Hyaluronspritzen

  • Hallo zusammen,

    ich wollte mal fragen, ob hier jemand mit Hyaluronspritzen schon Erfahrungen gemacht hat.
    Ich habe Arthrose in den Knien und soll nun diese Spritzen bekommen.

    Im Netz steht nicht nur Gutes darüber und das Infektionsrisiko ist wohl auch nicht ganz zu vernachlässigen. Alles was ich bisher gefunden habe spricht auch nur von einer Wirksamkeit zwischen 3 Tagen und 3 Monaten, was bei den Kosten (277 Euro für 5 Spritzen) auch nicht ganz unerheblich ist.

    Eigentlich bin ich im Moment eher auf der Schiene, dass ich das Geld lieber in den Muskelaufbau stecken würde. (Fitnessstudio, Physiotherapie und Geräte für zu Hause)

    Vielleicht kann jemand von euch ja mal berichten, ob die Ärzte damit nur Geld machen wollen oder ob es wirklich hilft.

    Danke schon mal.
    Viele Grüße
    Daisy

    Viele Grüße

    Daisy

  • Hi Daisy,

    wenn es ein paar Tage Zeit hat, kann ich bezüglich des Hyalurons mal meine Chefin (ist gerade im Urlaub)fragen. "Wir" benutzen es zwar um Falten zu unterspritzen, aber vielleicht hat sie einen Tipp, wo man etwas nützliches über die Wirkung von Hyaluron bei Arthrose erfahren kann.

    Einmal editiert, zuletzt von paschi (22. Mai 2009 um 18:56)

  • Hyaluronsäure ist ein Glukosaminoglykan, das in der Gelenkflüssigkeit und im Gelenkknorpel vorkommt.

    Bei arthrotischen Veränderungen nimmt der Gelenkknorpel ab, die Gelenkanteile reiben aufeinander. Das kann dann auch die Gelenkflüssigkeit (Synovia) nicht mehr kompensieren.

    Injiziertes Hyaluron kann hier die Gleitfähigkeit wieder erhöhen und zugleich den verbliebenen Knorpel zusammenhalten und neuen Aufbau fördern.

    Die Hyaluron-Spritzen sind so teuer, weil es schwierig ist, die Eigenschaften des körpereigenen Hyalurons "nachzubauen".

    Ob das ganze aber sinnvoll für dich ist, hängt von dem Grad der Knorpeldegeneration ab. Es ist aber auch schwierig vorauszusagen, ob es individuell helfen kann, denn jeder reagiert anders auf die Hyaluronsäure.

    Wie ist denn die Frage nach der Kostenübernahme? Lohnt es sich nicht, das Ganze auszuprobieren?
    Ich kenne nur Nebenwirkungen, die kurzzeitige Schwellungen oder seltene Unverträglichkeiten betreffen.

  • Erstmal danke für eure Antworten.

    @paschi72
    Das wäre ganz lieb wenn du da nochmal fragen würdest. Zeit hat es noch. Athrose ist halt da und wird kurzfristig auch nicht verschwinden. :)

    agusta
    Die Kosten müssen selbst getragen werden. Das ist aber eigentlich nicht das Problem. Ich muß deswegen jetzt nicht hungern oder so. :)
    Wie das ganze funktioniert hat mir der Doc auch erklärt. Ich habe nur Angst vor einer evtl. Infektion im Knie. Auch wenn vorsichtig und steril gearbeitet wird, kann ja doch immer was passieren. Sonst würden ja auch alle OPs gut gehen.
    Zudem habe ich auch noch Nesselsucht (wirkt sich ähnlich aus wie eine Allergie) und da Bedenken, dass ich das nicht vertrage.

    Mir wurde bisher von Physiotherapeuten und Allgemeinmedizinern nur abgeraten, das das ganze eben nicht wirklich lange wirken soll. Denn für 2-5 Wochen Besserung gebe ich nicht so viel Geld aus.
    Wie ich schon oben geschrieben habe, da kaufe ich mir lieber andere Sachen für's Knie.

