Bildungsstreik vom 15-19.06.2009

  • Nochmal zum Thema Studiengebühren:
    Ich als Ökonom bewerte das ganze so: Der zusätzliche Ertrag, den ich durch ein zusätzliches Semester Studium (durch deutlich höhere Löhne im späteren Arbeitsleben) bekomme, übersteigt die 500€ doch deutlich. Stellt euch doch mal vor: Bei angenommen 10 Semestern Regelstudienzeit fallen 5000 Euro Studiengebühren an. Da müsste man bei 35 Jahren Arbeit nur ungefähr 12 Euro monatlich mehr als ein Arbeiter ohne Studium verdienen um Nutzen aus dem Studium zu schlagen (Zinsen und Opportunitätskosten ignoriert).

    Um es deutlich zu sagen: Wer wegen Studiengebühren nicht studieren will (wie ZB Outsider 81) kann nicht rechnen und ist selbst schuld. Du kannst doch auch einen vergleichsweise billigen Kredit aufnehmen!

    Ähnlich verhält es sich übrigens mit der BAFÖG Rückzahlung Jenny. "Kein Bock haben" mit Schulden ins Arbeitsleben einzusteigen ist natürlich verständlich, aber rational ist es nicht wenn man genauer nachrechnet.

    Ich persönlich werd meine Zeit eher dem Studium als dem Streik widmen. Mir ist es relativ egal ob die Uni von den Gebühren einen Kaffeeautomat oder ein Fachbuch kauft. Studium ist nicht mehr und nicht weniger als Signalisierung für den potentiellen Arbeitgeber.

    Wer sich interessiert für den Spieltheoretischen Ansatz der Studiengebührenbewertung, dem empfehle ich http://www.spieltheorie.de/Spieltheorie_A…engebuehren.htm


    Ich mache beim Bildungsstreik zwar nicht mit, aber wünsche euch trotzdem viel Erfolg.


  • Falsch, dies mag für einige, aber nicht für alle Studiengänge zutreffen!

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    Einmal editiert, zuletzt von Outsider81 (17. Juni 2009 um 11:21)

  • goolmann

    Die interessante Frage ist doch, wann der von dir genannte Ertrag beginnt. Je nach Biographie hat ein Student 2 bis 6 volle Jahresbruttolöhne aufzuholen, bevor überhaupt an einen Ertrag zu denken ist. Angenommen der Arbeiter hat in 5 Jahren 25.000 € Brutto (16.000 € Netto) pro Jahr verdient, so hat der Student Netto 80.000 € aufzuholen. Nehmen wir für den Studierten einen Bruttoverdienst von 35.000 € Brutto (21.000 € Netto), so benötigt dieser bei gleichbleibenden Löhnen 16 Jahre um den Vorteil aufzuholen. Nach diesen 16 Jahren hat der Student in seinem Erwerbsleben 224.000 € Steuern und Sozialabgaben an den Staat abgeführt, der Arbeiter 189.000 €.


    Ein Streik von Studenten wird schon deshalb ohne Ergebnisse bleiben, weil die Studenten mit einem Streik nur sich und nicht dem jeweiligen Kultusminister schaden.

  • Letztere Sichtweise dürfte bedingt richtig sein. Zu verbessern wäre noch

    1. Ein Studiun das tatsächlich einen höheren Ertrag bringt dauert mind. 5 Jahre
    (Master).
    2.Nach dem Studium gibt es normalerweise 'Wartezeiten und Praktika oder Training on the Job, Referendardienst.
    3 Und die Rüückzahlung des Bafög kommt auch noch dazu

    In den meisten akademischen Berufen ist das nicht aufzuholen !!!

    .... und im übrigen bin ich der Meinung, dass alle Gymnasien abgeschafft gehören !

