Bildungsstreik vom 15-19.06.2009

  • http://www.schulaction.org/?q=node/3

    KÄMPFT für ein bessereres Bildungssystem !!!

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Dann guckt doch mal so zum Beispiel bei den Tübingern vorbei, die nennen doch so einige Gründe!
    (Bitte nicht gleich durch die "Vorurteilbrille" gucken ;))

  • Zitat

    Original von Gottfried
    Ich habe jetzt 20 Minuten hin- und hergescrollt und keinen Sinn gefunden.
    Wo steht der?


    Genauer lesen wäre hilfreich gewesen! Wenn Du links oben auf Startseite klickst kannst Du nachlesen was Sinn und Zweck des Streiks ist.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    Einmal editiert, zuletzt von Outsider81 (1. Juni 2009 um 15:13)

  • Zitat

    schulaction / Bildungsblockaden einreißen! ist ein loses Bündnis von Schülern und Schülerinnen, Studierenden und einigen anderen Personen, die für drastische Verbesserungen im Bildungssystem kämpfen wollen. Im Prinzip kann jede lokale Gruppe sich Bildungsblockaden einreißen! oder schulaction nennen. Wenn ihr ein Bündnis in eurem Ort gründet, müsst ihr also niemanden von uns fragen, ob ihr denn auch für euer Recht auf gute Bildung streiken dürft. Tut es einfach und nehmt Kontakt mit uns auf! Wir tragen euch dann auch gerne in diese stetig wachsende Liste von lokalen Bündnissen ein. Gemeinsam werden wir Bildungsblockaden einreißen!

    Wenn Du das meinst, das macht für mich auch keinen Sinn. Oder gibt keinen Sinn, bevor ich wieder einen Anpfiff für sinnlosen Gebrauch des Wortes "Sinn" kassiere. Bei mir läßt das Interesse bei "_innen" sowieso nach.

    Aber ich bin ja auch nicht die Zielgruppe.

  • -selbstbestimmtes Lernen und Leben statt starrem Zeitrahmen, Leistungsdruck und Konkurrenzdruck,

    -freier Bildungszugang und Abschaffung von sämtlichen Bildungsgebühren wie Studiengebühren, Ausbildungsgebühren und Kita-Gebühren,

    -öffentliche Finanzierung des Bildungssystems ohne Einflussnahme der Wirtschaft unter anderem auf Lehrinhalte, Studienstrukturen und
    Stellenvergabe und

    -Demokratisierung und Stärkung der Mit- und Selbstverwaltung in allen Bildungseinrichtungen.

    Gottfried: Ich meinte diese , auf der Seite genannten, Ziele.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Es ist interessant zu sehen, in welchen Bundesländern es die meisten unzufriedenen Schüler gibt :lol:

  • Zitat

    Original von Outsider81
    -selbstbestimmtes Lernen und Leben statt starrem Zeitrahmen, Leistungsdruck und Konkurrenzdruck,

    -freier Bildungszugang und Abschaffung von sämtlichen Bildungsgebühren wie Studiengebühren, Ausbildungsgebühren und Kita-Gebühren,

    -öffentliche Finanzierung des Bildungssystems ohne Einflussnahme der Wirtschaft unter anderem auf Lehrinhalte, Studienstrukturen und
    Stellenvergabe und

    -Demokratisierung und Stärkung der Mit- und Selbstverwaltung in allen Bildungseinrichtungen.

    Cool, die 68er reloaded. Scheint mir aber eher für Sozialpädagogen gedacht.

  • Das ist doch der größte sch....
    Über das Bildungssystem meckern, aber ich habe auf der Seite nicht einen Verbesserungsvorschlag gefunden, wie man es machen könnte.

    Zitat

    ...auf die Missstände und katastrophalen Veränderungen im Bildungssystem aufmerksam machen. Die Aktionen werden sich gegen die aktuelle Bildungspolitik und ihre strukturellen sowie inhaltlichen Probleme richten.