    Bis dann.
    Daisy

    Viele Grüße

    Daisy

  • Das Infektionsrisiko ist grundsätzlich bei jeder Sache gegeben, die mit einer Nadel zusammenhängt. Geht vom Blut abnehmen, impfen eben über operative Sache oder auch Gelenkarthroskopien und Injektionen ins Gelenk.
    Das Risiko ist da, muss auch benannt werden, in meinen Augen aber kein Grund zur übergroßen Vorsicht.

    Mich würde die Aussage "kann helfen" stutzig machen. Helfen kann alles. Eine Nacht mit Paris Hilton würde wohl auch dafür sorgen, dass sich 70 % aller Arthrose-geplagten Rentner (soll nicht abwertend dir gegenüber sein.) besser fühlen, dennoch würde ich das keinem Patienten raten. ;)

  • Hallo,

    diese "kann helfen" macht mich eben auch stutzig. Ich habe noch niemanden gefunden, der mir gesagt hat: "Hey, das ist toll"! Das hat mir echt total geholfen." Wenn solche Aussagen getroffen wurden, dann bezogen sie sich immer nur auf einen kurzen Zeitraum und den überstehe ich auch noch ganz gut ohne irgendwelche Spritzen. Mit Training und Bandagen bin ich zur Zeit ziemlich schmerzfrei. Und wenn es doch mal etwas heftiger ist, dann geht das eigentlich immer in einem Tag wieder weg.

    Viele Grüße
    Daisy

    Viele Grüße

    Daisy

  • jo, würd dir auch akut zu schmerzmitteln raten.
    oder halt kinesiotaping, arbeite als physio damit und hat auch bei älteren leuten mit hüftarthrose geholfen, dollte aber halt richtig angelegt werden. such dir nen guten physio in der nähe, der damit arbeitet und frag einfach mal nach. so ein tape kostet zwischen 10 und 20 euro und hält bis zu 5 tage, auch mit duschen... und wenn du gaaaanz lieb fragen tust, erklärt dir der physio vielleicht auch wie du dir das selber kleben kannst. ne rolle kinesiotape (5 m, benötigt werden pro tape am knie ca 70 - 100 cm) kostet zwischen 8 und 12 euro.
    mfg patrick

  • Hi,

    also Schmerzmittel wollte ich nicht so viel nehmen. Ich will ja nicht bei jedem Training "gedopet" mitmachen. :) Es sind auch keine nicht auszuhaltenden Schmerzen, aber dann in Schonhaltung zu laufen macht ja auch keinen Sinn.

    Kinesiotape werde ich mal gucken, ob ich da jemanden Fähigen in meiner Nähe finde. Ansonsten kenne ich das schon.

    Viele Grüße
    Daisy

    Viele Grüße

    Daisy

  • Hier mal mein kleiner Erfahrungsbericht mit allerlei medizinischen Hilfs- und Heilmittelchen:

    Ich habe diese Hyaluronspritzen in den Knöchel bekommen - allein das war für mich schon eine Tortur, weil ich Spritzen doch eher meide, wo es nur geht. Ich hatte mir bei einem etwas unschönen Zusammstoß mit einem Pfosten beim Aufwärmbolzen alle Bänder gerissen und auch im Rest des Knöchels für diverse Defekte gesorgt, unter anderem ein Knorpelschaden. Und weil mir nun niemand sagen konnte, wo genau meine Beschwerden selbst nach einer Außenbandplastik und etlichen Monaten minimaler Belastung und bestenfalls "Rehaturnen" kamen, wurde irgendwann auch die Chemokeule geschwungen. Ich hatte zwar durchaus das Gefühl, daß das Gelenk ein bißchen "fluffiger" lief, aber das war's dann auch schon. Im übrigen hielt die Wirkung nur wenige Tage an. Also alles in allem ein teurer Spaß, den ich - schon alleine eingedenk der blöden Nadeln - nicht wieder über mich ergehen lassen würde.