    Nicht der Abgrund trennt, sondern der Niveauunterschied. (Lec)

    Einmal editiert, zuletzt von tausendfeuer (17. Juni 2009 um 12:08)

  • Meiner Meinung nach hat der "Bildungsstreik" doch schon sein Hauptziel erreicht. Die Missstände in Bildung rücken auch dank des Sommerlochs in die Schlagzeilen und werden sicher mal wieder durchgekaut werden. Im Endeffekt wird aber alles beim Alten bleiben. Man wird G8 nicht wieder abschaffen, man wird die Studiengebühren nicht abschaffen... Hat sich ja alles schon eingelebt und bewährt. :lol:

    :schrei: Gegen den modernen Handball!

  • Zitat

    Original von tausendfeuer
    In den meisten akademischen Berufen ist das nicht aufzuholen !!!

    Dafür haben Akademiker im Allgemeinen bessere Berufsaufssichten und ihre Arbeitslosenquote liegt unter der aller Beschäftigten. Außerdem werden in Wirtschafskrisen zumeist nicht zuerst gutqualifizierte Angestellte entlassen, sondern Personen, die bei einer Besserung der Lage schnell wieder ersetzt werden können.

    Zum Thema Studiengebühren: Egal was manche sagen und was für Möglichkeiten es gibt sein Studium zu finanzieren: Sie halten junge Menschen davon ab zu studieren. In unserem Abiturjahrgang gab es mehrere, die vor der Wahl standen, eine Ausbildung zu machen oder ein Studium zu beginnen und viele davon haben sich für die Ausbildung entschieden, da sie dort Geld verdienen ud nicht auch noch bezahlen müssen.

    Ich denke, Deutschland kann es sich in Zeiten der Globalisierung und sich in rasantem Tempo weiterentwickelnden Länder wie China nicht leisten, einen so wichtigen Standortfaktor wie die Bildung nicht ausreichend bzw. in der richtigen Weise zu fördern.

    Einmal editiert, zuletzt von Gummer (17. Juni 2009 um 13:21)

  • Damit kann ich nichts anfangen. Das hört sich ja gerade so an, als ob jemand, der sich für eine Ausbildung entschieden haben, gar nichts lernt. Nach dem Abitur eine gescheite Lehre machen, da setzen viele dann noch ein Abendstudium drauf. Für das sie im übrigen (gerne) zahlen, weil sie aufgrund ihres Einblicks in die Arbeitswelt verstehen, wofür.

    Aber so wie ich das verstehe, geht es bei dem Streik der Bildung ja gar nicht darum. Wenn ich überhaupt etwas Konkretes da raus lesen will.

    Einmal editiert, zuletzt von Gottfried (17. Juni 2009 um 15:37)

  • Zitat

    Original von huth10
    goolmann

    Die interessante Frage ist doch, wann der von dir genannte Ertrag beginnt. Je nach Biographie hat ein Student 2 bis 6 volle Jahresbruttolöhne aufzuholen, bevor überhaupt an einen Ertrag zu denken ist. Angenommen der Arbeiter hat in 5 Jahren 25.000 € Brutto (16.000 € Netto) pro Jahr verdient, so hat der Student Netto 80.000 € aufzuholen. Nehmen wir für den Studierten einen Bruttoverdienst von 35.000 € Brutto (21.000 € Netto), so benötigt dieser bei gleichbleibenden Löhnen 16 Jahre um den Vorteil aufzuholen. Nach diesen 16 Jahren hat der Student in seinem Erwerbsleben 224.000 € Steuern und Sozialabgaben an den Staat abgeführt, der Arbeiter 189.000 €.


    Ein Streik von Studenten wird schon deshalb ohne Ergebnisse bleiben, weil die Studenten mit einem Streik nur sich und nicht dem jeweiligen Kultusminister schaden.

    Damit hast du natürlich recht, aber das gilt ja auch bei einem Studium OHNE Studiengebühren!

    Mein Punkt ist im Prinzip, dass die Kosten für eine zusätzlich "Einheit" Ausbildung bei weitem niedriger sind als der zusätzliche Ertrag.

    Für die, die es interessiert, man kann ökonometrisch (mit echten Daten!!!) schätzen, dass der "return to education" Koeffizient etwa 2,4 beträgt. Das heißt 1 Einheit (z.B. Schuljahr, Semester..) zusätzliche Ausbildung bringt etwa 2,4% mehr Lohn.

