Amoklauf in Winnenden - 16 Tote in Realschule

  • Mittlerweile sind es insgesamt 16 Tote...

    La bella vita

    It’s a beautiful life, so let it in your heart

    My bella vita

    It’s a beautiful life, no matter who you are

  • 16 Tote nach Amoklauf - Täter erschießt sich

    Der 17-jährige Amokläufer, der in Winnenden (Rems-Murr-Kreis) und Wendlingen insgesamt 16 Menschen getötet hat, wurde nach neuesten Erkenntnissen nicht auf seiner Flucht von der Polizei getötet, sondern hat sich am Mittag selbst erschossen.
    Nach Angaben einer Sprecherin in Wendlingen, wo die Flucht des 17-jährigen Amokläufers endete, hat sich Tim K. selbst umgebracht. Wie die Nachrichtenagentur dpa aus Sicherheitskreisen erfuhr, war der junge Mann von einem Polizisten am Bein verletzt worden. Daraufhin soll sich der Amokläufer selbst in den Kopf geschossen haben. Zunächst hatte die Polizei erklärt, der Todesschütze sei von einem Beamten erschossen worden.

    Am Vormittag hatte der junge Mann in der Albertville-Realschule in Winnenden zehn Schüler der 9. und 10. Klassen sowie drei Lehrerinnen erschossen. Zunächst hatte es geheißen, eine weitere Schülerin sei im Krankenhaus ihren Schussverletzungen erlegen. Die Berichte beruhten jedoch auf einem Missverständnis, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

    Zehn Schüler, drei Lehrerinnen und drei Passanten erschossen

    Bei der Schießerei am Mittag in Wendlingen, rund 40 Kilometer vom Tatort entfernt, wurden nach Polizeiangaben zwei Polizisten schwer verletzt. Nach dem Amoklauf an der Schule erschoss der Täter - laut Polizei ein 17-Jähriger aus Leutenbach - in der Nähe der Schule einen Mitarbeiter des Zentrums für Psychiatrie und Neurologie.

    Anschließend zwang der Jugendliche einen Autofahrer, ihn ins 40 Kilometer entfernte Wendlingen (Landkreis Esslingen) zu fahren. Was dann passierte ist unklar. Offenbar gelang es dem Fahrer den Wagen zu stoppen und zu flüchten. Daraufhin floh der Amokschütze zu einem nahe gelegenem Autohaus, wo er einen 36-jährigen Mitarbeiter und einen 46-jährigen Kunden tötete. Dort kam es auch zu dem Schusswechsel zwischen Polizei und Täter, wie ein Polizeisprecher in Waiblingen weiter mitteilte. Dabei wurden zwei Beamte schwer verletzt. Die Flucht war nach rund drei Stunden beendet.

    Als Schüler nicht auffällig gewesen

    Über das Motiv für das Massaker wird noch gerätselt. Bei dem 17-Jährigen aus Leutenbach im Rems-Murr-Kreis handelt es sich um einen ehemaligen Schüler, der im vergangenen Jahr die Mittlere Reife an der Albertville-Realschule gemacht und eine Ausbildung angefangen hatte. Innenminister Heribert Rech (CDU) sprach davon, dass der Jugendliche während seiner gesamten Schulzeit nicht negativ aufgefallen sei.

    Infohotline des Regierungspräsidiums Stuttgart für betroffene Eltern:
    0711- 904 401 49

    Das Ausmaß des Geschehens sei nicht fassbar, sagte er. Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) sprach in Winnenden von einer "grauenvollen und in keiner Form erklärbaren Tat".
    Zehn Schüler und drei Lehrerinnen tot

    Wie die Polizei weiter mitteilte, war der schwarz gekleidete Täter gegen 9.30 Uhr während des Unterrichts in verschiedene Klassenzimmer gegangen.

    In der Schule wurden zehn Schüler im Alter von 14 und 15 Jahren sowie drei Lehrerinnen erschossen, darunter eine Referendarin, die erst vor vier Wochen ihre Arbeit an der Schule aufgenommen hatte. Das Schulzentrum war kurz nach der Tat weiträumig abgesperrt. Rund 1.000 Einsatzkräfte versuchten, den Täter zu finden sowie Schüler und Passanten in Sicherheit zu bringen. Die anderen Schulen des Ortes wurden zunächst unter Polizeischutz gestellt. Teile der Innenstadt wurden ebenfalls abgesperrt, die Polizei fahndete unter anderem mit Spürhunden und Hubschraubern nach dem Täter.