    Alternativ dazu habe ich sehr viel Aufbautraining gemacht und viel mit verschiedenen Tapes gearbeitet. Das hatte deutlich mehr Erfolg!

    Ich kann Dir also aus meiner Sicht als medizinischer Laie nur zu viel Training (Muskelaufbau, Propriozeption etc.) und einer bunten Mischung aus Sport- und Kinesiotape raten, wobei ersteres am Knie ja eher unpassend ist, aber dafür gibt es ja diverse Bandagen.

    Ich hoffe, das hat Dir ein wenig geholfen.

    Gruß
    C.

  • Entzwischen gibts doch auch Magnetfeld-Therapien (Kosten Rund 800 €, keine Krankenkasse übernimmt das bis jetzt). Inwiefern das was bringt kann ich leider noch nicht sagen, aber aufjedenfall mit weniger risiken verbunden.

    Hab leider keine weiteren Informationen darüber - ist ziemlich neu.

    « Spielerschreck ist Ausdruck von Individualismus. »

  • Hier werden wieder mal einige "Halbwahrheiten" produziert.

    Hyaluronsäure kann keinen Knorpel regnerieren, Das kann man nur mit einer Knorpeltransplantation, alles andere ist Quatsch. lediglich die "Gelenkflüssigkeit" kann man mit diversen Mittel wieder auffüllen. Dies aber alles nur temporär.

    Hier kann man mit Hyaluronsäure, Grünlippmuscheln und ähnliches testen.
    Bei einer entzündlichen Arthrose sollte man einmal indischen Weihrauch mit einer möglichst hohen Konzentration probieren.

  • Leider kann meine Chefin keinen Tipp geben, wo man bezüglich des Hyaluron und Arthrose Infos herbekommt :(

    Ich habe die Frage in einem Forum für medizisches Personal mal in den Raum geworfen. Selbst die Leute, die täglich damit zu tun haben, geben als Antwort: "Kann helfen, oder auch nicht" Was soll man davon halten ?(

    Ich denke, HSC-Daisy, das wirst Du für Dich selbst enscheiden müssen, je nach "Leidensdruck" oder nicht, ob Du es ausprobiert. Ich wünsche Dir auf jedenfall, dass Du einen Weg findest, der Dir hilft.

  • Zitat

    Original von Schwaniwolli
    Hier werden wieder mal einige "Halbwahrheiten" produziert.

    Hyaluronsäure kann keinen Knorpel regnerieren, Das kann man nur mit einer Knorpeltransplantation, alles andere ist Quatsch. lediglich die "Gelenkflüssigkeit" kann man mit diversen Mittel wieder auffüllen. Dies aber alles nur temporär.

    Hier kann man mit Hyaluronsäure, Grünlippmuscheln und ähnliches testen.
    Bei einer entzündlichen Arthrose sollte man einmal indischen Weihrauch mit einer möglichst hohen Konzentration probieren.

    Entschuldigung, das habe ich jetzt erst gesehen.

    Ich habe nicht behauptet, dass Hyaluronsäure selbst den Knorpel regenerieren könnte. Es kann aber den erneuten Knorpelaufbau fördern, weil es Prolifeartion und Differenzierung von Chrondrokbasten-Proteinen stimulieren und fördern kann. Die Chondroblasten wiederum bilden so genannte Chrondrone, die Hauptzellbestandteil des hyalinen Knorpels sind. Außerdem bildet Hyaluronan mit Aggrecan, einem Proteoglykan, Komplexe, die Wasserspeicherfuntkion haben.

    Natürlich kann aber eine Hyaluronaninjektion keinen kompletten Gelenkknorpel ersetzen, das wollte ich mit dem ersten Post nicht ausdrücken.