    Das ist jetzt aber Off - Topic.

    Übrigens war in Heidelberg heute die Hölle los bei der Bildungsstreik - Demo. Respekt!

  • Ich bekomme weder Bafög noch - durch einen Studiengangwechsel bedingt - den Bildungskredit der KFW.

    Ich habe die ersten 2,5 Semester nebenbei gearbeitet. 20 Stunden die Woche, jeden Tag bis 23:00 Uhr, und dann 35 Semesterwochenstunden. Selbststudium ist da kaum noch möglich, ein Rückfall im Stoff kaum zu verhindern. Nur mit Mühe ist es mir nun möglich, mein Studium in der Regelstudienzeit zu beenden. Um dies zu erreichen, habe ich meinen Nebenjob aufgegeben, um nicht noch weiter zurückzufallen.

    Und das alles für einen Abschluß Bachelor, mit dem der gute Ruf des deutschen Ingenieurs leichtfertig weggeworfen wird. Was habe ich von diesem Abschluß?

    Ich bin 3 Semester früher fertig, habe trotzdem nahezu die gleiche Stoffmenge eingetrichtert bekommen, meine Jobchancen sind trotzdem schlechter, als die von Dipl.-Ing.-Absolventen. Der öffentliche Dienst unterscheidet zwar nicht zwischen den 3 Abschlüssen Bachelor, Master, Diplom, die freie Wirtschaft tut dies leider in erheblichen Maße.

    Habt ihr euch mal erkundigt, was der Leistungsdruck an den Hochschulen für Auswirkungen auf die Psyche vieler Studenten hat? Nein, dann fragt mal bei eurem örtlichen STURA/ASTA oder Studentenwerken nach, die Zahlen sind erschreckend.

    Was man bezwecken wollte - den leichteren Wechsel von einem Hochschulstandort zum nächsten, bzw. ins Ausland - ist sogar erschwert wurden.

    Bsp. 1: Islamwissenschaft an der FU Berlin legt großen Wert auf eine Ausbildung in der Arabischen Sprache; die Münchener Uni dagegen mehr auf die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer. Die Credits sind also unterschiedlich verteilt.

    Bsp. 2: Der Studiengang Wasserwirtschaft in Magdeburg hat zum Beispiel das Fach Hydrologie, an anderen Universäten ist das in einer Überblicksvorlesung zusammen mit Ökologie, was in MD wieder eine separate Vorlesung ist.

    So lassen sich viele Beispiele dafür finden, dass man die Umsetzung des Bologna-Prozesses völlig verkorkst hat. Aber schnelle Einsicht ist ja bei den Entscheidungsträgern nicht zu erwarten. Lieber redet die KMK ihre eigene Reform schön.

    Bevor hier einige sagen, ich heule nur rum: Mein Studium macht mir trotzdem Spaß, die Bedingungen (infrastruktur, technik, verhältnis prof/studenten) an meiner Hochschule (HS Magdeburg-Stendal) sind exzellent und ich studiere gerne - trotz diverser Macken im System.

    2 Mal editiert, zuletzt von magdeburjer (17. Juni 2009 um 15:54)

  • Zitat

    Original von magdeburjer
    [...]

    Habt ihr euch mal erkundigt, was der Leistungsdruck an den Hochschulen für Auswirkungen auf die Psyche vieler Studenten hat? Nein, dann fragt mal bei eurem örtlichen STURA/ASTA oder Studentenwerken nach, die Zahlen sind erschreckend.
    [...]

    Vielleicht liegt das aber auch daran, dass manche Leute einfach nicht dafür "geeignet" sind zu studieren. So anstrengend ein Studentenleben manchmal auch ist, kann mir doch bitte niemand wirklich erzählen, dass er daran psychisch zugrunde geht.

    Leistungsdruck gehört nunmal zum Wettbewerb und kommt nicht nur im Studium vor. Wenn ich eine Ausbildung mache und mein Betrieb nur 50% der Azubis übernimmt steht ich auch unter dem Leistungsdruck zu diesen 50% gehören zu müssen.