    Und wenn es die Ziele sind, die Outsider81 nennt:
    Schön...wo setzen wir den Sparstift an? Bei Opel? Oh ne sind ja 50000 Wählerstimmen. Bei der Steinkohle: oh ne sind ja nochmal 50000 Wähler gesamt. Wa sbleibt da übrig: Renten..ne auch zu viel Wähler, Arbeitslose? Naja nicht wirklich. Arbeitnehmer? Ja hier könnte man die Gebühren alle komplett abschaffen und dafür einfach ein paar neue Steuern einführen. Aber eigentlich auch schlecht. Sind viele Wähler...

    Man sieht, Ziele alleine reichen nicht.

    Viele Grüße
    :hi:

  • So, dann wollen wir mal diskutieren:

    Zitat

    Original von Outsider81
    -selbstbestimmtes Lernen und Leben statt starrem Zeitrahmen, Leistungsdruck und Konkurrenzdruck,

    Hmm, gut und schön, ab wann und bis wann? Wann soll denn Leistungs- und Konkurrenzdruck gelernt, bzw. der Umgang damit? Wie soll den garantiert werden, dass auch eine gute Allgemeinbildung vermittelt wird?

    Zitat

    Original von Outsider81-freier Bildungszugang und Abschaffung von sämtlichen Bildungsgebühren wie Studiengebühren, Ausbildungsgebühren und Kita-Gebühren,

    Antwortslink ;)

    Zitat

    Original von Outsider81-öffentliche Finanzierung des Bildungssystems ohne Einflussnahme der Wirtschaft unter anderem auf Lehrinhalte, Studienstrukturen und
    Stellenvergabe und

    Warum soll das negativ sein, das Wissen soll doch in der Wirtschaft angewandt werden? Wo ist da das Problem, wenn die Wirtschaft Einfluß nimmt, in wie weit tut sie denn das bisher?

    Zitat

    Original von Outsider81-Demokratisierung und Stärkung der Mit- und Selbstverwaltung in allen Bildungseinrichtungen.

    Warum das, was würde das Verbessern?
    Ich denke wir haben größere Probleme in unseren Bildungssystemen, mich zB stört aktuell die Einführung der tollen URL=http://www.sh.gruene-fraktion.de/cms/presse/dok…dung_einer.html]"Inklusion"[/URL]. Eigentlich ne schöne Sache, klingt wunderschön, nur leider bleiben dabei eben immer wieder Menschen auf der Strecke. Klar gibt es Behinderte, die es nahezu ohne Hilfe schaffen in dieser Welt zu bestehen. Und es spricht überhaupt nichts dagegen Blinde oder gehörlose in unser Schulsystem "einzuschließen" (tolles Wort :(). Aber viele Menschen mit anderen Behinderung haben einfach nicht die Voraussetzungen dafür und bleiben auf der Strecke, haben keine Chance auf echte Erfolgserlebnisse und werden eben nicht,nur weil es gewünscht ist, wirklich eingeschlossen oder eben nur eingeschlossen, wenn es Isolierung bedeutet. Das ist üble Gleichmacherei, wo sie nichts bringt, außer, das eben die "gesunden" Kinder "Kontakt" mit den "Anderen" haben.
    Wenn dann das Ganze in riesigen Klassen und ohne ständige Anwesenheit von Lehrkräften für die gesonderten Bedürfnisse und Fähigkeiten (nicht finanzierbar, aber ohne macht der Wunsch nach Inklusion oder Integration nur wenig Sinn m.E.) zur Verfügung stehen, dann wird das ganz Groß. :rolleyes:

  • Wenn ich alle Punkte die mich am derzeitigen Bildungssystem der BRD stören und Verbesserungsvorschläge hier niederschreiben würde, würde ich stundenlang vor dem Rechner sitzen. Dazu habe ich, ehrlich gesagt, keine Lust. Wer aber der Meinung ist der Streik sei nicht gerechtfertig, warum auch immer, würde ich einmal raten Bildungseinrichtungen zu besuchen und sich genauer mit den Instituionen auseinanderzusetzten. Seit ich als Erzieher in einem Hort arbeite wird mir deutlich wieder vor Augen geführt wie suboptimal unser derzeitiges Schulsystem ist.
    Kurz noch zu den Studiengebühren, Was ich von befreundeten Studenten höre ( bspw. intakte Kopierer in der Heidelberger Unibibliothek durch minimal schneller kopierende zu ersetzen, statt in neue Fachliteratur zu investieren ) und in den Medien über die Verwendung und die Zahl von Studienabrechern und Abiturienten die wegen ihnen nicht studieren, liefern mir ausreichend Gründe für deren Abschaffung zu sein. Die Studiengebühren waren mit ein Grund warum ich mich dagegen entschiede habe zu studieren, obwohl dies während meines Abiturs noch mein Plan war.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Zitat

    Original von Outsider81

    Kurz noch zu den Studiengebühren, Was ich von befreundeten Studenten höre ( bspw. intakte Kopierer in der Heidelberger Unibibliothek durch minimal schneller kopierende zu ersetzen, statt in neue Fachliteratur zu investieren ) und in den Medien über die Verwendung und die Zahl von Studienabrechern und Abiturienten die wegen ihnen nicht studieren, liefern mir ausreichend Gründe für deren Abschaffung zu sein. Die Studiengebühren waren mit ein Grund warum ich mich dagegen entschiede habe zu studieren, obwohl dies während meines Abiturs noch mein Plan war.

    Ich glaube, kein Student ist glücklich, zweimal im jahr das Konto plündern zu müssen (wenn es denn überhaupt möglich ist) und die ürbige Zeit daran zu denken, wie man es wieder füllen kann für den nächsten Raub. Aber trotz allem bin ich nicht völlig gegen die Studiengebühren.
    An unserer Fakultät werden diese nämlich durchaus sinnvoll eingesetzt. Es wurden neue Lehrmittel für den Lichtsaal in der Anatomie angeschafft, wir mussten das Präparierbesteck nicht mehr selbst kaufen, wir kriegen einen Teil der Skripte gestellt und müssen sie nicht kopieren lassen, es wird ein neues "Skills Lab" (Fertigkeitstraining) gebaut, das jederzeit zum Üben offen steht, es gibt bald eine neues Studenten-Café und es wurden neue Aufenthaltsplätze geschaffen.

    Ich glaube nicht, dass wir uns sehr beschweren dürfen. Durch Bafög, Darlehen, Stipendien und Co. wird jedem Studenten die Möglichkeit geboten, zu studieren. Und (zumindest in Köln) wird einiges dafür geboten. Außerdem zahlen wir - also dürfen wir auch fordern. Und wenn wir das tun, wird auch gehandelt.

  • Also mich als Geisteswissenschaftler tangiert es ja leider nur peripher, wenn durch die Studiengebühren neue Werkzeuge für die Naturwissenschaftler gekauft werden können.
    Da bin ich dann auch egoistisch, denn bei uns an der Uni ist leider nicht mal im Ansatz etwas von einer sinnvollen Nutzung der Gebühren zu spüren.

    Überfüllte Seminare, keine Tutorien zu Hauptseminaren, viel zu wenig angebotene Hauptseminare und Raumnöte sind nur ein Bruchteil der Missstände in Tübingen...

    Sorry fürs ot.

  • Zitat

    Original von agustaDurch Bafög, Darlehen, Stipendien und Co. wird jedem Studenten die Möglichkeit geboten, zu studieren.

    Naja, nicht jeder hat Bock das Studentenleben mit nem Haufen Schulden zu beenden ...

    Einmal editiert, zuletzt von Jenny (6. Juni 2009 um 13:48)

  • Zitat

    Original von Jenny

    Naja, nicht jeder hat Bock das Studentenleben mit nem Haufen Schulden zu beenden ...

