Wechselgerüchte XIV

  • Aus der heutigen Rhein-Neckar-Zeitung bzw. von der Löwen-Homepage


    Es sollte ein lockerer Abstecher in die Handball-Provinz werden, ein munteres Scheibenschießen gegen einen Zweitligisten. Doch es kam anders – ganz anders. Für den Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen endete die zweite Runde im DHB-Pokal beinahe in einer Katastrophe. Beim TV Bittenfeld, der in der Süd-Gruppe des Unterhauses momentan den neunten Platz belegt, schrammte der Champions-League-Teilnehmer nur um Sekundenbruchteile an einer Blamage vorbei. Olafur Stefansson traf erst mit der Schluss-Sirene per Siebenmeter zum 27:27-Ausgleich. In der Verlängerung erarbeitete sich das Star-Ensemble noch einen 33:32-Sieg.

    „Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir den Kampf nicht angenommen“, ärgerte sich Löwen-Manager Thorsten Storm: „Einige unserer Spieler haben diesen Gegner offenbar unterschätzt.“ Fehlwürfe, ungenaue Anspiele, Defensivschwächen. Erst nach der Pause drehten die Gelbhemden auf, machten den zwischenzeitlichen Neun-Tore-Rückstand wett. „Das zeigt, dass der Teamgeist stimmt“, erklärte Storm, „andernfalls hätten wir dieses Ding nicht mehr gedreht.“ Über die Aufholjagd kann der Manager aber nur vom Hörensagen berichten: Der 44-Jährige verließ in der Halbzeitpause die Tribüne und flüchtete auf den Parkplatz: „Meine Seelenlage war bedenklich. Ich dachte, ich sei im falschen Film und bin vorsichtshalber ein wenig spazieren gegangen.“ Kurz vor Ende der regulären Spielzeit mischte Storm sich dann wieder unters Handball-Volk. Besonders nachdenklich stimmten ihn in Bittenfeld die Leistungen der Torhüter und der Kreisläufer: „Da muss mehr kommen. Unsere Mittelachse ist quasi komplett ausgefallen.“ Schon am Samstag soll sich das nun ändern. Die Badener treten in der Bundesliga um 20.15 Uhr bei der HBW Balingen/Weilstetten an. Das ist ein Gegner, der mit 0:6 Punkten auf dem drittletzten Platz rangiert. Doch spätestens seit Bittenfeld weiß man: Für die Löwen gibt es derzeit keine Selbstläufer. Jeder Sieg muss hart erarbeitet werden. Thorsten Storm wundert das kaum: „Wir müssen sechs neue Spieler integrieren, das dauert seine Zeit.“

    Eigentlich sind es ja sogar sieben. Aber Alexis Alvanos, der gelernte Halbrechte, ist längst aufs Abstellgleis geraten. Als Notlösung hinter Patrick Groetzki ist er auf der rechten Außenbahn nicht zu gebrauchen. In Bittenfeld schaute der 29-Jährige abermals nur zu. Folglich steht mit Groetzki nur ein richtiger Rechtsaußen zur Verfügung. Thorsten Storm hat damit kein Problem: „Es gibt auch andere Vereine, die mit nur einem Rechtsaußen auskommen.“ Stimmt. Aber was ist, wenn sich Groetzki verletzen sollte? „Dann würden wir umgehend auf dem Transfermarkt tätig werden“, betonte Storm. Oder anders ausgedrückt: Ivan Cupic (RK Velenje), der kroatische Nationalspieler, der für die kommende Saison – so ist es aus seiner Heimat zu vernehmen – ohnehin schon bei den Löwen angeheuert hat, würde vorzeitig aus seinem Vertrag in Slowenien herausgekauft werden. Aus der Reserve lässt sich Thorsten Storm diesbezüglich nach wie vor nicht locken. Nur soviel: „Momentan können wir uns keine finanziellen Drahtseilakte leisten“, sagte er. Womit wir wieder bei Alvanos wären. Falls er einen neuen Verein fände, würden die Euros wieder etwas lockerer sitzen. Thorsten Storm: „So könnte man es sehen.“

  • Nachrüst-Debatte bei Sponsoren
    GWD Minden machte bisher gute Erfahrungen mit Nachverpflichtungen

    Minden (kn). Bessert der heimische Handball-Bundesligist GWD Minden angesichts seiner Sturm-Miserie und eines erneut drohenden Saison-Fehlstarts personell nach? Die Tendenz bei den Verantwortlichen deutig eindeutig in diese Richtung.

    Diese Diskussion war jedenfalls einer der Hauptpunkte der GWD-Gesellschafter-Versammlung am vergangenen Montag. GWD-Trainer Richard Ratka erläuterte bei dieser Sitzung den Stand der Dinge aus Sicht des sportlich Verantwortlichen. "Natürlich kommt bei uns immer schnell Unruhe auf. Aber die Unruhe kommt nicht aus dem engeren Umfeld, sondern eher von außen. Wir müssen Ruhe bewahren, schließlich ist nach drei Spieltagen noch nichts entschieden", so Ratka gestern zum Thema Unruhe.