  • Zitat

    Original von Trapp
    Vielleicht liegt das aber auch daran, dass manche Leute einfach nicht dafür "geeignet" sind zu studieren. So anstrengend ein Studentenleben manchmal auch ist, kann mir doch bitte niemand wirklich erzählen, dass er daran psychisch zugrunde geht.

    Hmmm... Du machst es dir einfach, wenn du 20-25% der Studenten die Eignung zum Studium absprichst.

    Mich betrifft es nicht mehr (zum Glück), aber ich kenne viele, die 30 SWS mit 30-40 Stunden Heimarbeit aufarbeiten müssen, weil den Dozenten und Professoren durch die Verkürzung der Studienzeit einfach die Zeit für den Stoff fehlt. Wenn die Studenten dann noch arbeiten müssen, weil ihnen kein oder nur wenig Geld vom Staat zusteht, dann kann man die Folgen für Geist und Körper verstehen.

    60 Stunden + X Arbeit und Studium pro Woche sind halt für viele Studenten keine Seltenheit.

    Insofern ist es schon zu verstehen, dass einige Studenten irgendwann nicht mehr können.

    Ps.: Manche Universitäten veranstalten manche Vorlesungen inzwischen sogar am Samstag und Sonntag, weil einfach unter der Woche die Studienpläne keine freie Zeit mehr hergeben.

    Einmal editiert, zuletzt von magdeburjer (17. Juni 2009 um 17:30)

  • Zitat

    Original von Trapp

    Vielleicht liegt das aber auch daran, dass manche Leute einfach nicht dafür "geeignet" sind zu studieren. So anstrengend ein Studentenleben manchmal auch ist, kann mir doch bitte niemand wirklich erzählen, dass er daran psychisch zugrunde geht.

    Wenn man das Studium so "ernst" nimmst wie du, dann passiert das mit Sicherheit nicht, das ist richtig ....

  • Also für Tübingen kann ich nur sagen: Respekt.

    Es waren echt viele bei der Demo und auch bei den Kundgebungen und wir wurden auch von vielen Leuten, unter anderem vielen Dozenten und der Personalabteilung der Universität unterstützt.
    Es war konstruktiv und friedlich und ich finds gut, dass so viele mitgemacht haben.

  • Zitat

    Original von Jenny

    Wenn man das Studium so "ernst" nimmst wie du, dann passiert das mit Sicherheit nicht, das ist richtig ....

    Das hat nichts damit zu tun ob ich mein Studium "ernst" nehme oder nicht, wobei ich durchaus sagen würde, dass ich es durchaus tue.

    Und ich mach es mir tatsächlich so einfach, den Leuten die Eignung für das Studium abzusprechen die den gefordertern Leistungsdruck nicht ertragen können.

  • Zitat

    Original von Trapp

    Das hat nichts damit zu tun ob ich mein Studium "ernst" nehme oder nicht, wobei ich durchaus sagen würde, dass ich es durchaus tue.

    Und ich mach es mir tatsächlich so einfach, den Leuten die Eignung für das Studium abzusprechen die den gefordertern Leistungsdruck nicht ertragen können.

    Naja dann musst du diese Eignung der Mehrzahl aller Studenten absprechen. Ich habe neulich irgendwo gelesen (Quelle vergessen), dass 70 bis 80 % aller Studenten psychologische Probleme haben oder in irgendeiner Form süchtig sind (Alkohol, Zigaretten, Internet..).

  • Grundsätzlich ist eine Debatte um die Bildung junger Leute immer richtig und wichtig, gerade mit Blick auf den globalen Wettbewerb und auch die immer noch unbefriedigenden Ergebnisse der PISA-Studie.