    Mehrere Seelsorger kümmern sich inzwischen gemeinsam mit Psychologen und Ärzten um Schüler und Lehrer. Die Albertville-Realschule ist zusammen mit einem Gymnasium in einem Schulzentrum mit insgesamt 1.000 Schülern untergebracht.
    Ökumenische Gedenkfeier angesetzt

    Heute Abend soll mit einem ökumenischen Gottesdienst in Winnenden der Opfer des Amoklaufs gedacht werden. Zu der Trauerfeier um 20.00 Uhr in der Kirche St. Karl Borromäus würden unter anderem der württembergische evangelische Landesbischof Frank Otfried July und der Weihbischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Thomas Maria Renz, erwartet, bestätigten die evangelische Landeskirche Württemberg und die Diözese Rottenburg-Stuttgart.
    Tatwaffe stammte vom Vater

    Nach SWR-Informationen hat die Polizei bereits das Haus des mutmaßlichen Amokläufers in Leutenbach durchsucht und 16 Waffen gefunden. Der Vater des jungen Mannes ist Mitglied eines Schützenvereins und hatte sie legal erworben. Eine der Waffen und 50 Schuss Munition fehlten.

    quelle: http://www.tagesschau.de

  • Das junge Menschen durchdrehen, ist wohl nicht zu verhindern. Zu verhindern ist aber, dass diese Zugriff auf Waffen haben.

    Man möge mir doch mal in dürren Worten erklären, was eine vollautomatische Pistole (Beretta) im Waffenarsenal eines Privatmannes verloren hat. Warum darf ein Privatmann für so eine Waffe mind. 5o Schuss scharfer Munition plus Magazine zum schnellen Nachladen griffbereit daneben liegen haben?
    18 Waffen im Haus ... wieso ist sowas legal ?

    Ach so, wir sind ja im Schützenverein. Das fällt alles unter Pflege der abendländisch-christlichen Kultur. Na denn...

    Bevor ich es in meiner Wut vergesse... ich trauere mit den Angehörigen.

    .... und im übrigen bin ich der Meinung, dass alle Gymnasien abgeschafft gehören !

    Nicht der Abgrund trennt, sondern der Niveauunterschied. (Lec)

    Einmal editiert, zuletzt von tausendfeuer (11. März 2009 um 18:18)

  • 18 Waffen ... 1 Waffe: jede Waffe ist eine zuviel!

    Mein tiefstes Mitgefühl allen Angehörigen und Freuden.

  • Laut Pressekonferenz (N24) waren es 15 Waffen wovon 14 Im Tresor lagen und die Tatwaffe lag im Schlafzimmer.
    Es wurden auch Projektile im dreistelligen Bereich gefunden in der Schule. Auch diese Waren nicht sicher verschlossen.

  • Tatwaffe stammte vom Vater

    Nach SWR-Informationen hat die Polizei bereits das Haus des jugendlichen Amokläufers in Leutenbach durchsucht und 16 Waffen gefunden. Der Vater des jungen Mannes ist Mitglied eines Schützenvereins und hatte sie legal erworben. Eine der Waffen und 50 Schuss Munition fehlten. Zudem beschlagnahmten die Beamten einen Computer, um zu prüfen, ob sich der 17-Jährigen mit Gewaltspielen beschäftigt hat. Noch ist auch unklar, ob der Täter von einem Amoklauf in den USA wenige Stunden zuvor beeinflusst worden war. Bei dem Amoklauf im US-Bundesstaat Alabama kamen am Dienstagnachmittag (Ortszeit) elf Menschen ums Leben.

    Quelle swr.de

  • Radiobeiträge des DLF:

    Täterprofil:
    http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/20…51_a9fd75ad.mp3

    Kommentar:
    http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/20…05_29ec80c5.mp3

    Grade auch interessanter Kommentar im wdr, leider noch nicht online.


    EDIT:

    Ha, es fängt an! Jetzt grade im ZDF Übergang zur Kontrolle, Suggerierung Internetkontrolle hätte das verhindert , das böse Internet! Und das von meinem persönlichen Liebling Steffen Seibert...