    Vielleicht muss man auch mal etwas machen, worauf man nicht wirklich Bock hat, wenn man dafür studieren kann. Ich glaube kaum, dass wir uns in Deutschland beschweren können, bei den Möglichkeiten, die uns geboten werden
    Ich finanziere das alles auch mit Bafög. Davon merkt man nach dem Studium doch kaum was, so wird das verteilt.
    Und selbst ohne Studiengebühren kommen viele Studenten mit ihrem Geld nicht klar....

  • Zitat

    Original von agusta
    Vielleicht muss man auch mal etwas machen, worauf man nicht wirklich Bock hat, wenn man dafür studieren kann. Ich glaube kaum, dass wir uns in Deutschland beschweren können, bei den Möglichkeiten, die uns geboten werden
    .

    Ganz entzückend ausgedrückt, aber so überzeugend grandios ist ein Studium dann doch nicht, als ob man sich das mit dem Schuldenberg nicht vorher doch überlegen sollte .... Ich sage auch nicht, dass man sich beschweren sollte, aber dennoch ist es auch nicht so einfach, wie du es darstellst ...

    Zitat

    Original von agusta
    Ich finanziere das alles auch mit Bafög. Davon merkt man nach dem Studium doch kaum was, so wird das verteilt.
    Und selbst ohne Studiengebühren kommen viele Studenten mit ihrem Geld nicht klar....

    Aber nicht jeder hat hinterher ein Beamten oder Ärztegehalt .... Es gibt durchaus genug Leute, die sich schon während des Studiums fragen, wie sie ihre Bafögschulden mit ihrem späteren Gehalt zurückzahlen sollen, ohne sich über Jahrzehnte damit beschäftigen zu müssen.

  • Zitat

    Original von Jenny

    Ganz entzückend ausgedrückt, aber so überzeugend grandios ist ein Studium dann doch nicht, als ob man sich das mit dem Schuldenberg nicht vorher doch überlegen sollte .... Ich sage auch nicht, dass man sich beschweren sollte, aber dennoch ist es auch nicht so einfach, wie du es darstellst ...


    Aber nicht jeder hat hinterher ein Beamten oder Ärztegehalt .... Es gibt durchaus genug Leute, die sich schon während des Studiums fragen, wie sie ihre Bafögschulden mit ihrem späteren Gehalt zurückzahlen sollen, ohne sich über Jahrzehnte damit beschäftigen zu müssen.

    Weißt du, was ein Assistenzarzt verdient? ;)
    Sicher ist es nicht einfach, das Berufsleben gleich mit Schulden zu beginnen. Ich wünschte auch, es wäre anders und man hätte das erste im Beruf verdiente Geld nur für sich. Ich habe mir das auch gut überlegt, ob ich das so will. Aber ich denke einfach, dass man sich nicht immer beschweren darf.
    In anderen Ländern gibt es überhaupt keine Möglichkeit für den Otto-Normal-Verbraucher, zu studieren, weil die Gebühren sehr viel höher sind oder Studenten keine Unterstützung vom Staat bekommen. Uns geht es da schon nicht schlecht.
    Deswegen geht mir das ganze Streiken gegen die Studiengebühren langsam auf die Nerven.
    Ganz vorne dabei sind auch oft diejenigen, die sich auch mal gerne das eine oder andere Schludersemester gönnen.

    Es ist heute nichts mehr umsonst und auch bestimmt nicht immer alles fair. Und sich alles gefallen lassen, ist auch nichr richtig. Aber manchmal muss man auch einfach das beste draus machen und die positiven Seiten sehen. Und ich finde da in Köln (nur dafür kann ich sprechen) doch einige, die den Ärger mindern können.

  • Die Freundin meines Bruders ist zufällig Assistenzärztin und mein Bruder studierter Medien- und Politikwissenschaftler mit Masterabschluss.
    Wenn ich da die beiden Gehälter vergleiche kann man das des Arztes getrost verdreifachen. Es gibt einfach Branchen, wie z.B. die PR-Branche, in denen die Gehälter zumindest anfangs unter aller Sau sind.
    Und da brauchen sich Ärzte und sicher auch Beamte nicht zu beschweren.

    Einmal editiert, zuletzt von Betti (6. Juni 2009 um 17:16)