    "Wir glauben nach wie vor, die angestrebten Ziele mit dieser Mannschaft erreichen zu können", möchte GWD-Manager Horst Bredemeier das brisante Thema ebenfalls flach halten. Von Seiten der Geldgeber hat "Hotti" jedoch offenbar grünes Licht erhalten, nach Verstärkungen zu suchen.

    Schon nach den gravierenden Verlusten von Michael Haaß und Michael Hegemann hatte es im Sommer durchaus Überlegungen gegeben, neben Rene Bach Madsen, Damian Wleklak und Evars Klesniks einen weiteren gestandenen Rückraumspieler zu verpflichten. Seinerzeit verzichtete Bredemeier aufgrund des Mindener Sparkurses und eines offenbar unbefriedigenden Angebotes jedoch auf eine weitere Verpflichtung.

    "Wir beobachten den Markt weiter genau", scheint Bredemeier nun die Suche auf Wink der Sponsoren jedoch wieder zu intensivieren. "Allerdings stehen wir nicht unter dem Zwang, in drei oder vier Wochen zu einem Abschluss zu kommen", so der GWD-Boss.

    Die Erfahrungen mit Nachverpflichtungen während der Saison sind bei den Ostwestfalen gut. Unter anderem wurden sowohl Nationalspieler Michael Haaß als auch der neue GWD-Torjäger Aljoscha Schmidt jeweils um die Jahreswende nachverpflichtet.

    Quelle: Mindener Tageblatt 2009

    Alles Quatsch !

  • Den für GWD wichtigsten Wintertransfer mit Frank von Behren lassen sie unerwähnt. ;)

    Na klar hat Minden Zeit. Vor dem Spiel gegen Balingen muss er den Neuen erst präsentieren. Für das Derby ist die Zeit zu knapp und gegen Kiel und Hamburg verliert man auch mit neuem Spieler. ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    Original von Roninn
    Da denke ich mal nicht an Gummersbach.


    Naja momentan würd ich es auch nicht mal mehr ausschließen...für nen Appel und nen Ei würd er sicher auch in GM spielen...hauptsache er spielt ;)

    Viele Grüße
    :hi:

  • Wobei ich Pfahl gestern echt ganz gut fand. Dem sollte auf keinem Fall der Starterposten abgenommen werden. In HZ 2 etwas untergetaucht, aber auch nicht mehr als andere.

    Zitat

    Original von meteokoebes
    Wenn man sich demonstrativ hinter den Trainer stellt, bringt man sich nur in Stellung, um ihm in den Rücken fallen zu können ;)

    no pain, no glory

  • Ich sags mal so: Wenn Pfahl die ganz klare Nummer 1 ist und bleibt, fände ich das auch ok. Aber nur dann, wenn es eben nicht so läuft wie in der letzten Saison. Allerdings: Würde sich Gummersbach dadurch nicht ein wenig unglaubwürdig machen, wenn sie den Spielern das Gehalt kürzen und dann noch einen Spieler verpflichten?? Loran hat aber meist sehr gute Insider-Infos aus GM... hm... ?(

  • Zitat

    Original von tobi_m Loran hat aber meist sehr gute Insider-Infos aus GM... hm... ?(

    Loran sagte nur zu einen Ex-Klub und nicht zurück zum VFL abwarten

  • Ich denke auf lange Sicht wäre es für den VfL besser, wenn Alvanos nicht zurückkehren würde. Pfahl entwickelt sich derzeit prima in Gummersbach und der VfL sollte sein Geld besser in andere Dinge investieren.


    Loran wird schon wissen, warum er von "einem alten Verein" schrieb.

  • Zitat

    Original von Roninn
    Gummersbach hat auch nur einen Halbrechten. ;)

    Aber kann sich bekanntermaßen schon seinen derzeitigen Kader nicht leisten. Bei Wetzlar kann ich zumindest das nicht mit Sicherheit sagen.

    Wie Tobi schon sagte, wäre sehr verwunderlich, wenn GM erst allen Spielern 20(?)% des Gehaltes abknöpft, um dann einen neuen Spieler zu verpflichten. Selbst, wenn er ablösefrei kommt.

  • Aus der heutigen RNZ

    Der Durchbruch des Auslaufmodells?

    Balingen. Kurz vor der Pause stand er auf, streifte seinen schwarzen Pullover ab. Ein vorsichtiges Grinsen huschte über sein Gesicht. Es schien fast so, als könne er es selbst kaum glauben. Doch die schier unendliche Leidensgeschichte des Alexis Alvanos war tatsächlich vorbei. Der Grieche unter den Löwen, das eigentliche Auslaufmodell, durfte in Balingen erstmals dribbeln und werfen, angreifen und verteidigen: „Platte“ statt Tribüne, Lust statt Frust. Rund 35 Spielminuten und drei eigene Tore später hätte der sympathische Südländer am liebsten die ganze Welt umarmt: „Ich habe immer auf meine Chance gewartet, gekämpft und nie aufgegeben“, lachte der Linkshänder.

    Um ihn herum war das Gedränge derweil riesig. Aus allen Ecken kamen sie, die Gratulanten. Manche wollten Autogramme, andere klopften ihm nur auf die Schulter. Stress? Nicht für Alvanos. Er genoss das Gefühl im Mittelpunkt zu stehen in vollen Zügen, saugte es förmlich auf. Von höchster Stelle gab’s ebenfalls ein Sonderlob: „Alexis hat seine Sache sehr gut gemacht“, verneigte sich Trainer Ola Lindgren verbal, „er ist ein toller Kerl, loyal und immer gut gelaunt. Ich gönne ihm das von Herzen.“

    Zum Einsatz kam „Alex“ auf der rechten Außenbahn, dort wo ansonsten Patrick Groetzki den Alleinunterhalter mimt. Doch diesmal kämpfte das jugendliche Juwel mit Ladehemmungen, verballerte ein, zwei freie Würfe. Alvanos machte es besser. Der gelernte Rückraumschütze schlug drei Mal eiskalt zu. Vor allem sein erster Streich zum 14:11 (33.) war ein ganz dickes Ausrufezeichen. Kurze Drehung, kurzer Blick, kurze Ausholbewegung: Drin das Ding. Wohlgemerkt aus ganz spitzem Winkel, aus einer vermeintlich aussichtslosen Situation. Zu seiner persönlichen Wohlfühlzone wird die rechte Flanke aber wohl nie: „Ich bin das einfach nicht gewöhnt, das ist alles neu“, schmunzelt er verlegen, „aber ich versuche mein Bestes, um meinem Verein zu helfen.“

    Aufgeben ist für den stolzen Hellenen sowieso ein Fremdwort. Alvanos will sich durchbeißen, will im Löwen-Gehege weiterhin die Zähne zeigen. Er sagt: „Ich habe hier einen Vertrag zu erfüllen und werde weiter kämpfen.“ Oder sucht er insgeheim vielleicht doch nach einem neuen Arbeitgeber? Die Gerüchteküche brodelt jedenfalls. Löwen-Manager Thorsten Storm erklärt ihn nun aber gar für unverkäuflich. „Es haben mehrere Vereine bei uns angefragt“, berichtet er, „doch wir geben ihn sicher nicht ab: Er ist unser Update für Halbrechts und Rechtsaußen.“

    Bjarte Myrhol ist ebenfalls begehrt bei der Konkurrenz. Am Kreis läuft der Norweger heiß, geht immer genau dorthin, wo es weh tut. In Balingen wurde ihm seine erhöhte Risikobereitschaft zum Verhängnis: Bereits in der 5. Minute musste Myrhol nach einem Zusammenprall mit einer Kopfverletzung das Parkett räumen. „Die Platzwunde wurde umgehend genäht“, erklärt Storm, „zudem hat sich Bjarte noch eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen.“

    Pech für ihn – Pech für die Löwen. Denn derzeit ist der gebürtige Osloer nicht zu ersetzen. Spanien-Import Carlos Prieto ist vor allem vorne kaum zu gebrauchen, schoss im Landesderby eine „Fahrkarte“ nach der anderen. Lindgren war sprachlos, aber nicht ratlos: Der Schwede schickte Oliver Roggisch, seinen Abwehrspezialisten, ins Offensiv-Getümmel. Und der bedankte sich mit zwei Toren. „Trotzdem ist das natürlich nicht der Idealfall“, gibt Storm zu bedenken, „wir müssen Carlos möglichst schnell integrieren.“

    Vielleicht platzt ja schon am Mittwochabend der spanische Knoten: Um 19.15 Uhr gastiert der TV Großwallstadt in der SAP Arena.


  • ok dann hat es sich mit alvanos erledigt und der loran weiß doch nicht alles :)

  • @ xperience

    Ich denke eher, dass dies vielleicht eine neue "taktische" Ausrichtung von TS im Cupic-Poker ist. Er versucht so vielleicht den Preis nach unten zu drücken. Denn für die kommende Saison scheint ja alles klar zu sein mit Cupic. Aber ihn vorzeitig raus zukaufen, also schon diese Saison, ist wohl zu (noch) zu teuer.

    Andererseits hätte Alvanos auf Halbrechts beii den Löwen definitiv eine Chance verdient. Denn Müller und Stefansson sind zurzeit definitiv nicht unantastbar. Aber da spielt die Leistung wohl eher eine untergeordnete Rolle...