  • FALSCH: Es darf nicht erlaubt sein, dass in Privathaushalten automatische oder halbautomatische Waffen lagern.

    .... und im übrigen bin ich der Meinung, dass alle Gymnasien abgeschafft gehören !

    Nicht der Abgrund trennt, sondern der Niveauunterschied. (Lec)

  • http://www.spiegel.de/politik/deutsc…,612735,00.html

    16 Waffen im Haus, aber:

    Zitat

    "Unser Waffengesetz ist jetzt schon sowas von dicht."

    Zitat

    Wie wäre es dann mit Schießeisen nur in speziellen Depots, jedenfalls nicht in Privathäusern? Joachim Streitberger will davon nichts wissen: "Und dann? Solche Zeughäuser für Schützenvereine liegen vielleicht draußen im Wald", da sei es kein Problem einzubrechen und sich eine Waffe zu besorgen

    Zitat

    Bevor man jetzt "eilig über die Verschärfung der Waffengesetze diskutiert, muss erstmal geklärt werden, was passiert ist und wie der Amokschütze an die Waffen kommen konnte"

    Zitat

    Fernab dessen müsse zudem geklärt werden, ob Tim K. Killer- und Gewaltspiele auf dem Computer gespielt habe: "Nicht jeder Nutzer macht einen Amoklauf, aber ein hoher Anteil unter den Amokläufern hat Killerspiele genutzt"


    Die Vorschläge die Schulen zu Hochsicherheitszonen mit Einlaßkontrollen umzuwandeln halte ich auch für sehr sehr bedenklich. Das ist doch genau dass, was in den Meisten Fällen zu so etwas führt, sich vor den Problemen verschließen. Soll der doch nen Amoklauf starten, so lange nicht in der Schule ist alles in Ordnung.
    Wie stellt man sich das eigentlich vor? Da steht n Amokläufer morgens auf und denkt sich "och, knall ich mal n paar ab", dann geht der zur Schule, dort steht aber Murat "Du kommst hier net rein". Alles klar geht er halt wieder nach hause und legt sich ins Bett. Wenn alles so einfach wäre...

    [ironie an]
    In der tat auch nicht schade drumm, das der Kerl tot ist. Nicht auszudenken was passiert wäre wenn der noch leben würde und man nun Erkenntnisse über die Gründe und Ursachen seiner Tat bescheid wisse um sowas in Zukunft zu Verhindern. Dann hätten die Zeitungen keine Geschichten, dann hätten die Politiker keine Parolen, gut dass der tot ist.
    [ironie aus]

  • Und wo bleiben deine "Gegenargumente"? Außer einer Beleidigung ("geistiger Dünnpfiff") habe ich von dir nix gelesen.:nein:

    Videospiele zu verbieten, kann aber auch nicht die Lösung sein. Wie will man denn das alles überwachen? Irgendwann nämlich kommt einem der Schäuble aus dem PC entgegen gehüpft.

    Was allerdings "eine dreistellige" Anzahl von Munition in einem Privathaushalt zu suchen hat, ist mir ein Rätsel.

    "Fußball ist wie Schach - nur ohne Würfel." :hi:  

    2 Mal editiert, zuletzt von Juraschick (12. März 2009 um 09:54)

  • Soweit ich es heute morgen richtig verstanden habe, soll der Junge Counter Strike gespielt haben. Das war meine ich auf HR Info.

    Andere Kinder sagen im aktuellen SPON-Artikel, "der hat nicht mehr Computer gespielt als ich", er "war umgänglich", "kein Einzelgänger".

    Es darf munter weiter spekuliert werden.

  • Zitat

    Original von Juraschick
    Und wo bleiben deine "Gegenargumente"? Außer einer Beleidigung ("geistiger Dünnpfiff") habe ich von dir nix gelesen.:nein:

    Man braucht keine Gegenargumente wenn es keine Argumente gibt. Gestern haben bei allen Berichterstattungen die ich gesehen und gehört haben alle Experte (idR Psychologen, etc) gesagt es gebe keinen direkten Zusammenhang zwischen Amokläufen und Computerspielen.