    Ich habe 1991 Abitur gemacht und mich dann für eine Banklehre und damit gegen ein Studium entschieden. Habe es auch niemals bereut. Von meinen Mit-Abiturienten haben viele den Weg ins Studium gewählt, leider nicht selten mit dem Argument, im Moment noch nicht zu wissen, was man will und es einfach mal ein wenig zu versuchen. Ich denke, ich habe nicht wenige Studenten erlebt, die ewig ein Studium halbherzig betrieben haben, ohne wirklichen Drive, den Abschluss auch zeitig hinzubekommen. Und diese Studenten haben unter anderem auch die vielfach kritisierten Studiengebühren mit zu verantworten, weil sie das damalige System mit ihrem Schmarotzertum geschädigt haben.

    Das ist ein Grund, warum ich zumindest Studiengebühren ab einem gewissen Semester für unabdingbar halte.

    Zum Thema Schule: Ich finde ein Abitur nach 12 Schuljahren ambitioniert. Ich hatte in meinen 13 Schuljahren (okay, es waren tatsächlich 14 ;) ) nie das Gefühl, irgendeinen Leerlauf zu haben, im Gegenteil. Das Tempo war durchaus ansprechend.
    Ansonsten mangelt es mir aktuell an wirklich konstruktiven Verbesserungsvorschlägen. Ein Streik ist schön und gut, obwohl illegal, da Schüler kein Streikrecht haben. Aber auch hier habe ich den Eindruck, dass nicht wenige Streikende mit dem Hauptmotiv "ein Tag Blaumachen ohne Konsequenzen" mitmarschieren.

    Liebe Schüler, liebe Studenten: Macht gute Verbesserungs-Vorschläge, möglichst konkret. Aber kritisiert nicht einen Status-Quo, der aus verschiedenen Gründen sich aktuell so darstellt, wie er nun mal ist.

  • Zitat

    Original von goolmann

    Naja dann musst du diese Eignung der Mehrzahl aller Studenten absprechen. Ich habe neulich irgendwo gelesen (Quelle vergessen), dass 70 bis 80 % aller Studenten psychologische Probleme haben oder in irgendeiner Form süchtig sind (Alkohol, Zigaretten, Internet..).

    Und wie hoch sind die Zahlen in dieser Altersklasse bei Nichtstudenten? Wahrscheinlich nicht niedriger, so wie "Sucht" definiert wird. 50% der Altersklasse raucht, viele trinken regelmäßig am WE und im Internet surfen die meisten auch jeden Tag. Eine andere Zahl hätte mich also fast schon gewundert.

    Ich hatte das Glück (finde ich auf jeden Fall) ein duales Studium zu absolvieren. D.h. in den Semesterferien und in den Praxissemestern musste ich arbeiten, habe aber jeden Monat Gehlat bekommen. Von daher musste ich mir über das finanzielle keine Gedanken machen. Aber selbst wenn ich nebenher hätte arbeiten gehen müsse, wäre das kein Problem gewesen, Zeit wäre genug gewesen.
    Und bevor wieder jemand meint, ich hätte mein Studium nicht ernst genommen, bin jetzt Diplom-Wirtschaftsingenieur und zwar in der Regelstudienzeit. Und tot arbeiten musste ich mich dafür nicht. Insofern stimmt es einfach, dass viele "Hobbystudenten" durch die Studiengebühren entweder gar nicht anfangen oder früh wieder ausscheiden. Und das ist doch für alle, die möglichst schnell studieren wollen, segr positiv.

  • Zitat

    Original von Zwetschge

    Und wie hoch sind die Zahlen in dieser Altersklasse bei Nichtstudenten? Wahrscheinlich nicht niedriger, so wie "Sucht" definiert wird. 50% der Altersklasse raucht, viele trinken regelmäßig am WE und im Internet surfen die meisten auch jeden Tag. Eine andere Zahl hätte mich also fast schon gewundert.

    Ich hatte das Glück (finde ich auf jeden Fall) ein duales Studium zu absolvieren. D.h. in den Semesterferien und in den Praxissemestern musste ich arbeiten, habe aber jeden Monat Gehlat bekommen. Von daher musste ich mir über das finanzielle keine Gedanken machen. Aber selbst wenn ich nebenher hätte arbeiten gehen müsse, wäre das kein Problem gewesen, Zeit wäre genug gewesen.
    Und bevor wieder jemand meint, ich hätte mein Studium nicht ernst genommen, bin jetzt Diplom-Wirtschaftsingenieur und zwar in der Regelstudienzeit. Und tot arbeiten musste ich mich dafür nicht. Insofern stimmt es einfach, dass viele "Hobbystudenten" durch die Studiengebühren entweder gar nicht anfangen oder früh wieder ausscheiden. Und das ist doch für alle, die möglichst schnell studieren wollen, segr positiv.

