ob Retorte oder nicht (was macht Melsungen ohne B.Braun ? ;) )

    Jedenfalls haben wir immer noch deutlich mehr Zuschauer als ihr :baeh:

    Platz


    Möge die Macht mit Euch sein

  • Die Zuschauerverluste des HBW (-3195) resultieren in erster Linie aus einem einzigen Spiel: HBW – THW in der Porsche-Arena. Es existieren unterschiedliche Zahlen, doch sah es wohl so aus, dass statt der erwarteten 6200 nicht einmal 4000, wahrscheinlich nur 3800 Zuschauer kamen, Das sind schon einmal 2400 Zuschauer weniger als im Vorjahr.

    Die Zwickmühle für das HBW-Management war klar. Wegen der kleinen Balinger Sparkassenarena (2320 Plätze) nimmt man gerne die Gelegenheit wahr die Zuschauerzahl zu puschen, indem man Top-Spiele nach Stuttgart verlegt. Doch dieses Mal war die Begegnung gegen Kiel am 6.9.2008 angesetzt, dem letzten Ferientag in B-W, bei gutem Wetter um 15.00 Uhr! Da fährt der Schwabe nochmals an den Bodensee, wenn er nicht gerade den Hof kehren muss. Und dann auch noch das allererste Heimspiel! Die Region hatte noch gar nicht wahrgenommen, dass Handball schon wieder begonnen hatte. Der Flop ließ nicht auf sich warten. Bei der immensen Hallenmiete in Stuttgart wurde das ein Zuschussgeschäft.

    Die weiteren deutlichen Verluste resultiertem aus den Spielen gegen Hamburg und Nordhorn. Das Hamburgspiel war von vielen Zuschauern nach dem Frust aus den Vorjahren von vorne herein abgeschrieben worden (welch Fehler!) und Nordhorn hatte zu der Zeit auch nicht gerade das beste Image.
    Noch der Griff an die eigene Nase: Es war in vielen Spielen der Vorrunde nicht gerade berauschend, was der HBW bot ( :wall:Stralsund ;().

    :schrei:H-B-W-----H-B-W-----H-B-W

  • Die rückläufigen Zuschauerzahlen in Mannheim haben mit dem miesen Auftreten der RNL zu tun !!
    Wenn ich sehe wie Kiel oder Flensburg Gegner aus dem unteren Mittelfeld aus der eigenen Halle schießen und wenn ich dann sehe wie die RNL mit zwei ,drei Toren gerade so gewinnen (in der Vorrunde auch mal nix mit gewinnen)
    ...dann werde ich mir das lustlose, demotivierte und unengagierte Ballgeschubse höchstens zweimal antun....
    Krise hin oder her ...zu wenig Gegenwert fürs Geld und weg isser ..der zahlende Zuschauer

  • Zitat

    Original von vorlaut
    Die rückläufigen Zuschauerzahlen in Mannheim haben mit dem miesen Auftreten der RNL zu tun !!
    Wenn ich sehe wie Kiel oder Flensburg Gegner aus dem unteren Mittelfeld aus der eigenen Halle schießen und wenn ich dann sehe wie die RNL mit zwei ,drei Toren gerade so gewinnen (in der Vorrunde auch mal nix mit gewinnen)


    Warum sind dann in Hamburg die Zuschauerzahlen gestiegen, obwohl der HSV Hamburg alles andere als berühmt gespielt hat in vielen Heimspielen? Sind die Hamburger Fans leidensfähiger oder leichter zufrieden zu stellen? ;)

    Man kann aber nicht allen ernstes erwarten, dass schon im zweiten Jahr die Zuschauerzahlen die 10.000 überschreiten. Der Schnitt der vergangenen Saison war überraschend gut, diese Saison wurde da etwas angeglichen. In der nächsten Saison dürfte es wieder bergauf gehen.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Zitat

    Original von Brummsel


    Warum sind dann in Hamburg die Zuschauerzahlen gestiegen, obwohl der HSV Hamburg alles andere als berühmt gespielt hat in vielen Heimspielen? Sind die Hamburger Fans leidensfähiger oder leichter zufrieden zu stellen? ;)

    Katastrophentourismus

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    Original von meteokoebes


    Katastrophentourismus


    Da hat mir die Quellenangabe des HM aber besser gefallen ;)

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • Zitat

    Original von Lord Vader
    was macht Melsungen ohne B.Braun ? ;)


    Wir haben wenigstens noch den originalen Namen des Stammvereins und heißen nicht Fulda-Tiger o.ä.

    Zitat

    Original von Lord Vader
    Jedenfalls haben wir immer noch deutlich mehr Zuschauer als ihr :baeh:


    Wenn die Verluste bei euch so weitergehen, haben wir euch spätestens, wenn in ein paar Jahren die neue Nordhessen-Arena fertig ist, überholt. :baeh:

  • Das Sommerloch öffnet sich so langsam...

    Geht ihr in die Hallen um Zuschauer zu zählen oder ein Spiel zu sehen? :nein:

    Von mir aus könnten wir in der Mehrzweckhalle in Kronau spielen! Ach, das waren noch Zeiten...:)

    Da konnte man dem Schiri beim vorbeirennen noch eine mitgeben :D

  • neben dem teilweise unattraktiven Handball der gezeigt wurde liegt es mit Sicherheit auch an den Spieltagen. Ein Großteil der "interessanten" Spiele fand unter der Woche zu unchristlicher Zeit statt. Warum sonst war Hamburg und Magdeburg ausverkauft?

  • Zitat

    Original von BasilFawlty

    Ich denke mal, der Zuschauerrückgang liegt eher daran, dass der Stadion-Tourismus allmählich nachlässt - ein Faktor, den man nicht unterschätzen darf. Wenn die Touristen und Eventies ausbleiben, wird es schwer, die Halle zu füllen, siehe auch die konstant rückläufigen Zahlen bei Gummersbach in der Kölnarena oder auch bei "meinen" Melsungern in Kassel. Dann bleiben eben im zunehmenden Maße nur noch die "echten" Fans übrig - und das sind bei Retorten-Klubs mit Arena-Publikum nun mal nicht allzu viele. :baeh:

    Das denke ich nicht. Ich beobachte seit Jahren die Zuschauerzahlen in den "großen" 4 Bundesliga in Deutschland. Mit jedem neuen Stadion bzw. komplett renovierten, mit jeder neuen Halle sind grundsätzlich (im Trend) die Zuschauerzahlen signifkant gestiegen und sind auch auf einem höheren Niveau geblieben. Das oft genannte Beispiele Gummersbach kann wohl kaum alleine einen Trend bilden. Auch das andere "Home-Team" der Kölnarena, die Haie, wird gerne gebracht. Dabei hat man dort immer noch 10000 Zuschauer pro Spiel, bei einer Grottensaison, die wohl nur alle paar Jahre vorkommt. An der Lentstr. vorher hatte man gerade mal 4000, auch in guten Jahren.

    Man sollte sich also nicht von Rückgängen blenden lassen, wenn das vorherige Niveau trotzdem noch deutlich überschritten wird. Der Arenatourismus hat sich in dem Maße etabliert, dass bestimmte Leute sich nach ihrem Besuch trotzdem immer mal wieder ein Spiel in ihrer Wohngegend angucken.

    Einmal editiert, zuletzt von jochenj (26. Juni 2009 um 01:22)