    Die Diskussion ist mir aber auch viel zu einfach. Es so wie immer, dass auf die eigentlichen Probleme nicht eingegangen wird und populistischer Nonsens von sich gegeben wird.

    Zitat

    Original von Juraschick
    Was allerdings "eine dreistellige" Anzahl von Munition in einem Privathaushalt zu suchen hat, ist mir ein Rätsel.

    Genau das ist erstmal das Problem.

    Nichts desto trotz, der hat da ja kaum rumgeknallt weil Papa die Pistolen hatte. Der eigentliche Hintergrund der Tat ist doch viel wichtiger.

  • Zitat

    Original von SteamboatWillie
    Nichts desto trotz, der hat da ja kaum rumgeknallt weil Papa die Pistolen hatte. Der eigentliche Hintergrund der Tat ist doch viel wichtiger.

    Stimmt. Und den wissen wir nicht. Mit ziemlicher Sicherheit ist es ein Erlebnis, der der Junge ganz subjektiv aus seiner Sicht als Frusterlebnis empfunden hat.

    "Fußball ist wie Schach - nur ohne Würfel." :hi:  

  • Zitat

    Original von Juraschick

    Stimmt. Und den wissen wir nicht. Mit ziemlicher Sicherheit ist es ein Erlebnis, der der Junge ganz subjektiv aus seiner Sicht als Frusterlebnis empfunden hat.

    ?( ?( ?(
    Womit hät er denn geschossen, wenn er keine Waffe gehabt hätte ???


    Gründe für Jugendliche auszuflippen gibts reichlich:
    von der Weltwirtschaftslage über die Unwirtlichkeit unserer Städte, der desolaten Schulsiituation, der mangelnden Kundenorientierung des Einzelhandels, Liebeskummer bis zu Pickeln im Gesicht.

    Wer regelmäßig mit pubertierenden Jugendlichen zu tun hat, weiß welche Ausraster - glücklicherweise auf Ebenen unterhalb von realen Amokläufen-
    möglich sind.

    Ich sehe zur Vorbeugung nur zwei Ansatzpunkte:

    Verschärfung des Waffengesetzes: keine automatischen und halbautomatioschen Waffen in privater Hand. Keine Munition in Privathaushalten. Ausgabe von Munition an Schützen und Jäger nur für bestimmten Verwendungszweck und für einen begrenzten Zeitraum. Nachweis der Verwendung.

    Veränderung an den Schulen:

    Schulen müssen unter den gegebenen Verhältnissen ein Stück Zuhause/Famile für die Schüler sein. Die Behauptung Erziehung sei Sache der Eltern, in der Schule solle in erster Linie Wissen vermittelt werden, ist
    aus "Finanznot" und pädagogischer Unwissenheit geborene Ideologie.

    Muss heißen: Lehrer entsprechend ausbilden: Den größten Teil des Studiums müssen Psychologie und Pdagogik ausmachen.

    Schulen umgestalten, andere Räumlichkeiten, mehr Platz für Gruppenarbeiten, Freizeitmöglichkeiten, Ruheräume.
    Wohlfühlen muss den gleichen Stellenwert haben wie Brandschutz.

    Klassen kleiner machen, andere - Vereine, Kirchen, Kultureinrichtungen einbeziehen.

    Unterrichtsinhalte und Methoden ändern: die Welt ist nicht nach Schulfächern geordnet. Unterrichtsgegenstände, die den Menschen nicht nur kognitiv betreffen wieder in den Vordergrund rücken: Kunst,Musik,Literatur, Sport.

    Kurz: stellt wieder den Menschen in den Vordergrund und nicht seine Verwertbarkeit im Produktionsprozess.

    Völlig auszuschließen sind solche Amokläufe aber nie.

    .... und im übrigen bin ich der Meinung, dass alle Gymnasien abgeschafft gehören !

    Nicht der Abgrund trennt, sondern der Niveauunterschied. (Lec)

    Einmal editiert, zuletzt von tausendfeuer (12. März 2009 um 11:28)

  • Völlig d´accord. Womit wir wieder bei meiner Eingangsfrage wären: "Die Gnadenlosigkeit dieser Ellenbogen-Gesellschaft, in der der Mensch kein Mensch mehr ist, sondern nur noch "Humankapital"?

    "Fußball ist wie Schach - nur ohne Würfel." :hi: