Hemsbach ist für Wilfried Job erledigt
hemsbach. Wilfried Job hörte sich am Samstag an, was der TV Hemsbach ihm zu bieten hatte. Viel war es offenbar nicht, denn der 60-jährige Trainerfuchs schließt das Kapitel TV Hemsbach nach der Saison ab. "Das Thema hat sich für mich erledigt. Für einen Neubeginn in der Badenliga oder noch tiefer bin ich unter den Voraussetzungen in Hemsbach nicht zu haben", sagte Job und machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. "Die Verantwortlichen des Vereins wissen nicht, wie es weitergehen soll, haben noch nicht einmal mit den Sponsoren gesprochen. Das ist einfach nur peinlich."
Kaum noch Spieler da
Der Verein hatte Job darum gebeten, bei der Aufbauarbeit zu helfen. Allerdings weder in der Regional- noch in der Oberliga, sondern bestenfalls in der Badenliga. Dem Trainer allerdings stünden für die kommende Saison kaum noch Spieler zur Verfügung. Roko Peribonio geht nach Leutershausen, Thomas Zahn nach Großsachsen und Matthias Zielonka nach Lampertheim. Der TSG Haßloch schließen sich wohl Dominik Seberkste und Jonas Kupijai an. Kapitän Peter Nowak wird mit der HG Oftersheim/Schwetzingen in Verbindung gebracht, Stefan Tunkl und Marco Widmann sind unter anderem auch mit dem TSV Birkenau im Gespräch. Auch Toni Kreyßig dürfte keine Probleme haben anderswo unter zu kommen, wird die Hemsbacher A-Jugend nur noch in der Oberliga-Qualifikation betreuen und dann sein Amt abgeben. Und Tobias Job wollte nach der Saison ohnehin aufhören.
"Dass sich Tobi mit Schmerztabletten durch die Saison schleppt, um den in der Regionalliga zu halten und dieser sich jetzt für einen Rückzug entscheidet, das ist nur eines von vielen enttäuschenden Erlebnissen", sagt Trainer Winne Job. Der bat den Vorstand "in dieser Woche wenigstens so fair zu sein, die Spieler persönlich zu informieren, wie es weiter gehen soll."
Ernst Eckhardt, der zusammen mit dem TVH-Vorsitzenden Andreas Bonk zuletzt die Spendenaktion angekurbelt hatte, habe ihm versprochen, das zu tun. Bonk selbst war zu einer Stellungnahme in den letzten Tagen nicht zu erreichen.
Wird die Zweite zur Ersten?
Jetzt will wenigstens die 2. Mannschaft mit Trainer Tommi Uremovic den Spielern, die sich noch nicht entschieden haben, das Angebot unterbreiten, künftig das Ib-Team zu verstärken. Die "Zweite" könnte künftig die erste Hemsbacher Mannschaft werden und die müsste im schlimmsten Fall sogar in der Kreisliga antreten.
Ein Szenario, das sogar wahrscheinlich ist. Denn über die Aufnahme des TV Hemsbach in die Badenliga entscheidet der Verband. "Darüber beschließt die Technische Kommission des BHV", sagt Wolfgang Schwan, Vizepräsident Spieltechnik im Badischen Handball-Verband.
Winne Job ist das egal, er ist für Freizeit-Handball nicht zu haben. Und auf der Suche nach anderen Einsatzgebieten ist er auch nicht. "Was ich beim TV Hemsbach erlebt habe, das will erst einmal verdaut sein." AT
Weinheimer Nachrichten Artikel vom: 08.04.2009