    Diesem Beitrag kann ich nur voll und ganz zustimmen.

  • Zitat

    Original von Zwetschge
    Insofern stimmt es einfach, dass viele "Hobbystudenten" durch die Studiengebühren entweder gar nicht anfangen oder früh wieder ausscheiden. Und das ist doch für alle, die möglichst schnell studieren wollen, segr positiv.

    Und genausoviele werden durch die Studiengebühren davon abgehalten. Ich hät jetzt auf Anhieb allein aus unserem ABI-Jahrgang 5 Leute im Kopf, die vor der Wahl standen und sich für eine Ausbildung entschieden haben, "weil sie dort Geld verdienen und nicht noch über 1000 € im Jahr bezahlen müssen". Und das ist einfach eine, finde ich, negative Entwicklung.

    Die "Hobbystudenten" gibt es auch weiterhin, da kenne ich genauso welche, die studieren, weil sie a) kein Bock auf arbeiten haben, b) nicht genau wissen was sie machen wollen oder auch c) es einfach "cool" finden Student zu sein. Und die Studiengebühren sind ihnen dabei weitestgehen egal, weil sie das Geld entweder selbst haben oder die Eltern dafür aufkommen.

  • Zitat

    Original von Zwetschge

    Und wie hoch sind die Zahlen in dieser Altersklasse bei Nichtstudenten? Wahrscheinlich nicht niedriger, so wie "Sucht" definiert wird. 50% der Altersklasse raucht, viele trinken regelmäßig am WE und im Internet surfen die meisten auch jeden Tag. Eine andere Zahl hätte mich also fast schon gewundert.

    Ich hatte das Glück (finde ich auf jeden Fall) ein duales Studium zu absolvieren. D.h. in den Semesterferien und in den Praxissemestern musste ich arbeiten, habe aber jeden Monat Gehlat bekommen. Von daher musste ich mir über das finanzielle keine Gedanken machen. Aber selbst wenn ich nebenher hätte arbeiten gehen müsse, wäre das kein Problem gewesen, Zeit wäre genug gewesen.
    Und bevor wieder jemand meint, ich hätte mein Studium nicht ernst genommen, bin jetzt Diplom-Wirtschaftsingenieur und zwar in der Regelstudienzeit. Und tot arbeiten musste ich mich dafür nicht. Insofern stimmt es einfach, dass viele "Hobbystudenten" durch die Studiengebühren entweder gar nicht anfangen oder früh wieder ausscheiden. Und das ist doch für alle, die möglichst schnell studieren wollen, segr positiv.


    Wusste ich doch schon immer, dass der größere Teil der Menschheit fürs Leben eigendlich nicht geeignet ist.........(mich eingeschlossen) :baeh:

    Die Beobachtung meiner inzwischen studierenden Kinder zeigt mir, dass es große Unterschiede in der Belastung gibt.
    Schwankt bei meinen beiden zwischen etwas mehr Arbeit als 40 Stunden Woche um halbwegs durchzukommen
    und
    10-14 Stunden Arbeit täglich(!) ((Wochenenden eingeschlossen) (Semesterferien auf einen kläglichen Rest - 4 Wochen - eingedampft)

    um den Bachelor mit konkurrenzfähiger Note zu schaffen...

    - ich konnte das vor 30 Jahren erheblich relaxter angehen....hatte Zeit für Fachschaftsarbeit und politische Betätigung und war jedes Wochenende sportmäßig unterwegs...

    .... und im übrigen bin ich der Meinung, dass alle Gymnasien abgeschafft gehören !

    Nicht der Abgrund trennt, sondern der Niveauunterschied. (Lec)